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Frage zu Glyphosat (Gelesen 798636 mal)

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Günther

Re: Frage zu Glyphosat

Günther » Antwort #540 am:

Die Beschwichtigungshofräte rotieren...."Ist eh alles in Ordnung."War nach Tschernobyl auch....Nebenbei: Stillen ist nach wie vor besser als die Verwendung obskurer Ersatzprodukte der Industrie.Wenn ich alleine an die Verpackung denke ;D
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #541 am:

Mein kleiner Enkel wird gestillt. Der braucht keine Verpackung zu essen.
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Günther

Re: Frage zu Glyphosat

Günther » Antwort #542 am:

Ich dachte an die Originalverpackung......Nicht an die Industrieprodukte.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #543 am:

Wenn Politik Fachkompetenz schlägt, kommt so etwas heraus.
Wir warten darauf, wie sich die gesetzliche Lage und vor allem wie sich das Angebot an Produkten entwickelt, die als Ersatz für Glyphosat taugen."
Im Klartext: Es muss gespritzt werden. Steht Glyphosat, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr zur Verfügung, wird ein anderes Mittel genommen. Dieses dürfte erheblich teurer und vor allem schlechter untersucht sein. Die Industrie wird's freuen. Endlich kann man wieder Lizenzgebühren verlangen.
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biene100
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Re: Frage zu Glyphosat

biene100 » Antwort #544 am:

Genau so sehe ich das auch. *daumenhoch*
Es gibt einen Unterschied zwischen Wissen und Verstand
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zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #545 am:

günther kennt gewiss einen ausweg.
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moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #546 am:

Streit um Glyphosat - Ein Gespräch mit Roland Solecki vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)Zitat daraus: "Und zum Thema Hofeinfahrten: Das ist ein Unding. Denn es ist verboten – schon immer. Dafür war und ist Glyphosat überhaupt nicht zugelassen; und andere Herbizide übrigens auch nicht. Im häuslichen Garten ist Glyphosat allerdings einer der harmlosesten Unkrautvernichter. Wenn Gartenmärkte jetzt damit werben, dass sie Glyphosat für den häuslichen Gebrauch nicht mehr anbieten, greifen die Hobbygärtner womöglich zu viel härteren Mitteln. Das finde ich persönlich alles andere als gut."
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hargrand
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Re: Frage zu Glyphosat

hargrand » Antwort #547 am:

Woran wird die "Härte" eines Mittels eigentlich festgemacht? ::)
enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #548 am:

Da kommen mehrere Punkte infrage, insbesondere:- unerwünschte Nebenwirkungen auf Nicht-Zielorganismen- schlechtere Abbaubarkeit- schlechtere Steuerbarkeit der Anwendung.Hier ist noch was Lesenswertes zu dem Thema:Glyphosat – noch eine Sau durchs Dorf?
Günther

Re: Frage zu Glyphosat

Günther » Antwort #549 am:

Immer diese Meckerer.Glyphosat ist doch mehr als völlig unschädlich und soooo humanitär förderlich...http://www.counterpunch.org/2015/07/07/the-warped-world-of-the-gmo-lobbyist/An manchen Stellen meint man direkt gewisse Puristen zu hören...
enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #550 am:

Ich geb ja zu, es erstaunt mich fast ein wenig, dass noch niemand die aktuelle Debatte aufgegriffen hat, das BfR habe für seine Bewertung von Glyphosat Leserbriefe verwendet, die von Monsanto-Mitarbeitern geschrieben wurden.Die hiesige Tageszeitung war sich heute nicht zu schade, zu behaupten, ob dieses Vorgehens von "schlampiger Arbeit" des BfR zu schreiben und ernsthaft zu fordern, die gesamte Bewertung des BfR neu zu machen.Es wäre hilfreich gewesen, die Stellungnahme des BfR vom 17. Juli zu lesen:Fragen und Antworten zur gesundheitlichen Bewertung von Glyphosat.Zitat daraus:"Welche Quellen hat das BfR zur Bewertung der Kanzerogenität von Glyphosat verwendet?Das BfR hat 92 Quellen zur Bewertung der Kanzerogenität verwendet. Nach den gesetzlichen Vorgaben ist eine Mindestzahl an Studien nach GLP-Standard von den Antragstellern („Glyphosat Task Force“) einzureichen. Das waren für Glyphosat elf akzeptierte Originalstudien. Zusätzlich wurden weitere Informationen (Studien in wissenschaftlichen Zeitschriften, im Rahmen der Konsultation eingereichte Quellen, Bewertungsberichte anderer Behörden u.a.) berücksichtigt. Dazu gehörten 49 in wissenschaftlichen Zeitschriften peer-reviewte Publikationen sowie 15 „Letters to the editor“, davon 13 von Universitäten und Forschungseinrichtungen, zwei von der Industrie. „Letters to the editor“ sind ein Mittel zur wissenschaftlichen Kommunikation zwischen dem Autor eines Artikels und der wissenschaftlichen Leserschaft einer Zeitschrift und keine „Leserbriefe“, wie von manchen Medien behauptet worden ist. Einer dieser „letters to the editor“ bezieht sich auf eine Veröffentlichung von Seralini et al. zu einer Fütterungsstudie an Ratten. Die Einbeziehung sämtlicher Quellen entspricht der wissenschaftlichen Sorgfaltspflicht und trifft keine Aussage darüber, welche wissenschaftliche Qualität diesen Kommentaren beigemessen wird."Letztendlich zeigt das alles aber nur: Fakten spielen in dieser Debatte schon längst keine Rolle mehr. Hauptsache, es wird ein Ergebnis erzielt, das politisch gewünscht ist.
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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #551 am:

selbstverständlich widerspreche ich in dem Punkt Britlecone. Hier ist ein Artikel in ZEIT ONLINE. "So stützt sich das BfR bei seiner Beurteilung der Giftigkeit unter anderem auf Studien, die von der Glyphosate Task Force (GTF) vorausgewählt wurden. Die GTF ist ein Zusammenschluss von Agrarchemiefirmen wie Monsanto Europe, Syngenta und Dow""Die Krebsforscher der WHO hätten dagegen ausschließlich publizierte Untersuchungen berücksichtigt, erklärt der Leiter ihres Prüfungsgremiums, Kurt Straif. "Nicht öffentlich zugängliche Industriestudien zieht die IARC (International Agency for Research on Cancer) bewusst nicht hinzu."""Seine kritischste Anwendung [Sikkation] ist in Deutschland nur noch ausnahmsweise erlaubt.""Außerhalb Europas bauen daher viele Landwirte weltweit genmanipulierte Mais- oder Sojapflanzen an, die auch eine Glyphosat-Dusche überstehen. Die Popularität dieser Kombination wird freilich zum Problem: In vielen amerikanischen Anbaugebieten sind Unkräuter gegen das Herbizid resistent geworden, die Bauern müssen wieder öfter und noch riskanter spritzen. Zudem findet man die Substanz mittlerweile in Gewässern, im Urin, im Brot – auch in Deutschland. Das Gift gefährdet Insekten und Vögel.""Bislang hatte das Gremium mit Sitz in Lyon nur eine Kurzfassung in der Fachzeitschrift The Lancet publiziert. Im Lauf des Julis soll nun das Gesamtwerk folgen. ... Sobald das komplette IARC-Gutachten draußen ist, wird es gründlich studiert."Die Hühner gackern also noch zu früh.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #552 am:

wie ich gerade gehört habe, ist Glyphosat in Frankreich für den städtischen und öffentlichen Raum verboten. Ein Verbot für Privatkunden wird gerade erwogen. In den Niederlanden ist offenbar die Anwendung im privaten Garten verboten. Bei Reisen in beide Länder ist mir immer wieder aufgefallen, dass dort die Ordnungswut nicht sehr ausgeprägt ist. Es gibt Vegetation an Straßenrändern und auf Gehwegen in Fugenritzen. Es gab sogar in den Niederlanden im öffentlichen Raum verschiedene Ansätze um natürliche Vegetation straßenbegleitend anzusiedeln. Bauschutt auf Verkehrsinseln mit der entsprechenden Ruderalflora. In Frankreich hatte ich auch immer den Eindruck, dass das Verhältnis zur siedlungsnahen Vegetation entspannt ist. Erfreulicherweise fehlt die Ordnungswut genauso wie die Renovierungswut. Staßenzüge gewinnen dadurch ungemein, wenn auf "Badezimmerkacheln" im Fassadenbereich verzichtet wird. Der Verzicht auf Glyphosat für die städtischen und kommunalen Betriebshöfe könnte eine ästhetische Wende bewirken. Man muss den öffentlichen Raum nicht totspritzen. Vielleicht gewöhnt sich der einfache Bürger dann daran, dass Sauberkeit und Ordung nicht unbedingt Statussymbole sind. Dass Deutschtum nicht an der Roundup-Tülle hängt.
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Querkopf
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Re: Frage zu Glyphosat

Querkopf » Antwort #553 am:

...wie ich gerade gehört habe, ist Glyphosat in Frankreich für den städtischen und öffentlichen Raum verboten. Ein Verbot für Privatkunden wird gerade erwogen...
Das stimmt so nicht, ist zumindest schief; dazu hatten wir schon einen ganzen, langen Faden.
...In Frankreich hatte ich auch immer den Eindruck, dass das Verhältnis zur siedlungsnahen Vegetation entspannt ist. Erfreulicherweise fehlt die Ordnungswut genauso wie die Renovierungswut. ...
Wo in Frankreich warst du?? Französische Ordnungswut kann die deutsche um Längen übertreffen. Das Angebot an -ziden aller Art ist in französischen Baumärkten deutlich breiter als in deutschen, und die Nachfrage ist lebhaft - als Grenz-Bewohnerin weiß ich, wovon ich rede :P .
pearl hat geschrieben:...Der Verzicht auf Glyphosat für die städtischen und kommunalen Betriebshöfe könnte eine ästhetische Wende bewirken. Man muss den öffentlichen Raum nicht totspritzen. Vielleicht gewöhnt sich der einfache Bürger dann daran, dass Sauberkeit und Ordung nicht unbedingt Statussymbole sind. ...
Daran hat sich "der einfache Bürger" [size=0](wer auch immer das sei)[/size] schon längst gewöhnen müssen: Für die Pflege des Grüns im öffentlichen Raum gibt es jedes Jahr weniger Geld und vor allem weniger Personal >:( . Sorry, auf diesem (Stammtisch-)Niveau, das du hier reinbringst, pearl, darf und sollte man Diskussionen über Herbizide nicht führen :-X .
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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #554 am:

:o egal welches Niveau, es ist meine Meinung, dass ich den Ordnungswahn und die Sauberkeitswut abartig finde. Und meine Erfahrung, dass es mir bei meinen Reisen in Frankreich und in den Niederlanden besser gefällt und speziell in den Niederlanden sind mir schon in den 80er Jahren sehr offene Konzepte in Bezug auf natürliche Vegetation im innerstädtischen Raum begegnet. Ich will darauf hinaus, dass ich es echt abartig finde ein Gift einzusetzen um es irgendwie "sauber" zu haben. Egal welches Gift, auch Ersatzgifte für Glyphosat. Es darf meiner Meinung nach nicht erlaubt sein, sich Arbeit zu sparen, um einen irgenwie unrealistischen Pflegestandard zu erhalten, der in früherer Zeit möglicherweise in herrschaftlichen Gütern mit viel menschlicher Arbeitskraft aufrecht erhalten wurde.Wir sind auf dem Weg zu mehr Demokratie und da sollten feudalherrliche Idealtypen von Gartenformen irgendwann auch aufgegeben werden.
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