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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 16. Feb 2018, 09:47
von echo
philippus hat geschrieben: ↑15. Feb 2018, 10:122,5 M Abstand halte ich für das Minimum, wenn die beiden Feigen dort bleiben sollen (manche pflanzen 2 Feigen eng nebeneinander pflanzen um sie zu vergleichen und später eine wieder zu entfernen). Du wirst aber auf Feigen wie RdB verzichten müssen, obwohl das mMn nach nördlich der Alpen ein Fixstarter sein sollte, wenn man den Platz hat. Auch die Dauphine soll ziemlich groß werden.
Negronne halte ich für etwas weniger wuchsfreudig als BT. Meine ist im 13. Standjahr, im letzten März war der DM max. 2,80 M, bevor ich sie zurückschnitt. Alvas BT sind größer, obwohl sie mit einer nur 25 cm dicken Erdschicht auskommen müssen, aber ich glaube nicht früher gepflanzt worden.. LdA steht bei mir erst seit 2015, aber wächst moderat und gilt als Sorte die für weniger Platz geeignet ist. In meinem schweren Töpferlehm-Boden erweist sie sich jedoch nicht als optimal.
Neben den Platzbedürfnissen würde ich auf eine möglichst lange Staffelung der Ernte Rücksicht nehmen. Dh neben einer "mittelfrühen" ev. eine frühere Sorte: zB BT/Brunswick/LdA/Negronne und Pastiliere/Becane/Hardy Chicago. Da die Feigen der zweiten Gruppe im wesentlichen nur eine Ernte haben, könntest du öfter zurückschneiden.
Ja, die Feigen bleiben dort und werden dann nicht mehr umgepflanzt. Hoffe auch, dass die in den Links weiter oben beschriebenen Maßnahmen zur Wurzelbegrenzung da sich ebenfalls auf den Platzbedarf positiv auswirken. Wird zumindest in den Beschreibungen so angegeben.
Erntestaffelung wäre denke ich bei den geplanten zwei Feigen nicht so ein großes Problem. Zum einen wäre selbst eine große Ernte bei zwei Pflanzen von mir sehr schnell zu vertilgen (kann Feigen kiloweise verputzen), zum anderen sprechen mich auch die Sorten Pastiliere/Becane/Hardy Chicago irgendwie nicht so richtig an.
Habe mich über LdA informiert. Die Sorte spricht mich schon sehr an. Kompakter Wuchs, sehr gute Früchte, hoher Ertrag. Wäre vielleicht wirklich eine Überlegung die statt der BT anzuschaffen. Auf der anderen Seite möchte ich, dass eine der Feigen möglichst robust und unkompliziert ist um die eventuellen Ausfälle der zweiten Pflanze auszugleichen. Und das spricht wiederum eher für BT+ Brunswick als LdA+Brunswick. Schwierig, schwierig. Am besten wäre es wohl BT, LdA und Brunswick anzupflanzen aber mit 4,5x1,5 Fläche ist es wohl mittel- bis langfristig nicht möglich.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 16. Feb 2018, 10:02
von DerTigga
Möglich ist das schon, da bekanntlich keine Feige schneller wachsen kann, als eine scharfe Gärtnerschere schneiden kann. Nur ob und wie stark du schneiden bzw. die machbare Ernte reduzieren möchtest, ist da die Frage ;-)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 16. Feb 2018, 10:25
von echo
DerTigga hat geschrieben: ↑16. Feb 2018, 10:02die machbare Ernte reduzieren möchtest
Genau dies ist wahrscheinlich das größte Problem. Kann so etwas nicht übers Herz bringen, bei den Feigen :)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 16. Feb 2018, 14:47
von DerTigga
Verstehe ich gut. Gibt da aber auch den Gesichtspunkt, das du nach einiger Zeit feststellen könntest: na bloß gut, das ich jene 3te Sorte gepflanzt habe, das ist wider Erwarten die, die mir geschmacklich am meißten zusagt. Ob das nun an Sorte oder Boden oder Menge der Sonneneneinstrahlung oder liegen mag..
Oder aber andersrum erlebst, das in ein paar Jahren sämtliche Freunde und Bekannte dankend abwinken, wenn du mal wieder Feigenmarmelade an sie verteilen (loswerden) möchtest (zum Dank für in deiner Küche bei der Verarbeitung helfen) ;-)
Gut, bei deiner Pflanzfläche ist die Chance dazu evt. nicht so groß, das es dazu kommt, geb ich gerne zu, aber du verstehst worauf ich raus will ? ;-)
Irgendwann sind es eben nichtmehr die super exotischen und daher beinah heiligen Kühe bzw. Feigenbäume, sondern nurnoch banale Feigen. Nein, ich hab diesen Zustand (auch) noch nicht erreicht, aber ich nähere mich dem Zustand, ein sie schneiden nichtmehr als schweren Frevel anzusehen.. ;-)
Und spätestens wenn sich ein gewisser spezieller Falter genüsslich über die Blätter deiner Bäume hermacht oder evt. eine gewisse Kirschessigfliege an etwas intensiver gefärbten Früchten ihre Tätigkeit entfaltet, wirst du nochmal über die unbedingt nötige Größe der Pflanze nachdenken, möchte ich mal behaupten ;-)
Egal wie drücke ich dir aber die Daumen, das du die richtigen Pflanzen aussuchst und es auch wirklich die Sorten sind, die auf dem Etikett stehen.
Eine langjährige Mitarbeiterin der örtlichen Baumschule meinte dazu mal: Ich glaube Ihnen sofort, das Sie aufgrund der gewachsenen Blattform starke Zweifel an der Sortenbezeichnung äußern, denn wir wissen durchaus, das es unsere ital. Lieferanten leider nicht so genau nehmen, mit den Kennzeichnungen / Sortenbezeichnungen, die sie an die von uns eingekauften Feigen hängen...aber was sollen wir machen.. ?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Feb 2018, 10:23
von Stratos
Hallo zusammen, hier mal wieder ein paar Bilder zum Stand meiner Stecklinge

Hier mal der Vergleich der Blätter, sehr spannend welche Sorte, wie aussieht.
Sals fig

Michurinska Green

Und die unbekannte aus Witzenhausen

Interessant finde ich, dass die unbekannte Sorte jetzt schon wesentlich langsamer wächst als die beiden anderen. Ob das ein Indiz für später ist wird sich zeigen. Was ich aber bei mir schon sagen kann ist, dass die Bewurzelung im Wasserglas zu 100% funktioniert hat, selbst ohne Augen im Wasser treibt es am Holz, aber langsamer. Die Gewöhnung an Erde dauert dann auch noch ein paar Tage. Zwei Stecklinge hatten die Blätter abgeworfen und dann neue gebildet... dafür wachsen sie jetzt nach der Gewöhnung an die Erde sehr gut
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 23. Feb 2018, 07:53
von OmaMo
Ich hab da mal ne Frage:
Einige hier berichten, das bestimmte Feigensorten (Isfahan, Sukumi) sehr gut in der Wohnung wachsen.
Währen die dann auch für ein Hochterrarium geeignet?
Dann könnte ich eine zu meinem Chamäleon pflanzen.
Oder brauchen sie Winterruhe für den Blütenansatz?
dann wären sie nicht geeignet, dauernd umräumen stresst das Tier zu sehr.
Danke!
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 26. Feb 2018, 14:34
von cydorian
Ausprobieren. Da Feigen aber viel Licht brauchen, könnte das der begrenzende Faktor sein. In der Literatur steht Feige neben dem Granatapfel. Nötig sind für die 100-200 Kältestunden.
Hat eigentlich schon jemand mal die wild wachsenden Feigen an der Rheinmündung im Bodensee gesehen? Die Feige soll dort von selbst verwildern und wird als unerwünschter Neophyt aufgeführt: http://www.neophyten.net/weitere_arten/ficus_carica.html
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 26. Feb 2018, 23:54
von DerTigga
So wie sich der Text unter dem Bild ließt, müsste man also "nur" die durchschnittliche Wassertemperatur des Rheins senken und schon hätte es sich wieder ausgeneophytet ? Was wohl diverse Industrieunternehmen dazu sagen würden, wenn und das sie das hinkriegen sollen ? :-p
Oder andersrum die diversen nur deswegen in gewissen Wasserausläufen überlebenden und sogar Nachkommen kriegenden "Auslands"Fische ?
Feigen zum "Feind" erklären und ausrupfen ist da sicher einfacher.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 06:12
von OmaMo
Danke!
Dann werde ich meinem Kalle mal ein neues Bäumchen spendieren.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 07:33
von andreasNB
DerTigga hat geschrieben: ↑26. Feb 2018, 23:54So wie sich der Text unter dem Bild ließt, müsste man also "nur" die durchschnittliche Wassertemperatur des Rheins senken und schon hätte es sich wieder ausgeneophytet ? [/quote]
Öhm, gelesen was Du "hören" wolltest oder was verwechselt ?
Durch die hohe Wärmespeicherkapazität des Bodensees...[quote author=DerTigga link=topic=35681.msg3035955#msg3035955 date=1519685657]
Feigen zum "Feind" erklären und ausrupfen ist da sicher einfacher.
Nochmal Öhm!? Ich hab da nix vom zum Feind erklären gelesen.
Nur eine Unterteilung in "Problemarten" und "Weitere Arten" und
Der Großteil der neuen Pflanzenarten ist absolut unproblematisch. Einige Invasive wie Japanknöterich, Drüsiges Springkraut oder Späte und Kanadische Goldrute werden jedoch zum Problem, weil sie in naturnahe Lebensräume vordringen und damit die Artenvielfalt gefährden.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 10:16
von Sautanz
Was sind "Kältestunden"?
Auf Lanzarote wachsen Feigen problemlos, allerdings machen die Feigen auch hier Winterruhe, also Ende Nov bis Anfang Dezember werfen sie die Blätter ab. Jetzt haben die ersten schon wieder voll ausgetrieben.
Denke in der absolut gleichmäßigen Terrariumwelt, Licht und Wärme ändern sich übers Jahr ja wohl nicht wird die Feige wohl nicht dauerhaft zurecht kommen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 10:30
von cydorian
Die Definition von Kältestunden wird man sicher irgendwo raussuchen können, dürfte aber für den Fall irrelevant sein. Wie du schon sagst wäre ein Terrarium immer gleich und mindestens zimmerwarm. Ob eine Kältestunde 5° haben muss oder 0° oder 10° - wird alles nicht erreicht. Also die Feige 1x jährlich für zwei Wochen oder so in den kühlen Flur stellen. Man muss sie dazu natürlich leicht aus dem Terrarium herausnehmen können.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 11:02
von Sautanz
Also auf Deutsch habe ich nichts so schnell gefunden, aber in Englisch geht es besser.
Es gibt wohl verschiedene Modelle, so findet sich dann schon das Passende ;D.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 12:50
von Roeschen1
Für ein Terrarium würde sich Ficus Benjamini viel besser eignen, welches ja auch eine Feigenart ist.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Feb 2018, 13:03
von OmaMo
Danke!
Dann ist ein Benjamin die einfachste Lösung,
ist zwar langweilig, aber es soll ja dem Chamäleon gefallen!