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Wildbienen und Wespen 2020 (Gelesen 73668 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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pearl
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Re: Hummeln

pearl » Antwort #510 am:

Hellgelbe Erdhummel, Bombus lucorum, und Böhmische Kuckuckshummel, Bombus bohemicus. Passt! Danke!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Natura
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Natura » Antwort #511 am:

Irgend so ein Riesenvieh ist kürzlich um unseren Birnbaum geflogen, da lagen Birnen mit Wespen dran am Boden, aber sie ließ sich nicht fotografieren. Jetzt fliegen solche um die Goldrute, ich weiß nicht, ob es die gleichen sind. Aber man kriegt sie mit der Kamera einfach nicht zu fassen >:(. Wenn man sie anvisieren will, sind sie schon wieder bei der nächsten Blüte und setzen sich auch nicht hin, höchstens mal einen Wimpernschlag lang, sondern sausen nur drum herum.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
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Chica
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Chica » Antwort #512 am:

Natternkopf hat geschrieben: 27. Aug 2020, 13:35
Einschätzungen zu Vespa velutina nigrithorax


Ich habe das jetzt einmal zu Ende gelesen und wirklich interessant in dem von Dir verlinkten Artikel finde ich ja diese Tatsache:

"Zu der unverhältnismäßig ängstlichen Sichtweise auf die Einwanderung der Asiatischen Hornisse trägt zusätzlich ein noch immer weitverbreiteter Irrtum bei: Dass die europäische Honigbiene auszusterben droht. Tatsächlich ist die Honigbiene ein Zuchttier, wie es beispielsweise das Hausrind ist. Und die Zahl der Honigbienenvölker in Deutschland steigt seit Jahren an, auch weil sich wieder mehr Menschen für die Imkerei interessieren - und weil Bienenrassen, die gegen Parasiten wie die Varroamilbe resistenter sind, gezüchtet werden können."

Ich finde es immer wieder erstaunlich wieviel Einfluss auf die öffentliche Meinung die Imker haben. Der ganze falsche Spuk sollte ein Ende haben, denn eins ist sicher, wenn die Bienen komplett verschwinden, dann wird die Honigbiene die letzte Überlebende sein. Und dann haben wir eine wunderbare, unbedingt schützenswerte Vielfalt an Wildbienen verloren, die schon lange vor uns hierher gehörte :'(!
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Natternkopf
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Natternkopf » Antwort #513 am:

Salü Chica

Imkereinflus in Kombination mit Zahlung.
Zitat aus sueddeutsche
"Wenn die Insekten als gefährlich eingestuft sind, können Imker Entschädigung beantragen"

(Ergänze dies noch, da vermutlich nicht alle die Texte durchlesen werden.)

Treibt dann seltsame, ja Blüten eben nicht, also seltsame Umstände. / Letzter Abschnitt

"Um viele Wildbienenarten und andere Insekten in Deutschland steht es wirklich dramatisch", betont Witt.
Er befürchtet, dass im Kampf gegen die Asiatische Hornisse sozusagen als Kollateralschaden auch viele einheimische Insekten getötet werden. Wie schnell das passieren kann, zeigt eine Untersuchung aus Frankreich. Im Raum Bordeaux stellten Imker demnach Fallen für Asiatische Hornissen auf. Das Ergebnis: Mehr als tausend Insekten starben pro Falle - im Schnitt waren nur acht Asiatische Hornissen dabei.

Da wird mit Kollateralschaden von über 90% abgefangen. Wir Menschen sind eine eigenartige Spezie.
Ob da Feldwesepen, Bienen, Wildbienen drin sind scheint nicht relevant. Hauptsache meinen Zuchttieren
geht es gut. Und nein, es sind nicht alle in der Imkerei so. 🌷 🐝


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Dicentra
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Dicentra » Antwort #514 am:

Hausgeist hat geschrieben: 20. Aug 2020, 20:02
Es sind immer noch Holzbienen unterwegs, teilweise kommen sie mir recht groß vor.

Ja, ich habe heute auch eine gesehen, die sich sehr für den abgestorbenen Pflaumenbaum interessierte :D. Die war ebenfalls recht groß. Von mir aus kann sie dort im alten Holz gerne ihre Löcher nagen.
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Suse » Antwort #515 am:

Hier eine fleissige Bodenbrüterin. Frage an die Spezialisten: wie heißt sie?
Liebe Grüße von Susanne
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Dicentra
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Dicentra » Antwort #516 am:

Bin keine Spezialistin, wage mich daher auf dünnes Eis und würde auf eine Hosenbiene tippen, eventuell Dasypoda hirtipes(?).
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Sandkeks
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Sandkeks » Antwort #517 am:

Dicentra hat geschrieben: 31. Aug 2020, 22:45
... würde auf eine Hosenbiene tippen, eventuell Dasypoda hirtipes(?).


Genau, das ist sie. :D
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Dicentra » Antwort #518 am:

Sandbiene hat geschrieben: 31. Aug 2020, 22:58
Genau, das ist sie. :D

*seufzt erleichtert* ;D
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Sandkeks » Antwort #519 am:

Chica hat geschrieben: 29. Aug 2020, 07:38
Ich finde es immer wieder erstaunlich wieviel Einfluss auf die öffentliche Meinung die Imker haben. Der ganze falsche Spuk sollte ein Ende haben, ...


Wenn genug Nahrungsangebot vorhanden ist, ist es für Wildbienen nicht dramatisch, wenn auch reichlich Honigbienen umherschwirren. Ich finde Schwarz-Weiß-Denken nicht so gut, ich habe es lieber bunt. Die Honigbiene ist hier heimisch und hat uns seit Jahrtausenden geholfen, als zuverlässiger Bestäuber und Honiglieferant. Auch wenn ich Wildbienen sehr mag und finde, ihre Vielfalt muss ungedingt erhalten bleiben, gehört für mich auch die Imkerei hierher.
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Quendula
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Quendula » Antwort #520 am:

:) Schön gesagt.
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oile
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

oile » Antwort #521 am:

Das sehe ich auch so, Sandbiene. Entscheidend ist wirklich, dass genügend Nahrungsangebot und Nistmöglichkeiten für die Wildbienen vorhanden sind. Das erinnert mich daran, dass es an der Zeit, den "Grünstreifen" vor dem Grundstück tief runter zu schneiden, um eine Lückenschließung zu verhindern. Dort wächst nämlich die nächste Generation von Wildbiene heran.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Chica
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Chica » Antwort #522 am:

Sandbiene hat geschrieben: 31. Aug 2020, 23:02
Chica hat geschrieben: 29. Aug 2020, 07:38
Ich finde es immer wieder erstaunlich wieviel Einfluss auf die öffentliche Meinung die Imker haben. Der ganze falsche Spuk sollte ein Ende haben, ...


Wenn genug Nahrungsangebot vorhanden ist, ist es für Wildbienen nicht dramatisch, wenn auch reichlich Honigbienen umherschwirren. Ich finde Schwarz-Weiß-Denken nicht so gut, ich habe es lieber bunt. Die Honigbiene ist hier heimisch und hat uns seit Jahrtausenden geholfen, als zuverlässiger Bestäuber und Honiglieferant. Auch wenn ich Wildbienen sehr mag und finde, ihre Vielfalt muss ungedingt erhalten bleiben, gehört für mich auch die Imkerei hierher.


Ich sprach von dem Spuk der Mähr um das Aussterben der Honigbiene, (ganze Bücher basieren auf dieser These, das schrieb ich vor kurzem), nicht von der Imkerei an sich. Es ist einfach eine Fehlinformation, dass die Honigbiene ausstirbt und man müsse sie im Sinne des Naturschutzes erhalten. Gegen die Imkerei an sich habe ich nichts, in Maßen, nur sind Großstädte wie Berlin z. B. inzwischen völlig „überimkert“.

Es ist nach meinem Wissensstand auch nicht richtig pauschal zu sagen die Honigbiene wäre hier heimisch, die wilde schwarze Honigbiene, Apis mellifera ssp. mellifera gilt seit fast 50 Jahren als ausgestorben, die jetzigen Honigbienenrassen, -kreuzungen, -züchtungen sind allein schon durch ihre vielfach größere Volksstärke nicht mit ihr vergleichbar oder ist das falsch?

Du schreibst, wenn genug Nahrungsangebot vorhanden ist, hätten die Wildbienen kein Problem. Wo genau ist das? Wie definierst Du das? Wenn wir herausgefunden haben, dass z. B. Andrena hattorfiana für die Verproviantierung nur einer einzelnen Brutzelle 9! Blütenköpfchen ausschließlich von Knautia arvensis braucht, wann und wo hat sie dann genug Nahrungsangebot? Diese Art lebt wenn möglich in Aggregationen.
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Frau Hummel
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Frau Hummel » Antwort #523 am:

Mal was anderes:
vor zwei Tagen habe ich meine "Big Mama" = schwarze Holzbiene wahrscheinlich das letztemal gesehen. Sie ist komplett erschöpft auf den Kürbisblüten herumgeklettert. Das war es dann wohl, vor allem heute bei den kuscheligen 13°C.
Ja, ich weiß, ist so, kann man nicht ändern. Aber ich finde es jedes Jahr schade. Auch wenn meine Mauerbienchen und Co sterben.
Suse
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Re: Wildbienen und Wespen 2020

Suse » Antwort #524 am:

Sandbiene hat geschrieben: 31. Aug 2020, 22:58
Dicentra hat geschrieben: 31. Aug 2020, 22:45
... würde auf eine Hosenbiene tippen, eventuell Dasypoda hirtipes(?).


Genau, das ist sie. :D


Schön, ich danke euch!
Liebe Grüße von Susanne
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