News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht. (Gelesen 164672 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
Antworten
Duchemin

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Duchemin » Antwort #60 am:

Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #61 am:

Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.
Hallo Duchemin!Rechne mal nach, dann kommst du drauf wie man sich die Mühe machen kann! Sicher ist es nicht die allerbeste Lösung Blaukorn aufzulösen (hatten wir schon), funktioniert aber bestens. Nebenbei die einzige Möglichkeit hohe Nährstoffmengen zu bezahlbaren Preisen an die Pflanze zu bringen. Wobei es natürlich jedem freisteht Blaukorn in fester Form in seine Kästen und Töpfe zu geben. Funktioniert nicht schlechter wenn man weiß was man tut...Erwerbsgärtner verwenden so viele verschiedene Düngerformen weil sie andere Ansprüche stellen als der Kleingärtner. Bei der Bewässerungsdüngung brauche ich eine rückstandsfreie Lösung, sonst verstopfen mit Tropfschläuche, Düsen etc. und auch der Düngermischer schätzt es nicht wenn er ständig "Sand im Getriebe" hat. Das erreiche ich entweder über vollwasserlösliche Nährsalze (z.B. Hakaphos, Universol, Flory, Ferty, Peters Excel u.v.a.) oder Flüssigdünger. Bei Flüssigdüngern habe ich das Problem, dass sie verhältnismäßig wenig Nährstoffe enthalten und dabei recht teuer sind. Als Beispiel: Kamasol brilliant blau (Wuxal hab ich gerade nicht zur Hand) enthält NPK 8-8-6 (in meinen Augen ein völlig blödsinniges Nährstoffverhältnis, aber das ist ein anderes Thema...), Hakaphos blau enthält NPKMg 15-10-15-2 jeweils plus Spurennährstoffe. Wenn ich jetzt den Preis für Kamasol oder Wuxal im Profigartenbau zur Hand hätte würde ich dir den Preisunterschied mal vorrechnen. Flüssigdünger haben aber den Vorteil, dass sie i.d.R. einen Teil des Stickstoffs als Harnstoff enthalten. Bei einer Blattdüngung wird dieser direkt aufgenommen, deshalb nimmt man ihn gerne als Zusatz zu Pflanzenschutzmitteln und Hemmstoffen, die zugeführte Nährstoffmenge ist aber homöopatisch.Containerkulturen werden entweder über die Flüssigdüngung mit abgefertigt oder man nimmt die umhüllten Langzeitdünger wie Osmocote etc. Zusätzlicher Bedarf kann dann über Triabon (Langzeitstickstoff, P und K wasserlöslich) oder sogar über Blaukorn abgedeckt.Blaukorn etc. im Profigartenbau vor Allem für Feldkulturen (Baumschule, Gemüsebau etc.)Man könnte auch im Profigartenbau mi aufgelöstem Blaukorn düngen (hat man vor viiiieeelen Jahren teilweise gemacht), nur könnte das niemand bezahlen! Ich müsste die Lösung ansetzen, ständig rühren und wenn sich das Zeug dann mal aufgelöst hat muss ich für eine Bewässerungsdüngung noch die unlöslichen Bestandteile entfernen...Im Kleingarten sieht das anders aus... in der Gießkanne kann ich mit den unlöslichen Bestandteilen gut leben. Und mit 5kg Blaukorn kann ich wesentlich mehr Pflanzen für weniger Geld mit der gleichen Nährstoffmenge versorgen als z.B. mit Wuxal. Ein Liter Wuxal kostet kostet etwa 8€ und reicht für 500 l Gießwasser (wenn denn, denn für starkzehrende Pflanzen ist 0,2% Wuxal ein Witz). 5kg Blaukorn kosten etwa 14€ (oder gabs dafür schon 10kg?) und reichen bei zwei Gramm pro Liter Gießwasser für 2500 Liter. Da kann ich mir den "Umstand" des Auflösens ruhig machen wenn ich entsprechend viele Pflanzen habe. Und Dünger wie Animalin etc. sind noch weniger Nährstoffe für noch mehr Geld! Abgesehen davon, das in allen rein organischen Dünger deutlich zu wenig Kalium enthalten ist. Also haben sie zusätzlich noch ein reichlich ungüntiges Nährstoffverhältnis! Osmocote und andere umhüllte Dünger sind auch im Kleingarten ein sinnvolles (und teures) Vergnügen, allerdings nutze ich sie nur für eine gewisse Grundversorgung, den gesamten Nährstoffbedarf einer Surfinia oder anderen starkzehrenden Pflanzen damit abzudecken ist mir zu heikel...Und der Industrie kann man durchaus Geschäftemacherei vorwerfen, insbesondere wenn man sich die Flüssigdünger anguckt! Für fast jede Pflanze gibt es inzwischen einen speziellen Dünger zu einem oft sehr speziellen Preis. Und wenn man sich dann mal mit dem Nährstoffverhältnis und dem -gehalt auseinandersetzt wird das Ganze noch fragwürdiger! Wenn ein Dünger für blühende Pflanzen plötzlich doppelt so viel Stickstoff wie Kalium enthält und ein Buxbaumdünger aus irgendeinem Grund kalibetont ist frage ich mich ernsthaft wieso ich für gefärbtes Waser mit homöopatischen Nährstoffgehalten furchtbar viel Geld ausgeben sollte...Wuxal nehme ich eigentlich nur in der Gärtnerei und gebe es dort in die Cycocel-Brühe (ein Stauchmittel) zusammen mit Break Thru (ein Netzmittel), dadurch verhindere ich unerwünschte "Begleiterscheinungen" sprich Blattrandchlorosen die Cycocel gerne mal verursacht... warum sich das allerdings durch homöopatische Stickstoffdosen verhindern lässt kann ich auch noch nicht erklären, funktioniert aber super...Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Wiesentheo
Beiträge: 3836
Registriert: 23. Dez 2007, 18:38

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Wiesentheo » Antwort #62 am:

Wie sieht es mit Superphosfat aus?
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #63 am:

Müsste man testen, theoretisch ist ein großer Teil des Phosphates wasserlöslich. Mir stellen sich zwei Fragen: Erstens warum willst du Superphosphat auflösen und zweitens was willst du überhaupt mit Superphosphat? Unsere Böden sind i.d.R. ohnehin reichlich mit Phosphat gedüngt und handelsübliche Substrate und Dünger enthalten auch genügend Phosphat! Superphosphat ist im Kleingarten völlig überflüssig und wird auch im Profigartenbau nur selten verwendet...Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Wiesentheo
Beiträge: 3836
Registriert: 23. Dez 2007, 18:38

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Wiesentheo » Antwort #64 am:

das war Mal eine Frage zur Information.Ich wende den auch nicht an.Aber ich bekam da einiges umsonst.Ich hab einen Garten,der 10 Jahre prach lag wieder urbar gemacht und da hab ich den mäßig genommen.Da war ja nie was drauf gekommen und die alten Leutchen vorher habwen auch nicht in der Richtung Dünger gemacht.Da wächst esw recht ordendlich.Nun habe ich auf 400 Quatrat 5 Kilo Hornspähne geschmissen.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #65 am:

Hallo Frank!Auch wenn die Fläche lange Zeit brach lag benötigt der Boden i.d.R. kein oder nur wenig zusätzliches Phosphat. Allerdingds ist Phosphat auch der Nährstoff mit dem man am wenigsten verkehrt machen kann, da es im Boden schnell festgelegt und so gut wie nicht ausgewaschen wird. Die starken Einträge in Gewässer aus früheren Zeiten kamen durch die früher in Waschmitteln zur Enthärtung eingesetzten Phosphate oder durch unsachgemäße Düngung oder Bodenerosion aus der Landwirtschaft und des Gartenbaues.Pflanzen haben meist einen extremen Toleranzbereich gegenüber Phosphat bevor Mangel- oder Überschusssymptome auftreten. Sollte aber tatsächlich ein P-Mangel vorliegen wird es recht teuer, da zuerst die stabilen und labilen Bodenvorräte aufgefüllt werden (müssen) bevor P leicht pflanzenverfügbar ist.Hornspäne sind ein guter, langsam wirkender, organischer Stickstoffdünger. Alle anderen Nährstoffe müssen über andere Dünger zugeführt werden! Als Kalizufuhr bietet sich dann Kalimagnesia (Patentkali) an. Allerdings waren deine 5kg auf 400m² eher Homöopathie als Düngung. 20kg hätten es gerne sein dürfen (entspricht einer Aufwandmenge von 50 g/m², dafür ist es, auf Grund der langsamen und lang anhaltenden Wirkung, jetzt aber zu spät! Ende Februar/Anfang März ist ein guter Zeitpunkt, da du bei Hornspäne von einer Wirkungsdauer von 6-8 Monaten (temperaturabhängig) ausgehen kannst. Zusätzliche Stickstoffdüngung ist dann (von Kohl etc. vielleicht abgesehen) nicht mehr notwendig. Zur Kali- und Magnesiumversorgung bietet sich dann Kalimagnesia (Patentkali) mit 30-50 g/m² an.Die angegebenen Aufwandmengen sind grobe Richtwerte, die nicht stumpf übernommen werden sollten! Sicherheit bei der Düngung bietet eine Bodenanalyse! Diese ist besonders dann zu empfehlen, wenn Brachland nach langer Zeit wieder bewirtschaftet werden soll, Kulturen Mangelsymptome zeigen, oder standardmäßig alle zwei bis drei Jahre um auf dem Laufenden zu sein was der Boden/die Pflanzen an Nährstoffen brauchen und ob die Düngestrategie noch stimmt.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
nihil-est
Beiträge: 47
Registriert: 6. Mär 2010, 08:35

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

nihil-est » Antwort #66 am:

Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.
@Duchemin,Mit welchem Erwerbszweig willst Du dich denn messen?Wer im Garten Äpfel hat, dem juckt " Bitter Pit " ( Ca-Mangel ) i.d.R eher gar nicht. Für den Obstbauern ist das der Unterschied zwischen Hdk1 mit Gewinn oder der Saftpresse wo ein finanzieller Verlust vorliegt. Spritzt also " kurativ ".Wer Alpenveilchen erwerbsmässig anbaut macht sein Geld über die Masse, Profidünger eher nicht angezeigt. Wie es auch billiger sein dürfte als Privatmensch Alpenveilchen für die Fensterbank statt mit teurem Spezialdünger zu düngen einfach für das Geld ein paar Stiegen Alpenveilen neu zu kaufen.Erwerbsanbauern geht es schlicht ums Geld, für viele Vegetationen lohnt sich kein Profidünger.Ebenso im Garten für den Eigengebrauch. Ob man nun 50Kg Erdbeeren erntet mit normalen Methoden, die aber nicht aufessen kann - so wäre es sinnlos mit Profidünger ( ausser man hat eine Neurose ) die Ernte auf 80Kg zu steigern nur um noch mehr über zu haben.Meine Kernaussage ist daher: Was soll erzielt werden?Das ist für jeden Hobbygärtner eine ganz persönliche Fragestellung. Seinen persönlichen Gegebenheiten und Ambitionen entsprechend.Ergo: Wer den tollsten Garten oder Fensterbank im Dorf haben will, der kommt an einer Palette von Profidüngern ( wie Wuxal ) nun mal nicht vorbei - Wer hingegen etwas geringere Ansprüche hat, der kann gerne Discounterdünger nutzen.Daher hat also ein recht teurer Dünger durchaus seine Berechtigung, wie es auch Discounterdünger haben.Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #67 am:

Was du dabei vergisst ist, dass in den teuren Düngern i.d.R. nicht mehr oder gar bessere Nährstoffe enthalten sind als in den billigen! Woher die Pflanze ihr Nitration kriegt ist ihr völlig egal, solange sie es denn bekommt. Ob das nun aus dem Wuxal für 8€ oder dem No-Name-Discounterdünger für 2€ stammt interessiert weder das Alpenveilchen noch die Petunie.Ich denke worum es hier ging war die Frage warum man sich die Arbeit macht Blaukorn aufzulösen, wenn es auch eine fertige Lösung gibt und die Frage ist einfach beantwortet:Weil mehr Nährstoffe weniger Geld kosten!Und noch was:
Wer Alpenveilchen erwerbsmässig anbaut macht sein Geld über die Masse, Profidünger eher nicht angezeigt.
Was meinst du denn womit ich meine Alpis dünge? Selbstverständlich ebenso mit "Profidünger" wie auch Petunien, Pelargonien und selbst Stiefmütterchen etc. pp! Meinst du, dass ein Erwerbsgärtner allen Ernstes x Dünger lagert um sie entsprechend der Gewinnspanne einzusetzen? Sicher nicht! Die Unterschiede der verschiedenen Dünger liegen i.d.R. nur im Nährstoffverhältnis. Vorausgesetzt man bleibt beim gleichen Düngertyp (Depotdünger, Kompaktate, vollwasserlösliche Nährsalze...). Wenn ich nicht spezielle Probleme habe werde ich im Profianbau immer bei einer Düngerserie bleiben oder die gesamte Serie tauschen. (Beispiel Alpenveilchen: Wenn ich jedes Jahr aufs Neue Probleme mit Calciummangel habe werde ich für diese Kultur in Zukunft einen Dünger mit Calciumanteil nehmen und wenn es den in Serie xy nicht gibt muss ich ihn eben aus Serie z nehmen.) Aber sicher werde ich nicht wegen der Gewinnspanne Serie a, b, c usw. lagern und entsprechend des Erlöses einsetzen.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
nihil-est
Beiträge: 47
Registriert: 6. Mär 2010, 08:35

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

nihil-est » Antwort #68 am:

@Daniel,klar, da habe ich auch nie gegen gesprochen - löse gerne Blaukorn auf.Ich bin mehr auf die sich ergebende Fragestellung vom Vergleich zum erwerbsmässigen Anbau eingegangen. Steht freundlicher Weise auch im Zitat welches Du gleich mit dem Privatanbau wieder vergleichst.Deine Alpis sind kein Erwerbsanbau. ( Setze ich jetzt mal voraus )Die Stiege Alpis wird erwerbsmässig in vorgedüngtem Substrat gepflanzt, nur noch gewässert. Das war´s. Grosshandelspreis weit unter 1€/Stiege.Da lohnt sich im Erwerbsanbau keine Düngerzugabe.So eine Stiege landet auf dem Wochenmarkt oder geht direkt in den GaLa. Im GaLa setzt man damit gestalterische Elemente. Ändert sich das Gestaltungselement, so werden die einfach rausgerupft und durch eine andere Pflanze ersetzt. Die Alpis - in guter Verfassung - wandern direkt auf dem Kompost. Das war´s denn auch. Auch hier, kalkulatorisch lohnt keine Düngung, so ist das bei der gewerblichen Weiterverwendung.Als Privatmensch, mit gewissen Anspruch hingegen, hegst & pflegst Du das Alpi vom Wochenmarkt. Brauchst also Dünger. Sei es Blaukorn oder eben etwas anderes." Etwas anderes " kann eben auch ein Discounterdünger sein. 1,5L N-P-K zu 0,99€ sogar Made in Germany. Tja, wer damit glücklich wird, die Alpis werden das Zeugs auch überleben. Man sollte sich aber bewusst darüber sein, so ein Zeuchs besteht aus Prozesswasser der Industrie im Entsorgungsbereich. ( Gibt es auch bei " teuren " Biodüngern ).So ein billiger Dünger hat ein extrem billiges Nährstoffverhältnis, spart sicherlich Geld, kaufe ich unter Garantie nicht. Erst recht nicht ( Alpis isst man ja nicht ) bei Gemüse und Obst im Garten.Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35481
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Staudo » Antwort #69 am:

Daniel ist Profigärtner. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Benutzeravatar
nihil-est
Beiträge: 47
Registriert: 6. Mär 2010, 08:35

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

nihil-est » Antwort #70 am:

@Staudoich bezweifele auch nicht das er Profi ist!Macht auch nicht einen laienhaften Eindruck.Vertreibt Daniel gewerbsmässig Alpis, dann kennt er den Markt. Ist er also im hochpreisigen Alpisegment, so lohnt sich auch eine Düngung.Bei Alpi-Massenware zu unter 1€/Stiege wird auch ein noch so guter Profi keine Marge für Düngung übrig haben - und sei es Blaukorn.Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Günther

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Günther » Antwort #71 am:

Die meisten Dünger sind "Abfall" - sei es der Mist aus dem Stall, sei es der (fertig gewordene) Kompost, sei es Guano, usw."Reine" spezielle Dünger sind schlicht zu teuer und nur in Sonderfällen angewendet. Außerdem setzt ihre Anwendung meist spezielle Kenntnisse voraus - Universaldünger sind auch bequemer und nicht ganz so fehleranfällig.Man stelle sich einen Gartenbesitzer vor, der ein Lager mit z.B. Harnstoff, Patentkali, Ammonsulfat, Superphosphat, Kalkammonsalpeter, und so weiter, unterhält, und die einzelnen Substanzen auch richtig (!!!) anwendet...
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #72 am:

@nihil-est:Zu mir: Ich bin Gärtnermeister Fachrichtung Zierpflanzenbau um künftigen Missverständnissen vorzubeugen. ;) Entsprechend habe ich dein Zitat nicht in den Kleingartenbereich gezogen sondern mich auf den professionellen Anbau bezogen.Ich selbst produzieren zur Zeit keine Alpis en gros (ich arbeite in einem Endverkaufsbetrieb in der Produktion, Alpis werden zugekauft weil die Mengen zu klein sind um sie selbst zu produzieren), habe es aber während meiner Lehrzeit getan und habe einige Freunde die das ebenfalls tun. Deshalb kann ich dir sicher sagen, dass auch Massenware per Bewässerungsdüngung versorgt wird (zumindest in den mir bekannten Betrieben in Deutschland). Und im Endeffekt ist es preislich fast egal (wenn die Bewässerungsdüngung nicht günstiger ist) da das fertig aufgedüngte Substrat entsprechend teurer ist.Die Pflanze braucht während ihrer Kulturzeit die Nährstoffmenge x (nehmen wir das Beispiel Alpis: mittelgroße Ware im 11er Topf 450 mg N pro Pflanze über die Kulturzeit), ob ich die jetzt zum Topftermin dem Substrat zugebe (einen geringen Teil als wasserlösliches Nährsalz, den Rest über Depotdünger) oder das Substrat gering mit wasserlöslichem Nährsalz (z.B. PG-Mix) aufdünge und den Rest als Bewässerungsdüngung gebe ist egal, diese Stickstoffmenge braucht die Pflanze für dieses Kulturergebnis, keine andere. Die Nährstoffmenge wird am N-Gehalt des Düngers festgemacht, alle anderen Nährstoffe durch die Wahl eines entsprechenden Nährstoffverhältnisses im Dünger bedarfsgerecht zugeführt. Bei Cyclamen z.B. meist 14-6-24-2 NPKMg zum Anfang der Kultur später dann 8-12-24-4 NPKMg; die Nährstoffgehalte können produktabhängig schwanken, das Nährstoffverhältnis bleibt aber bestehen.Die Vollbevorratung halte ich sogar für teurer (bei einer vernünfitgen, modernen Bewässerungstechnik wie dem Ebbe/Flut System) und vor Allem für gefährlicher. 1. Ist z.B. Osmocote etc. deutlich teurer als die Nährsalze und 2. habe ich bei Vollbevorratung keinerlei Kontrolle mehr über die Nährstoffmengen ab dem Angießen nach dem Topfen.Gerade bei Cyclamen und anderen salzempfindlichen Kulturen können dann schnell Salzschäden auftreten. Der Dünger setzt bei Substratfeuchte wärmeabhängig frei, Cyclamen (die meist im Sommer kultiviert werden) wachsen bei großer Hitze aber nur wenig und der Dünger setzt am meisten frei, das kann gerade bei jüngeren Pflanzen sehr fatal werden. Bei der Bewässerungsdüngung kann ich die Nährstoffkonzentration wachstums- und witterungsabhängig steuern.Düngen muss ich die Pflanze so oder so und das Geld ist auch "weg", ob es nun ins teurere vollbevorratete Substrat wandert oder in Nährsalze spielt keine Rolle. Wenn der Preis einer Kultur soweit in den Keller rutscht, dass ich kein Geld mehr damit verdiene oder sogar draufzahle muss ich mir entweder eine Alternative suchen oder die Kosten senken. Das kann durch einen günstigeren Dünger geschehen, ein günstigeres Substrat, eine günstigere Jungpflanze, ein günstigerer Topf oder eine kleinere Ware mit hoher Flächenbelegung alternativ auch durch Rationalisierung der Arbeitsgänge (sofern nicht schon lange geschehen...) aber sicher nicht durch Einstellung oder Reduktion der Düngung (wenn das Ergebnis gleich bleiben soll)!@Günther:
Die meisten Dünger sind "Abfall" - sei es der Mist aus dem Stall, sei es der (fertig gewordene) Kompost, sei es Guano, usw."Reine" spezielle Dünger sind schlicht zu teuer und nur in Sonderfällen angewendet. Außerdem setzt ihre Anwendung meist spezielle Kenntnisse voraus - Universaldünger sind auch bequemer und nicht ganz so fehleranfällig.
Da kann ich dir teilweise nicht zustimen, zumindest was den Preis angeht. Sicher sind viele, um nicht zu sagen alle, organischen Dünger Abfallprodukte anderer Industriezweige, aber viele "reine" Dünger (Einzelnährstoffe) sind wesentlich billiger als die "Abfalldünger"! Und auch bei Volldüngern sind mineralische Dünger wesentlich günstiger als die organischen oder organisch-mineralischen "Kollegen" wenn man den Preis im Verhältnis zum Nährstoffgehalt sieht. Abgesehen davon, dass bei rein organischen Düngern das Nährstoffverhältnis oft alles andere als günstig ist (Kaligehalt), aber das ist ein anderes Thema.Ansonsten hast du sicher Recht. Wenn ich mit Einzelnähstoffen arbeiten will, muss ich wissen was ich tue. Deshalb sind auch kaum noch Einzelnährstoffdünger im Kleingarten verfügbar (mineralisch), selbst das schwefelsaure Ammoniak darf an Kleingärtner nicht mehr verkauft werden. Allerdings spielt es keine Rolle ob ich Stickstoff in Form von Ammoniumsulfat oder Hornspäne zuführe, ich muss so oder so wissen was ich tue, denn auch mit Hornspäne kann ich überdüngen (wenn man es auch erst später sieht als bei Ammoniumsulfat etc.).Selbst im Profigartenbau wird überwiegend mit Volldüngern gearbeitet (wenn man Freilandbaumschulen und evtl. ausgepflanzte Stauden mal ausnimmt), wenn man von den Betrieben absieht die mit dem A/B Bak-Verfahren arbeiten. Im Azerca (überwiegend) wird der Stickstoff separat der Nährlösung zugegeben um über die Stickstoffform den pH-Wert zu beeinflussen (SSA, Calciumnitrat, Ammoniumnitrat). In anderen Zierpflanzenkulturen evtl. gezielt Calciumnitrat oder Kaliumsulfat/Kalimagnesia bei akutem Mangel. Ansonsten wird man sich die Mühe, wo vermeidbar, nicht machen.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
nihil-est
Beiträge: 47
Registriert: 6. Mär 2010, 08:35

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

nihil-est » Antwort #73 am:

@Danielwerter @Daniel, das hinter dem Nickname kein Laie stecken kann war mir durchaus bewusst. Möchte mich erst gar nicht mit einem gewerbsmässigen Profi in welcher Form auch immer messen.Ich persönlich komme zwar aus der Agrarchemie, übe aber dies Jahr erstmalig in der Praxis. Im eigenen Garten.Es gibt ( für mich ) zu viele gewerbsmässige Anbaumethoden, kann also auch keine wirklichen Ableitungen zum Privatanbau ziehen.Jeder gewerbsmässige Betrieb ist ein Einzelfall. Wie es auch jeder private Garten ist.Im privaten Anbau fährt man mit Lösung A ganz gut - gewerbsmässig ist es halt B.Als Gärtnermeister kann man recht einfach - das Wissen ist vorhanden - aus Rohstoffen billig " den " Dünger im Verhältnis selber mischen. Dosieren inclusive. Weis ob ein vorgedüngtes Substrat ( z.B. Stender ) gewählt wird." Hobbychemiker " mögen zwar auch Dünger anrühren können, doch ab einer gewissen Schwelle habe ich da Bauchschmerzen.Daher - was immer meine Kernaussage war - kommt es auf das persönliche Erwartungsprofil an. Hatte immer gesagt, wessen Anspruch es ist den besten Garten in der Strasse ( dem Viertel/Stadtteil ) zu haben kommt nicht am Vollsortiment vorbei.Wessen Anspruch es sei, sieht gut aus, der möge gerne mit Discounterdünger 08/15 leben.Wie gesagt: Nie habe ich deine Ambition bzw. Wissen in Zweifel gezogen.Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.

Daniel - reloaded » Antwort #74 am:

@ nihil-est:Das habe ich auch nie so verstanden.Und ich habe übrigens weder im Garten (ich habe im Moment nicht mal einen, nur Mudderns 150km weg) noch in der Wohnung irgendein Alpenveilchen... ;)Es ging ja auch nicht darum, Ableitungen für den Privatgarten aus dem Erwerbsgartenbau zu ziehen, aber wir sind zwischenzeitlich im Erwerbsgartenbau gelandet.Übrigens werde auch ich mich hüten aus Einzelnährsalzen "meinen" Dünger zusammen zu "brauen" (weder privat noch beruflich), dazu habe ich weder Lust noch Zeit. Es gibt wie gesagt ganze Serien an wasserlöslichen Nährsalzen (fertig gemischt) mit dem jeweils erforderlichen Nährstoffverhältnis. Einzelnährstoffe verwende ich nur selten und bei akutem Bedarf.Es ging mir u.a. darum, dass die meisten für den Kleingärtner angebotenen Dünger sowohl zu teuer als auch überflüssig sind. Sicher, wer nur einen Balkon mit 4 Kübeln hat wird auch an einem Wuxal nicht arm, das Nährstoffverhältnis ist interessanterweise aber auch nicht deutlich anders als bei den Discounterdüngern. Und absolut niemand braucht einen Pelargoniendünger, einen Surfiniadünger, einen Zitrusdünger, einen für Grünpflanzen, einen für den Buchs, einen für Datura, einen für übrige Blühpflanzen und die Liste ließe sich unendlich verlängern. Wenn man sich die Zusammensetzung ansieht ist die nur minimal anders wenn überhaupt. Und den Sinn in den Diversen Mischungen sehe ich überwiegend auch nicht. Ich würde einen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen (Blaukorn wäre mir einfach zuviel Schweinkram) und evtl. einen Orchideendünger (der hoffentlich einen höheren Harnstoffanteil hat, sonst ist der genauso überflüssig) gelten lassen. Wer größere Pflanzungen in Kübeln, Kästen etc. flüssig düngen will, fährt mit aufgelöstem Blaukorn einfach am simpelsten und billigsten. Das würde ich bis heute machen (nach dem irgendwo verewigten Rezept), wenn ich das Universol nicht gratis kriegen würde.Für größere Gärten ist alles andere zu teuer. Denn auch das Hakaphos das es für den Kleingarten gibt (und alle anderen Konzentrate, Flüssigdünger ohnehin) sind einfach unverhältnismäßig teuer!Niemand verlangt von einem Kleingärtner, dass er mit x verschiedenen Düngern oder gar Einzelnährstoffen "herumplanscht". Und das ist auch nur in Ausnahmefällen erforderlich.Liene Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Antworten