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"New German Style" - was ist das? (Gelesen 84515 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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pearl
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Re:"New German Style" - was ist das?

pearl » Antwort #495 am:

Jo, also die Orel, die ist ja nun wirklich nur ein Beispiel für diese wilhelminischen Teppichbeete! ;D Totaler Nippes!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?

Treasure-Jo » Antwort #496 am:

Jo, also die Orel, die ist ja nun wirklich nur ein Beispiel für diese wilhelminischen Teppichbeete! ;D Totaler Nippes!
Da kennst Du ihre Werke offenbar zu wenig. Im Übrigen ging mir darum, sie als wichtige zeitgenössische Gartengestalterin zu erwähnen und nicht als Vertreterin von irgendwas oder NGS oder...
Liebe Grüße

Jo
troll13
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Re:"New German Style" - was ist das?

troll13 » Antwort #497 am:

Ist der "Ostasiatische Monsunwald" nun auch "New German Style"? Ich habe mir den GP Artikel noch einmal durchgelesen und finde dort Stichworte wie "Drifts" und "rythmische Wiederholung", also traditionelle Begriffe und Handwerkszeug der Gartenarchitektur.
Alle Gärten und Beete, die in diesem Thread in Zusammenhang mit NGS gebracht wurden, sind gestaltete Gärten. Neben gewollten zufälligen Elementen, wie bei vielen Mischpflanzungen, gibt es auch immer essentielle Gestaltungslemente. Dazu gehören geplante Kombinationen, Gruppierungen, Wiederholungen, Strukturierungen und selbstverständlich auch eine Flächenaufteilung in Drifts, Mosaike usw. In so fern ist das Verwenden des "traditionellen gestalterischen Handwerkszeugs" überhaupt kein Widerspruch zu einer naturalistischen Gartengestaltung bzw. Staudenverwendung, ob das nun als NGS oder Dutch Wave oder sonst wie bezeichnet wird.
Genau das ist es doch...Warum brauchen wir überhaupt einen übergeordneten (Marketing-?)Begriff dafür? Sind die Lebensbereiche inzwischen nicht einfach auch nur "Handwerkszeug", egal ob sie expliziert das erste Mal von Hansen und Stahl oder vielleicht schon viel früher in den Köpfen von klugen Gartengestaltern definiert wurden?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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pearl
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Re:"New German Style" - was ist das?

pearl » Antwort #498 am:

Jo, also die Orel, die ist ja nun wirklich nur ein Beispiel für diese wilhelminischen Teppichbeete! ;D Totaler Nippes!
Da kennst Du ihre Werke offenbar zu wenig. Im Übrigen ging mir darum, sie als wichtige zeitgenössische Gartengestalterin zu erwähnen und nicht als Vertreterin von irgendwas oder NGS oder...
oh, du müsstest mich besser kennen! Ich bin sehr gründlich bevor ich irgendwas schreibe. Ich finde sie nicht wichtig und auch nicht der Rede wert, genausowenig wie die anderen 3 Damen in diesem Reigen. ;D
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Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?

Treasure-Jo » Antwort #499 am:

Zum eigentlich wirklich spannenden Thema "Zufall versus Gestaltung", dass Troll gerade nochmal in die Diskussion gebracht hat (Danke), möchte ich Thomas Rainer zitieren:"In America, many native plant purists have embraced the romantic notion that native plantings should look intentionally un-designed. As a result, there are thousands of miserable-looking native plantings with no discernible design. For me, these plantings pose a larger threat in that they turn off the larger public from naturalistic design."QuelleDer Zufall sollte wohldosiert sein, wenn man den Anspruch hat, nicht nur ökologisch, sondern auch ästhetisch wertvolle Pflanzungen zu schaffen. Ein Garten ensteht schließlich im Spannungsfeld zwischen Natur und Kunst, manchmal auch ganz ohne Natur und ganz ohne Kunst, siehe Sheng Fui. Aber dann ist es in meinen Augen auch kein Garten mehr. Anm.: In Thomas Rainers Blog entspinnt sich eine interessante Diskussion über "Mingle or clump", was letzlich auch heißt: Zufall versus Gestaltung.
Liebe Grüße

Jo
sarastro

Re:"New German Style" - was ist das?

sarastro » Antwort #500 am:

Mit Verlaub, so richtig neu war für mich in den letzten Jahrzehnten vor allem Ton ter Linden und eben auch Christine Orel. Letztere kam überall auf Gartenschauen gut an, ihre Kompositionen mit Einjährigen sind ein Gedicht, ihre reinen Staudenkompositionen überzeugen mich allerdings weniger. In den letzten Jahren hört man leider nicht mehr so viel von ihr. Entweder hat sich das Thema erschöpft....oder ich bin nicht auf dem neuesten Stand, was sie anbelangt! Aber sie hat sich immerhin schon relativ lange behauptet.Ton ter Linden verkörpert meines Erachtens echtes Naturgärtnern mit winterharten Stauden aus allen Kontinenten, die sich selbst versamen. Er lässt viel Eigendynamik zu und greift nur ordnend ein, wo zu viel ist. Eine Weise des Gärtnerns, worüber in kommender Zeit noch mehr zu lesen sein wird. Eine Methode, die durchaus weite Verbreitung verdient und eine Bereicherung in der Gartenkultur ist. Eine Methode für Anfänger und für Künstler, die eine Vollendung anstreben!Nichtsdestotrotz gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, ohne gleich alles systematisch zu definieren. Einen Marc Chagall erkennt man eindeutig, ebenfalls einen Rembrandt oder auch Monet und Picasso. Oder meine Lieblingsmaler Hundertwasser und Gustav Klimt. All ihre Werke sind jedoch statisch im Sinne von bleibender Kunst und sind noch in Hunderten von Jahren zu bewundern, ganz im Gegensatz zu den Werken der Pflanzenverwender. Diese werden immer dynamischen Prozessen untergeordnet sein, wo lediglich der Eingriff des Menschen Veränderungen zulässt, wenngleich die Zeit und die Sukzession immer die großen Gegenspieler sind. Ihre Werke vergehen, sie sind Zeiterscheinungen und aufgrund der Nachahmer wird es immer schwerer, sie überhaupt irgendwem zuzuordnen. Dies soll nicht abwertend sein, entspricht aber durchaus einer gewissen Tatsache.
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Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?

Treasure-Jo » Antwort #501 am:

Warum brauchen wir überhaupt einen übergeordneten (Marketing-?)Begriff dafür?
Ich wage mal zu behaupten, aus der gesamten Diskussion herauslesen zu können, dass kaum einer diesen Begriff "NGS" für wirklich notwendig und wichtig erachtet. ;)
Liebe Grüße

Jo
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pearl
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Re:"New German Style" - was ist das?

pearl » Antwort #502 am:

[td][quote quote=sarastro post_id=2074951 time=1388875690]... Christine Orel. Letztere kam überall auf Gartenschauen gut an,[/quote] ;D[/td][td][quote quote= post_id= time=]ihre Kompositionen mit Einjährigen sind ein Gedicht,[/quote] ;D[/td][td][quote]ihre Staudenzusammensetzungen überzeugen mich weitaus weniger. [/quote] ;D[/td]
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sarastro

Re:"New German Style" - was ist das?

sarastro » Antwort #503 am:

Niemand braucht einen solchen. Sprechen wir in 10 Jahren weiter. Dann hat sich alles als ad absurdum herausgestellt, Stress und Strategie eingenommen. ::) ::) ;D ;)
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Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?

Treasure-Jo » Antwort #504 am:

In den letzten Jahren hört man leider nicht mehr so viel von ihr.
Auf der LGS in Deggendorf 2014 war/ist Christine Orel aktiv. Schaun wir mal, was sie dort angerichtet hat.
Liebe Grüße

Jo
sarastro

Re:"New German Style" - was ist das?

sarastro » Antwort #505 am:

Ouh, das kann ich ja im Vorbeifahren von der Autobahn aus bewundern! Wusste gar nicht, dass sie in Deggendorf tätig ist. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mit Gartenschauen nur wenig am Hut habe. Aber um so besser, dass sie dort präsent ist. Die Resonanz erfahre ich dann in Worten meiner niederbayrischen Kunden.Staudenpflanzungen auf LGS und BGS wechseln zwischen Pelz, Orel und Roth hin und her.
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Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?

Treasure-Jo » Antwort #506 am:

...Christian Meyer nicht zu vergessen.
Liebe Grüße

Jo
sarastro

Re:"New German Style" - was ist das?

sarastro » Antwort #507 am:

Ja, den darf ich nicht vergessen, ja natürlich! Bestreitet er doch die Bepflanzung bei der LGS in Bad Ischl/OÖ!Was ich auch nicht so ganz kapiere, ist die Tatsache, dass an Gartenschauen immer nur Gartenarchitekten Pflanzplanungen realisieren d ü r f e n. Nun, oben genannte verstehen zum Glück ziemlich viel von Stauden und Pflanzen, im Gegensatz zu der Mehrheit, die da kreucht und fleucht. Aber es soll ja auch Leute geben, die kein Studium absolviert haben und trotzdem auf ihre Weise gelungene Beiträge liefern. Piet Oudolf zum Beispiel. Auch in Bad Hall sah man so einen Fall, der schuf eine durchaus sehenswerte Bepflanzung mit winterharten, tropisch anmutenden Stauden. Er botete alle anderen aus und wurde dadurch der Publikumsliebling.
maculatum
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Re:"New German Style" - was ist das?

maculatum » Antwort #508 am:

Warum brauchen wir überhaupt einen übergeordneten (Marketing-?)Begriff dafür?
Ich wage mal zu behaupten, aus der gesamten Diskussion herauslesen zu können, dass kaum einer diesen Begriff "NGS" für wirklich notwendig und wichtig erachtet. ;)
Der Begriff war notwendig, um in England und in anderen Ländern auf die Entwicklungen in Deutschland aufmerksam zu machen. Innerhalb Deutschlands hat er einfach keine sinnvolle Funktion.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
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Mediterraneus
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Re:"New German Style" - was ist das?

Mediterraneus » Antwort #509 am:

Ich denke schon, dass er eine sinnvolle Funktion haben kann.Denn durch diesen Begriff wird vielleicht Otto-Normal auch auf die naturnahe Pflanzenverwendung nach Lebensbereichen aufmerksam. Oder die Kommunen oder auch die Garten- und Landschaftsbauer können endlich mal zeigen, dass es auch anderes als das bisherige Rindengemulche gibt.Außerdem finde ich es Käse, nur die bekannten Köpfe hier einzuordnen. Wie auch immer die ihren Ruhm verdient haben oder zu ihm gekommen sind.Es geht um die Sache, nicht um den Gestalter.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

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