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Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen (Gelesen 115996 mal)

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kaliz
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

kaliz » Antwort #45 am:

Also ich weiß nicht. Ich nehme schon seit Jahren Samen meiner drei Lieblingsgurkensorten und hatte bis jetzt weder Probleme mit Einkreuzungen noch das sie bitter (giftig) geworden wären und das obwohl ich immer ganz viele verschiedene Sorten gleichzeitig anbaue. So eine Wissenschaft ist das jetzt nicht. Im Gegenteil, gerade Gurken finde ich recht einfach selbst zu vermehren.
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thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #46 am:

Gurken haben den Vorteil das sie nur in Notzeiten von Insekten zum bestäuben angeflogen werden. Das Umfeld bzw das Nahrungsangebot dort hat also auch entscheidenden Einfluss wie sich was mit wem verkreuzt.

Paprika neben Chili ist hier jedenfalls oft eine Nullnummer, bei den Chilies fällts nicht so auf wenn sie plötzlich scharf sind.

Meine Tanja hat mit der ursprünglichen jedenfalls optisch nicht mehr viel gemeinsam. Viel länger, weniger fassförmig und mit glatter Schale.
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Februarmädchen
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Februarmädchen » Antwort #47 am:

thuja hat geschrieben: 7. Aug 2020, 16:04
Gurken haben den Vorteil das sie nur in Notzeiten von Insekten zum bestäuben angeflogen werden. Das Umfeld bzw das Nahrungsangebot dort hat also auch entscheidenden Einfluss wie sich was mit wem verkreuzt.



Wie bestäuben sich denn dann die nicht-parthenokarpen Gurken? ???

Bei denen wäre doch eine Bestäubung irgendeiner Art für die Fruchtbildung nötig, oder?
Conni

Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Conni » Antwort #48 am:

thuja hat geschrieben: 7. Aug 2020, 16:04
Gurken haben den Vorteil das sie nur in Notzeiten von Insekten zum bestäuben angeflogen werden. Das Umfeld bzw das Nahrungsangebot dort hat also auch entscheidenden Einfluss wie sich was mit wem verkreuzt.
[/quote]
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Das habe ich bisher immer anders erlebt. Gurkenblüten duften intensiv nach Honig und werden - jedenfalls hier - massiv von Bienen beflogen. An mangelndem anderen Nahrungsangebot kann es nicht liegen, ich habe den Garten voller Blühpflanzen, die für Bienen und Wildbienen interessant sind.
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Vielleicht gibt es Unterschiede zwischen den Sorten. Landgurken, wie beispielsweise die Polnische Klostergurke, die ich meistens mit dabei habe, sind jedenfalls ein Bienenmagnet.
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[quote author=kaliz link=topic=67498.msg3537678#msg3537678 date=1596803472]
Also ich weiß nicht. Ich nehme schon seit Jahren Samen meiner drei Lieblingsgurkensorten und hatte bis jetzt weder Probleme mit Einkreuzungen noch das sie bitter (giftig) geworden wären und das obwohl ich immer ganz viele verschiedene Sorten gleichzeitig anbaue. So eine Wissenschaft ist das jetzt nicht. Im Gegenteil, gerade Gurken finde ich recht einfach selbst zu vermehren.

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Da bin ich seit einer Vergiftung mit Cucurbitacin, die mich drei Tage lang völlig ausser Gefecht gesetzt hat, obwohl ich den ersten und einzigen Bissen gallebittere Zucchini sofort ausgespuckt habe, vorsichtiger geworden. Der Samen kam aus einem Forumstausch. Bei Gurken und Zucchini würde ich keine selbst gezogenen Samen mehr verwenden, es sei denn, ich hab in dem Jahr wirklich nur eine einzige Gurken- oder Zucchinisorte im Garten.
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Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie Ihr anderen das handhabt. Nehmt Ihr Samen von Gurken und Zucchini? Was tut Ihr, um Verkreuzungen zu vermeiden? Habt Ihr immer nur gute Erfahrungen gemacht?
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Februarmädchen » Antwort #49 am:


Conni hat geschrieben: 12. Aug 2020, 20:46
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Da bin ich seit einer Vergiftung mit Cucurbitacin, die mich drei Tage lang völlig ausser Gefecht gesetzt hat, obwohl ich den ersten und einzigen Bissen gallebittere Zucchini sofort ausgespuckt habe, vorsichtiger geworden. Der Samen kam aus einem Forumstausch. Bei Gurken und Zucchini würde ich keine selbst gezogenen Samen mehr verwenden, es sei denn, ich hab in dem Jahr wirklich nur eine einzige Gurken- oder Zucchinisorte im Garten.
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Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie Ihr anderen das handhabt. Nehmt Ihr Samen von Gurken und Zucchini? Was tut Ihr, um Verkreuzungen zu vermeiden? Habt Ihr immer nur gute Erfahrungen gemacht?


Macht es denn was, wenn sich Zucchini mit anderen Zucchini verkreuzen? Ich dachte, das Problem ist, wenn sich da ein Zierkürbis einkreuzt? Meinem Verständnis von Genetik nach sollten bei den Speisesorten dann auch die rezessiven Bitterkeitsgene raus sein, oder?

Und bei Gurken heißt es ja, die alten Sorten können immer mal bitter werden, bei ungünstigen Bedingungen. Von nicht essbaren Gurkensorten ist mir dagegen nichts bekannt.

Bei Gurken würde ich es also riskieren (wenn dieses Jahr was aus den Gurken wird), aber bei Zucchini nur, wenn ich sicher sein könnte, keine Zierkürbisse in der Nähe zu haben.

Man liest immer wieder "besonders selbst geerntetes Saatgut" könne irgendwie spontan wieder Bitterkeit entwickeln, aber da fehlt mir bei Gurken die logische Erklärung. Warum sollte das Saatgut aus dem Privatgarten häufiger in die bittere Urform zurückmutieren als bei professionellen Vermehrern? Ziehen die die Landgurken im klimatisierten Gewächshaus, damit es nicht zu Hitzestress kommt, oder wie? ???
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thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #50 am:

Das was solche Schreiberlinge unter `nicht selbst geerntetes Saatgut´ verstehen dürften meist Hybriden sein, weil die verallgemeinern. Diejenigen, die die Schreiberlinge fachlich beraten, können sich wohl auch kaum vorstellen das noch jemand Chinesische Schlangen und andere Discountersorten anbaut.

Ich nehme jedenfalls Saatgut von frei abgeblühter Tanja (Linie). Wenn das Steingartenblütenfeuerwerk im Mai-Juni vorbei ist und alles vertrocknet, bekomme ich natürlich ab Ende Juli Probleme mit Bestäubung. Liegt auch daran, das über 10 Hektar Kleingarten mit über 100 Cucurbitae ein anderes Blütenangebot hat als ein (blütentechnisch isolierter) Garten im Wohnviertel. Ob etwas (fremd)bestäubt wurde sieht man meist schon von außen, auch an jungen Früchten. Sowas scheidet als Samenspender aus.
Ich habs nun über fast ein Jahrzehnt hinbekommen, mit dieser Schiene brauchbare Gurkenpflanzen aus den jeweiligen Generationen zu bekommen. Es gab nur diesen einzigen Fall, wo über bittere Früchte berichtet wurde. Ob es nun Urlaubsbedingt zu diesem Ausfall bei dem betroffenen Gärtner kam oder ob das Cucurbitacin-Gen doch nicht so rezessiv ist, ich höre zu wenige Beschwerden als das ich mir Sorgen machen würde das die Samen in den Müll gehören.

Unabhängig davon habe ich natürlich noch genug Samen der jeweiligen Jahrgänge gelagert, um auch mal 2, 5 oder 7 Jahre zurück in der freie-Abblüte-Zucht zu gehen. Falls wirklich mal was schief gelaufen ist sollte es einfach ein Backup geben. Deswegen ernte ich auch jedes Jahr Samen und nicht erst wenn die Dose langsam leer wird.

Was potentielle Vergiftungen angeht: jeder ist selbst dafür verantwortlich was er aus seinem Garten isst oder verschenkt. Selbstgemacht ist nicht immer gut gemacht.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #51 am:

Ich habe das Elend mit den falsche Mehltau Blättern heute entfernt. Ich möchte dem weiteren Geschehen positiv entgegen sehen und habe deshalb neu aufgebunden und vorsichtig mit 10g Hakaphos grün gedüngt. Da kommt bestimmt noch was...
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

echo » Antwort #52 am:

Meine Gurken haben sich anscheinend wieder berappelt. Insbesondere die drei Pflanzen die direkt an einem Gitter als Klettehilfe geplanzt sind, entwickeln sich nun deutlich besser als noch vor 2-3 Wochen. In etwa täglich werden solche Gurken geerntet.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Nemesia Elfensp. » Antwort #53 am:

Moin thuja,

Du schreibst
thuja hat geschrieben: 16. Aug 2020, 21:56
vorsichtig mit 10g Hakaphos grün gedüngt.
mich interessiert: Warum grade das Hakaphos grün ? - es gibt ja soviele andere Hakaphos-Dünger (siehe Seite 1 und Seite 2). Was waren da die Hintergründe für Deine Wahl?
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #54 am:

Es ist recht Nitratbetont, also schnelle, treibende Wirkung. Und genau das brauche ich wenn die noch die nächsten 2-3 Wochen durchhalten sollen. Wachstum.
Ich habe kein Kalkammonsalpeter gegeben weil Gurken auch Kalifresser sind, das haben sie dieses Jahr noch garnicht gesehen, es gab nur eine Grunddüngung mit KAS. Im Hakaphos ist eigentlich alles enthalten, auch Spurenelemente, mit 10g in 10Liter gelöst und gegossen haben sie derzeit also alles zur Verfügung was sie bräuchten.

Mehr als 10g ist so spät im Jahr bei warmem Boden nicht notwendig.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Nemesia Elfensp. » Antwort #55 am:

thuja hat geschrieben: 18. Aug 2020, 11:50
Es ist recht Nitratbetont, also schnelle, treibende Wirkung. Und genau das brauche ich wenn die noch die nächsten 2-3 Wochen durchhalten sollen. Wachstum.
Ich habe kein Kalkammonsalpeter gegeben weil Gurken auch Kalifresser sind, das haben sie dieses Jahr noch garnicht gesehen, es gab nur eine Grunddüngung mit KAS. Im Hakaphos ist eigentlich alles enthalten, auch Spurenelemente, mit 10g in 10Liter gelöst und gegossen haben sie derzeit also alles zur Verfügung was sie bräuchten.

Mehr als 10g ist so spät im Jahr bei warmem Boden nicht notwendig.
Danke für Deine Erläuterung!

Meine Gurkenpflanze im Folientunnel startet auch grade noch einmal durch. Ich bin neugierig, ob sie mit etwas "Futter" auch noch mal trägt.
Die diversen Freilandgurken hatten einen ziemlichen Spätstart, aber jetzt legen sie auch los. Aber auch die brauchen Unterstützung. Kompost alleine hat's nicht so gebracht.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #56 am:

Bei mir tragen sie aktuell zuviel, das heißt sie sind mir zu generativ und zu wenig vegetativ.
Deswegen Stickstoff drauf das sie nicht unter eigener Last zusammenbrechen, sonst ist es in einer Woche schon rum und nicht erst in 2-3.
Die Sonnenstunden diese Woche unterstützen die Regeneration.
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Ayamo
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

Ayamo » Antwort #57 am:

Alles sehr interessant zu lesen. Kann leider seit längerem nichts zur Diskussion beitragen (so wie auch bei den diversen Feigen-, Granatapfel-, Kiwano-Freds....), da meine Gurken schon ca. 2 Wochen über den Jordan sind.
Vielleicht klappt es nächstes Jahr mit längerem Wachstum... Gut aufgeleitet und belüftet waren sie; aber dennoch unter 1,80 geblieben, weil der Boden einfach zu schnell trocken wird. Da kann dann auch der Dünger, den sie hatten, nicht gut aufgenommen werden. Nächstes Jahr versuche ich mal Mulchfolie und hoffe, dass sie dann schneller in die Höhe kommen.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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kaliz
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

kaliz » Antwort #58 am:

Die zwei Gurken hab ich für Samen komplett ausreifen lassen.
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thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen

thuja thujon » Antwort #59 am:

Lässt du den Glibber mit den Samen gären zur Reinigung?
Aus dem Rest Schmorgurke?

Hier nochmal eine Euphya, Wuchs noch ok aber schon abgebaut und nicht mehr optimal.
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