thuja hat geschrieben: ↑21. Jun 2024, 14:35 Wenn man zu faul zum entgeizen oder zu der Zeit in Urlaub ist, bietet sich das französische Spalier an.
Dafür krieg ich die Pfähle nicht haltbar in den Boden, der schnell sehr steinig wird. Auch Einschlaghülsen sind schwierig. Wie kriegt man die eigentlich wieder raus? Beetwechsel und so...
Der Versuch mit dem Freilandanbau ist seltsam, ich mach das schon seit Jahren so (aber ohne Bewässerung, die haben hingegen sagenhafte 340 Liter pro qm reingepumpt) um mit wenig Aufwand extensiv Tomaten anzubauen, die ersten Sorten deren Resistenz gut genug ist gibts seit 2012, in Deutschland 2015. Dachte, die Profis wären da schon viel, viel, viel weiter. Zu sehen sind auch viele stark gerollte Blätter, die Experten haben ihre Tomaten offenbar ohne Bodenuntersuchung überdüngt. Ökologischer Gemüseanbau, echt jetzt?
Bambusstäbe, die oben am Dachkasten mit Schnüren befestigt werden, damit sie nicht umkippen können. Die Pflanzen selbst mit diesem gummierten Draht, das alles verwende ich jedes Jahr wieder, die Bänder halten 4 Jahre, die Stöcke länger, die Drähte kürzer.
Cydorian, da gibts noch viel aufzuholen und wenn man die Wege mit bewässert und die Tomaten für kg hochstrahlt ist das Ergebnis eh 2te Wahl. Das macht den Versuch aber Praxistauglicher. Selten, das mal alles optimal ist, zahlt ja auch keiner.
Hier sieht die Biokleinstbäuerliche Erzeugung so aus wie im Bild von Mitte Mai. Plastikfolie oben wegen Temperatur und frühe Ernte, vorgezogene F1-Hybriden vom Demeterjungpflanzenbetrieb, aber in Doppelreihen und Versatz gepflanzt, weil das zusammen mit dem ausgeizen die Arbeit erleichtert. Oben nicht die Haken, sondern Rollen. Wenns kalt wird, kommt die Gaskanone in den nicht isolierten Folientunnel. Unkraut jäten ist als nicht wirtschaftlich eingestuft, deshalb die Folie und vorziehen, weil die Saat ins Beet nicht mehr möglich ist. Auch deshalb der Aufschwung der Quickpotplatten. Die Kundschaft möchte übrigens die Tomaten, die noch nach einer Woche in der Küche frisch aussehen und fest sind. Alte Sorten sind gescheitert, die bauen bei Raumtemperatur zu schnell ab, auch wenn sie teils besser schmecken. Das kann für nachhaltig halten wer möchte, immerhin ists ein Geschäftsmodell das sich zusammen mit den Förderungen rechnet. Habe selten so knallharte Geschäftemacher erlebt, der Rest gerät fast immer ins Hintertreffen. Deshalb ist nur nachhaltig, wer nachhaltig wirtschaftet, egal in welchem Zweig.
Bodenanker: denkbar wäre bei halbwegs fester Beeteinteilung jeweils ein KG-Rohr einmalig eingelassen und dann wird später immer wieder wenns gebraucht wird dort ein Pfosten reingesteckt. Wenns nicht gebraucht wird, weil die Kultur in einem anderen Beet steht, Deckel drauf. Damits nicht leer nutzlos rumsteht, evtl Bierflasche zum kühlen reinstellen.
Die Profis müssen; egal ob bio oder nicht, sonst gehen sie unter. In dem Fall wars aber ein Versuch der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, da gings um die Sache selbst, ökonomischer Druck führt da nicht zum Untergang. Mich wundert etwas, dass die den Aufwand mit den "französischen Spalier" getrieben haben, leichtere Ernte gibts das auch nicht, im Gegenteil. Sie wollten eine Feldkultur für industrielle Verarbeitung, da muss selbstverständlich der Vollernter möglich sein, wie seit 25 Jahren in Norditalien.
Dann brauchst du aber auch Sorten für die Einmalernte, die auch an das hiesige Klima angepasst sind. Die gibts noch nicht. Bis dahin ist dann eher die Zielgruppe Solawi oder Marktgärtnerei wenn genug Helfer verfügbar sind. Also nix großes, wo sich solche Maschinen angeschafft werden könnten.
Nochmal die Reihe mit den Weinbergpfosten. Es wächst sich langsam ein. Steht trotzdem luftig, man hat Platz und ist schnell durch mit den Pflegearbeiten.
thuja hat geschrieben: ↑13. Jun 2024, 00:12Das Spannen ist aber auch eine Geschichte für sich, passiert über 3 Jahre und länger, je nach Belastung. Man braucht selten einen Klavierdraht der in der höchsten Oktave singt. Bei den Reben arbeite ich mit enggliedrigen Ketten zum spannen, die Endpfostenabspannung passiert aber mit Stahlseil und Zaunspanner, also die mit dem 8er oder 10er Schlüssel. Nicht den Spanner mit Öse und Haken den man mit dem Mittelrechteck und rechts links Gewinde spannt. Dem fehlt die Strecke auf Dauer. Der funktioniert nur die ersten 3 Jahre.
Ich habe mir den 2,4er Draht gekauft - ist dick genug für mich, sogar fast zu dick. Meinst du solche Spanner? https://www.amazon.de/Drahtspanner-Maschendrahtzaun-Spanndraht-Zaunspanner-Knotenge%EF%AC%82echtzaun/dp/B09Y45CTZ6
Hast du ein Beispielfoto wie du es an den Endpfosten machst?
Wie schon geschrieben, den Draht mit einer enggliedrigen Kette. Die muss in die Laschen vom Pfosten passen und idealerweise hat man 20cm die in die Zeile reinragen, damit man später noch was hat, wenn sich der Draht gedehnt hat. Auf der anderen Seite geht auch eine Kette oder bei kurzen Strecken wie 10-20m auch ein einzelnes Kettenglied.
Die Seile zum abspannen der Endpfosten mit den Drahtspannern von deinem Link. Diese mit einem Schäkel direkt in einen Tellererdanker eingehängt.
thuja hat geschrieben: ↑7. Mai 2024, 23:41 Ich zitiere mich mal vom Tomatenstrang weil ich so was ähnliches gerade in einem anderen Garten gebaut habe: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,73299.msg4175019.html#msg4175019
thuja hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 23:06Gebrauchte Weinbergpfosten mit innenliegenden Haken, oben laufen 2 Drähte, Crapo 2,6mm. Dort kommen die Tomatenhaken rein. Unten der Draht ist zum fixieren der Pflanzstäbe.
Der Besitzer hatte vorher im Block angebaut und keine Lust mehr auf viel Arbeit, Platzverschwendung und umfallende Tomatenspiralen. Deshalb für kleines Geld jetzt die Zeile gebaut, da lässt sich auch der Fangkorb vom Rasenmäher viel leichter ausschütten und notfalls auch mal mit dem Grubber durchziehen oder ein Tropfschlauch legen.
interessant zu sehen, dass du die Blätter auch über den Früchten rausnimmst. Ich habe da immer etwas Hemmungen, weil ich denke, dass die Früchte besser die Assimilate aus der gleichen Etage bekommen.
Aber es ist wahrscheinlich im Sinne der Pflanzengesundheit.
Das ist nicht mein Garten. Der Gärtner hatte Panik wegen der Braunfäule, befallene Früchte, Rispen usw entfernt. Also das dient schon der Gesundheit. Ich achte drauf das die Blätter gesund bleiben, bis die Rispe darunter abgeerntet ist. Dann kommts bei mir auch weg. Also ich möchte den Zucker auch aus den 3 Blatt obendrüber bis die nächste Rispe kommt.
Sieht auf jeden Fall professioneller aus als bei uns ;) Ich hab mich bei den Fotos auch gewundert, ob man wirklich so viele Blätter entfernen muss. Bei uns sind da viel mehr Blätter dran unten.