Mal wieder ein Update: Kompost gemessen, lag bei 7,20 (dachte echt der wäre saurer, mal wieder was dazugelernt)
Aber jetzt kommt's: An der Stelle wo meine große Buchshecke stand (im Mai wegen ohne massivem Aufwand nicht mehr bekämpfbarem Zünslerbefall endgültig gefällt) hab ich auch mal gemessen (für zukünftige Neubepflanzungen und eventuelle vorherige Maßnahmen ausloten) - 8,36 >:( Dazu kommt, dass selbst das Filtrat bei Zugabe von HCl sofort stark schäumt - eindeutiges Zeichen für Alkalicarbonate (CaCO3 kann's ja nicht sein, da fast unlöslich). Kann mir's nur damit erklären, dass auf der Obstwiese, die das Grundstück vor über 35 Jahren mal war, ständig irgendwo Holz (vom Baumschnitt, Baumersatz...) an Ort und Stelle verbrannt wurde (über Jahrhunderte?) und alles mit stark alkalischer Asche so angereichert hat, dass es heute noch voll davon ist. Oder etwa Vulkanasche von der etwas westlich gelegenen Eifel, die bis vor 10000 Jahren (so lange war das dort aktiv) hierher verweht wurde (haben ja generell Westwind)? Kann nur raten... Als nächstes werde ich wohl mal versuchen, das Carbonat zu titrieren
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Tomatendüngung und pH-Wert-Messung (Gelesen 8166 mal)
- thuja thujon
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Re: Tomatendüngung und pH-Wert-Messung
Wenn du schon dabei bist, mach mal nen Glühverlust bei niedriger Temperatur und hoher. Einmal damit Humus raus geht und Carbonat drin bleibt, dann auch mit Carbonat ausheizen.
Der Humusanteil ist ja nicht unrelevant wenns um die Ionenaustauschkapazität vom Boden geht.
PS: Wie titriert man Carbonat selektiv?
Der Humusanteil ist ja nicht unrelevant wenns um die Ionenaustauschkapazität vom Boden geht.
PS: Wie titriert man Carbonat selektiv?
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Re: Tomatendüngung und pH-Wert-Messung
Selektiv weiß ich auch nicht (außer man fängt das CO2 irgendwie auf), aber eine normale Titration sollte es tun, da ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass das Alkalicarbonat zu >99% für die Basizität verantwortlich ist, und das Erdalkalicarbonat für das restliche Puffern, also sollte idealerweise bei Säurezugabe ein "Plateau" um pH7 erscheinen.
Einen 1600°C-Ofen (oder mehr wenn man das CO2 aus (Na/K)2CO3 austreiben will) hab ich nicht zur Hand... kann höchstens im Backofen bis 250° trocknen, oder beim nächsten Grillen bis vielleicht 800°
Einen 1600°C-Ofen (oder mehr wenn man das CO2 aus (Na/K)2CO3 austreiben will) hab ich nicht zur Hand... kann höchstens im Backofen bis 250° trocknen, oder beim nächsten Grillen bis vielleicht 800°
- thuja thujon
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Re: Tomatendüngung und pH-Wert-Messung
Ich glaub nicht dass man das so einfach sagen kann.
Carbonat auf nem Trichtergrill in Gluthöhlennest ausheizen geht, für die Weißglut von Stahl hilft ne kleine Luftpumpe.
Was passiert eigentlich mit nährstoffreichem Kompost auf überdüngtem Boden, wenn die Huminsäuren usw veratmet werden, die Nährstoffe aber nicht von Pflanzen genutzt werden? Bleibt Kalium, Natrium und Calcium übrig ohne ausreichende Mengen Gegenion außer OH-?
pH8,63 ist schon ne Nummer...
Ansonsten sind wir in der Rheinebene über Sommer schon aride, Sodaalkalische Bodenoberflächen zu dieser Jahreszeit würden mich nicht wundern.
Carbonat auf nem Trichtergrill in Gluthöhlennest ausheizen geht, für die Weißglut von Stahl hilft ne kleine Luftpumpe.
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Re: Tomatendüngung und pH-Wert-Messung
Hmm, also meiner begrenzten Erfahrung nach, kann man Kalk schon bei 1200° brennen, aber Soda und Pottasche geben ihr Kohlendioxid erst bei weit über 1600 langsam ab, und das auch nur unfreiwillig (und dabei enstehen womöglich bei Luftkontakt auch noch Per- und Hyperoxide, vielleicht auch basische Nitride, die das Ganze auch verfälschen könnten, wenn man's danach titrieren will). Hab auch ein Gebläse mit angebasteltem Kupferrohr, aber das bringt kaum Glas zum Schmelzen... bräuchte also wahrscheinlich nen Acetylenbrenner, womöglich noch nen Platintiegel, viel zu teuer
Wenn die organischen Säuren verbraucht werden, denke ich mal dabei werden sie direkt zu Carbonat "hochoxidiert", oder das Luft-Kohlendioxid wird schnell eingebunden, mit dem selbem Effekt. Freie Natron-/Kalilauge wird da wohl keine vorliegen
Und ja, regnen tut's hier in letzter Zeit nicht gerade viel (letzter Tropfen über 2 Wochen her), beim Ausheben des 50x50x50cm³-Loches (für meine Kiwi, die seit 2 Jahren nur vor sich hinchlorosiert und rückwärts wächst, wahrscheinlich dank zu hohem pH, und der ich jetzt durch Umpflanzung, und Füllung des Loches mit gekaufter Blumenerde+Humus+ordentlich Eisensulfat mehr Säure gönnen will) war auch ganz unten nicht viel feucht...
Wenn die organischen Säuren verbraucht werden, denke ich mal dabei werden sie direkt zu Carbonat "hochoxidiert", oder das Luft-Kohlendioxid wird schnell eingebunden, mit dem selbem Effekt. Freie Natron-/Kalilauge wird da wohl keine vorliegen
Und ja, regnen tut's hier in letzter Zeit nicht gerade viel (letzter Tropfen über 2 Wochen her), beim Ausheben des 50x50x50cm³-Loches (für meine Kiwi, die seit 2 Jahren nur vor sich hinchlorosiert und rückwärts wächst, wahrscheinlich dank zu hohem pH, und der ich jetzt durch Umpflanzung, und Füllung des Loches mit gekaufter Blumenerde+Humus+ordentlich Eisensulfat mehr Säure gönnen will) war auch ganz unten nicht viel feucht...