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Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 16:07
von cornishsnow
Danke für den extrem informativen Link :DSind diese Ballardii auch pollensteril? Sind sie unter 6b Bedingungen auch hart oder nur in deinem Klima?Bei so besonderen Einzelexemplaren wäre wohl Meristemkultur womöglich lukrativ genug. So teuer ist diese Methode ja auch nicht mehr.
Bei mir wird nix meristimiert! :o Das möchte ich niemanden antuen... ;DDie Pflanzen sind wohl steril, einen Samenansatz habe ich bisher noch nicht festgestellt. Hellen Ballard hat damit wohl mal Erfolg gehabt, aber die 2. Generation ähnelte wieder H. niger und stellte somit wohl keine Verbesserung dar. Die Kreuzung war damals eigentlich ganz einfach, ich hatte einen H. niger 'Joseph Lemper' im Gewächshaus und habe eine Blüte mit den Pollen von H. lividus bestrichen, die Samenausbeute war recht groß und ich habe alle in einen Gemeinschaftstopf ausgesät. Die ersten vier Keimlinge erschienen im Dezember und hatten geaderte Keimblätter, die übrigen waren normal grün und kamen im Januar. Nur die ersten vier waren H. x Ballardii und die sind alle groß geworden. ;) :D

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 19:01
von partisanengärtner
Wenn Du eine H. lividus hast kannst Du mal versuchen von deinen XBallardii Pollen zu nehmen und eine Rückkreuzung zu machen. Mit Viel Glück, vorausgesetzt das ist erfolgreich, käme ein lividusähnlicher Typ der härter ist raus.Vielleicht sind die dann sogar wieder normal fruchtbar.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 19:05
von lubuli
da hab ich meine zweifel.man sagt ja von der mutterpflanze kommen die eigenschaften, von der vaterpflanze die farbe.auf jeden fall: versuch macht kluch!

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 19:27
von cornishsnow
Das scheitert schon an der Tatsache, das ich keinen H. lividus mehr habe, wie ich ja geschrieben habe. ;) ...und da er bei mir im Garten nicht gedeihen will, schaffe ich mir auch keinen mehr an. :) Axel, versuch Du dich doch mal daran. :) Deshalb hatte ich auch einen kurzen Erfahrungsbericht beigesteuert. ;) Ich halte mich nur noch an die Naturformen und an besondere Auslesen, für mehr habe ich keinen Platz und Hätschelkinder, denen es in Hamburg nicht gefällt müssen halt über den Kompost ihren Weg ins Licht nehmen! 8) ;) :-X ::)

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 19:29
von partisanengärtner
Müsste ich dann auch im Atelier überwintern dort kann ich mich im Winter sowieso kaum rühren. Ich denk drüber nach.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 9. Jan 2012, 19:31
von cornishsnow
PS.: H. lividus funktioniert anscheinend nur in der Vaterrolle und H. x ballardii auch, bei meinen vier Exemplaren sind die Stempel verkümmert.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 10. Jan 2012, 02:10
von pearl
Da gerade auch bei Helleboren der Stand der Forschung was eine Art ist in Bewegung ist, ...
Vielleicht etwas OT, aber man sollte bei solchen Debatten stets folgendes nicht vergessen:Es wäre interessant zu wissen, was denn konkret unter einer "Art" zu verstehen sein soll.In der Zoologie wird dafür in der Regel eine Definition herangezogen, nach der eine Art "sämtliche Individuen eines Taxons umfasst, die sich miteinander paaren und fortpflanzungsfähige Nachkommen hervorbringen". Das ist eine unter dem Gesichtspunkt der Evolution sinnvolle und recht eindeutige Definition.In der Botanik hingegen nennt man Arten meist "sämtliche Individuen eines Taxons einschließlich ihrer Vorfahren und Nachkommen, die in ihren wesentlichen Merkmalen übereinstimmen." Das ist - abgesehen davon, dass es keine gute Definition im Sinne der Evolutionstheorie ist - eine ziemlich schwammige Abgrenzung, die Debatten Tür und Tor öffnet.Wie man auch hier sieht. Vieles, was unter den Pflanzen als "Art" betrachtet wird, ist unter Evolutionsgesichtspunkten höchstens eine mehr oder minder gut abgrenzbare Unterart oder Rasse.Ein Botaniker würde vermutlich die diversen Hunde-, Katzen- oder Hühnerrassen als jeweils eigene Arten auffassen (müssen, wenn er die obige Definition erst nimmt). Vermutlich wären auch Weiße, Schwarze, Aborigenes und Asiaten eigene Arten im botanischen Sinn. Vielleicht kann ein Mod diesen Beitrag mal kopieren und einen neuen Thread dazu aufmachen oder ihn bei einem schon bestehenden Thread zu dem Thema (im Botanikbereich?) anhängen.
hach, das trifft den Kern und mein Interesse natürlich dann auch meinen Widerspruch! ;D Die 8 Punkte Liste zu dem völlig unkorrekt gebrauchten Wortgebilde "Hybridus" von Axel lasse ich mal beiseite. ;) Der hohe Bedarf an sensationellen Publikationen und ungewöhnlichen Sammelobjekten steigert die Anzahl der Taxons gewaltig. Wurde inzwischen benannt.
Staudo hat geschrieben:
axel partisanengärtner hat geschrieben:Ganz so stur sind die Botaniker nicht. Wenn in einer Population Variationen auftauchen sind das nicht gleich Arten.
Das kommt ganz auf den Botaniker und sein Geltungsbedürfnis an. ;D
Aber! Das System von Linne ist nur ein Modell! Außerdem ein künstliches. Heute versucht man ein Abbild der Stammesgeschichte daraus zu machen. Das hat Grenzen.Nämlich: Das Lebewesen ist mehr als sein Name. Das Genmaterial eines Lebewesens schert sich nicht um die Grenzen eines Taxons. Es ist elastischer als man denkt. In manchen Fällen.Da muss man nicht gleich die Botanik in Frage stellen und/oder den Artbegriff. Der tuts normalerweise hervorragend. Der Rassebegriff tuts weniger gut. Verleitet nur irgendwelche Laien irgendwelchen Stuss zu erzählen.Cor van Gelderen, von esveld, erklärt taxonomische Probleme mit einem Hinweis auf sein Publikum. Sehen ja alle verschieden aus. Muss einen ja nicht wundern, dass Pflanzen das auch mal tun. Und weil er ein Niederländer ist und daher ein schlauer Witzbold, sagt er so Sachen wie: „als ik een blonde vrouw in het publiek wegneme en deel ze …“Es sollte einen also nicht wundern, wenn Arten der Gattung Helleborus, die auf dem Balkan vorkommen, am Wildstandort formenreich sind. Kommt vor. Kommt in den besten Familien vor. Auch wenn der Balkan ein Ort ist, über den Ethnien mitsamt ihren Pflanzen hin und her geflutet sind, gibt es doch eine überschaubare und klar umrissene Menge an charakteristischen Arten. Oder?Ich sehe daher überhaupt keinen Grund die Namen meiner Helleborus multifidus, Helleborus odorus und Helleborus torquatus einzustampfen. Bloß werde ich den Teufel tun und mich via Bildchen im forum auf Unterarten zu kaprizieren. Die sollte man tatsächlich nur dann verwenden, wenn man eine Pflanze aus erster Hand erhält. Da, und nur für diesen Fall, hat Axel wieder recht.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 10. Jan 2012, 07:47
von paulw
ist zwar nicht von 2012, aber ein gutes beispiel für schwer zuordenbar.ursprünglich ca 30 km N/W von Zagreb.sieht trotzdem wie croaticus aus.Verbreitungskarten sagen aber was anderes.DSC_0030.JPG

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 10. Jan 2012, 08:00
von Cyps
ist zwar nicht von 2012, aber ein gutes beispiel für schwer zuordenbar.ursprünglich ca 30 km N/W von Zagreb.sieht trotzdem wie croaticus aus.Verbreitungskarten sagen aber was anderes.DSC_0030.JPG
=> H. atrorubens

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 11:51
von paulw
Hab ich mir auch schon gedacht,danke.Auf dem Bild kommt die leider bei weitem nicht so blau rüber wie in natura.V.a. die Aussenseite der Kelche ist so bläulich wie die "blauen" Strains.Wie sind eigentlich die Unterscheidungsmerkmale zwischen croaticus und atrorubens?paul

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 16:11
von toto
occidentalis im Januar

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 16:31
von toto
atrorubens, die war schon vor ner Woche im andern thread... aber ich finde sie superschön.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 18:33
von tomkyf
Ist wie bei den Kamelien, der Duft ist erst ab 10 C deutlich wahrnehmbar. ;) Mein duftendes Exemplar ist von Peters, wegen des Duftes ist es die einzige meiner Pflanzen von der ich mir jedes Jahr eine Blüte abschneide um den Duft richtig genießen zu können. :D
ein hallo in den norden, bin neu hier ,möchte was beisteuern zum duft,also ich habe odorus,die duften wirklich nach johannisbeeren,sogar eine torquatus aber eben nur ,wenn es warm genug ist. warum der duft so unterschiedlich oder garnicht vertreten ist, keine ahnung. auf jedenfall ist es ein gewinn,wenn man so eine pflanze hat :-)

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 21:24
von Galanthus
H. odorus duftet wirklich gut, darauf freue ich mich jedes Frühjahr. Allerdings erinnert mich dieser Duft nicht an Johannisbeeren, er ist einfach unbeschreiblich. :)Bei H. torquatus ist mir noch nie ein Duft aufgefallen, aber mein größtes Exemplar steht so unter einer Strauchrose, dass ich da mit der Nase nie in die Nähe komme.

Re:Helleborus Wildarten + "interspecies hybrids"

Verfasst: 11. Jan 2012, 21:46
von tomkyf
also die torquatus habe ich von frieslandstauden, ein sehr schönes geschlitztes blattwerk, die blüte ist sternförmig,aussen braunrot und innen grün mit braunrot, wie gesagt,der duft ist bei wärme warnehmbar. die odorus sind auch von unterschiedlichen herkünften, eine habe ich selber in einem wilden garten gefunden, die blätter sind unterseits stark behaart,der blattstiel ist dunkelrot, und die blüte ist apfelgrün und duftet auch