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				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 6. Mär 2025, 09:04
				von thuja thujon
				Schnittmethoden ändern sich mit der Zeit, weil die Natur dahinter besser verstanden wird. Das ist in der Baumpflege so, bei den Obstbäumen, bei Reben, warum sollte es nicht auch bei Rosen so sein? 
Die Technik von Jenny `Niff´ Barnes geht schon in die Richtung.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 6. Mär 2025, 09:40
				von martina 2
				Natur hin oder her, es kommt auf Klima, Bodenbeschaffenheit und richtige Sortenwahl an. Zuallererst. Aber wenn du das mit der hundertjährigen Rose ernst meinst: Die können dieses Alter nur auf eigenen Füßen erreichen, und dazu brauchst du Ausläufer.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 6. Mär 2025, 19:53
				von IrisLost
				Ja, sie müssen sich aus eigenen Wurzeln erneuern können, um Jahrhunderte alt werden zu können. Welche Sorten/Klassen das in welcher Klimazone am besten schaffen ist wahrscheinlich so unterschiedlich wie die verschiedenen Klimaregionen. 
Schön zu erfahren, daß es auch Ausnahmen gibt, Isatis blau, und ich wünsche dir und deinen Rosen, daß sie mindestens nochmal 60 Jahre lang gut gedeihen. 
Thuja Thujon, deine Frage wurde tatsächlich schon erschöpfend beantwortet, zusammengefaßt etwa so: Für stetige Verjüngung sorgen und die dafür optimalen Bedingungen bereit stellen. 
Hero49: So ist es.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 9. Mär 2025, 11:09
				von Anke02
				Gestern schon geschnitten und heute geht es weiter. Ich glaube, irgendwann muss hier jemand kommen, der mutiger säbelt als ich  
 
 
Nun hat sich folgendes Problem ergeben:
Bei einer Rose ist das innere Mark quasi an allen Schnittstellen leicht braun. Kenne das eigentlich als "Problem" (allerdings erheblich dunkler) von anderen Rosen.
Aber hier ist es quasi an jedem Zweig, den ich schneide. Dünne und tiefer dicke auch.
Muss das alles bis unten abgesäbelt werden (mit Befürchtung , dass sie nicht mehr austreibt)? Oder kann das auch bei einer Rose "normal" sein?
Ausgetrieben hatte sie an allen Zweigen bereits kräftig.
Habe bei dieser, die ein "Einzelstück" ist, Angst sie zu verlieren.
 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 9. Mär 2025, 12:02
				von Lady Gaga
				Ich säble auch nicht so mutig. Wenn das eine besondere Rose ist, würde ich sie nicht komplett abschneiden, das wäre mir zu riskant. Also erst mal mit deutlichem Rückschnitt probieren und abwarten, was passiert. Welche Rose ist es denn, Edelrose?
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 9. Mär 2025, 14:11
				von Anke02
				Es ist eine mir vor Jahren als ganz kleine Rose überlassene Züchtung aus dem Forum. Ich weiß jetzt nicht, was an Eltern drin steckt.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 9. Mär 2025, 18:58
				von martina 2
				Ich würde schneiden, bis nichts Braunes mehr zu sehen ist. Aber du möchtest noch den Austrieb sehen? Vielleicht läßt sich ja die Herkunft doch noch feststellen?
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 9. Mär 2025, 19:18
				von Anke02
				Gefunden - Sissi Climbing x Laika
Wuchs und blühte auch letztes Jahr ganz wunderbar. Daher war ich auch so überrascht, dass trotz kräftigem Neuaustrieb beim Schnitt die beigebraune Mitte erschien. Ich habe tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm, ob das in Vorjahren auch so war.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 10. Mär 2025, 08:42
				von thuja thujon
				Mediterraneus hat geschrieben: ↑3. Mär 2025, 15:12
Ich glaub, solche Knorzen gibt's nur bei dir 
 
Wenn regelmäßig was zurückfriert, ist der Vegetationspunkt immer direkt an der Bodenoberfläche,also der Knorz bei einer sehr alten Rose.
Alte Verzweigungen sterben auch schon mal ab, werden erst dürr, lassen sich teilweise nicht raus sägen, weil zu eng, zu hart oder so.
Nach vielen Jahren sind diese toten Triebe dann verstockt, lassen sich mit einem Tritt richtig ausbrechen und trotzdem erneuert sich der Rest wieder vollständig, bzw. kapselt sich richtiggehend davon ab.
Vorausgesetzt die Rose treibt gut und ist gut gedüngt.
 
Dann wären schnelle Umtriebzeiten von maximal 2-3 Jahren ja Vorteilhaft. Das ist auch ein wichtiger Baustein im wundarmen Rebschnitt. Man schneidet nur junges Holz. 
Ich habe gestern die Rosenknorzen besucht, das Foto weiter vorne ist ja schon etwas älter. Auf dem aktuellen sieht man schön beim vergleichen mit dem alten Foto, wie die Triebe an den veralteten `Aufsetzern´ verhocken und evtl auch mal ein neuer ganz oben kommt. Aber eben nicht aus dem Boden, wie alle Jahrzehnte mal bei der tausendjährigen Rose in Hildesheim: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tausendj% ... _Stock.jpg
Gut treiben tut sie also obenrum, aber nicht untenrum. 
Pflanzjahr soll 1938 gewesen sein, zumindest wurde das überliefert, also jetzt 87 Jahre alt. 
Bei dem Knorzen sieht man auch die Ursache dafür, es sind Holzzerstörende Pilze am Werk, die Weißfäule ist deutlich erkennbar. Aus solchem Gewebe treibt natürlich kein grüner Trieb mehr aus. 
 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 10. Mär 2025, 08:45
				von Hero49
				@Anke 02:Wenn das Mark verfärbt ist, handelt es sich um einen Frostschaden. Ich schneide in einem solchen Fall soweit zurück, bis das Mark weiß ist. Der Frostschaden kann auch von einem Spätfrost kommen.
Wenn solche Triebe belassen werden, blühen sie zwar meistens noch, doch nach der 1. Blüte werden die Blätter gelb und oft trocknet auch der ganze Trieb ein.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 12. Mär 2025, 14:18
				von Gänselieschen
				Hero49 hat geschrieben: ↑3. Mär 2025, 17:27
Bei Rosen sollten nie Zapfen oder Stummel belassen werden. Diese trocknen zuerst ein und faulen dann.
Wenn direkt über einem Auge abgeschnitten wird, treibt das Auge aus und wird von den Leitungsbahnen versorgt.
Zu deiner Rose im Kübel: den alten Trieb direkt am Ansatz sauber abschneiden. Dann würde ich den Schotter entfernen und den Kübel mit Erde bis ca. 10 cm über der Veredlungsstelle auffüllen.
Ich biete auch dieses  Jahr mehrere Rosen-Schnittkurse in verschiedenen Gärten an.
Das größte Übel ist, dass der Rückschnitt meist ca. 20 cm über der Erde erfolgt. Da steht dann ein maroder Stummel neben dem anderen; die neuen Triebe, die aus der Veredlungsstelle kommen möchten, haben keinen Platz und trocknen ein.
Da muß ich zuerst richtig sauber machen. Die morschen Teile trete ich oft mit dem Fuß raus; andere müssen mühsam entfernt werden.
Das zweite Übel, z.B. bei Kletterrosen ist, daß nur obenrum etwas abgeschnitten wird; die alten Krüppel bleiben drin und wenn dann ein schöner kräftiger Trieb von unten kommt, wird er abgeschnitten, weil das ein "Wassertrieb" sei.

Bei Strauch- und Kletterrosen nehme ich oft den ältesten Trieb ganz raus und so sieht das nach ca. 4 Wochen aus.
Ganz interessant ist, daß diese neuen Triebe bereits im Juni blühen.
 
Genau so einen Gedanken hatte ich in diesem Jahr bei meiner sehr alten Compassion - ein langer kräftiger, kahler "Wassertrieb" vom Vorjahr. Ich habe ihn extrem eingekürzt...
 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 12. Mär 2025, 15:56
				von Hero49
				Wenn bei einer ganz alten Rose ein kräftiger Trieb von ganz unten kommt, sollte man sich freuen, daß die Rose weiterleben will und den Trieb anbinden, damit er nicht vom Wind umgeweht wird.
Jetzt musst du auf einen neuen Austrieb warten.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 12. Mär 2025, 20:34
				von Anke02
				Und wenn so ein Trieb da ist und auch nach 3 Jahren nicht blüht? 

 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 13. Mär 2025, 21:28
				von Hero49
				Das ist nicht normal. Hast du die Spitze abgeschnitten?
Sogar ein Wildtrieb blüht im 2. Jahr.
			 
			
					
				Re: Rosenschnitt Altholz und Holzkrankheiten
				Verfasst: 13. Mär 2025, 21:29
				von Anke02
				Ja, Spitze im 2. Jahr abgeschnitten.
Wie bei Rückschnitt langer Rosenzweige.
War das der Fehler?  
