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Re: Bartiris 2025
Verfasst: 7. Apr 2025, 21:57
von Krokosmian
Inwiefern?
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 7. Apr 2025, 22:09
von Starking007
Über den Standort nachzudenken, kaum Humus und Wasser, keine Konkurrenz,
viel Hitze, viel Sonne. Ob Dünger von oben runter gewaschen wird?
Hundert Jahre oder mehr ohne Standortwechsel, da lohnt es zu Grübeln.
Ob geradu DU noch daraus lernen kannst - ich bezweifle es

Re: Bart-Iris 2025
Verfasst: 7. Apr 2025, 22:32
von pearl
du grübelst über Herrensitze? Sag bloß!
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 03:01
von Starking007
Herrensitze weniger,
eher regionale Befestigungsanlagen vor dem eigentlichen Burgenbau, also von ca. 2000 v.Chr. bis 1000 n.Chr.,
wie Abschnittswälle, Ringwallanlagen, Viereckschanzen, Ungarnburgen, Turmhügelburgen.
Lokal auch Befestigungen im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges von 1701 - 1714.
usw....
Leider beginnt das mit Pflanzen als Siedlungszeiger erst später.

Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 09:00
von riegelrot
Anke02 hat geschrieben: ↑7. Apr 2025, 19:31
Dieses Jahr ist Tickety Boo die erste - und auch noch neu hier
IMG_20250406_104850400.jpg
Die ist ja echt schön! Und so früh.
Ich staune, dass vorne meine neuen so gut angewachsen sind. Fette, feste Rhizome und ein sattes grün. Leider noch keine Knospen. Vielleicht besser bei -1 Grad. Die Stäbe sollen das Weiterbetreiben des Katzenklos verhindern. Da wurden schon Iris ausgebuddelt und an deren Stelle ein Katzenhaufen platziert.

Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 09:27
von Krokosmian
Starking007 hat geschrieben: ↑7. Apr 2025, 22:09
Über den Standort nachzudenken,...
Eher bedingt.
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Sehr wahrscheinlich ist das
Iris germanica, obwohl der Name später weiterverwendet wurde, haben diese Pflanzen nichts mit den Sorten zu tun, züchterisch eine Sackgasse, da steril. Oder es handelt sich um was aus dem vielfältigen Hybridschwarm aus
I. pallida x
I. variegata, tatsächlich sowas wie die Vorläufer der historischen Sorten.
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Der moderne Iristyp, welcher heute zumeist angepflanzt wird (und auch schon wieder beinahe Hundert Jahre alt wird) hat mit diesen archaischen Pflanzen nur noch wenig gemeinsam. Sie benötigen durchaus Futter, von nix kommt nix. Oder zu trocken zur falschen Zeit ist auch blöd. Und sie benötigen eben auch das regelmäßige Umpflanzen als gelegentlichen Reboot. Die eine Sorte früher, die andere später, aber Jahrzehnte am selben Platz ohne zu vergehen oder wenigstens nachzulassen, das schafft keine. Ist übrigens auch bei vielen historischen Sorten so, da dauerts halt oft nur länger und nur die wirklich robusten davon schaffen es über die Zeiten.
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Eine Diskussion ob man was für seine Pflanzen tut, sich aufmerksam kümmert und dann auch Vielfalt hat, oder ob man sich mit Uromas Selbstläufern begnügt, die böte sich möglicherweise an. Halte ich persönlich aber für wenig sinnvoll, je nachdem wenn man fragt ist das wie mit dem trockenzulegenden Tümpel und den Fröschen.
Re: Bart-Iris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 12:01
von pearl
Iris germanica, in wikipedia.de, ist eine "Burgenpflanze". Das ist soweit bekannt. Aber hier: "eine alte „Kulturhybride“ aus der südosteuropäischen Iris lutescens s.str. und einer Sippe der südosteuropäisch-kleinasiatischen Artengruppe um Iris mesopotamica s.l." ist mir völlig neu. Weiter: "Als Zauberpflanzen wurden Schwertlilien zur Feindabwehr auf Burgfelsen gepflanzt und bei Belagerungen ausgegraben und zur eigenen Burg verschleppt. Dadurch kam es zu den alten Hybriden wie Iris × germanica mit ihrem Albino 'Florentina', Iris × sambucina mit ihren Klongruppen 'Squalens', 'Flavescens' und 'Neglecta' sowie genetisch stabilen Kulturarten wie Iris pallida (Bleiche Schwertlilie, von Iris pseudopallida abstammend) und Iris aphylla s.l. (Nacktstängel-Schwertlilie, von Iris furcata abstammend)." Das erstaunt mich.
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"Es handelt sich um eine alte Gartenpflanze, die öfter verwildert und im deutschsprachigen Raum bereits seit dem Mittelalter eingebürgert ist und auch den Namen „Blaue Lilie“ trug. Sie ist an Weinbergsmauern und in grasigen Böschungen, auf warmem, meist kalkhaltigen Boden zu finden. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze, ein Trockniszeiger und eine schwache Ordnungscharakterart subozeanischer Trocken- und Halbtrockenrasen (Pflanzengesellschaft Ordnung Brometalia erecti).[2]" Soweit ist das bekannt.
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"Die Deutsche Schwertlilie wurde früher aufgeteilt in Iris germanica L. var. germanica (Deutsche Schwertlilie) und Iris germanica L. var. florentina Dykes bzw. Iris florentina auct. vix L. (Florentiner Schwertlilie).[3]" Das ist völliger Unsinn.
Re: Bart-Iris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 12:20
von pearl
Sebald/Seybild/Philippi/Wörz diskutieren die verschiedenen Spezies der Bart-Iris im Verbreitungsgebiet gesondert und unabhängig.
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Bei
Iris germainca spekulieren sie nicht über die Herkunft, die ist unklar und wird wohl oft als "Bastard unbekannter Eltern angesehen".
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"Ökologie: ... auf sonnig-warmen, meist kalkhaltigen, flachgründigen Böden. Auf Mauern, Felsen, an steilen Hängen und Böschungen, vor allem in Weinanbaugebieten, auch an Burgruinen."
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Das habe ich bestimmt schon öfter zitiert. Amazon meint ich hätte das Buch 2008 bestellt.

Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 19:15
von Starking007
Hätte fast vergessen das die erste I. melitta oder so... blüht, lila.
Mit oder ohne Bart?

Re: Bart-Iris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 19:35
von pearl
schau mal nach.

Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 20:13
von Starking007
Soeben festgestellt: Mit Bart. Und am Verblühen, geht schnell....
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 20:41
von Krokosmian
Iris germanica vulgaris war mal meine allererste "richtige Iris". Als Bub vor gut 35 Jahren ganz wortwörtlich gefunden, in allmählich verwildernden aufgelassenen Gärten. Ist immer noch da, hat ja Erinnerungswert. Das war es dann aber auch schon im Wesentlichen, trotz Wüchsigkeit und Ausdauer.
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De Gräfin beschrieb irgendwo, vermutlich im DIG-Blatt, ihre Abneigung gegen I. g.. Wenn sie dabei speziell diesen Typ vor Augen hatte, dann kann ich es durchaus nachvollziehen. Was den Taglilien
Hemerocallis fulva `Europa´ ist, findet damit bei den Bart-Iris seine Entsprechung. Beides vermittelt besonders beim "Pflanzenkonsumenten" oft ein falsches Bild von der ganzen Gattung und verdeckt den Blick auf die restliche Vielfalt.
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Und beider Ehre wird immer wieder mit Zähnen und Klauen verteidigt

, im Fall der rostroten Taglilie mitunter auch von mir;).
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 20:50
von AndreasR
Ich verteidige die Ehre der "Oma-Iris" in meinem Garten ebenfalls; sie gehört einfach dazu, stand schon in meinen Kindheitstagen im Vorgarten, und hat all die Jahrzehnte überdauert.

Ja, sie blüht relativ kurz, ja, die Stängel sind nicht sonderlich verzweigt, ja, die Stängel kippen manchmal auch etwas, aber hey, sie ist die Unkompliziertheit in Person, verträgt auch (moderates) Überwuchern, und vor allem am Abend duftet sie mit den Dichternarzissen um die Wette.
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 8. Apr 2025, 21:15
von Acontraluz
Ja, Andreas, und letztes Jahr haben sie so sehr gelitten, wegen der Schnecken ,aber nächste Woche blühen sie und ich kann sie hier hoffentlich in ihrer Pracht zeigen.
Re: Bartiris 2025
Verfasst: 10. Apr 2025, 10:46
von Rokko21
Es gibt auch Liebhaber, die die historischen Sorten sammeln. Es gibt da durchaus eine größere Anzahl von Sorten. Der Vorteil ist, das diese einen gewissen Grad der Vernachlässigung klaglos akzeptieren. Ich hatte mal die Holunder-Iris, die wirklich intensiv nach Holunder geduftet hat, war auch sehr robust.