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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4196678 mal)

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Moderator: cydorian

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5625 am:

kaliz hat geschrieben: 27. Aug 2018, 15:19
Jetzt suche ich eine Feige die mit sehr späten Frösten noch zurecht kommt. Allgemein ist das Klima dort recht mild. Sicher es gibt Schnee und Frost aber eigentlich fast nie so stark wie hier im Westen Wiens, aber die Gefahr später Fröste besteht halt immer.

Wer hat Sortenempfehlungen für mich?

Ev. frühe einmal tragende? RdB, Pastiliere, Hardy Chicago (trägt in manchen Jahren auch Blütenfeigen), Bécane.
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #5626 am:

Dieses Dalmatie Feigenbäumchen hat 5 Blätter und 3 sehr große Feigen, die nicht mehr lange brauchen, sind schon weich.
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Feigen August 2018 008.JPG
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #5627 am:

Bornholmfeigen
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Magnolienpflanzer
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Magnolienpflanzer » Antwort #5628 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Für meine Schwiegereltern in der Steiermark möchte ich nächstes Frühjahr einen neuen Feigenbaum besorgen. Sie hatten fünf Jahre lang einen großen (2-3m) schönen Strauch der auch immer reich getragen hat. Letztes Jahr gab es Anfang Mai einen starken Frost den der bereits ausgetriebene Baum nicht überlebt hat. Anfangs gab es noch ein wenig Austrieb aus dem Wurzelbereich, aber dann ist der Strauch komplett abgestorben. Laut meinen Schwiegereltern war es eine Violetta Bayernfeige.
Jetzt suche ich eine Feige die mit sehr späten Frösten noch zurecht kommt. Allgemein ist das Klima dort recht mild. Sicher es gibt Schnee und Frost aber eigentlich fast nie so stark wie hier im Westen Wiens, aber die Gefahr später Fröste besteht halt immer.

Wer hat Sortenempfehlungen für mich?



Das ist schwer zu finden. Eine Möglichkeit wäre, den Baum im Spätwinter/zeitigen Frühjahr zu schattieren... Wenn er halt nicht zu groß wird und man sich den Aufwand antun will... Wie groß war er denn? In welcher Region der Steiermark war er denn? Auf welcher Seehöhe? Dass eine Feige durch einen Spätfrost absterben kann, wusste ich nicht. Ich hatte an einem mal Frühfrostschaden, da ist nur die Triebspitze abgestorben.
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #5629 am:

@ kaliz
Ich würde zur Kübelfeige raten oder eine an die Hauswand pflanzen, die man bei Spätfösten abdecken kann, also eine, die nicht so groß wird.
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kaliz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

kaliz » Antwort #5630 am:

Größe war etwa um die zwei bis drei Meter mit Armdicken Stämmen. Die Gegend ist südöstlich von Graz im Grazer Becken auf etwa 350-400 m Seehöhe. Eine Kübelfeige kommt eher nicht in Frage, da fehlt die geeignete Überwinterungsmöglichkeit. Die Feige stand voll sonnig vor der Südwand des Wohnhauses. Eigentlich ein eh recht geschützter Standort, da das Haus dort einen Knick macht und nur wenige Meter weiter auch noch ein Schuppen steht. Dass die Feige den Frost dort so hart abbekommen hat hat mich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt. Sie hatte so ziemlich den besten Platz auf einem sehr großen Grundstück.
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Magnolienpflanzer
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Magnolienpflanzer » Antwort #5631 am:

Gegen Spätfrost kann man sonst leider nicht viel tun. Eigentlich treiben die von Natur aus spät aus, aber 2017 war die Vegetation auch schon weit voran. Der Baum war so groß und der Spätfrost hat ihn gekillt? Boah... Bist du dir sicher, dass der Winter 2016/17 nicht (auch) Schuld war, der Januar war kalt.
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5632 am:

Das war vielleicht ein einmaliges Ereignis... oder der Grund liegt wirklich wo anders und der Exitus ist eine Folge des strengen Winters, vielleicht hat der Spätfrost der Pflanze den Rest gegeben.
Spätfrost im Mai, wenn die Pflanze schon Blätter hat, wird immer Schäden hinterlassen. Und aus dem Matsch wächst dann nichts mehr neues, das im selben Jahr noch tragen kann. Die Feigen treiben hier meistens in der ersten Aprilhälfte aus und das wird wohl dort nicht so viel später sein.
Einfach mit neuer Feige probieren :)
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5633 am:

@Philippus - Danke für den Brown-Turkey-Alptraum
Brown Turkey habe ich in WWW in amerikanischen Foren gesucht. Es gibt unzählige Sorten, die besonders für den gewerblichen Bereich aufgezählt werden. Die anderen laufen unter ferner liefen. BT wird auch mit Celeste verglichen.

Ein typisches BT-Zeichen, habe es grad im Garten kontrolliert: Blatter sind auf der Oberseite rau wie grobes Schmirgelpapier. Auf der Unterseite sind die Blätter glatt.

Jetzt begreife ich, dass alle die Früchte der BT anders beschreiben, andere Fotos einstellen, und ich meine Feigen nicht finde. Sie zu finden wäre eine Lebensaufgabe für mein 2. Leben.


Und jetzt die Info:
Feigenbäume können gepfropft werden. Da eignet sich die schnellwachsende BT besonders gut als Unterlage. In Amerika ist es längst üblich.

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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #5634 am:

Ich habe gelesen, die Bornholm soll mit BT verwandt sein.
Kann das jemand bestätigen?
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5635 am:

@ Valerie
in den USA ist die Konfusion um diese Sorte (und um Feigensorten allgemein) noch größer als hier in Europa.
Bei den seriösen Anbietern sollte man in Europa unter diesem Namen das gleiche bekommen. BT ist die erste Feige, die es außerhalb der mediterranen Klimazone in Europa zu einer gewissen Verbreitung gebracht hat. Sie war schon vor 2000 des öfteren in Gartencentern und manchmal in Baumärkten zu finden (neben der so genannten Bayernfeige). Das ist sicher auf ihre nachgewiesenen Frosttoleranz zurückzuführen.

Ja, Feigen können gepfropft werden. Sogar mehrere Sorten auf einer Unterlage :)
https://www.greffer.net/?p=7
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5636 am:

@Philippus - Wenn das Pfropfen bekannt ist, warum steht es nicht hier in dem Thread? Warum werfen hier User ihre Feigenbäume raus, wenn die Feigen nicht schmecken. Hast du nicht auch schon Feigenbäume rausgeworfen?
Hier jammert man über den großen Platzbedarf der Feigenbäume. Lässt sich doch mit Pfropfen lösen.

Ich wusste das nicht, habe aber auch keine Platznot.
Ich frage:
Wer hat schon mal bei Feigenbäumen gepfropft?
Wild Obst
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Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Wild Obst » Antwort #5637 am:

Pfropfen geht zwar, aber es ist vor allem in Mitteleuropa unpraktisch. Wenn in einem harten Winter die Feige oberirdisch erfriert, erfriert die Veredlung und die Neuaustriebe sind wieder die alte Sorte.
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5638 am:

Nicht in allen Gegenden frieren Feigenbäume im Winter runter.
Außerdem sollte die Veredlungsstelle in Bodennähe sein. Die meisten Feigenbäume haben eh immer wieder Bodenaustriebe, wunderbar fürs Pfropfen, denke ich.
Wäre den Versuch wert. Man muss es nur können.
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Rib-2BW
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Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Rib-2BW » Antwort #5639 am:

Valerie hat geschrieben: 27. Aug 2018, 22:26
. Die meisten Feigenbäume haben eh immer wieder Bodenaustriebe, wunderbar fürs Pfropfen, denke ich.
[/quote]

Dann würde ich bei der Feige die Stecklings/Steckholz-methode empfehlen. Die Bewurzelungsfähigkeit von Feigen ist sehr gut, fast unkrautartig. Dann hat man den Vorteil, dass die Feige wurzelecht ist (Mit den damit zusammenhängenden Vorteilen). Eine Veredelung würde, nach meiner Meinung, nur Sinn ergeben, wenn man damit einen Wachstumsvorspung erreichen kann(In dem man zB am Altholz veredelt) oder einen Mehrsortenbaum erstellen will (weshalb auch immer; zu viele Nachteile im Bezug auf Frost).

[quote author=Valerie link=topic=35681.msg3155362#msg3155362 date=1535401617]
Nicht in allen Gegenden frieren Feigenbäume im Winter runter.


Da ist dennoch ein Problem. Die Sortendifferenzen im Bezug auf Frostfestigkeit ist groß und bezieht sich auf das mehrjährige Holz. Diese Frostfestigkeit kann eine Veredelung nicht in einem Jahr erlangen. Daher wird auch empfohlen, Feigenbäume solange frostfrei zu überwintern, bis sie die Frostfestigkeit leisten können.

Eine ausgepflanzte Veredelung kann nicht frostfrei überwintert werden.
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