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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis? (Gelesen 16155 mal)

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Scabiosa
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Scabiosa » Antwort #60 am:

Hier standen sie ebenfalls für 99 Cent (5 Zwiebeln) regalweise vor dem Lebensmittelsupermarkt. (Auch alba) Am Samstagnachmittag der gleichen Woche waren die Pflanzen dann ziemlich abgeblüht und die Stängel kippten durcheinander in den Töpfen. Sonderpreis nun 39 Cent. Das Interesse bei den Kunden war gering. Als ich aus dem Laden kam, fuhr der holländische Händler, der den Supermarkt mit Kommissionsware beliefert, vor und räumte die Stellagen ab, um die restlichen Paletten in das Fahrzeug zu verladen. Was dieser arme Mensch dann wohl noch verdient?
sarastro

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

sarastro » Antwort #61 am:

Bei euch am Münchner Großmarkt? Oder habe ich mich etwa mit dem Preis vertan? Wir beide standen ja sprachlos vis a vis... ;D
sarastro

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

sarastro » Antwort #62 am:

Hier standen sie ebenfalls für 99 Cent (5 Zwiebeln) regalweise vor dem Lebensmittelsupermarkt. (Auch alba) Am Samstagnachmittag der gleichen Woche waren die Pflanzen dann ziemlich abgeblüht und die Stängel kippten durcheinander in den Töpfen. Sonderpreis nun 39 Cent. Das Interesse bei den Kunden war gering. Als ich aus dem Laden kam, fuhr der holländische Händler, der den Supermarkt mit Kommissionsware beliefert, vor und räumte die Stellagen ab, um die restlichen Paletten in das Fahrzeug zu verladen. Was dieser arme Mensch dann wohl noch verdient?
Ich finde eben genau diese Entwicklung fatal. Dies hat doch nichts mit freier Marktwirtschaft oder logischer Preisgestaltung zu tun. Genau wie Scabiosa schreibt, es kommen wegen irgendwelchen Billigaktionen nicht mehr Leute, und wenn man sie herschenkt...man holt sich nur einen schlechten Namen.Also, dann schon lieber nur ein paar Kisten davon, das Ding rar halten und eben einen reellen Preis verlangen. Dann ist auch was verdient. Und Otto und Liesel wissen ja nicht, dass die Zwiebeln kaum was kosten. Aber Geld verdienen ist ja keine Schande, man hat ja schließlich Neben- und Fixkosten, wem brauche ich das denn noch erzählen..
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Herr Dingens
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Herr Dingens » Antwort #63 am:

[...] Das Interesse bei den Kunden war gering. Als ich aus dem Laden kam, fuhr der holländische Händler, der den Supermarkt mit Kommissionsware beliefert, vor und räumte die Stellagen ab, um die restlichen Paletten in das Fahrzeug zu verladen. Was dieser arme Mensch dann wohl noch verdient?
Ich finde das gut, und ich hoffe, dass es für den Sprit nicht reicht. Wenn das 50 mal so läuft, bleibt der Holländer in Holland.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
troll13
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

troll13 » Antwort #64 am:

Darf ich mal total blöd und naiv fragen: Könnten nicht höhere Löhne bezahlt werden, wenn die Pflanzen nicht zu solchen Schleuderpreisen verkauft werden würden?Ich stehe immer wieder staunend vor den Pflanzen und denke mir, wie kann man da noch gewinnbringend produzieren, wenn ich an Löhne, Energie, Raumkosten und Wasserbedarf denke.Mir ist schon klar, dass Gärtnereien mit den Baumärkten konkurrieren aber die müssen ja auch aus Gärtnereien ihre Ware beziehen. Auch denen wäre doch geholfen, wenn man die Preise etwas anheben würde.In so vielen Branchen haben sich die Preise verdoppelt seit der Euro-Einführung. Ich habe keine Preise vor 2002 mehr im Kopf aber ich glaube nicht, dass dies bei Pflanzen auch der Fall ist.Auf jeden Fall wünsche ich allen Gärtnern, dass ihrem Beruf mehr Respekt entgegen gebracht wird. Ich finde, ihr habt den tollsten Beruf der Welt, mal abgesehen von der Bezahlung.
Mal abgesehen von der Bezahlung, den harten Wintern und dem Preisdruck auf dem Pflanzenmarkt...Arbeitsteilung und Spezialisierung auf wenige Produkte bzw. Produktionsschritte, wie es im Zierpflanzenbau seit Jahren der Trend ist, halte ich nicht für die Lösung der Probleme in der Gartenbaubranche.Sarastro hat schon irgendwie recht. Die traditionell wirtschaftenden Staudengärtnereien mit Orientierung auf den Endkunden oder einer Kombination mehrerer Absatzschienen (Endkunde, GaLa-Bau und/oder Gartencenter) haben mit ihrem breiten Sortiment sicher eine gesündere Basis. Auch im Baumschulbereich mag es hie und da noch so etwas geben.Gärtner im Endverkauf zu sein, bedeutet für mich vor allem, Dienstleister zu sein, der nicht nur Pflanzen produziert und verkauft, sondern dem Kunden gleichzeitig auch individuell angepasste und funktionierende Gartenkonzepte anbieten kann. Die Wertschätzung dieser Berufsauffassung spüre ich, wenn mich Kunden im nächsten Jahr per Handschlag begrüßen, auf dem Wochenmarkt für einen kurzen Plausch stehen bleiben oder an der Käsetheke im Supermarkt nach dem Schnitt ihrer Rosen erkundigen.Das klappt nur, wenn es gut ausgebildete (angestellte) Gärtner gibt, die sich nicht nur mit den Produkten und Produktionsabläufen in ihrem Betrieb auskennen, um möglichst kostengünstig zu produzieren. Interesse an Pflanzen allgemein und gute Pflanzenkenntnisse sind dabei ebenso unverzichtbare Vorbedingungen, wie die Freude an beratender Tätigkeit und am Umgang mit anderen Menschen.Nur... wo sollen die herkommen?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
sarastro

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

sarastro » Antwort #65 am:

Das frage ich mich eben auch. Manchmal habe ich fast ein schlechtes Gewissen, weil ich nämlich die Ausbildungsbefugnis (in D und A) habe, aber keinerlei Ausbildung betreibe. Der Grund liegt betriebsbedingt. Was mir allerdings auffällt, ist die mangelnde Begeisterungsfähigkeit, der fehlende Enthusiasmus, seitens der Ausbilder und der Lehrlinge. Nur Job alleine, nach der HDV abgewickelt - das reicht nicht in diesem Beruf, der zu den schönsten der Welt gerechnet wird. Ich kann ja verstehen, es ist eine Spirale nach unten, geringer Verdienst, deswegen Frust, was soll da noch begeistern??
troll13
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

troll13 » Antwort #66 am:

Um noch einmal auf den Anlass dieses Threads zurückzukommen...Jonas Reif bezog sich bei seiner Feststellung in der GP, dass es an Nachwuchs mangelt, offensichtlich auf Gärtner in der Pflege öffentlicher Gärten (BoGa's u. a.).Ich bin der Meinung, hier gilt dasselbe, wie im Produktionsgartenbau. Es braucht Gärtner, die mehr als Rasen mähen, Kraut jäten und Gehölze schneiden können.Bei einem Tagesausflug in den BoGa Hamburg Klein Flottberg habe ich mich dieses Jahr mit einigen dort in den Anlagen arbeitenden Gärtnern unterhalten und war von ihrer Kompetenz durchaus beeindruckt. Es ging unter anderem um die Gartenkultur von Diphyleia cymosa, einer recht seltenen Waldstaude aus Nordamerka, mit der ich selbst keine Erfahrung hatte und bei einem anderen Gärtner um Sorten von Euphorbia.Auch hier der Gärtner nicht nur als Gartenpfleger sondern auch als "Dienstleister". Und ich vermute, beide hatten kein Uni-Diplom. ;)
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
sarastro

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

sarastro » Antwort #67 am:

Man kann nun diskutieren, wie man will. Was mir beispielsweise jedes Jahr von neuem auffällt, ist die Tatsache, dass an Gartentagen oder diversen Vortragsveranstaltungen die allermeisten Studenten, wie auch jungen Gärtner durch Abwesenheit glänzen. Sie reden sich u.a. heraus, dass der Eintritt zu teuer sei und sie sich dies nicht leisten wollen/können. Paradebeispiel ist für mich immer Freising. Wenn ich schon eine solch tolle Veranstaltung mit Vorträgen vor der Haustüre habe, dann besuche ich diese doch wenigstens alle zwei Jahre. In Freising wie Berlin leben fachbezogene Studenten wie Sand am Meer! Allein ich seh nur wenige.Grünberg ist für einen Lehrling zu teuer, wenn er nicht vom Lehrherrn gesponsert wird, das ist mir schon klar. Aber da werden allerlei komische Junggärtnerveranstaltungen/Berufswettkämpfe etc. veranstaltet und bei Pflanze pur lässt sich keiner blicken. Leider, denn Pflanzen sind nun mal des Gärtners ureigenste Materie.Fest steht auch, dass die Berufsschulklassen für Gärtner massiv schrumpfen. Aber das hatten wir ja schon mal. Vielleicht macht der Berufsstand viel zu wenig Basiswerbung?
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planwerk
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

planwerk » Antwort #68 am:

Bei euch am Münchner Großmarkt? Oder habe ich mich etwa mit dem Preis vertan? Wir beide standen ja sprachlos vis a vis... ;D
Landgard in Aschheim, mindere Qualtäten kosten 99 Cent.
Staudige Grüße vom Chiemsee!
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Staudo
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Staudo » Antwort #69 am:

Grünberg ist für einen Lehrling zu teuer, wenn er nicht vom Lehrherrn gesponsert wird, das ist mir schon klar.
Die deutschen Staudengärtner organisieren jedes Jahr eine Lehrlingsfahrt mit Betriebsbesichtigungen und Freizeitprogramm. Fahrt- und Übernachtungskosten übernehmen die Chefs, das Abendprogramm zahlen meist die einladenden Betriebe. Trotzdem erfindet mancher Lehrling allerlei Gründe, warum es gerade nicht geht. Vielleicht sollten sich die Gärtner bei anderen Branchen abgucken, wie man bei seinen Angestellten Gehirnwäsche betreibt. ;D
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Zuccalmaglio
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Zuccalmaglio » Antwort #70 am:

Was verdient man denn so ca. brutto als angestellter Gärtner (keine leit. Funktion) in Baumschule, Staudengärtnerei, Filiale der Gartencenterkette oder Boga?Nehmen wir z.B. einen 20jährigen Gesellen, der seine Lehre 2-3 Jahre hinter sich hat.Bringt ein Meisterbrief per se mehr Gehalt oder lohnt sich der Meister nur, wenn man vor hat, einen Betrieb zu gründen?Was sind die Mindestvoraussetzungen für die Lehre. Hauptschule oder mittlere Reife?Manchem mögen die Fragen etwas naiv vorkommen, aber ich habe von den Dingen keine Vorstellung.
Tschöh mit ö
maculatum
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

maculatum » Antwort #71 am:

Um noch einmal auf den Anlass dieses Threads zurückzukommen...Jonas Reif bezog sich bei seiner Feststellung in der GP, dass es an Nachwuchs mangelt, offensichtlich auf Gärtner in der Pflege öffentlicher Gärten (BoGa's u. a.).Ich bin der Meinung, hier gilt dasselbe, wie im Produktionsgartenbau. Es braucht Gärtner, die mehr als Rasen mähen, Kraut jäten und Gehölze schneiden können.
Und wie bekommt man die? Man muss den Leuten Freiheiten geben. Wer ständig an kurzer Leine nur auf Anweisung arbeitet, kann seine Kreativität nicht entwickeln, da hilft auch kein Hochschulstudium. Da wird täglich jeder Enthusiasmus, den sarastro zu Recht vermisst, im Keim erstickt.Gerade bei der Pflege und Gestaltung öffentlicher Anlagen liegt doch großes Potenzial. Hallo Gartenamtsleiter! Gebt den Gärtnern, die interessiert sind, die Verantwortung für eine klar umrissene Teilfläche und ein bisschen Budget! Sobald sie mal selbständig geplant und gepflanzt haben, werden sie sich vor Leidenschaft für dieses wertvoll gewordene Fleckchen Erde zerreißen. Und wenn sie erst mal scheitern, werden sie etwas dabei lernen und es das nächste Mal besser machen. Bin ich zu naiv, wenn ich das so sehe?Ich bin seit sieben Jahren für einen öffentlich zugänglichen Park in privater Trägerschaft allein zuständig und verantwortlich. Von Besuchern wird der derzeitige Zustand geschätzt und ich habe meine Fähigkeiten weiterentwickelt. Wie fruchtbar muss dann erst die Zusammenarbeit in einem Kommunalbetrieb sein, wo man voneinander lernen kann und gleichzeitig in einer Art kollegialem Wettbewerb steht...?
Bei einem Tagesausflug in den BoGa Hamburg Klein Flottberg habe ich mich dieses Jahr mit einigen dort in den Anlagen arbeitenden Gärtnern unterhalten und war von ihrer Kompetenz durchaus beeindruckt. Es ging unter anderem um die Gartenkultur von Diphyleia cymosa, einer recht seltenen Waldstaude aus Nordamerka, mit der ich selbst keine Erfahrung hatte und bei einem anderen Gärtner um Sorten von Euphorbia.Auch hier der Gärtner nicht nur als Gartenpfleger sondern auch als "Dienstleister". Und ich vermute, beide hatten kein Uni-Diplom. ;)
Ich bin sicher, die haben Interesse an ihrem Beruf und arbeiten relativ selbständig.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
Eva

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Eva » Antwort #72 am:

Na klar liegt es gerade in der Lehrlingsausbildung viel am Chef. Da kommt es nicht nur drauf an, dass der/die viel kann, sondern auch, dass man das Häppchenweise an den Lehrling bringt, so dass beide Seiten was davon haben. Unsere Lehrlinge (Sekretärin/Bürokauffrau) gehen immer auf ein Telefonseminar und auf ein "wie rede ich mit den Kunden" Seminar. Nach Möglichkeit nicht in welche, wo es nur Lehrlinge aus der gleichen Sparte gibt. Manchmal merkt man nachher richtig, dass es "einen Schnackler gemacht hat", also dass irgendwas verstanden wurde, was bisher entweder gar nicht angesprochen wurde oder als unwichtig abgespeichert war.Auch die Ausbilderkurse am WIFI scheinen gut zu sein, die Sekretärin, die ich da hinschicke kommt immer mit neuem Schwung zurück. Ich denke, man muss sich als Ausbildi oder Chef klar machen, dass Führung einfach Arbeit ist, es klappt nicht von allein (außer bei Ausnahmetalenten, und selbst da kriegt man viel mehr Klarheit und Struktur rein, wenn man führt). Und da in Kleinbetrieben die Chefs zwar das Fach gelernt haben, aber in den seltensten Fällen Personalführung ist das oft etwas, an dem man lang rumknabbert. Ich bin meiner Chefin jedenfalls sehr dankbar, dass sie mich, als die erste Mitarbeiterin hier in der Filiale dazukam, auf ein Führungskräftetraining geschickt hat. Kam mir zwar ausgesprochen fehl am Platz vor, weil die anderen alle viel mehr und wichtigere Führungsaufgaben hatten als ich - aber ohne diesen Kickstart hätte ich es ziemlich sicher ziemlich vergeigt.
sarastro

Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

sarastro » Antwort #73 am:

Um noch einmal auf den Anlass dieses Threads zurückzukommen...Jonas Reif bezog sich bei seiner Feststellung in der GP, dass es an Nachwuchs mangelt, offensichtlich auf Gärtner in der Pflege öffentlicher Gärten (BoGa's u. a.).Ich bin der Meinung, hier gilt dasselbe, wie im Produktionsgartenbau. Es braucht Gärtner, die mehr als Rasen mähen, Kraut jäten und Gehölze schneiden können.
Und wie bekommt man die? Man muss den Leuten Freiheiten geben. Wer ständig an kurzer Leine nur auf Anweisung arbeitet, kann seine Kreativität nicht entwickeln, da hilft auch kein Hochschulstudium. Da wird täglich jeder Enthusiasmus, den sarastro zu Recht vermisst, im Keim erstickt.Gerade bei der Pflege und Gestaltung öffentlicher Anlagen liegt doch großes Potenzial. Hallo Gartenamtsleiter! Gebt den Gärtnern, die interessiert sind, die Verantwortung für eine klar umrissene Teilfläche und ein bisschen Budget! Sobald sie mal selbständig geplant und gepflanzt haben, werden sie sich vor Leidenschaft für dieses wertvoll gewordene Fleckchen Erde zerreißen. Und wenn sie erst mal scheitern, werden sie etwas dabei lernen und es das nächste Mal besser machen. Bin ich zu naiv, wenn ich das so sehe?Ich bin seit sieben Jahren für einen öffentlich zugänglichen Park in privater Trägerschaft allein zuständig und verantwortlich. Von Besuchern wird der derzeitige Zustand geschätzt und ich habe meine Fähigkeiten weiterentwickelt. Wie fruchtbar muss dann erst die Zusammenarbeit in einem Kommunalbetrieb sein, wo man voneinander lernen kann und gleichzeitig in einer Art kollegialem Wettbewerb steht...?
Bei einem Tagesausflug in den BoGa Hamburg Klein Flottberg habe ich mich dieses Jahr mit einigen dort in den Anlagen arbeitenden Gärtnern unterhalten und war von ihrer Kompetenz durchaus beeindruckt. Es ging unter anderem um die Gartenkultur von Diphyleia cymosa, einer recht seltenen Waldstaude aus Nordamerka, mit der ich selbst keine Erfahrung hatte und bei einem anderen Gärtner um Sorten von Euphorbia.Auch hier der Gärtner nicht nur als Gartenpfleger sondern auch als "Dienstleister". Und ich vermute, beide hatten kein Uni-Diplom. ;)
Ich bin sicher, die haben Interesse an ihrem Beruf und arbeiten relativ selbständig.
Das alles ist nicht naiv, sondern schon der halbe Erfolg!
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Zuccalmaglio
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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?

Zuccalmaglio » Antwort #74 am:

Kann oder will denn hier niemand Auskunft über durchschnittliche Gärtnergehälter geben (siehe #70)?
Tschöh mit ö
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