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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2420481 mal)
Moderator: cydorian
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@Dietmar:oder man profitiert von den Erfahrungen anderer, wie z.B. welche Reben noch aus Ersatzaugen fruchtbar sind (z.B. Kiszmisz zaporoskij). Da ist der Spätfrost kein so großes Gespenst 8)Und z.B. in welcher Form führe ich die Reben. Bei der Pilzfestigkeit neuer Rebsorten kann man es wagen näher an den Boden zu gehen. In Polen hat sich ein niedriger schräger Kordon bewährt, den man immer erneuert, daß er noch zu Boden gebogen werden kann und mit Erde über den Winter zugedeckt wird. Ganze Weingebiete werden so angelegt und funktionieren mit den frostempfindlicheren Sorten auch.Wie hier z.B. weiter unten bei"Schnur skosny":http://www.winogrona.org/index.php?titl ... senaveNaja, wir werden sehen wie es weitergehtLG Lisa
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
nochmal.........ich glaube nicht daran, dass deutsche weinbaugebiete von der " abkühlung" betroffen sind. ich unterhalte mich auch ab und zu mit den "alten" hier und die bestätigen nur, dass es mal wieder ein winter wie "früher " war. wir waren verwöhnt von den milden wintern , nicht mehr und nicht weniger. panikmache ist beiderseits nicht angebracht. fruchtbare beiaugen bringen mir wenig da sie meist nicht ausreifen , sprich, nur für frühlagen mit gutem klima geeignet, nicht für absolute grenzlagen. ich habe NIE spätfrost. sie müssen nur anfang/mitte september reif sein, später wird das wetter zu nass. setze große hoffnung in delrho, prima, voegtle, oval, sieger und co. bisher immer reif, wenig frostschäden, toller geschmack....meine neuen sorten arkadia, kodrianka, juliana usw.... schneiden alle durchweg positiv ab was frosthärte angeht. so gut wie keine augenschäden. dagegen folgende sorten sowohl mit totalen knospen als auch beiaugen-schäden:flame, helena, century, suzy, mirsehr starke schäden ( etwa 80% der augen und beiaugen)palatina, lilla, moldowa, suffolk, birstalerohne jeglichen schaden:venus, swenson, hardle, italia, voegtle, perdin, sulima, chasselas 1921 und paar anderewas aber auffällt: amerikaner und reine europäer sind weniger betroffen. nur intersp. und weitgehend als empfindliche bekannte sorten sind betroffen. wenn ALLES klappt leg ich mir ende 2011, anfang 2012 einen schaugarten an und mache aus dem hausgarten einen kleinen versuchsweinberg mit 1-2 sorten und weinausbau. solaris und ischia springen da natürlich sofort ins blickfeld aber auch foch und reinbold sind interessant.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Mir bringen die auch nichts, aber für frühe Lagen mit Spätfrostgefahr sicher interessant.Das Alpenklima verändert sich nachweislich, die Temperaturen steigen, das spiegelt sich im Vorkommen bestimmter Gebirgspflanzen.Insgesamt wird es deutschlandweit eher kontinentaler, d.h. wärmere Sommer und eher kältere Winter. Kann man sicher nicht auf jedes Gebiet übertragen und da ist vieles noch lange nicht spruchreif.Will da aber keine neue Diskussion entfachen, wir werden sehen.Aber eigene Erfahrungen mit den Sorten kann einem keiner nehmen, da es häufig auf das Mikroklima ankommt.LG Lisafruchtbare beiaugen bringen mir wenig da sie meist nicht ausreifen , sprich, nur für frühlagen mit gutem klima geeignet, nicht für absolute grenzlagen. ich habe NIE spätfrost.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Werden Reben mit den Jahren widerstandsfähiger gegen den Frost?Von meinen ist mir ja GsD keine ganz erfroren. Allerdings hatte ich im Herbst auch ziemlichen Aufwand betrieben. Außer dem Anhäufeln der Veredelungsstelle hatte ich den Trieb in Noppenfolie eingepackt und das Ganze noch mit Tannenzweigen abgedeckt.Trotzdem sind einige Triebe zurückgefroren.So einwintern kann man ja die Reben nicht mehr wenn sie größer werden.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
das kann man schon, und in den kalten wintern des 19. jahrhunderts wurde das auch vielerorts gemacht:die stämmchen wurden nur ca. 30 cm hoch gezogen und diese dann nach der lese bis zum kopf und den streckern angehäufelt.das könnte man evtl. noch heute tun, wo es nötig ist....So einwintern kann man ja die Reben nicht mehr wenn sie größer werden...
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
wenn die reben älter sind können sie mehr reservestoffe im altholz eingelagern.im winter werden diese bei bedarf in zucker (frostschutzmittel) umgewandelt.wichtig ist jedoch eine gute holzreife des 1-jährigen holzes für den ertrag des folgejahres.Werden Reben mit den Jahren widerstandsfähiger gegen den Frost?


Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Gerade diese 3 Sorten haben von allen meinen Sorten die weitaus größten Schäden. Von jeder dieser 3 Sorten habe ich 3 Stück. Von den Juliane und Arkadia sind alle mausetot. Die Ruten haben sich von braun in grau verfärbt - keine Knospe, kein Blatt. Vielleicht schlägt noch einmal der Stamm aus. Ich frage mich aber, ob es bei diesen Sorten noch Sinn macht, wenn jedes Jahr alles abfriert.Von den Kodrianka haben wenigstens ein paar Knospen überlebt.Palatina, Primavera, Aron, Arolanka und Jacobsberger sehen auch sehr schlecht aus, aber nicht so extrem wie Juliane und Arkadia. Bei einigen gibt es wenigstens noch einige angeschwollene Knospen, wenn auch noch kein Blatt.meine neuen sorten arkadia, kodrianka, juliana usw.... schneiden alle durchweg positiv ab was frosthärte angeht.
Dein Glaube in alle Ehren, schließlich haben wir Religionsfreiheit. Die Tatsachen sind aber anders. Bei uns hat es in den letzten 5 Jahren eine Abkühlung um 2 Klimazonen gegeben. Und ich wohne nicht weit vom sächsischen Weinbaugebiet. Langsam rückt die Klimaabkühlung gen Westen. Das Einzige, was hilft, wäre eine Wiederaktivierung der Sonnenaktivität auf den normalen Stand.nochmal.........ich glaube nicht daran, dass deutsche weinbaugebiete von der " abkühlung" betroffen sind.
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Selbst bei mir im warmen Westen gab es überdurchschnittliche Frostschäden an meinen Reben. Deine Argumentation mit der Abkühlung hat mich dann dazu gebracht, mal Statistiken zu wälzen, ist ja alles online. Für Dresden finde ich da zum Beispiel folgende Jahresdurchschnittstemperaturen von Januar bis Dezember, in Klammern die nächtliche Tiefsttemperatur im Januardurchschnitt
9,7°C (-4,6°)2008: 10,4°C (1,9°)2007: 10,6°C (2,7°)2006: 10,1°C (-5,8°C)2005: 9,5°C (0,4°C)2004: 9,4°C (-3,6°C)2003: 9,8°C (-3,2°C)2002: 10,0°C (-1,5°C)2001: 9,3°C (-0,7°C)Januar 1967 bis Dezember 2000: 9,3°CMeine Region im Südwesten Deutschlands: ab 2009 rückwärts: 10,8° 11,1° 11,2° 10,8° 10,1° 10,2° 11° 10,9° 10,4° 1990-2000: 10,2°Januartiefstdurchschnitt: -4,2 2,2 3,9 -3,8 und so weiter.Kurz und gut, ich kann daraus keine Abkühlung ablesen, auch nicht bei den Frosttagen oder Eistagen. 2010 war bisher kühl, das ist richtig, aber das liegt alles absolut im Durchschnitt, die Gesamt-Jahrestemperaturen seit 2001 ohne Ausnahme höher wie der frühere Durchschnitt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
hier mal bsp untersch austriebzeitpunktes (aufgenommen 10.mai, standort niederbayern):königliche esther:
und phoenix:
letztes jahr waren die unterschiede nicht so groß. naja, aber wachsen tun die unglaublich... freu mich schon auf die ernte. hab im winter sogar eistrauebn kosten können. der geschmack ist jamal der hammer.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Besonders schön sieht das ja nicht aus, so Niedrigreben.Meine Reben wurden nicht nur wegen der Früchte gepflanzt, sondern auch weil der Stamm mit der Zeit höher, dicker und knorriger werden soll.Ich strebe an meiner Mauer 1,5m hohe Senkrechtkordons mit vier Abgängen an. Bis sie so weit sind werden wohl noch einige Jahre vergehen.Momentan sehen die Reben gut aus, sie wachsen langsam, aber sie wachsen. An zweien ( Palatina, Druschba ) sind sogar kleine Gescheine zu sehen!Darf ich davon was dranlassen für eine Kostprobe im Herbst?das kann man schon, und in den kalten wintern des 19. jahrhunderts wurde das auch vielerorts gemacht:die stämmchen wurden nur ca. 30 cm hoch gezogen und diese dann nach der lese bis zum kopf und den streckern angehäufelt.das könnte man evtl. noch heute tun, wo es nötig ist....So einwintern kann man ja die Reben nicht mehr wenn sie größer werden...
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die folgenden Posts zum Thema "Klimawandel: Ja oder nein oder alles erlogen" sind wie frühere zu dem Thema im Thread "Klimaänderung in den Köpfen angekommen?" zu finden.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
ich habe leider keine glaskugel aus der ich die wetterdaten für den zukünftigen sommer herauslesen kann.Momentan sehen die Reben gut aus, sie wachsen langsam, aber sie wachsen. An zweien ( Palatina, Druschba ) sind sogar kleine Gescheine zu sehen!Darf ich davon was dranlassen für eine Kostprobe im Herbst?





Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hallo Werner 987! Stehst Du noch im Trocknen?............................Heute ist die letzte Tulpe verblüht (4 bis 6 Wochen später als sonst). Dafür haben sich einige Reben doch noch dazu entschieden, ein paar Knospen an den Ruten schwellen zu lassen, insbesondere Jacobsberger, Aron, Arolanka und Palatina. Das erste Blatt dieser Reben ist jetzt schon etwa 2 cm groß.Nur Juliane und Arkadia sind bis auf ein paar Blättchen am Stamm mausetot.Bei vielen Sorten sehen die Blätter sehr schwächlich und teilweise verkrüppelt aus und das permanent nasskalte Wetter scheint auch den Pilzbefall stark zu befördern. Ich hatte dieses Jahr kaum Spritzen können, denn entweder regnete es oder es war ziemlich windig - und viel zu Spritzen gab es ohnehin nicht. Wenn morgen schönes Wetter ist, werde ich mal eine härtere chemische Keule heraus holen müssen, damit wenigstens etwas den Pilzbefall überlebt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
was hält dich davon ab, klartext zu schreiben? begründete kritik nehme ich gern an.der obere teil meines beitrages war an Urmele gerichtet. der regionale witterungsverlauf ist nicht Deutschlandweit übertragbar. klimavorhersagen betreffen eine langfristige zukunft. die auswahl der reben nach kriterien, die in 50 jahren zutreffen könnten, halte ich für belanglos. nach dieser zeit sind die jetzigen reben bereits längst in rente gegangen. für neuanschaffungen orientiere ich mich am witterungsverlauf der letzten jahre. die tulpen haben sich auch hier im gegensatz zu den vorjahren recht spät entfaltet. sie sind an ihrem wärmebegünstigten standort vor etwa 14 tagen abgeblüht.zum vergleich eine aufnahme der vollblüte am 22.04.2008:Hallo Werner 987! Stehst Du noch im Trocknen?............................Heute ist die letzte Tulpe verblüht (4 bis 6 Wochen später als sonst).
