angeboten und gekauft wird inzwischen vor allem das, was gerade blüht.
Ist aber auch verständlich. Wer sich nicht vorher mit der Wunschpflanze intensiver auseinandergesetzt hat, düfte auch keine Vorstellung davon haben, wie sie im blühenden Stadium aussieht. Und die Blüte ist ja nun mal eine der Hauptattraktionen bei Zierpflanzen.Ich erleb das in jedem Herbst selber, wenn ich auf einem kleinen Pflanzenmarkt meine Produkte anbiete (Rhodies, Pfingstrosen, Spornblumen, Primeln ua.). Alle blütenlos. Da muss ich mir den Mund fusselig reden, obwohl ich mit Bildmaterial (gute, selbstgemachte Fotos) meine Verkaufsbemühungen untermaure. Und bei mir gibt es sogar eine Geld-zurück-oder-neue-Pflanze-Garantie.
Das gibt es bei mir nicht, auch nicht etwa "bei Nichtgefallen Umtausch möglich". Wir sind nicht in einem Klamottengeschäft. Wir haben es mit lebender Ware zu tun, die ein Hin und Herhändeln nicht verträgt und in der Qualität rapide abnimmt. Also entweder hopp oder tropp. Es hat bei uns noch niemand Pflanzen zurückgehen lassen. Einmal gekauft ist gekauft, auch wenn vielleicht andere Gesetze gelten. Ich kann auch nicht das Sauerkraut nach einem Tag auf den Wochenmarkt zum Händler zurückbringen, nur weil es mir vielleicht zu sauer ist. Das tut man ganz einfach nicht, es sei denn, es ist ein Süßkraut. Und so ist es auch mit Pflanzen.Was aber das Publikumsverhalten an Gartenmärkten anbelangt, ist es so, dass vor allem auch alle meine Kollegen und Freunde ganz allgemein feststellen, dass ein Empfinden für natürliche Vorgänge und Faktoren wie Licht, Luft und Wasser erschreckend abnimmt und die einfachsten Dinge nicht mehr begriffen werden..."Wie oft muss ich gießen"...

Diese Frage hören wir so oft! Gärtner und Geduld fangen eben mit G an, das gilt für beide Seiten!

Da wäre es mal wichtig, wieder anzusetzen und Aufklärung zu betreiben. Und dann alles Bio, wenn im Menschen nicht mal die einfachsten Vorgänge Verständnis erwecken? Ich rede hier von der Masse der Leute. Aufgeblasene Pflanzen sind auch nicht meines, noch nie gewesen! Aber man versucht einen Mittelweg zu beschreiten. Einen ausgewogenen Mix aus Raritäten und blühenden "Tante-Mietzi-Pflanzen", wobei naturgemäß oberstes Gebot die blühende Pflanze sein sollte. Nur mit Grünzeug macht man heutzutage keinen Umsatz. Es kommt auch auf eine offensive und freundliche Beratung an, sowie einer gelungenen Präsentation. Und die echten Raritäten sollte man gar nicht mehr an Märkte hinschleppen, denn hierzu fehlt ganz einfach das Publikum. Schön langsam, aber sicher fahren wir nur noch zu denjenigen Märkten, wo die Pflanze im Vordergrund steht, dementsprechend ist auch das Publikum hochkarätiger.