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Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege (Gelesen 2974 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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555Nase
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

555Nase » Antwort #45 am:

Meine etwa 30 jährige Schneiders späte Knorpel hat 3% Mädchen und 97% Spätfrost. Im mittleren Baumalter wenige Jahre Schrotschuß auf der Südseite. Im Jugendalter öfters mal gegen schwarze Kirschlaus gespritzt, seit vielen Jahren treten die Läuse nur an 3 Zweigen und 12 Blättern auf. Die Vollblüte findet prinzipiell im Regen statt. Die Blüte vom 18.4. oder 27.4. oder auch erst am 9.5. Ernte, falls möglich, ist zwischen 5.6. bis 25.6. oder 20.6. bis 20.7. KEF habe ich noch nicht feststellen können. Früchte sind sehr groß und köstlich.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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thuja thujon
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

thuja thujon » Antwort #46 am:

KEF ist oft nur regional ein Problem. Hier vor allem bei Sauerkirschen, 3 Tage vor der Reife werden sie stinkender Matsch.
Die Aberntequote, rechnet man Moniliaschäden noch mit rein, liegt bei etwa 0,1 bis 0,3%. Je unreifer man sie mag, desto mehr wird es.
Am sichersten ist es, wenn man statt Früchte schon die Blüten erntet. Dazu gibts hier irgendwo einen Thread. Essbare Blüten glaube ich. Bei Kirschen haben die Blüten wohl etwas Bittermandelaroma.
Eigentlich ist das nicht im Sinne des Erfinders, aber so sind leider an vielen Orten die Umstände.
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hackman
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

hackman » Antwort #47 am:

Der frühe Vogel frisst den Wurm …..samt früher Kirsche und egal ob rot oder weß.
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cydorian
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

cydorian » Antwort #48 am:

PH hat geschrieben: 10. Nov 2024, 13:30 Wir haben super rote Herzkirschen, aber 99% der Ernte kann man vergessen.
Spätfrost, aufplatzen, Kirschläuse, Maden, KEF, Vögel usw, gegen jeden einzelnes Problem konnte man vorgehen aber mit dem aufkommen der KEF war es dann endgültig vorbei.
Die Kirschessigfliege ist bei Süsskirschen nur bei den späten Sorten ein Problem, Sauerkirschen trifft es (hier) praktisch immer. Zufällig wurde sie gerade dann importiert, als auch die anderen Probleme die Regel wurden, an der Spitze liegt massiv verstärkter Vogelfrass und früher Austrieb, dann Frost. Frost nicht mehr, nicht stärker, nicht später - aber eben jetzt in die Jungfrüchte wegen frühem Austrieb.

Deshalb kommts meist gar nicht mehr bis zur Kirschessig- und Kirschfruchtfliege: Vögel und Frost haben schon vorher abgeräumt. Der kommerzielle Anbau ist längst komplett überdacht. In den wenigen Jahren ohne Frostschaden habe ich an einer erstklassig moniliafesten Sorte mit mühsam aufgezogenem Netz gegen Vögel und aufs Netz ausgerichteten Schnitt auch eine Ernte. Lass ich das weg, sind die Kirschen schon beim gelbwerden abgefressen, so wie bei Birnen alle angepickt sind.

Es könnte sich lohnen, auf spätblühende Sorten zu setzen, die gut moniliafest sind. Nur ist das überhaupt kein Thema heute, weils die Kommerziellen nicht interessiert. Abdeckung und Fungizide regeln das. Kein Schwanz interessiert sich für irgendeinen Aspekt des privaten Kirschbaums. Deshalb sind speziell bei Monilia nicht nicht einmal die Anfälligkeiten klar oder es sind nur individuelle, anekdotische Schönworte.
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

thuja thujon » Antwort #49 am:

cydorian hat geschrieben: 11. Nov 2024, 11:23Es könnte sich lohnen, auf spätblühende Sorten zu setzen, die gut moniliafest sind. Nur ist das überhaupt kein Thema heute, weils die Kommerziellen nicht interessiert. Abdeckung und Fungizide regeln das. Kein Schwanz interessiert sich für irgendeinen Aspekt des privaten Kirschbaums. Deshalb sind speziell bei Monilia nicht nicht einmal die Anfälligkeiten klar oder es sind nur individuelle, anekdotische Schönworte.
Auch als Hobbygärtner hat man die Möglichkeit, gegen Monilia Spitzendürre vorzugehen. Kumar hat eine Notfallzulassung und zeigt gute Wirkung im Freiland. Gut formuliertes Natriumhydrogencarbonat als Grundstoff eingesetzt, kann die Lücke im Hausgarten schließen, nachdem Teldor weggefallen ist.
https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemit ... reger.html
Zusätzlich steht für diejenigen, die nicht Bio spritzen wollen, noch Difenoconazol mit Duaxo zur Verfügung. Also wer möchte, kann gegen Spitzendürre behandeln. Niedrige Baumformen erleichtern die Applikation, ansonsten ist mit Gebläseunterstützung zu arbeiten.

Wer Kirschen ernten möchte, sollte sich überlegen, den Riesenbaum auf Vogelkirsche veredelt zu roden und auf niedrigere Baumformen mit Einnetz- und Überdachungsmöglichkeit umzusteigen. Der Obstbau von vor 100 Jahren ist politisch nicht mehr gewollt und praktisch nicht mehr durchführbar. Weder auf Streuobstwiesen noch im Hausgarten. Das sollte man sich langsam eingestehen.
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cydorian
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

cydorian » Antwort #50 am:

Monilia bekam ich bereits mit der richtigen Sorte in den Griff. Spritzen wäre dort eh schwer bis unmöglich. Gegen die echten Probleme hilft kein Spitzmittel.
Der Obstbau von vor 100 Jahren ist politisch nicht mehr gewollt
Du sollst ein 1,5m hohes Säulenbäumchen im Topf auf deinem 2qm Balkonstreifen vor deinem Wohnklo pflegen und dich deswegen ganz arg grün fühlen, alles andere hast du den Superökoprofis für viel Geld zu überlassen.

Grosse Kirschbäume sind übrigens was herrliches. Auch wenn man nicht erntet.
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

thuja thujon » Antwort #51 am:

Ja, große Süßkirschen sind was schönes und praktisches, wenn man darunter im Schatten sitzen kann.
Viele Besitzer hier freuen sich allerdings auch darüber, wenn es einen Spätfrost gibt, weil das weniger Fruchtmatsch auf dem Boden bedeutet.
Aktuell sind die meisten zu faul das Laub wegzuräumen. Anschließend brauchen sie Hilfe beim Schnitt.

Es gibt aber auch andere.
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

Roeschen1 » Antwort #52 am:

thuja thujon hat geschrieben: 11. Nov 2024, 13:48 Ja, große Süßkirschen sind was schönes und praktisches, wenn man darunter im Schatten sitzen kann.
Meine Kindheit,
körbeweise Kirschen ernten,
der Keller voller Kirschen in Weckgläsern,
ist leider Vergangenheit,
eine schöne Erinnerung.
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cat1
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

cat1 » Antwort #53 am:

Roeschen, so war meine Kindheit auch, leider Vergangenheit.

Hier kann ein Kontrast nicht krasser sein- Regina bei der Nachbarin - 25 Jahre alt. Geschnitten wird nur was stört (hängt). Kirschen ohne Ende, 90% madig, danach Vögel und KEF. Immerhin sammelt sie penibel die abgefallenen Früchte.
Bild

Bei mir, keine 20m entfernt - Kordia/Attika - 3 Jahre alt auf Colt, selbst veredelt. Geschnitten wird viel, nicht gespritzt, aber genetzt. Früchte heuer - sagenhafte 55 Stück, tadellos, erwartungsgemäß ein bisschen später reif. Ein wenig Schrottschuß, keine Läuse.
Bild

Mein Baum wird natürlich im Februar wieder geschnitten. Ich brauche insgesamt ca 20 Leitäste. Er wird trotzdem etwas größer/erwachsener, jedoch mehr als 3m lasse ich ihn nicht werden. Genezt wird immer, es geht nicht anders, wenn ich weiter ernten will.
A garden is a thing of beauty and a job forever, meint R. Briers. Job übersehe ich ;-)
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PH
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Re: Frühe Kirsche wg Kirschfruchtfliege

PH » Antwort #54 am:

thuja thujon hat geschrieben: 11. Nov 2024, 08:58 KEF ist oft nur regional ein Problem. Hier vor allem bei Sauerkirschen, 3 Tage vor der Reife werden sie stinkender Matsch.
Die Aberntequote, rechnet man Moniliaschäden noch mit rein, liegt bei etwa 0,1 bis 0,3%. Je unreifer man sie mag, desto mehr wird es.
Am sichersten ist es, wenn man statt Früchte schon die Blüten erntet. Dazu gibts hier irgendwo einen Thread. Essbare Blüten glaube ich. Bei Kirschen haben die Blüten wohl etwas Bittermandelaroma.
Eigentlich ist das nicht im Sinne des Erfinders, aber so sind leider an vielen Orten die Umstände.
Ja eben, so 0,5% Erntequote auch bei uns, deswegen auch mein "Frustpost"

PH
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