Seite 35 von 48
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 10:52
von Lilo
Danke, Neo, für Deinen schönen Bericht.
Das Thema Waldgarten steht für mich wieder an.
Ich möchte gerne diese Fläche bepflanzen:

Die Fläche sieht ein bißchen komisch aus, weil die Wildschweine dort gezaggert haben. Doch die sind wieder ausgesperrt.
Es handelt sich um ca. 100 m² durch Castanea sativa beschattete Fläche. Der Boden ist sandig, humos, kalkarm, es gibt im Frühsommer deutliche Trockenperioden.
Ich habe bereits im Frühjahr begonnen Horste vom Wurmfarn, der hier heimisch ist und sich manchmal an ungünstigen Stellen aussät, rechts und links der Bank an den Fuß der Mauer zu pflanzen. Einige dieser Horste haben den sehr trockenen Sommer überlebt. Ich habe überzählige Brunnera dazugepflanzt und jetzt mehrere Aruncus dioicus bestellt, um sie zwischen die Farne zu setzen.
Vor der Bank, parallel zur Mauer soll ein Weg vorbeiführen, der zwei Terassen miteinander verbindet.
Ich habe bereits das ganze letzte Jahr den vorhandenen Efeu aus der Fläche gejätet. Und jetzt denke ich konkret über die Pflanzung nach.
Mir schwebt der Eindruck von Markus Pflanzungen in dem bewaldeten Bereich seines Garten vor. Nur kann ich diese Kombinationen von Pflanzen schlecht übernehmen, da Markus lehmigen Boden hat und ich, wie geschrieben, sandigen.
Bisher habe ich bestellt:
3 x Thalictrum aquilegifolium 'Mali me Gropa' (ex Albanien 09)
5 x Carex alba
5 x Carex conica 'Snowline'
10 x Deschampsia cespitosa Goldschleier
10 x Geranium cantabrigiense Biokovo
5 x Acanthus mollis (als Blattschmuck, ich erwarte nicht, dass er blüht)
Außerdem möchte ich noch bestellen:
Dryopteris wallichiana
Epimedium x rubrum und
Symphytum grandiflorum
Ich habe mir überlegt meine Helleborussämlige dorthin zu verpflanzen.
Ja, ich werde nocheinmal, diesen Thread von vorne bis hinten studieren aber ich möchte nicht auf Eure spontanen Ideen zu dieser Fläche verzichten.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 12:49
von emma2
Hallo,
ist der kleine Baum auf dem Bild die Esskastanie oder etwas Anderes?
Ich habe auch sandigen Boden dort finde ich die Japanwaldgräser, Funkien, Salomonsiegel und Waldastern ziemlich trockenfest, wenn sie erst einmal eingewachsen sind. Als Gehölz gefällt mir immer buntblättriger Ilex oder gelblaubiger Liguster, der dann aber meist nicht blüht.
Gruß Emma
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 13:19
von Lilo
Hallo Emma,
der kleine Baum ist eine arme mährische Eberesche, die ich vor 20 Jahren dort pflanzte und die durch Trockenheit und Schatten bedrängt ein kärgliches Dasein fristet. Es steht da auch noch, weiter im Süden eine uralte Apfelquitte.
Die Eskastanien sind sehr große alte Bäume, die von Norden ihre Äste nach Süden über diesen Platz strecken.
ich zeige hier noch ein Bild dieser Situation, mit etwas größerem Abstand, damit man die Dimensionen erkennt. Es handelt sich um den Platz bei der Bank. Für den vorderen Teil habe ich etwas anderes vor.

Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 13:21
von Lilo
Für Japanwaldgräser dürfte es hier zu trocken sein, Hostas sind mir zu asiatisch. Ich habe seid mehr als 10 Jahren ein Salomonssiegel im Garten, davon sehe ich manchmal ein Hälmchen, ich glaube dem ist auch zu trocken, Waldaster habe ich schon an einigen Stellen, die will ich da nicht.
Wild wächst hier Saponaria.
Hier noch ein Bild, hier sieht man links im Vordergrund die Quitte, die hat etwas mehr Licht.

Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 14:22
von Gartenplaner
Wieder eine schöne Gartenszene!
Ist der Mauerbereich hinter der Bank neu aufgesetzt, oder warum ist da so ein nischenartiger Vor- bzw. Rücksprung?
Die große Trockenheit und der sandige Boden werden der limitierende Faktor bei deiner Pflanzenauswahl sein....
Pflanzen für trockenen und schattigen Standort und andere Threads über trockenen Schatten könnten da zielführend sein.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 5. Jan 2018, 14:55
von Hero49
Helleborus foetidus und H. niger sowie Cyclamen würden mit etwas zusätzlichem Kalk dort wachsen.
Wenn dort nicht gegossen werden kann bis die Pflanzen eingewurzelt sind, würde ich es mit aussäen versuchen.
Bei mir haben sich H.niger an knallsonniger Stelle ausgesät und wachsen dort einwandfrei. Nur wenn es im Sommer einige Tage über 35° hat, liegen die Blätter flach da und ich muß gießen.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 07:19
von Lilo
Gartenplaner hat geschrieben: ↑5. Jan 2018, 14:22Ist der Mauerbereich hinter der Bank neu aufgesetzt, oder warum ist da so ein nischenartiger Vor- bzw. Rücksprung?
[/quote]
Ja, dieser Teil der Mauer stürzte ein als ein Baum gefällt wurde und so ungeschickt fiel, dass er die Mauer traf. Die Mauer habe nicht ich wieder aufgebaut, die ist mir zu hoch, sondern der "legendäre Anton". Das ist ein Vorarbeiter des Nachbarwingerts, der mir in solchen Fällen hilft. Er ist ein Bär aber inzwischen auch weit über die 60.
[quote]
Die große Trockenheit und der sandige Boden werden der limitierende Faktor bei deiner Pflanzenauswahl sein....
Pflanzen für trockenen und schattigen Standort und andere Threads über trockenen Schatten könnten da zielführend sein.
Diesen Thread habe ich selbst einmal begonnen - interessant - es scheint die Frage zu sein, bei der ich ständig um Rat frage.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 07:40
von Lilo
laguna hat geschrieben: ↑5. Jan 2018, 14:55Helleborus foetidus und H. niger sowie Cyclamen würden mit etwas zusätzlichem Kalk dort wachsen.
Cyclamen würden wohl von dem vielen Laub zu sehr bedeckt.
Von Helleborus orientalis habe ich zahlreiche Sämlinge, die will ich dort pflanzen. H. foetidus wächst an ähnlicher Stelle, samt sich ein wenig aus, wächst aber nicht mit Begeisterung. H. niger hat hier noch nie überlebt auch nicht mit Kalkgaben. Aber Du bringst mich auf eine Idee: H. argutifolius hatte ich über mehrere Jahre, bis er aufgab, an aderer, allerdings sonniger Stelle. Ich glaube er mag es lieber schattig.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 08:06
von Krümel
Was bei mir in knochentrockenem Schatten zuverlässig munter und immergrün gedeiht, ist Euphorbia amygdaloides var. robbiae.
Schöne unterschiedliche Grüntöne während der Blüte und eine tolle Strukturpflanze, die recht viel Laub zu schlucken vermag.
Vielleicht wär das auch etwas für dich?
(Kann aber wuchern ...)
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 08:09
von bristlecone
Äußerst anspruchslos, auch im trockenen Schatten gedeihend und immergrün sind Ruscus aculeatus und Danae racemosa.
Auch Daphne laureola ist, einmal angewachsen, erstaunlich robust. Knochentrocken mag dieser Seidelbast es aber nicht.
An Farnen habe ich hier unter Eiben und somit sehr trocken seit langem Dryopteris stewartii, gedeiht problemlos, ist sehr lange grün und treibt früh aus.
Und auch Polypodium gedeiht dort.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 09:05
von Lilo
[quote author=Krümel link=topic=47780.msg3005115#msg3005115 date=1515222369]
Was bei mir in knochentrockenem Schatten zuverlässig munter und immergrün gedeiht, ist Euphorbia amygdaloides var. robbiae.
...
(Kann aber wuchern ...)
[/quote
Danke, Krümel, daran habe ich auch schon gedacht doch fast vergessen. Diese Euphorbie habe ich schon im Garten und sie macht fleißig Ausläufer. Davon werde ich einiges abstechen und dorthin verpflanzen.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 09:09
von neo
Wenn Sträucher auch gehen, Ilex aquifolium.
Sandigen Boden habe ich nicht. Aber die grosse Sterndolde zeigt sich am Fuss von einer Eibenhecke im kiesigen Boden sehr robust. Auch wenn sie mal verdorrt, sie kommt immer wieder.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 09:15
von Lilo
bristlecone hat geschrieben: ↑6. Jan 2018, 08:09Äußerst anspruchslos, auch im trockenen Schatten gedeihend und immergrün sind Ruscus aculeatus und Danae racemosa.
[/quote]
Danke, bristlcone, ich möchte eigentlich keine Gehölze - denke aber noch einmal darüber nach
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Auch Daphne laureola ist, einmal angewachsen, erstaunlich robust. Knochentrocken mag dieser Seidelbast es aber nicht.
Eine Daphne hätte ich liebend gerne, doch mir fehlt der Kalk.
[quote]
... Dryopteris stewartii, gedeiht problemlos, ist sehr lange grün und treibt früh aus.
Und auch Polypodium gedeiht dort.
Dryopteris stewartii, stand noch auf meiner Liste vom letzten Waldbeet, den werde ich diesmal dort ausprobieren.
Tüpfelfarn ist hier heimisch und wächst im Garten auf allen Trockenmauern in Waldnähe wie Unkraut.
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 09:15
von Conni
Lilo hat geschrieben: ↑5. Jan 2018, 13:21Ich habe seid mehr als 10 Jahren ein Salomonssiegel im Garten, davon sehe ich manchmal ein Hälmchen, ich glaube dem ist auch zu trocken
Lilo, bei uns ist es auch sehr trocken, Salomonssiegel neigen hier aber zum wuchern. Ich habe letztens ein paar Quadratmeter gerodet und eigentlich müßte noch viel mehr raus. Wenn Du welche haben magst (sie sind wirklich nicht verwöhnt, was Wasser angeht), schick ich Dir gern ein Päckchen Rhizome. :)
Re: Waldgarten - Konzepte?
Verfasst: 6. Jan 2018, 09:20
von Lilo
neo hat geschrieben: ↑6. Jan 2018, 09:09Wenn Sträucher auch gehen, Ilex aquifolium.
[/quote]
Hallo Neo, naja, wie zuvor geschrieben möchte ich hier keine Gehölze
[/quote]
Sandigen Boden habe ich nicht. Aber die grosse Sterndolde zeigt sich am Fuss von einer Eibenhecke im kiesigen Boden sehr robust. Auch wenn sie mal verdorrt, sie kommt immer wieder.
Astrantia traue ich den Standort eigentlich nicht zu, da muss ich noch recherchieren