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"klassisch-englischer" Gartenstil (Gelesen 44189 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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RosaRot
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

RosaRot » Antwort #45 am:

pearl hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:32
So Gärten gibts bei einigen Purlern, die ich besuchen durfte. Gärten, die Ausdruck der Beziehung zwischen den Gegebenheiten des Ortes und den Bemühungen des Gärtners sind. Wo es gelungen ist, die Ressourcen (an Zeit und Geld) des Gärtner, der Pflanzen (an Ansprüchen des Standortes und der Pflege) und des Ortes (an Boden, Wasser und Licht) in ein Gleichgewicht zu bringen. Das ist Harmonie.


Völlig richtig. In Coton Manor fand sich genau dies: ein geerbter Garten samt Schlösschen, den die jetzigen Besitzer entsprechend dem Vorhandenen, ihren Kräften und den eigenen Vorstellungen bewirtschaften und (aus Gründen der Erhaltung des Ganzen, also mit Manor) auch vermarkten. Als wir dort waren pflanzte die Besitzerin (eine grauhaarige ältere Lady mit Perlen im Ohr, Lederstiefeln und Fleecepullover in dem auf dem Rücken in Taschen die Gartenscheren steckten) gerade etwas im Waldgarten und stand für Gespräche zur Verfügung, so man wollte. Sehr wichtig waren ihr die Sichtbeziehungen zur umgebenden kleinteiligen Landschaft, das erläuterte sie im Eingangsgespräch. Die Tiere sind dort weil man selbige liebt bzw. züchtet (die Rinder). Der früher in der Gärtnerei lebende Papagei war leider gerade gestorben.
Wasser gab es offenbar genug, denn es waren gerade einige neue Bachläufe ausgestochen worden.
Ansonsten gehörte ringsum noch Landwirtschaft und Obstbäume dazu.

Ich vermute mal, das englische Gärten deswegen anders und angenehmer sind als ihre deutschen Plagiate, weil sich die Engländer eine sehr charmante Nonchalance leisten und es im einzelnen keineswegs bis in die letzte Ecke gestylt ist, eher im Gegenteil - morbide Sukzession ist überall zu spüren, an den Gebäuden aber auch in den Gärten. Great Dixter ist in dieser Hinsicht ein besonderes Beispiel und hat mich fast erschlagen in seiner wilden Üppigkeit(zu der auch wuchernde und umgestürzte Bäume usw. gehörten)
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

RosaRot » Antwort #46 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:38
Die Schale ist wunderschön - aber zu klein 8)
Hätte der Raum, in dem sie steht, die Größe des Rasens von der Schale bis zur Mauer hinten, also den Ausschnitt, den du auf dem Foto zeigst, ohne daß es nach links noch weitergeht, würde sie wahrscheinlich in der Mitte dieser Rasenfläche genau stimmig wirken.
Vielleicht müsste der Raum sogar noch ein bisschen kleiner sein.


Da können wir lange streiten ob die Schale stimmig ist oder nicht und müssten gemeinsam dort stehen um die Sache auszudiskutieren... ;)
Viele Grüße von
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

Gartenplaner » Antwort #47 am:

Waldmeisterin hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:45
...
Aber auch wenn sie mir als Kind kaum begegnet ist, was wäre den deutsche Gartenkultur gewesen?
Mir würden spontan Kloster- und Bauerngärten einfallen. Beides ausgesprochen zweckmäßige Gartengestaltungen, da wird das Schöne mit dem nützlichen verbunden, sehr deutsch.
...
[/quote]

Deutsche Gartenkultur ist europäische Gartenkultur - von Klostergärten über Renaissance, Barock, englischen Landschaftsgarten, Volksparks, das alles zog auch durch die deutschen Lande wie durch alle europäischen Länder - daneben gab es auch in Deutschland wie überall sonst die kleinen Hausgärten, Bauerngärten - nur entwickelte sich ab 1900 ein Kult um eben diese Arts & Crafts-Gärten Englands, mittelgroße bis kleine Privatgärten, den es so auch in anderen europäischen Ländern nicht so ausgeprägt gab - wie ich schrieb hat Deutschland im 20. Jh. eine große Staudenverwendungskultur, Foerster, Hansen/Stahl, Cassian Schmidt.....aber die Privatgärten wurden nicht zum Kult erhoben, vielleicht auch den beiden Weltkriegen geschuldet, die England nicht ganz so heftig trafen wie den Kontinent


[quote author=RosaRot link=topic=62529.msg3036941#msg3036941 date=1519811571]
...
Da können wir lange streiten ob die Schale stimmig ist oder nicht und müssten gemeinsam dort stehen um die Sache auszudiskutieren... ;)

Ich weiß nicht, ob ich den goldenen Schnitt richtig berechnen könnte, aber der würde es klar und deutlich belegen ;)
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

RosaRot » Antwort #48 am:

Ich habe durchaus den Eindruck, das in England ganz grundsätzlich Gärten in der Gesamtkultur einen anderen Stellenwert hatten und haben als in Deutschland. Das mag auch mit der kolonialen Geschichte, den dadurch spürbaren Einflüssen fernerer Länder und den Planthuntern zusammenhängen.
Auch der Umgang mit Architektur hatte(in den besuchten Gegenden) einen anderen Ausgangspunkt als in Deutschland. So entsprachen die Neubauten (in Saffron Walden glaube ich, am Stadtrand) in Proportion und Farben sowie in der Anordnung genau den schon vorhandenen historischen Häusern: zweistöckig, ziegelfarben. Keine wilde Wüste verschiedenster moderner Retorteneigenheime. Das hatte eine außerordentlich angenehme Wirkung. Und die vielen schönen Vorgärten überall, in der winzigsten Ecke...gerade in den Landstädtchen/Dörfchen.

Noch ein Nachsatz: Der im Sheng-Pfui-Thread von Staudo verlinkte preisgekrönte Garten ist doch der beredte Ausdruck für einen verbreiteten Mangel an verinnerlichter
tradierter Gartenkultur in Deutschland und dem Verlust auch sämtlicher bäuerlicher oder Schreber-Garten-Traditionen. Ein schöner bäuerlicher Gemüsegarten wie es einen in der weiteren Verwandtschaft gibt hat nämlich auch eine eigene und angenehme Ausstrahlung und Schönheit.

Im Foto so ein Dorfbild schräg gegenüber von Cotton Manor.
Dateianhänge
DSC01645.JPG
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

Gartenplaner » Antwort #49 am:

RosaRot hat geschrieben: 28. Feb 2018, 11:22
Ich habe durchaus den Eindruck, das in England ganz grundsätzlich Gärten in der Gesamtkultur einen anderen Stellenwert hatten und haben als in Deutschland.
...


Völlig unbestritten!
Nur, daß Deutschland GARKEINE Gartenkultur gehabt hätte, geht mir etwas zu weit ;)
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #50 am:

pearl hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:32
..... An dem Punkt breche ich in der Regel ab um nicht innerlich zusammenzubrechen.

Wohl fühle ich mich in Gärten, die all das nicht sind. In dem ein Austausch möglich ist, die Großzügigkeit auch in Bezug auf Spontanvegetation ausstrahlen, die Grenzen des Gewohnten überschreiten, die Ausblicke gewähren, die entspannte Gartenbesitzer haben. So einen Garten versuche ich auch zu machen. Nix Repräsentatives, nix Überhöhtes, nix für Bürgerliche. Vor allem nix, was sich an anderen orientiert. Anderer Leute Gartenstil, anderer Leute Label für Gartenstile.

So Gärten gibts bei einigen Purlern, die ich besuchen durfte. Gärten, die Ausdruck der Beziehung zwischen den Gegebenheiten des Ortes und den Bemühungen des Gärtners sind. Wo es gelungen ist, die Ressourcen (an Zeit und Geld) des Gärtner, der Pflanzen (an Ansprüchen des Standortes und der Pflege) und des Ortes (an Boden, Wasser und Licht) in ein Gleichgewicht zu bringen. Das ist Harmonie.


Man kann Gärten auch als politisches Statement sehen, andere Gartenstile/-vorlieben abwerten und den Besitzern schnöde Motive unterstellen - und wie hier seine eigene Intoleranz arrogant zur Schau stellen.

Man darf aber auch Gärten (vor allem Privatgärten) als Ausdruck von Sehnsüchten und Wünschen der Besitzer wahrnehmen und wertschätzen. Warum soll ein Landhausstil 'überwunden' werden, wenn der Besitzer sich gerade in diesem für ihn idealen Ambiente wohlfühlt. Was Du als 'Natur bekämpfen' abwertest, ist für andere aktives Gestalten und Formen des privaten Umfeldes - willst Du den Menschen vorschreiben, wie sie zu gärtnern haben? ::)
hymenocallis

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #51 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:07
.... und hab in meinem Garten sehr viele Elemente übernommen, die ich als sehr wertvoll für Gartengestaltung insgesamt finde, Gartenräume, Überraschungsmomente, Blickbeziehungen und vor allem, zugrundeliegende Ideen, Konzepte, die man im Garten umsetzen möchte ....

Diese Eckpunkte lassen sich fast in jedem Garten, ob Handtuch oder Park anpassen und umsetzen.

Das kann ich nur unterschreiben.
Wer aber nicht in der Lage ist, die der Gestaltung zu grunde liegenden Konzepte zu erfassen, meckert dann an Details herum, die ihn langweilen oder die er nicht verstehen kann.
hymenocallis

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #52 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:38
Die Schale ist wunderschön - aber zu klein 8)
Hätte der Raum, in dem sie steht, die Größe des Rasens von der Schale bis zur Mauer hinten, also den Ausschnitt, den du auf dem Foto zeigst, ohne daß es nach links noch weitergeht, würde sie wahrscheinlich in der Mitte dieser Rasenfläche genau stimmig wirken.
Vielleicht müsste der Raum sogar noch ein bisschen kleiner sein.


Sie ist dort wohl eher überflüssig.

Gerade in alten Gärten haben die Besitzer der ursprünglichen Planung immer wieder einmal etwas hinzugefügt, das eigentlich dort nicht hingehört. Manchmal wirkt es spleenig und daher liebenswert, manchmal auch etwas deplaziert.
hymenocallis

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #53 am:

Waldmeisterin hat geschrieben: 28. Feb 2018, 10:45
Mich nervt dieses Gejammer, die Deutschen hätten keine Gartenkultur mehr.
Kultur ist ja bekanntlich etwas, was von Generation zu Generation weitergegeben wird. Damit wächst man auf. Schlösser, Museen, Musik, das sind bestenfalls Dinge, die einen von Kindesbeinen an umgeben, die die Vorstellung von dem, was gut und richtig ist, prägen. Aber Gärten?. Der einzige (angelegte) Garten, den ich als Kind besuchte, war das Blühende Barock in Ludwigsburg, den fand ich unglaublich öde. Meine Vorfahren lebten seit Generationen in Städten, das Maximum an Garten war der Gemüsegarten hinterm Zechenhäuschen.
Aber auch wenn sie mir als Kind kaum begegnet ist, was wäre den deutsche Gartenkultur gewesen?
Mir würden spontan Kloster- und Bauerngärten einfallen. Beides ausgesprochen zweckmäßige Gartengestaltungen, da wird das Schöne mit dem nützlichen verbunden, sehr deutsch.

Lange Rede, worauf ich hinaus will: Ich zumindest musste mir (und tue das immer noch), lang und mühsam eine Vorstellung davon entwickeln, was (für mich) ein schöner Garten eigentlich ist. Das geht bedingt durch ausprobieren, aber hauptsächlich, in dem ich mir andere Gärten angeguckt habe. Und ja, englische Gärten sind toll, ich kann da viel lernen und auch entdecken, aber in ihrer reinen Ausprägung (also wie auf dem Bild, das Markus zitiert), sind die mir zu stylish, ein perfektes Kunstwerk, aber nicht so, wie mein eigener Garten sein soll.

Und ja, mein Garten ist Stückwerk, es gibt Elemente moderner Gartenstile (die ja gerne als Mode abgetan werden), die mir gefallen und die ich deshalb übernommen habe. Das kann man Eklektizismus schimpfen, aber legte ich einen stilechten englischen Garten an, wäre das wiederum nur die Kopie einer Kultur, die nicht meine eigene ist.

Was die vielgeschmähten Reihenhausgärten angeht: viele Leute haben einfach keine Zeit und Lust, sich intensiv mit Gärten, Gartengestaltung und Pflanzen zu beschäftigen. Sie wollen es einfach schön haben, wie im Haus, wo erschreckend oft auch einfach weiße Rauhfaser an der Wand klebt. Und dann wird’s halt so gemacht, wie im Pflanzplan von "mein schöner Garten."


Schön gesagt/geschrieben!

Man muß aber auch davon ausgehen, daß zu einfachen Menschen mit wenig Bildung, wenig Erfahrungshintergrund und niedrigen Ansprüchen auch nur ebensolche Gärten perfekt passen. Overachievement eingekauft vom übermotivierten Gartenplaner macht diese Gartenbesitzer auf Dauer nicht glücklich.
neo

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

neo » Antwort #54 am:

hemerocallis hat geschrieben: 28. Feb 2018, 13:06
Sie ist dort wohl eher überflüssig.


Ich nehm` sie mit Handkuss. ;)
leonora
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

leonora » Antwort #55 am:

Überflüssig finde ich die Schale nicht. Der Blick soll nicht unmittelbar zum Gartenende gelenkt werden. Darum wurde die Schale an dieser Stelle platziert. Das Prinzip findet man oft in der Gartenkunst, und ich kann es auch gut nachvollziehen. Mir kommt diese Schale aber auch an dieser Stelle ein wenig klein vor, vielleicht täuschen aber auch die Fotos.

LG
Leo
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pumpot
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

pumpot » Antwort #56 am:

Ich weiss gar nicht, wieso ihr wegen der Schale rummeckert. Genau an dieser Stelle ist die richtig und auch von perfekter Größe. Um die lange Wiesensichtachse aufzubrechen, wurde die da platziert. Sowas wird gemacht, um die Blicke zu lenken und den Bereich zu strukturieren. Ist ein einfaches, aber klassisches Gestaltungsmittel. Das könnte auch eine große Terracottavase übernehmen. Zu klein nicht, da man problemlos vorbeilaufen kann, ohne sich zu zwängen.

Leonora war schneller. ;)
plantaholic
hymenocallis

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #57 am:

pumpot hat geschrieben: 28. Feb 2018, 13:17
Ich weiss gar nicht, wieso ihr wegen der Schale rummeckert. Genau an dieser Stelle ist die richtig und auch von perfekter Größe. Um die lange Wiesensichtachse aufzubrechen, wurde die da platziert. Sowas wird gemacht, um die Blicke zu lenken und den Bereich zu strukturieren. Ist ein einfaches, aber klassisches Gestaltungsmittel. Das könnte auch eine große Terracottavase übernehmen. Zu klein nicht, da man problemlos vorbeilaufen kann, ohne sich zu zwängen.

Leonora war schneller. ;)


Das ist wohl eher Geschmackssache - ich kenne diesen Garten nicht live, es gibt bessere Beispiele, wo diese klassische Gestaltungsmittel wesentlich gelungener eingesetzt worden ist. In diesem Fall kann ich den Bonus, den Du erwähnst, nicht wahrnehmen - dazu stimmen die Proportionen zu wenig.
Es wird mit Sicherheit Gründe geben, warum die Schale dort steht - ohne diese zu kennen, ist eine Beurteilung schlecht möglich.
Katrin
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

Katrin » Antwort #58 am:

hemerocallis hat geschrieben: 28. Feb 2018, 13:09
Man darf aber auch Gärten (vor allem Privatgärten) als Ausdruck von Sehnsüchten und Wünschen der Besitzer wahrnehmen und wertschätzen. Warum soll ein Landhausstil 'überwunden' werden, wenn der Besitzer sich gerade in diesem für ihn idealen Ambiente wohlfühlt.
[/quote]

[quote author=hemerocallis link=topic=62529.msg3037028#msg3037028 date=1519819790]
Man muß aber auch davon ausgehen, daß zu einfachen Menschen mit wenig Bildung, wenig Erfahrungshintergrund und niedrigen Ansprüchen auch nur ebensolche Gärten [vielgeschmähte Reihenhausgärten] perfekt passen.


Ich wittere Widerspruch, aber was solls.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
hymenocallis

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil

hymenocallis » Antwort #59 am:

Katrin hat geschrieben: 28. Feb 2018, 13:32
hemerocallis hat geschrieben: 28. Feb 2018, 13:09
Man darf aber auch Gärten (vor allem Privatgärten) als Ausdruck von Sehnsüchten und Wünschen der Besitzer wahrnehmen und wertschätzen. Warum soll ein Landhausstil 'überwunden' werden, wenn der Besitzer sich gerade in diesem für ihn idealen Ambiente wohlfühlt.
[/quote]

[quote author=hemerocallis link=topic=62529.msg3037028#msg3037028 date=1519819790]
Man muß aber auch davon ausgehen, daß zu einfachen Menschen mit wenig Bildung, wenig Erfahrungshintergrund und niedrigen Ansprüchen auch nur ebensolche Gärten [vielgeschmähte Reihenhausgärten] perfekt passen.


Ich wittere Widerspruch, aber was solls.


Ich habe das schon absichtlich so formuliert - wir haben in den letzten Jahren genau solche Menschen (sehr liebenswürdige) und ihre Gärten kennengelernt. Sie lieben ihr kleines bescheidenes Leben und ihre ebensolchen Gärten und wären schon mit der Komplexität unseres 'Zwergerlgartens' heillos überfordert. Sie holen sich Lebensfreude und Erfolgserlebnisse aus Tätigkeiten wie Rasen mähen, Unkraut ausstechen und Sträucher zurückschneiden (Hausmeisterschnitt) und kennen nicht mal die 30 verschiedenen Pflanzenarten, die sie im Garten haben, beim Namen.

Unsere Bekannten haben übrigens keine Reihenhausgärten - sie leben in kleinen alten Häuschen, die noch ihre Eltern erbaut haben in Gärten, die aus Wiese und ein paar Obstbäumen bestehen, vielleicht gibt es noch einen kleinen Gemüsegarten und ein paar Schneeglöckchen, Veilchen und eine Forsythie/eine Rose/einen Flieder und das auf 1000 m² und mehr.

Mit dem protzigen Landhausstil haben es hier die Leute nicht so - aber ein wenig Cottage Garden sieht man doch ab und zu (zumindest was die Deko angeht), offenbar gefällt es den Besitzern selbst - aufgrund der hier üblichen umlaufenden Hecken hat sonst ohnehin kaum jemand Einblicke in viele der Privatgärten hier, Angeben ist also kein echtes Thema.
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