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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4200050 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5640 am:

@Rib-Huftier - super und danke. Ja, gleiche Frostfestigkeit.
Ab 3 Jahren können kleine Feigenbäume ausgepflanzt werden, sind sie ziemlich frostfest und können zum Veredeln etc. verwendet werden.

Noch ein Gedanke in mir:
Kann ich auf meine 2x tragenden Brown-Turkey-Feigenbäume eine 1x tragende Ronde De Bordeaux pfropfen?

Was geschieht dann?

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DerTigga
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Balkongärtner

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #5641 am:

Vermutlich brauchst du noch öfters ne Gartenschere, wenn 2 wachstumsstarke Sorten aufeinander addierst? :P
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5642 am:

Valerie hat geschrieben: 27. Aug 2018, 22:10
@Philippus - Wenn das Pfropfen bekannt ist, warum steht es nicht hier in dem Thread? Warum werfen hier User ihre Feigenbäume raus, wenn die Feigen nicht schmecken. Hast du nicht auch schon Feigenbäume rausgeworfen?
Hier jammert man über den großen Platzbedarf der Feigenbäume. Lässt sich doch mit Pfropfen lösen.

Ich habe das nie ins Auge gefasst (und mich mit pfropfen nie näher beschäftigt), aber versuchenswert fände ich es schon wenn ich den Platz für solchen Luxus hätte ;)
Ich wüsste nicht warum man RdB nicht auf BT pfropfen könnte. Das in dem vverlinkten Artikel ist ja wohl eher ein Experiment. Sinn kann sowas sicher bei günstigem Klima machen und wenn man ganz wenig Platz hat, nur für eine Feige. Da könnte man 2 verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten pfropfen um die Periode in der man Feigen hat zu verlängern, also zB RdB und Sultane oder RdB und LdA etc.
Die Risiken sind ja genannt worden, aber es kann ja auch klappen.
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5643 am:


Und jetzt wieder ganz ruhig, ich begeistere mich so schnell für neue Möglichkeiten.

Folgende Vorteile sehe ich beim Pfropfen, Veredeln, etc. von Feigenbäumen:

1. Zeitersparnis
Ich las in den amerikanischen Foren, dass die aufgepfropften Sorten schon im nächsten Jahr trugen, also Zeitersparnis bis zum 1. Fruchten.
Mit dem Pfropfen anderer Feigensorten, kann ich schnell begutachten, ob die neuen Sorten geschmacklich gefallen. Wenn nicht, wird der Ast abgeschnitten. Ich muss keinen Feigenbaum pflanzen und lange warten. Meine 4 wunderbaren Feigenbäume trugen erst nach etlichen Jahren.

2. Raumersparnis.
Pfropfe ich auf einen bestehenden Baum, spare ich den Pflanzraum für neue Bäume. @Philippus, Du brauchst keinen neuen Platz, experimentierst mit den vorhandenen Bäumen.

3. Schneller Test vieler neuer Feigenbaumsorten


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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #5644 am:

Im Prinzip sind das die Vorteile, die man bei Apfel, Birne und Co. auch hat.

Wer veredeln kann und darin geübt ist, kann das ausprobieren (ich persönlich hasse es, ich hab dazu keine Geduld, mir fehlt eine dritte Hand und ich kann den Kopulationsschnitt nicht sicher genug. Mal klappt die Veredelung, mal nicht :P ). Mit der Gefahr, dass nach dem nächsten Winter alles weggefroren ist.
Ich persönlich bevorzuge immer wurzelecht. Je weniger winterhart, desto wichtiger ist es, wenn sich eine Pflanze aus geschützten unterirdischen Knospen wieder austreiben und sich regenerieren kann.
Veredeln ist billig und produktiv, deshalb wird ja soviel Veredeltes angeboten. Egal, ob bei Rosen oder Obst.
Jede Sorte war jedoch irgendwann einmal auf eigener Wurzel gestanden.
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Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5645 am:

Danke, aber es gibt doch eine Schere für den Schnitt, geht das nicht leichter?

Welche Veredelungsart sollte ich bei Feigenbäumen anwenden, wenn nur aufgepfroft werden soll? Diesjähriges Holz als Unterlage oder?
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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #5646 am:

Ja, das ist die Frage ;D
Bei Obstbäumen würde man jetzt noch eine Okulation machen (Augenveredelung). Bei Feigen wäre da aber auf jeden Fall eine frostfreie Überwinterung nötig.
Reiserveredelung dann im Frühjahr, kurz vor dem Austrieb.

Aber wie gesagt, ich bin kein Veredelungsprofi.
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #5647 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 28. Aug 2018, 12:24
Ja, das ist die Frage ;D
Bei Feigen wäre da aber auf jeden Fall eine frostfreie Überwinterung nötig.

Vielleicht ist die Frage naiv :).. aber warum das nicht einfach mit einer Feige im Kübel machen. So wäre frostfreie Überwinterung kein Problem und auspflanzen sobald alles schön gewachsen ist ?
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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #5648 am:

philippus hat geschrieben: 28. Aug 2018, 13:40
Mediterraneus hat geschrieben: 28. Aug 2018, 12:24
Ja, das ist die Frage ;D
Bei Feigen wäre da aber auf jeden Fall eine frostfreie Überwinterung nötig.

Vielleicht ist die Frage naiv :).. aber warum das nicht einfach mit einer Feige im Kübel machen. So wäre frostfreie Überwinterung kein Problem und auspflanzen sobald alles schön gewachsen ist ?


Das ginge freilich.
Ich hab Valerie aber so verstanden, als dass sie bereits vorhandene Feigen umpfropfen will, um verschieden Sorten zu testen. Ist die Sorte nichts, wird Ast abgeschnitten und neu veredelt.
Bei Kübelfeigen wäre die Überwinterung kein Problem, somit auch die Veredelung nicht/weniger. Ich persönlich bin aber skeptisch, bei Kübelfeigen bereits im Folgejahr die Früchte probieren zu können. Ich bin schon froh, wenn ich eine Feigensorte hab, die überhaupt im Kübel trägt :-\
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Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5649 am:

@philippus - Eine wichtige Frage, eine Möglichkeit.

Dagegen spricht, dass gepflanzte Feigenbäume erst nach Jahren des Wachsens die tatsächliche sortentypische Frosthärte erreichen. Die Veredlung bei getopften Feigenbäumen wäre viele Jahre frostgefährdet.
Meine Bäume frieren nicht runter. Sie sind so groß, dass ich sogar eine geschützte Stelle für die Veredlung aussuchen könnte.
Nach meiner noch geringen Topferfahrung tragen getopfte Feigenbäume sehr zurückhaltend. Sie haben mit dem Aufbau der Pflanze zu tun.

Aber ihr seid die Experten. Ich sehe mich als Ideenbringer und erhoffe von euch die gartentechnische Beratung bei der Umsetzung.
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5650 am:

@Mediterraneus - sehe das Pfropfen auch als eine Überforderung für getopfte Feigenbäume
mime7
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

mime7 » Antwort #5651 am:

Valerie hat geschrieben: 28. Aug 2018, 13:53
.
Meine Bäume frieren nicht runter. Sie sind so groß, dass ich sogar eine geschützte Stelle für die Veredlung aussuchen könnte.
....

Geschützte Stelle bedeutet dann wahrscheinlich bodennah, oder hausnah.
Aus meiner Erfahrung mit anderem Obst: Veredelt wird normalerweise in den Bereichen, wo der Baum wüchsig ist. Das ist wegen der Spitzenförderung oben im Baum, in der Stammverlängerung oder aussen an einem Leitast. Oder man schneidet recht viel ab, meist vieles oder alles was oberhalb der Veredlung liegt (z.B. bei Okulationen). Veredlungen weit unten haben eine schlechte Anwachsquote (gelingen aber zumindest bei Apfel auch manchmal).
Ich würde also erwarten, dass auch bei Feigenbüschen bodennahe Veredlungen schlechte Ergebnisse liefern. Es sei denn, du wirfst alles andere über der Veredlung ab, was du ja nicht willst.
Valerie
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Valerie » Antwort #5652 am:

Ich schrieb, dass ich einen Austrieb bodennah veredeln möchte. Ich nehme einen unverzweigten Trieb.
Feigenbäume treiben immer wieder neue Triebe aus den Wurzeln.
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DerTigga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #5653 am:

Ich bin gespannt auf entsprechende Berichte von Valerie über .. nennen wirs mal: (In)kompatibilitätsreaktionen.
Halbwegs positive aber eben auch deutlich negative. Beispielsweise beim einen Pfropf nen 2m Austrieb innerhalb nem halben Jahr und bei dem direkt daneben 15 cm Zuwachs im ganzen Jahr und nen absterben im 2ten Wuchsjahr.
Dürften so einige Schilderungen werden, da sich sowas wirklich auszutesten absehbar Monate wenn nicht Jahre hinziehen dürfte ? ;-)

Was es bei den normalen Obstbäumen und ihren Unterlagen gibt bzw. dort seit Jahren Thema bzw. Problemstellung ist, das solls beim Feigen (vor allem bei multiple an einem Baum) "veredeln" bzw. "aufzwingen" nicht geben ? Kann ich mir nur bedingt vorstellen.
Aber wer weiß, evt. klappt es ja gut und macht, im Hinblick auf Klimawandel, tatsächlich Sinn, sich mit gewissen besser Hitze tauglichen Obstbaumersatzmöglichkeiten zu befassen.
Mich reizt es allerdings wenig, da mit Feigen herum zu experimentieren, da nicht den Platz dafür habe und von Multipfropfbäumen nur sehr bedingt was halte. Kommt man meiner Ansicht nach zu schnell in gewisse 'Zwangsjacken'.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Wild Obst » Antwort #5654 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 28. Aug 2018, 12:11
Veredeln ist billig und produktiv, deshalb wird ja soviel Veredeltes angeboten. Egal, ob bei Rosen oder Obst.
Jede Sorte war jedoch irgendwann einmal auf eigener Wurzel gestanden.


Aber Stecklinge/Steckhölzer sind noch billiger, beim veredeln muss man Unterlagen produzieren und veredeln, als o einen Baum mindestens doppelt so oft "in die Hand nehmen", was teurer ist. Und eine Zeitersparnis gibt es nur, wenn man Unterlagen kauft (und deren Anzucht auslagert), oder sowieso schon herumstehen hat, was dan aber nichts mit baumschulmäßiger Produktion zu tun hat.
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