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Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren (Gelesen 278625 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Wenn unter den Hochstämmen nichts Spezielles gedeihen soll - also eine gewöhnliche Unkrautwiese ausreicht - gebe ich Dir vollkommen recht. Klappt auf den Streuobstwiesen hervorragend.Soll darunter auch noch etwas anderes wachsen - wie im herkömmlichen Hausgarten aufgrund der geringen Grundstücksgrößen üblich, muß man sich bei der Auswahl auf laubtolerante Gehölzrandstauden beschränken. Wer mit dieser Beschränkung glücklich wird, braucht sich über Falllaub keine Gedanken machen - wer sonnenliebende staunässeempfindliche Stauden langfristig kultivieren möchte, hat hingegen Handlungsbedarf. Tip aus dem Profibereich: Laubfangnetze wie sie über Teichen verwendet werden, sind z. B. bei Irisbeeten eine echte ArbeitserleichterungLGPS: Nach einem sehr feuchten Jahr wie heuer mit Pilzerkrankungen auf Flieder, Magnolien, Obstbäumen, Rosen in rauhen Mengen ist das Liegenlassen des sporenverseuchten Falllaubes ganz sicher nicht ratsam.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Hab die letzten Seiten Eurer Diskussion gelesen und ueber einiges gestaunt....Blaetter sind fuer mich ein willkommenes Geschenk... Noch dazu, waere es eine enorme Arbeit sie alle zu sammeln und so ein elektrisches Ding wird nicht eingesetzt (nur fuer die Blaetter die auf dem Dach gelandet sind). Die meisten verfaulen dort wo sie hingefallen sind und bis zum Fruehjahr sind sie spurlos verschwunden. Die, die gesammelt werden, dienen als Frostschutz der Stauden und dem Gemuesegarten. Eine Ausname sind die Blaetter der Obstbaeume; um Krankheiten vorzubeugen kommen sie in die Abfalltonne. Mich wuerde es garnicht stoeren, wenn jemand seine Blaetter bei uns ablagern wuerde!
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
- Mediterraneus
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
sowas setz ich auch nicht direkt auf die Baumscheibe vom Apfelbaum. Da drunter ist es nämlich nie vollsonnig ::)Edith: Pilzkrankes Laub sollte selbstverständlich entfernt werden.- wer sonnenliebende staunässeempfindliche Stauden langfristig kultivieren möchte, hat hingegen Handlungsbedarf.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
hemerocallis gärtnert eben im Zustand ständiger Aufregung und überschüssiger Energie!
Außerdem in einer anderen Wirklichkeit. Oder sie nimmt die anders wahr als ich. Unter den Apfelbäumen auf der Streuobstwiese hier liegt kein Laub, dafür aber viel Streuobst. Entweder ich sammle es auf und schmeiß es in die Pflanzungen oder ich lasse es liegen. Das Laub ist auf jeden Fall nicht der Rede wert.Vielleicht sind die Regenwürmer aus dem Garten von hemerocallis schon lange ausgewandert, weil es nix zu fressen gibt?
Laub kann man nie genug haben und ich werde mir weiteres Buchenlaub holen und alle Pflanzungen damit bedecken. Mir reicht das Eichenlaub im Wald- und Wiesengarten einfach nicht und das Laub der Vogelkirschen vergeht sehr schnell.



“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Weil es gerade die Zeit ist, empfindlichere Taglilien vor Barfrösten zu schützen:Das Laub der Bäume ist hier ein guter Schutz und dort wo es liegt, gab es nicht nur nach dem „schlimmen Winter“ keine Ausfälle, sondern der Boden ist auch besonders humos, was gärtnerisch keine Überraschung sein dürfte. So wie ich bei Schneefällen den Schnee aus der Einfahrt und Hoffläche möglichst auf schneefreie Flächen unter den Dachüberständen schaufele, so versuche ich Laub von den Rasenflächen in Bereiche ohne Falllaubdecke zu bringen. Bei mir klappt das, bei anderen Gärten die ich kenne auch.Ich sehe keinen Sinn darin, die Beete „freizukratzen“, um sie dann wieder mit Vlies oder Zweigen zuzudecken. Überhaupt liegt mir dieses angestrengte Gärtnern nicht - und ich habe trotzdem einen "gepflegten" und schönen Garten.
maliko

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren



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— Robert M. Sapolsky
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Vor vielen Jahren,als ich noch gärtnerisch tätig war haben wir im Stadtpark Falllaub gesammelt und so alljährlich mehrere qm Lauberde aufgesetzt. Bester Humus.
Demokratie ist kein Zuschauersport.
R.Habeck
R.Habeck
- Ibrahim Kirschbaum
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Es gibt sicher viele gute Gründe, bestimmte Bereiche im Garten vom Falllaub zu befreien, wie es auch liegenzulassen. Das setzt aber ein gewisses Maß an Fachwissen und Verständnis für die natürlichen Abläufe in der Gartenkultur voraus. Reiner Ordnungssinn ist mit Sicherheit kein ernstzunehmender Grund und in vielen Fällen kontraproduktiv.
Mit seinem Wechselspiel von Katastrophen und Erfolgen ist der Garten ein Pflegeort für Möglichkeiten. Da er, wie jedes menschliche Unterfangen, immer unvollkommen bleibt, bewirkt er eine ständige Oszillation zwischen Hoffnung und Enttäuschung. (Pierre Zoelly)
- Danilo
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Wer aber sonnenliebende staunässeempfindliche Stauden langfristig im Wirkungsbereich eines Auwaldes kultivieren möchte, schafft sich Handlungsbedarf. Offenbar wissen manche Menschen mit ihrer Zeit nichts Sinnvolleres anzufangen.
Hansen und Stahl verkündeten ihre Botschaft wohl nicht laut genug, um auch in den entlegensten Ecken ihres Sprachraumes erhört zu werden.

Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Faulheit aber auch nicht. Denn ich habe es schon mehrfach erlebt, wo dicke Magnolien- und Ahornblätter darunterliegende Frühlingsgeophyten wie Schneeglöckchen das Leben schwer machten, nur weil jeder "Laubliegenlassen" nachplapperte und zunächst froh um die ersparte Arbeit war.Diese Pappschicht verursacht nämlich im schlimmsten Fall sogar Grauschimmel. Darum ist es hier besser, zumindest das meiste Laub wegzurechen und dafür verrotteten Kompost aufzubringen. Auch jene in Büchern vielgezeigten Cyclamenteppiche erreicht man niemals, wenn das Laub jedes Jahr dezimeterdick alles erstickt oder nur einige kläglich durchkommen lässt.Es gibt sicher viele gute Gründe, bestimmte Bereiche im Garten vom Falllaub zu befreien, wie es auch liegenzulassen. Das setzt aber ein gewisses Maß an Fachwissen und Verständnis für die natürlichen Abläufe in der Gartenkultur voraus. Reiner Ordnungssinn ist mit Sicherheit kein ernstzunehmender Grund und in vielen Fällen kontraproduktiv.
- Danilo
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Meine Cyclamen bekommen zusätzlich zum Falllaub in jedem Spätherbst 200 L / m² Lindenlaub übergeholfen. Die produzieren geschlossene Sämlingsteppiche.
Wer schattenliebende Kahlfrostmimosen in einer Betonwüste kultivieren will, hat eben Handlungsbedarf.


Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
sinnvolle Handlungen bauen ungemein auf!

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Und jährlich grüßt das Murmeltier?Gleiche Diskussion auf den auf den verlinkten Post folgenden Seiten, fast gleiche Beteiligten - könnte man auch einfach kopieren:
...Nicht jede Gartenanlage profitiert jedenfalls von einer Laubdecke im Winter - die Entfernung ist daher in einem Garten sinnlos bzw. schädlich, im anderen wieder notwendig. Gepflegter Rasen mag keine Laubschicht im Winter - eine Wildkräuter(Unkraut)wiese hält das vielleicht gut aus. In einigen Regionen dient die Laubschicht auf den Beeten sinnvollerweise als Winterschutz, in anderen Gebieten vermatscht und schimmelt sie über den Winter und schädigt die Stauden darunter. Warum also kollektiv dagegen wettern?Wir bekommen jeden Spätherbst eine Riesenladung Eichenlaub aus dem Auwald zwei Grundstücke weiter ab ...
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
vielleicht kann es nicht genügend betont werden, dass eine Bart-Iriskultur im Auwald sinnlos ist?
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
oder es muss daran erinnert werden, dass Taglilien in Überschwemmungszonen von Auen ihre Heimat haben?
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