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Erdesäcke? (Gelesen 15730 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Eva

Re:Erdesäcke?

Eva » Antwort #60 am:

Man kann sich auch den tiefer gelegenen Aushub bringen lassen (also genau NICHT das, was als "Mutterboden" betitelt wird), so ab 1 m in die Tiefe. Das ist in der Regel frei von Wurzeln, Samen und Humus - also muss man zusätzlich noch einen Anhänger voll Kompost vom örtlichen Kompostwerk holen und ein bisschen Mischen. Dann braucht es natürlich eine Weile, bis sich die Bodenmikroorganismen einstellen, aber dafür ist es unkrautfrei.Ich könnte gar nicht genug Säcke schleppen um genug Erde für meine Kübel zu haben. Außer gelegentlich mal ein Sack Hühnermist von Tante, oder ein paar Sack fertiger Komposterde aus Vaters Garten hab ich mir den Rest selbst zusammengemischt. Früher durfte ich auch manchmal für die Nachbarn den Inhalt des Thermokomposters "entsorgen" 8) . Allerdings ist meine Kübelerde ziemlich schwer - dafür hält sie gut Wasser und ich habe eh nicht die üblichen Balkonblümchen drin sondern meinen Gemüsegarten.
Eva

Re:Erdesäcke?

Eva » Antwort #61 am:

PS: Das schöne an Komposterde aus anderen Gärten sind die spannenden Sämlinge 8) . Von wegen Unkraut - da gibt es auch Pretiosen drunter.
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Staudo
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Re:Erdesäcke?

Staudo » Antwort #62 am:

Man kann sich auch den tiefer gelegenen Aushub bringen lassen (also genau NICHT das, was als "Mutterboden" betitelt wird), so ab 1 m in die Tiefe.
Das wird hier als Bausand verkauft.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Lem

Re:Erdesäcke?

Lem » Antwort #63 am:

Ideal für Magerwiesen...Klar kommt mit dem Humus der Unkrautsamen. Der gehört nun mal zum Garten. Wer den klinisch reinen Garten anstrebt, sterilisiert den Boden halt mit Heissdampf, wie die Gärtnereien.
Eva

Re:Erdesäcke?

Eva » Antwort #64 am:

Wenn man hier gräbt, dann ist in 1 m Tiefe sicher kein Sand, und das lehmig-tonige Zeug ist z.T. sicher relativ nährstoffreich. Nix mit Magerwiese oder Sand.
Günther

Re:Erdesäcke?

Günther » Antwort #65 am:

Nährstoffreich vielleicht, aber tot.Siehe Ziegelgruben.
Martina777
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Re:Erdesäcke?

Martina777 » Antwort #66 am:

Nährstoffreich vielleicht, aber tot.Siehe Ziegelgruben.
Wenn man das Lehm/Tongemisch fein aufkrümelt und unter normale Gartenerde mischt ... wie verhält sich die dann im Lauf der Zeit? Was passiert in diesem Gemisch?Erstmal wird alles schwerer und hält länger die Feuchtigkeit - richtig? Wird der Tonanteil im Lauf der Jahre durch den "lebendigen" Gartenerdeanteil aufgeschlossen?
Amur
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Re:Erdesäcke?

Amur » Antwort #67 am:

Es gibt wohl sehr unterschiedliche Tone und auch sehr unterschiedliche Eignung als Gartenboden.Irgend wo las ich mal einen Vergleich mit Bentonit und einigen anderen Tonarten in der vor allem Bentonit sehr gut war, während der Rest nur wenig vorteile brachte.
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Günther

Re:Erdesäcke?

Günther » Antwort #68 am:

Ton ist praktisch ein Endprodukt der Verwitterung, da tut sich nimmer viel.Er kann Wasser reversibel speichern, kann Nährstoffe mehr oder minder fest speichern, und hält eine gewisse kompakte Struktur.Lehm ist Ton + verschiedene andere Mineralien, Quarzsand, Kalk, usw.
Eva

Re:Erdesäcke?

Eva » Antwort #69 am:

Nährstoffreich vielleicht, aber tot.Siehe Ziegelgruben.
Ja eh. Aber der sterilisierten Sackerde oder gar Torf quillt ja nun auch nicht gerade das Leben aus den Ohren. Wenn man einen Garten hat, dann kommen die Humus-Organismen von ganz alleine dazu. Ein Jahr warten, bis der Boden "lebt" (im Sinne von Humus) finde ich einfacher, als die nächsten 20 Jahre Quecken- und Zaunwindenwurzeln aus dem Garten zu klauben.
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Gartenplaner
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Re:Erdesäcke?

Gartenplaner » Antwort #70 am:

Mein Lehmboden besteht aus einer humushaltigen Oberbodenschicht und "Töpferlehm" darunter - der Unterschied besteht nur im Humusgehalt durch Laub, abgestorbene Pflanzenteile etc, untergegraben von vielen fleißigen Regenwürmern und vielem anderem Getier von mikro- bis makroskopisch :) Also Oberboden und Unterboden sind im Prinzip der gleiche "Lehm/Ton", nur ist der Oberboden oder auch (mehr oder weniger) "normale Gartenerde" eben angereichert, lockerer, nährstoffhaltiger durch den Humus als der Unterboden.Da ich die letzten Jahre viele Hecken/Gehölze gepflanzt habe und dabei immer Kompost mit der Aushuberde mischte, blieb immer Erde über, die ich aufbewahre und für Kübel und Töpfe nutze, hält sehr gut die Feuchtigkeit, braucht eigentlich keinen Dünger - nur ist die Erde schwer und enthält schon beschriebene Unkrautsamen, aber in Kübeln bleibt das gut beherrschbar find ich.Evas Methode vermeidet Unkraut und mit dem Kompost ist der Boden ja auch sofort wieder mit Mikroorganismen versetzt, die auch im Oberboden vorkommen.
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Re:Erdesäcke?

Martina777 » Antwort #71 am:

Mein Lehmboden besteht aus einer humushaltigen Oberbodenschicht und "Töpferlehm" darunter - der Unterschied besteht nur im Humusgehalt durch Laub, abgestorbene Pflanzenteile etc, untergegraben von vielen fleißigen Regenwürmern und vielem anderem Getier von mikro- bis makroskopisch :) Also Oberboden und Unterboden sind im Prinzip der gleiche "Lehm/Ton", nur ist der Oberboden oder auch (mehr oder weniger) "normale Gartenerde" eben angereichert, lockerer, nährstoffhaltiger durch den Humus als der Unterboden.
Ja, nun, ich glaub, auf sowas ähnlichem gärtnere ich auch - ehemaliger Tiefseeboden, Flysch, Mergel - wäre ich geologischer gebildet, könnte ich es noch besser beschreiben.Der Oberboden hält Unkraut und Gras dermaßen fest, dass die geeignetste Methode zu sein scheint, diese Schicht abzuheben, zu lagern und warten, bis sie kompostiert ist. Oder, noch besser: 1 Jahr ein Hochbeet draufstellen - auf diesen Flächen habe ich perfekte, krümelige, kaum klebende und perfekt besiedelte Gartenerde, die sich sogar zum Salatanbau und für feine Saaten eignet.
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Re:Erdesäcke?

Gartenplaner » Antwort #72 am:

Mein Boden heisst geologisch "Mergeliger Oberer Lias" ;) Um lehmigen, tonigen Boden zu verbessern wird zuerst immer Sand oder Schotter untergraben angeführt, aber ebenso hilfreich ist das Einbringen von ganz viel Humus in Form von Kompost oder Ähnlichem, der macht auch krümeliger.Bei deiner Methode, den Oberboden abzuheben und zu lagern, bis alle Unkräuter abgestorben sind hast du allerdings totzdem das Problem, dass der Boden dann immer noch eine "Samenbank" enthält, d.h. "schlafende" Unkrautsamen, die nicht sofort gekeimt sind, sondern teilweise Jahre im Boden liegen, bis sie freigelegt werden durch Umgraben oder dadurch, dass eben der starke Bewuchs auf einmal weg ist und Licht bis zum Boden kommt.
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Re:Erdesäcke?

Martina777 » Antwort #73 am:

Ja, das schon, Gartenplaner. Allerdings vermeide ich das Problem, dass sich das Gras und die Unkrautwurzeln (würde ich abheben und umdrehen) wieder nach oben kämpfen. Ich glaube, dafür müßte man rigolen, und den Nerv habe ich nicht, glaub ich.Einbringen von Fremdmaterial ... naja. Ich habe schon jahrelang zugesehen, wie Splitt, Recyclingmaterial, Sand, Kies und Co regelrecht von der Erde "gefressen" werden. Das verschwindet im Lauf der Zeit im Nirgendwo.... und der Gegenbeweis ist mein perfekter Boden nach 1 Jahr Hochbeet. Das ist dermaßen perfekt, dass niemand, der bei Sinnen ist, auf den Gedanken kommt, Sand oder Schotter reinzutun!
Günther

Re:Erdesäcke?

Günther » Antwort #74 am:

Sand und Schotter, auch Lavagrus und Perlit, bleiben, Humus wird ohne ständigen Nachschub immer weniger.
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