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Düngen mit Pferdemist? (Gelesen 61454 mal)

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martina 2
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Re:Düngen mit Pferdemist?

martina 2 » Antwort #60 am:

Mischa, ich hab keine einzelnen Fladen, sondern bekomme im Herbst immer eine Traktorladung frischen Mist. Bei mir kommt er erst beim Umsetzen im Frühjahr schichtenweise dazu. Aber was Amur über die holzigen Stengel sagt, leuchtet mir ein, die begleiten einen ja noch jahrelang ;D
Schöne Grüße aus Wien!
berta

Re:Düngen mit Pferdemist?

berta » Antwort #61 am:

achso, mit stroh vermischt vermutlich, so wie ich "pferd" kriege. 8)hast eh gelesen, ich kompostiere den mist immer extra, gibt nach meinem gefühl eine art supermist. ;)
martina 2
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Re:Düngen mit Pferdemist?

martina 2 » Antwort #62 am:

Ja, mit Stroh. Das meiste lagere ich auch extra, es wäre, wie bei dir, zu viel für meine 4 Kistln. Vor allem kann ich ihn da je nach Alter einsetzen - jawohl, Supermist ;)
Schöne Grüße aus Wien!
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Daniel - reloaded
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Re:Düngen mit Pferdemist?

Daniel - reloaded » Antwort #63 am:

Mooin! Jetzt verewige ich mich hier auch mal. Möglich, dass ich vieles wiederhole aber ich schreibe einfach mal alles dazu, was mir einfällt.Pferdemist ist grundsätzlich ein super Gartendünger, aber es ist eben ein scharfer (oder heißer) Mist der entsprechend abgelagert sein sollte. Es reicht aber nach eigenen Erfahrungen völlig ihn im Herbst einzuarbeiten, im Frühjahr gibt es dann keine Probleme mehr mit der „Schärfe“ allerdings kann es zu Unkrautproblemen kommen. Wenn die Pferde z.B. Hafer bekommen der nicht angestoßen oder sonst wie vor der Fütterung bearbeitet wurde, kommt es durchaus mal vor, dass das Beet aussieht wie ein Haferfeld…Auch das ausbringen unter Beerensträuchern etc. wie es hier beschrieben wurde ist unproblematisch, sofern man ihn im Herbst ausbringt in der Vegetationsruhe.Für Rosen würde ich frischen Pferdemist (ebenso wie Geflügel-, Kaninchen- und Schafsmist) nicht verwenden. Bei der Umsetzung werden diese Mistarten nämlich recht heiß. Diesen Umstand hat man sich früher in Gärtnereien zu Nutze gemacht indem man dicke Mistpackungen in die Frühbeetkästen eingebracht hat (Boden ausheben, ca. 20 cm Pferdemist (oder andere heiße Mistarten) einschichten und festtreten, Boden wieder drauf), bei Nachtfrösten im Frühjahr blieben die Kästen dann frostfrei und im nächsten Herbst hatte man super Humus. Auch Mistbeete dürften einigen wohl bekannt sein.Wenn man den Mist kompostiert (und dabei dürfte es egal sein ob mit anderem Material zusammen oder für sich allein) dürfte sich das Unkrautproblem aus den selben Gründen erledigen. Eine gut aufgebaute und mit Erde abgedeckte Miete wird nämlich gut und gerne 70° C heiß und heißer.Aber Vorsicht!!!Seit ein paar Jahren kann es unter Umständen ein Problem geben, wenn man nicht genau weiß woher der Mist kommt bzw. was die Pferde an Futter bekommen haben.Das Problem mit dem Johanniskreuzkraut dürfte jedem Pferdebesitzer bekannt sein. Und seit zwei oder drei Jahren gibt es das Herbizid Simplex (Fluroxypyr + Aminopyralid), das hervorragend gegen dieses Unkraut wirkt. Aminopyralid wird aber nur durch bestimmt Bodenbakterien abgebaut und gelangt deshalb ins Futter. Für die Tiere ist das kein Problem, aber für alle Pflanzen (außer Gräser, Getreide und Mais), die erleiden nämlich starke Schäden! Wir hatten dadurch massive Schäden in der Baumschule und die betreffenden Gehölze waren (sind sie auch immer noch nur eben braun…) etwa 3 m hoch. Zwar hat das Mittel diesbezüglich entsprechende Auflagen gekriegt, aber wer kontrolliert das?Wenn ihr also nicht sicher wisst woher der Mist stammt und ob die Koppel mit Simplex behandelt wurde, fragt zur Sicherheit nach! Ob Aminopyralid im Kompost abgebaut wird oder erst später im Boden kann ich nicht sagen, die Chancen stehen gut, unter anaeroben Bedingungen wird er zumindest nicht abgebaut. Deshalb darf selbst die „Jauche“ aus Biogasanlagen nur auf Grünland, Mais oder Getreide ausgebracht werden sofern die Anlage mit Mist oder Gras „gefüttert“ wurde und Simplex im Spiel war.Aber wie gesagt, keine Panik! Wenn ihr wisst woher der Mist kommt und was gemacht wurde kann nichts passieren, aber besser vorher warnen als dass ihr hinterher den Schaden habt…Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
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Paulownia
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Re:Düngen mit Pferdemist?

Paulownia » Antwort #64 am:

Daniel, die Hitze des Pferdemistes entsteht nur bei dicker Packung.Schau dir mal einen Äppelhaufen bei Minusgraden an. Da ist nix mit Hitze, die sind sogar gefroren.Die Mitpackung an Rosen wie es früher sehr häufig war, diente inerster Linie die Veredlungsstelle vor Frost zu schützen. Da entwickelt so eine kleine Anhäuflung von Mist nur eine angenehme Temperatur, aber keine Hitze.Die wie gesagt entsteht nur wenn ich mir ein Fuder kommen lasse und das auf den Haufen packe. Ebenfallsschön bei kalten Temperaturen zu sehen wie es dort dampft.
LG Margrit
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heypipi
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Re: Düngen mit Pferdemist?

heypipi » Antwort #65 am:

Hallo liebe Gartenfreunde!Bin neu im Forum, aber seit 40 Jahren im Kleingarten tätig.Habe ein Gewächshaus 3 x 6 m, Typenbau DDR Zeit. Habe es in der Mitte geteilt -Gurken, Tomaten. Gurken brauchen feuchtes, Tomaten trockenes Klima. Im Herbst und im Frühjahr vor der Bepflanzung wird es ausgeschwefelt. Im Herbst kommt 10 cm Erde heraus, darauf kommt eine Schicht Mist (Kuhmist) darauf vom Garten wieder eine Schicht Erde und etwas schwarze Blumenerde aus Säcken aus dem Baumarkt (wirkt optisch gut).Einmal habe ich mir vom Pferdehof Pferdemist geholt - nie wieder. Ich dachte, ich habe in meinem Gewächshaus Disteln gesät. Ich hatte 2 Jahre zu tun, bis ich die Dinger wieder los hatte. Sicher haben die Pferde auf der angrenzenden Koppel die Distel nicht gefressen. Aber sicher haben die über den Winter den Pferden irgend ein Futter verabreicht - Hafer?- in dem der Distelsamen vorhanden war. Ein Vereinsmitglied hat immer auf der Koppel die Pferdeäpfel gesammelt und mit blosen Händen zerbröckelt und Samen ausgelesen - sicher wirkungsvoll, aber nicht mein Ding. Da ist die Methode mit dem Wässern und gießen sicher sinnvoller. Auf keinen Fall würde ich Pferdemist, auch verrottet, in den Boden bringen. Ich habe mich als Kleingärtner voll von einem Komposthaufen gelöst. Im Sommer halte ich mich durchgehend 2 bis 3 Monate im Garten auf. Es fallen auch Küchenabfälle an. Küchenabfälle soll man nicht Kompostieren -ziehen Mäuse und Ratten an. Anfallendes Gras kann man Kompostieren. Der Grassamen hält sich aber 12 Jahre! Gras ist aber die Hauptmasse, die anfällt. Ich weiß, ich bin in dieser Beziehung kein guter Kleingärtner. Ich schaffe alles auf die Kompostanlage. Dort wird das Zeug über 70 Grad erhitzt und kann dann als Komposterde wieder dem Garten zugeführt werden. Habe seit Jahren damit gute Erfahrung gemacht. Die Komposterde wird dann mit der vorhandenen Gartenerde vermischt.
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M
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Re: Düngen mit Pferdemist?

M » Antwort #66 am:

Hallo Zusammen,hat jemand von Euch Erfahrung mit Pferdeäppeln von einem Reitplatz ?Es ist minimal Sand dran.Pilze wachsen schon munter drauf :DLaut meiner Bodenprobe könnte der Boden durchaus einiges an Dünger vertragen .Und bevor ich einen Blaukorngroßeinkauf starte
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M
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Re: Düngen mit Pferdemist?

M » Antwort #67 am:

Nutzt ihr wegen der Unkrautproblematik keinen Mist mehr ?
Amur
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Re: Düngen mit Pferdemist?

Amur » Antwort #68 am:

Wenn ich bekomme, nutze ich Rossmist. Allerdings ist es besser wenn er erstmal gut gewässert und gestampft ein Jahr ablagert. Sonst hast du Stroh ohne Ende im Garten das recht schlecht verrottet.
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kasi †
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Re: Düngen mit Pferdemist?

kasi † » Antwort #69 am:

Sonst hast du Stroh ohne Ende im Garten das recht schlecht verrottet.
Kommt drauf an. Wenn die Pferde lange genug drauf rumgetrampelt sind und die Gülle nicht durch ein Gitter abfloß, sondern nur über eine Rinne am Fußende, hat auch das Stroh keine Chance den nächsten Winter zu überstehen. So haben unsere Großväter ihr Vieh gehalten und es war auch nicht kränker als heute in einem Hygienestall. Und der Mist war nicht nur Äppel und Stroh.
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zwerggarten
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Re:Düngen mit Pferdemist?

zwerggarten » Antwort #70 am:

bei frischem pferdemist vom reiterhof hätte ich zunächst mal sorge, dass da massiv antibiotika drin sein könnten, oder noch schlimmeres:
... Aber Vorsicht!!!Seit ein paar Jahren kann es unter Umständen ein Problem geben, wenn man nicht genau weiß woher der Mist kommt bzw. was die Pferde an Futter bekommen haben.Das Problem mit dem Johanniskreuzkraut dürfte jedem Pferdebesitzer bekannt sein. Und seit zwei oder drei Jahren gibt es das Herbizid Simplex (Fluroxypyr + Aminopyralid), das hervorragend gegen dieses Unkraut wirkt. Aminopyralid wird aber nur durch bestimmt Bodenbakterien abgebaut und gelangt deshalb ins Futter. Für die Tiere ist das kein Problem, aber für alle Pflanzen (außer Gräser, Getreide und Mais), die erleiden nämlich starke Schäden! Wir hatten dadurch massive Schäden in der Baumschule und die betreffenden Gehölze waren (sind sie auch immer noch nur eben braun…) etwa 3 m hoch. Zwar hat das Mittel diesbezüglich entsprechende Auflagen gekriegt, aber wer kontrolliert das?Wenn ihr also nicht sicher wisst woher der Mist stammt und ob die Koppel mit Simplex behandelt wurde, fragt zur Sicherheit nach! ... Aber wie gesagt, keine Panik! Wenn ihr wisst woher der Mist kommt und was gemacht wurde kann nichts passieren, aber besser vorher warnen als dass ihr hinterher den Schaden habt… ...
beides wurde hier im forum auch schon lang und breit diskutiert, aber offenbar nicht in diesem thread. ;)
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Düngen mit Pferdemist?

zwerggarten » Antwort #71 am:

vielleicht war es hier: pferdemist, -dung?
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Düngen mit Pferdemist?

Amur » Antwort #72 am:

Sonst hast du Stroh ohne Ende im Garten das recht schlecht verrottet.
Kommt drauf an. Wenn die Pferde lange genug drauf rumgetrampelt sind und die Gülle nicht durch ein Gitter abfloß, sondern nur über eine Rinne am Fußende, hat auch das Stroh keine Chance den nächsten Winter zu überstehen. So haben unsere Großväter ihr Vieh gehalten und es war auch nicht kränker als heute in einem Hygienestall. Und der Mist war nicht nur Äppel und Stroh.
Da war man aber auch sparsam mit dem Stroh, weil man nicht so viel hatte. Heute mußt du ja nach dem "Mist" zwischen dem Stroh suchen. Jedenfalls bei den Höfen die ich kenne. Schließlich sind die Pferde heute keine Arbeitsmaschinen mehr die auch mal schmutzig sein drüfen, sondern Freizeitunterhaltung. Und da will man verständlicherweise saubere nicht so sehr stinkende Reittiere.
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Eva

Re: Düngen mit Pferdemist?

Eva » Antwort #73 am:

Ja, aber wenn M schreibt, er kriegt die Bollen pur vom Sandplatz, dann ist da ziemlich wenig Stroh dabei 8)
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SusesGarten
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Re: Düngen mit Pferdemist?

SusesGarten » Antwort #74 am:

Was ist denn besser, Kuh-, Pferde oder Hühnermist? Der Mist soll hauptsächlich in den Gemüsegarten, an Rosen und Stauden.

Der Kuhmist wäre abgelagert vom Bauern mit wenig Stroh, der Perdemist frische Äpfel ohne Stroh und der Hühnermist von den eigenen Hühnern, 1 Jahr gelagert, ohne Streu.
Viele Grüße, Susanne
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