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Bäume in Wohngebieten? (Gelesen 41363 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Pinguin
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #60 am:

für mich bedeuten Bäume vor allem ein Stück Lebensqualität - egal ob in der Stadt oder auf dem Land, ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass zum Beispiel Alleen wieder aufgeforstet/komplettiert werden, klar, das kostet auch Geld, aber ich meine, unsere Steuergelder werden oft für sehr viel sinnlosere Projekte verplempert!
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frida
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Re:Bäume in Wohngebieten?

frida » Antwort #61 am:

Der Titel des Threads heißt ja "Bäume in Wohngebieten". Das kann ich ausdrücklich unterstützen, aber mit Maß.Das Wachsen eines Baumes zu beobachten, von dem ich weiß, daß ich oder jemand anderes ihn fällen muß, lange bevor er sein Zenit überschritten hat, finde ich eine sehr traurige Vorstellung. Ich könnte mich am Wachsen dann nicht wirklich freuen.Vor allem leuchtet mir aber nicht ein, warum eine junge Birke/Eiche/Buche o.ä. im Hausgarten einem kleineren, vielleicht sogar noch Obst tragenden Baum überlegen sein soll. Ich plädiere sogar für Obstbäume in Vorgärten, auch wenn dies unüblich ist, aber was soll passieren außer daß Kinder mal zum Naschen über den Zaun steigen könnten.Wohngebiet heißt aber nicht nur Privatgrundstück, sondern auch Park, Allee, Spielplatz etc. Dort bringen stattliche Bäume Freude und können hoffentlich lange leben.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #62 am:

Interessanterweise sind es gerade sehr alte Städte mit historischem Stadtkern, die wenig öffentliches Grün enthalten. Ist ja auch gut zu erklären, da Grund und Boden zu allen Zeiten sehr teuer war und früher noch dichter gedrängt gewohnt wurde.Stadtparks sind oftmals auf geschliffenen Wallanlagen oder durch Stiftungen reicher Bürger entstanden.Die moderne Stadtplanung sieht durchaus Grünflächen und Bäume vor. Mir sind im Westen Deutschlands so gut wie keine Siedlungsflächen bekannt ohne öffentliches Grün. Dass dieses oftmals verwahrlost sind, liegt wohl mehr an den Bürgern als an der Kommune. Wo also gibt es diesen eklatanten Mangel?
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Pinguin
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #63 am:

Und wer soll sich um das Grün zwischen Mietskasernen kümmern?
soviel ist da doch gar nicht zu tun? ich glaub, da würd sich schon jemand finden, der sich "ehrenamtlich" um die Baumpflege kümmert, ausserdem gibt es in vielen Wohnanlagen ja immer noch einen Hausmeister, schließlich geht's ja hauptsächlich um das Laubfegen im Herbst, unsere Bäume kommen den Rest des Jahres auch ohne besondere Pflege aus, also ist der Zeitaufwand sehr gering
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Pinguin
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #64 am:

mir ist gerade noch was eingefallen: ich kenne ein Beispiel aus Hamburg Altona, wo der Vermieter eines Wohnblocks einem jungen Pärchen monatlich etwas von der Miete erlassen hat (50 oder 100 Euro, meine ich), damit sie sich um das Grün im Innenhof kümmern (u.a. ein paar Ahornbäume) - das wäre doch ein Beispiel, das Schule machen könnte! es gibt sicherlich viele Menschen, die etwas mehr Geld in der Tasche gut gebrauchen können, und die auch Spass an der Gartenarbeit haben - und der Hauseigentümer wird den geringen Betrag auch verschmerzen können, so könnte also eine Art "Baumpatenschaft" auch aussehen
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #65 am:

Die Idee ist nicht neu und funktioniert hin und wieder auch. In Frankfurt kümmern sich Bewohner um die Straßenbäume vor ihrer Haustüre und bepflanzen die Baumscheibe zum Teil sehr liebevoll. Aber das sind Privatinitiativen. Das kann man nicht als Programm einführen.Ich kenne mehrheitlich das Gegenbeispiel: Parkanlagen zwischen Hochhaussiedlungen werden systematisch zerstört, vermüllt oder als Bolzplatz platt gemacht.
max.
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Re:Bäume in Wohngebieten?

max. » Antwort #66 am:

in frankfurt habe ich aus nächster nähe die erfolgsgeschichte eines paulownia- sämlings mitverfolgen dürfen.1. samenanflug fuge im trottoir ca. 19872. jemand kappt den trieb mit einem schartigen messser. ca. 19893. duldung des neutriebes ca. 1987- 19934. konstruktion einer baumscheibe durch das grünflächenamt.5. aufnahme in die liste der paulownien im stadtgebiet frankfurt. (gelesen ca 2003) 6. letzte sichtung des baumes ca. 2005
thegardener

Re:Bäume in Wohngebieten?

thegardener » Antwort #67 am:

Ich habe hier im 200m² Garten zwei Kiefern, die geschätzte 7 Meter hoch sind, sinniger Weise etwa 5 Meter vom Haus. Die wurden mit Meter-Abstand gepflanzt und sind mir für das Gärtchen zuviel Baum. Vor jedem Fenster der Wohnung steht eine nachbarliche Thuja , mal abgesehen davon das die Baumwahl wohl von -ähm- Unkundigen getroffen wurde und ich sicher nicht geballt Koniferen gesetzt hätte, ich kann verstehen wenn man das Dunkelkammerfeeling nicht mag. Als ich diesen Garten übernahm habe ich noch einen Juniperus chinensis gefällt der trotz Rostbefall die 4 Meter-Marke erreicht hatte. Scheinbar gibt es kein Mittelmaß und rechtzeitiger Rückschnitt ist wohl auch eher selten. Ach, zur Erklärung: die Gärten liegen zwischen den Häusern und die Ausmaße der diversen Koniferen sind so, das sie im Sturmfall gar nicht fallen können ohne ein Haus zu treffen.Bei solchen Siedlungen finde ich zum Beispiel Obstbäume auch sehr viel angebrachter - die habe ich im anderen Garten und die richtig groß werdenden Baumarten können sich gerne auf Flächen beschränken die auch den Platz dafür bieten.
freiburgbalkon

Re:Bäume in Wohngebieten?

freiburgbalkon » Antwort #68 am:

...Wenn ich die Ludwigstraße in München betrachte, fehlen mir da einfach rein optisch 2 Baumreihen - so ohne finde ich sie ausgesprochen hässlich...
Äh, stehen da nicht die vielen Pappeln? Oder ist das weiter hinten auf der Leopoldstraße? Habe mal mit einer Anwohnerin gesprochen, die meinte, daß es dort (sie auch) Leute gibt, die die "öffentlichen" Bäume in Trockenzeiten gießen, denn sie mögen sie gerne. Die Leut sind halt verschieden.
andreasNB
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Re:Bäume in Wohngebieten?

andreasNB » Antwort #69 am:

Interessant wie hier die Meinungen hochkochen.Ist ein schwieriges Thema, denn wo liegt das recht Maß ?Wer entscheidet wo die Grenze liegt ?Ich finde hier den Beitrag von Sabine passend.
Zuweilen scheinen mir manche Neugaertner strenge Verfechter der einen oder anderen Extremhaltung zu sein. Da sieht man akribische Rasen- Pur Flaechen genauso wie halbe Waelder oder die Anpflanzung einer Haengeweide 30 cm neben der Auffahrt.
Also ich bin sehr für heimisches Grün in den Städten - aber nicht dogmatisch ! Alleen - auch innerstädische - finde ich klasse. Ich lebe in Mecklenburg. Aber deswegen überall welche pflanzen und um jeden Preis die mickrigsten Baumreihen erhalten ?Was gäbe das für einen Einheitsbrei !Negative Auswirkungen wie Blattfall, Schattenwurf, Wurzelschäden gehören zum Leben eines Stadtbaumes dazu, man muß sich mit ihnen arrangieren können. Eine Mauer welche durch die Kraft von Baumwurzeln "gesprengt" wird ist doch etwas urwüchsiges. Das hat mich als Kind immer sehr beeindruckt und mit geprägt !ABER. Es sind auch Gründe einen Baum zu fällen. Hier müssen die Beteiligten halt abwägen. Und ich kann jeden verstehen, der hier betroffen ist, sich ärgert und diese Kosten vermeiden will.Ich finde die Warnungen von fars sehr wichtig !Man sollte sich seine Taten immer genau überlegen. Auch gute Taten können einmal Böse enden.Ich versuche immer nach dem Motto "Leben und Leben lassen" zu handeln. Wenn einer eine Thujahecke schön findet. Bitte schön! Mag jemand seinen Garten ökologisch. Auch schön. Aber immer unter der Voraussetzung, das man seinen Nachbarn nicht schadet. Wenn ich im Siedlungsbereich eine Birke pflanze, welche 30 Jahre später bei einem Sturm das Haus des Nachbarn beschädigt MUß ich dafür gerade stehen.@LehmDu hast recht. Man kann eine Eiche nach Jahren wieder fällen. Auch große Eichen-Arten kann man in kleinen Gärten pflegen. Quasi als Niederwald, wenn man sie regelmäßig auf den Stock setzt. Das scheint mir eine interessante und zu wenig genutzte Möglichkeit zu sein.Aber nur wem es auch gefällt und wo es in die Gartengestaltung paßt ! Bist Du Beamter der seine Mitmenschen gerne Vorschriften macht ?(Gleiches gilt natürlich auch für die "Obstbaumvertreter" ;D Nur schreiben diese Ihre Beiträge deutlich freundlicher ;) )Trotzdem, deine Postings klingen für mich im Großen und Ganzen recht naiv. Hast Du schon einmal einen Baum gefällt und die Wucht des Aufpralls, die Kraft der Zerstörung gespürt ? Ich mußte erst heute wieder 2 kleinere Ulmen (StD geschätzt ca.30cm) umhauen. Letzten Winter waren es 7 Stück mit bis zu 40cm. Der "Ulmentod" (Pilz) hatte zugeschlagen. Jetzt ist Platz für Neues. Dort kommen jetzt übrigens diverse Carya hin. Allerdings ist es auch Randbereich des Dorfes (Feldrand) und keine direkte Wohnbebauung.Und Deine Aussage zur Übernahme der Kosten klingt ziemlich arrogant. Ja gerade zu bösartig.Du scheinst ja gut betucht zu sein. 1000 Euro für einen Rasenmäher ?Und wer das Geld nicht übrig hat, zieht dann halt in ein Wohnsilo ?Oder gleich auf die "Parkbank" ???Sorry, nicht jeder hat - trotz Spar-Strumpf - mehrere 1000 Euro für Baumpflege übrig und ist trotzdem ein guter und "ökologischer" Mensch.Es soll Leute geben, welche trotz ehrlicher und wichtiger Arbeit - z.B. in Pflegeheimen - nicht viel mehr als 1000 Euro netto verdienen und auch noch Kinder groß ziehen. Die können selbstverständlich ein "Baumpflegekonto" einrichten. Gell ? VGrüßeAndreas
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #70 am:

ich finde es traurig, dass in Bezug auf Bäume in Wohngebieten meist nur von negativen Auswirkungen gesprochen wird, dabei kann man das Ganze auch sehr positiv sehen: Schattenwurf kann sehr willkommen sein (spart den Sonnenschirm in heissen Sommern, bietet attraktive Standorte für viele Schattenpflanzen, u.a. für so interessante Gehölze wie Kamelien, Hortensien, Rhododendren, Azaleen ...), Laub bietet einen wundervollen, natürlichen Winterschutz und bildet Humus, kann auch gezielt kompostiert werden, auf Freiflächen brechen Bäume den Wind, sie schaffen so einen geschützten Bereich, quasi wie auf einer Waldlichtung, ausserdem verbessern sie das Kleinklima und bieten vielen Tieren Lebensraum - wenn's danach ginge, dass ein umstürzender Baum ein Haus platt machen kann, dann würden hier im Dorf keine Bäume mehr stehen, :o zum Glück scheinen hier nur risikofreudige Menschen zu wohnen, denn es gibt hier sehr viele Bäume in den Gärten,natürlich muss man sich bei einem kleinen Grundstück sehr genau überlegen, wo man einen Baum hinpflanzt, ich fände es auch nicht lustig, wenn ich nicht mehr aus dem Fenster gucken könnte, ::) aber machbar wäre da schon einiges, wenn man nur wollte, ca. 10 m vor meinem Arbeitszimmerfenster steht z.B. eine etwa 20 m hohe Kiefer, die ich heiss und innig liebe, durch ihre lichte Krone wirft sie kaum Schatten, sie benötigt keinerlei Pflege, sieht ganzjährig attraktiv aus, und es ist eine Freude, die Vögel und Eichhörnchen in ihren Ästen und in ihrem Efeu-Mantel herumturnen zu sehen :D
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Lehm » Antwort #71 am:

z.B. eine etwa 20 m hohe Kiefer, die ich heiss und innig liebe, durch ihre lichte Krone wirft sie kaum Schatten, sie benötigt keinerlei Pflege, sieht ganzjährig attraktiv aus, und es ist eine Freude, die Vögel und Eichhörnchen in ihren Ästen und in ihrem Efeu-Mantel herumturnen zu sehen :D
Und doch bedroht am Horizont die dunkle Angst das vom Anblick erquickte Gärtnerherz. Was, wenn die Kiefer in 50 Jahren doch zu gross ist? was, wenn ein Sturm sie bedrohlich wanken lässt? was, wenn plötzlich der Borkenkäfer ihren strammen Stamm schwächt? :o :o :oWie viel leichter wär das Leben da mit einem zierlichen, japanischen Ahörnchen, dessen wenige Blätter im Herbst auf dem vornehmen Rasen gar purpurn leuchten. :-X
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #72 am:

@ Lehm: für diese Vorstellung fehlt mir allein schon der vornehme Rasen ;D
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Staudo
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Staudo » Antwort #73 am:

wenn's danach ginge, dass ein umstürzender Baum ein Haus platt machen kann, dann würden hier im Dorf keine Bäume mehr stehen, :o zum Glück scheinen hier nur risikofreudige Menschen zu wohnen, denn es gibt hier sehr viele Bäume in den Gärten,
;) So schnell fällt ein Baum nicht und wenn, dann einer, von dem man es nicht erwartet.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #74 am:

ich finde es traurig, dass in Bezug auf Bäume in Wohngebieten meist nur von negativen Auswirkungen gesprochen wird, dabei kann man das Ganze auch sehr positiv sehen
He! Du bist in einem Pflanzenforum! Oder für wen schreibst du das?Eine Klage an die Allgemeinheit, die deine/unsere Ansichten nicht teilt? Klar, die bestimmt auch das Stadtbild. Selsbt in meinem Dorf mag man keine Laubbäume auf dem Friedhof ("Macht Laub!"), da sie die auf Hochglanz polierten Grabsteine beschmutzen. Zwecklos, dagegen anzurennen.Zurück zu den Städten. Immer noch nennt hier keine die angebliche Trostlosigkeit von Wohngebieten beim Namen. Wo gibt es die? Kann man mit Google Earth ja mal etwas objektiver überprüfen.
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