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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4183821 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #4995 am:

Das Thema "Pfälzer Fruchtfeige" hatten wir schon öfters.
Es sind verschiedene Feigensorten, die Gastarbeiter aus ihrer Heimat in die Pfalz gebracht haben. Diese wurden dann umgetauft in "Pfälzer Fruchtfeigen"
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Heckenscharfrichter
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Heckenscharfrichter » Antwort #4996 am:

Ich habe gelesen, der damalige Bürgermeister hätte die Feigen aus einer Toskanareise 1908 mitgebracht und in Deidesheim ausgepflanzt. Sicher, dass es sich um verschiedene Arten handelt? Ich habe schon etliche Feigen von verschiedenen Bäumen genagt und konnte in Aussehen und Geschmack keinen Unterschied feststellen.
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Magnolienpflanzer
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Magnolienpflanzer » Antwort #4997 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Da bin ich mal gespannt, wie unempfindlich meine afghanischen Sämlinge gegen diesen Wintereinbruch sind. Viele hatten begonnen auszutreiben und die Temperaturen sind bei uns auch unter 0 Grad gefallen. Das wird ein Ausschlußkriterium.
Waren diese Sämlinge drinnen und hast du sie jetzt hinausgestellt? Wenn sie bereits austreiben, werden sie sehr frostanfällig sein. Selbst völlig winterharte Weinreben bekommen an den austreibenden Blättern Schäden, wenn es oft nur leichten Frost gibt. :-\
Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!

Mir ist egal, wie wenig Frost in einem Klima herrscht, ist der Sommer sehr heiß, ist das Klima für mich keineswegs mild!
newkidintown
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

newkidintown » Antwort #4998 am:

Heckenscharfrichter hat geschrieben: 5. Feb 2018, 12:10
Die Feige heißt schlicht "Pfälzer Fruchtfeige" und bei mehreren Anbietern zu kaufen.


Danke, habe die Anbieter gegoogelt. Meine Feld-, Wald- und Wiesenfeige, die seit x Jahren auch über Winter (oder was man so Winter nennt) schutzlos im Topf draußen steht, werde ich wohl jetzt im Frühjahr auspflanzen.
paulche
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4999 am:

Magnolienpflanzer hat geschrieben: 5. Feb 2018, 15:59
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Da bin ich mal gespannt, wie unempfindlich meine afghanischen Sämlinge gegen diesen Wintereinbruch sind. Viele hatten begonnen auszutreiben und die Temperaturen sind bei uns auch unter 0 Grad gefallen. Das wird ein Ausschlußkriterium.
Waren diese Sämlinge drinnen und hast du sie jetzt hinausgestellt? Wenn sie bereits austreiben, werden sie sehr frostanfällig sein. Selbst völlig winterharte Weinreben bekommen an den austreibenden Blättern Schäden, wenn es oft nur leichten Frost gibt. :-\


Die jungen Sämlinge, die ich hier meinte, hatte ich im letzten Sommer ausgepflanzt. Sie sind also noch klein. Ich habe aber Sämlinge in allen Altersstufen, Wildfeigen bis 6 Jahre alt, Kulturfeigensämlinge(Mischlinge) bis 4 Jahre.
Ich pflanze letztlich alle Feigen aus. Wenn ich im Herbst Stecklinge bekomme, warte ich aber mit dem Auspflanzen der Jungpflanzen bis Mai.
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
pistachio
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

pistachio » Antwort #5000 am:

Hallo Alva Zitat: Ist es nicht bei dir viel zu warm für so eine Verpackung? Darunter könnte es schon treiben.

Nur so konnte ich erst mal altes Holz machen. Es wurde auch geerntet und ( mit Kaki und Kiwi gestreckte) Marmelade gekocht. Gut gereifte wurden so gegessen.
Viele Jahre probiert mit Matten. Junges Holz und härtere Winter zusammen vermiesen das Ergebnis der Dehnerfeige..."Pfälzer Abklatsch". Die vorzeitigen Schwellungen waren nicht vordergründig mein Problem.
Mal sehen wie es weitergeht, mit den anderen Sorten.
Wir experimentieren noch.
Gruß aus Leipzig ...p
echo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

echo » Antwort #5001 am:

Ich habe letztes Jahr die Stelle an der Südwand meiner Gartenhütte für zwei Feigen und eine Traube vorbereitet. Für die Feigen ist das Beet 4,5m x 1,5m (+ weitere 50 cm bis zu Hauswand) groß. Als Sorten sind Brown Turkey und Brunswick geplant. Pflanzung ist für März geplant, es sind noch folgende Fragen offen:

- Reicht das oben beschriebene Platz für die zwei Feigen? Insbesondere bin ich mir wegen der Brown Turkey unsicher, die Sorte soll ja sehr stark wachsend sein. Hatte mir alternativ Dauphine oder Dalmatie überlegt aber hier hieß es, dass die Erträge unsicher sind bzw. Dalmatie je nach Standort nicht sonderlich gut wird.

- Es gibt unterschiedliche Aussagen wegen der geeignete Form. Manche Quellen sagen Busch ist besser andere raten zu einem Hauptstamm. Wie waren eure Erfahrungswerte diesbezüglich?

- Viele Quellen raten zu einer Wurzelbegrenzung bei Feigen (siehe links unten). Es wird ein großes Loch gegraben und unten sowie von allen Seiten mit Steinen, Ziegelschrott, Gehwegplatten alles abgedichtet. So sollen die Feigen deutlich mehr Früchte tragen, weniger Platz wird benötigt und es treten keine Schäden durch ausladende Wurzeln statt. Nachteil ist, dass damit öfters gegossen werden muss. Hatte schon jemand versucht die Wurzeln bei den Feigen zu begrenzen?

http://www.hortipendium.de/Echte_Feige
http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Feigen/Alle
http://www.telegraph.co.uk/gardening/3343769/How-to-grow-figs.html
https://permaculturenews.org/2016/09/30/dig-fig-essential-guide-need-know-figs-ficus-carica/
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #5002 am:

Meine zwei Brown Turkey wären ohne Schnitt jeweils sicher 5 x 5 m. Sie wachsen am Gründach, deswegen ist ihr Wurzelraum auf 25 cm Höhe begrenzt. Sie sind seit 2012 ausgepflanzt - bisher wachsen und fruchten sie gut.

Ob Busch oder Stamm ist sicher Sortenabhängig. Feigen, die im Winter öfter mal zurückfrieren wachsen automatisch als Busch weiter.
BT ist ziemlich buschig...
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5003 am:

Die Feigen dürfen doch aus dem Beet herausragen, oder?
Ich würde auf jeden Fall 2,5 - 3 Meter (mehr bei manchen Sorten) Platz zwischen beiden Feigen lassen, wenn sie dort bleiben und sich gut entfalten sollen (wenn möglich). Wenn du an jede Seite des Beetes eine Feige pflanzt (max. 25-30 cm vom Rand), hast du fast 4 Meter Platz zwischen den Beiden und kannst aus mehr Sorten wählen.

Sorten mit einer Ernte haben den Vorteil, dass man sie leichter zurück schneiden und die Größe besser kontrollieren kann (bei den Sorten mit zwei Ernten würde man die erste Ernte ganz oder großteils vernichten). Wenn du eine frühe Sorte nimmst und dazu eine der beiden genannten, kannst du möglicherweise die Ernte besser staffeln. Also ZB Pastiliere/Hardy Chicago/RdB und BT/Brunswick. Als Alternative zu BT und Brunswick eventuell LdA oder Negronne. Mit Dalmatie habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht, das kann bei dir aber anders sein.
echo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

echo » Antwort #5004 am:

@Alva Hast Du da eine bestimmte Schnitttechnik bei BT oder werden die einfach im Herbst (oder Frühling?) ausgelichtet?

echo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

echo » Antwort #5005 am:

@ philippus
Ist eigentlich nicht geplant. Wenn man vor der Hauswand steht ist dann links ein Gehweg und rechts kommt Spalier mit der Tafeltraube. Dementsprechend wenn die Feigen zu stark aus dem Beet herausragen würden die den Pfad unpassierbar machen und die Traube zu sehr stören. Ich dachte eher an Abstand von je einem Meter zum Gehweg (links) und Traube (rechts), dann wären zwischen den beiden Feigen 2,5 m vorhanden. Passt diese Planung so?

LdA und Negronne schaue ich mir als eine mögliche Alternative zu BT auf jeden Fall an. :) Sind die beiden eher weniger wuchsfreudig oder ungefähr das gleiche Niveau wie Brown Turkey?
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #5006 am:

echo hat geschrieben: 14. Feb 2018, 09:51
@Alva Hast Du da eine bestimmte Schnitttechnik bei BT oder werden die einfach im Herbst (oder Frühling?) ausgelichtet?

Ich schneide eigentlich nur Äste weg, die mich stören. Alles was zu sehr zum Sitzplatz oder Küchenfenster wächst, wird weggeschnitten. Bevorzugt schneide ich im März. Ich habe aber auch schon im August geschnitten. Trockene Witterung ist beim Schnitt wichtig.
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thuja thujon
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

thuja thujon » Antwort #5007 am:

Die BT, oder besser pfälzer Fruchtfeige, wächst hier oft ziemlich ungeschnitten und manierlich. Ausreichend verzweigt, braucht eigentlich keine Pflege und wächst an solchen Stellen, zb Supermarktparkplatz, dann auch zufriedenstellend und licht genug. Unterm Strich eher kleinbleibend.
Meine Dalmatie, zu der ich mich jetzt nach Jahren dann doch mal zum auspflanzen einer Feige durchringen konnte, hat nach 3 Jahren vom Steckholz ab nun gut 1,7m erreicht. Ich rechne dieses Jahr mit den ersten ausgereiften Früchten und hoffe, dass sie dann weniger wüchsig ist. Notfalls fliegt sie wieder.
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Sautanz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Sautanz » Antwort #5008 am:

Sehr interessant, meine Dalmatie ist etwas älter und gerade mal 0,7m hoch.
Sie ist nie zurückgefroren, daran liegt es nicht. Für eine feige schwachwüchsig, da ist die ronde de Bordeaux oder babits im gleichen Zeitraum dreimal so viel gewachsen.
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5009 am:

echo hat geschrieben: 14. Feb 2018, 09:56
@ philippus
Ich dachte eher an Abstand von je einem Meter zum Gehweg (links) und Traube (rechts), dann wären zwischen den beiden Feigen 2,5 m vorhanden. Passt diese Planung so?

LdA und Negronne schaue ich mir als eine mögliche Alternative zu BT auf jeden Fall an. :) Sind die beiden eher weniger wuchsfreudig oder ungefähr das gleiche Niveau wie Brown Turkey?

2,5 M Abstand halte ich für das Minimum, wenn die beiden Feigen dort bleiben sollen (manche pflanzen 2 Feigen eng nebeneinander pflanzen um sie zu vergleichen und später eine wieder zu entfernen). Du wirst aber auf Feigen wie RdB verzichten müssen, obwohl das mMn nach nördlich der Alpen ein Fixstarter sein sollte, wenn man den Platz hat. Auch die Dauphine soll ziemlich groß werden.

Negronne halte ich für etwas weniger wuchsfreudig als BT. Meine ist im 13. Standjahr, im letzten März war der DM max. 2,80 M, bevor ich sie zurückschnitt. Alvas BT sind größer, obwohl sie mit einer nur 25 cm dicken Erdschicht auskommen müssen, aber ich glaube nicht früher gepflanzt worden.. LdA steht bei mir erst seit 2015, aber wächst moderat und gilt als Sorte die für weniger Platz geeignet ist. In meinem schweren Töpferlehm-Boden erweist sie sich jedoch nicht als optimal.

Neben den Platzbedürfnissen würde ich auf eine möglichst lange Staffelung der Ernte Rücksicht nehmen. Dh neben einer "mittelfrühen" ev. eine frühere Sorte: zB BT/Brunswick/LdA/Negronne und Pastiliere/Becane/Hardy Chicago. Da die Feigen der zweiten Gruppe im wesentlichen nur eine Ernte haben, könntest du öfter zurückschneiden.
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