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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 16:32
von Gänselieschen
Ich habe ja meinen ersten Feldversuch nicht weiter verfolgt - im Sommer war das Areal wieder komplett verwuchert. Aber vielleicht gab es ja doch schon Bewohner - ich muss jetzt mal schauen gehen - und einen neuen Metallbohrer brauche ich - hat Chica gesagt.
Erstaunlicher Weise waren in meinem geschonkenen Insektenhotel aus dem Supermarkt die Hälfte der Löcher zu :D und inwischen sind sie auch wieder offen. Es wurde also nicht komplett ignoriert. Auch wenn es Tinnef ist.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 20:46
von Sandkeks
lerchenzorn hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 07:57Ich nehme an,
Osmia cornuta?
Ein Männchen der
Osmia bicornis [Syn.
O. rufa]. :)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 20:47
von Sandkeks
oile hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 09:06Eine bessere Aufnahme habe ich nicht hingekommen, die sind ganz schön schnell.
Auch
Osmia bicornis. :)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 20:49
von Sandkeks
W hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 10:28Ein dunkler - beinahe schwarzer Körper - mit leuchtend orangebraunenem Hinterleib. Offenbar ist es Osmia cornuta, eine Mauerbiene?
Ja, klingt ganz danach. :)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 20:58
von Sandkeks
Ekwisetum hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 08:50Wie ist das denn so mit den Nachmietern in den gegrabenen Löchern, machen die erstmal Frühjahrsputz bevor sie einziehen, oder werden die Löcher besenrein übergeben?
Gibt es auch Parasiten/Zwischenmieter, die Probleme machen können? Ich denke da an verpilzte Röhren mit abgestorbener Brut.
Wenn den Bienchen die Röhren nicht sauber genug erscheinen (alte Nestreste mit Lehm- oder Blattkrümelchen, tote Tiere etc.), wird in der Tat erst einmal aufgeräumt, also alles störende rausgetragen.
Und ja, alte Nester sind immer Hort für Krankheiten. Deshalb sinkt in jahrelang genutzten Niströhren auch der Bruterfolg. Wenn an der gleichen Stelle immer Nester vorhanden sind, ist nicht nur mit Pilzsporen, Microsporidien und Milben zu rechnen, sondern auch mit Parasitoiden. Ich liebe ja die Parasitoide. Ich finde es total spannend, was aus den Nestern schlüpft. Parasitoide müssen nicht automatisch Schlupfwespen sein, auch einige Bienenarten leben als Parasitoide. Unter denen die aus den oberirdisch Niströhren schlüpfen können, sind das vor allem die Kegelbienen (
Coelioxys-Arten). Bei im Boden nistenden Bienenarten kommen noch Wespenbienen (
Nomada), Blutbienen (
Sphecodes), Filzbienen (
Epeolus) und einige seltenere Gattungen hinzu. :D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 21:50
von lerchenzorn
Sandbiene hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 20:46lerchenzorn hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 07:57Ich nehme an,
Osmia cornuta?
Ein Männchen der
Osmia bicornis [Syn.
O. rufa]. :)
Also doch "nur" die eine Art hier auf dem Balkon. Danke für Deinen kritischen Blick! :D
Ich hab gestaunt, dass so recht große Bienen an den engen Rohrhalmen fliegen.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 22:07
von Dicentra
Sandbiene hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 20:58Und ja, alte Nester sind immer Hort für Krankheiten. Deshalb sinkt in jahrelang genutzten Niströhren auch der Bruterfolg. Wenn an der gleichen Stelle immer Nester vorhanden sind, ist nicht nur mit Pilzsporen, Microsporidien und Milben zu rechnen, sondern auch mit Parasitoiden.
[/quote]
In welchen Abständen sollten denn die Röhrchen/Hölzer ausgetauscht werden? Und schwierig ist das allemal: Wenn ein Teil noch bewohnt ist, kann man die Nisthilfen ja schlecht entsorgen, oder? Und was bedeutet gleiche Stelle? Soll man die Nisthilfen umsetzen?
[quote author=Sandbiene link=topic=31571.msg2844145#msg2844145 date=1491245915]
Ich liebe ja die Parasitoide. [...]
Jetzt gehen die Pferde mit der Sandbiene durch ;D ;D ;D.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 22:17
von Sandkeks
Dicentra hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 22:07In welchen Abständen sollten denn die Röhrchen/Hölzer ausgetauscht werden? Und schwierig ist das allemal: Wenn ein Teil noch bewohnt ist, kann man die Nisthilfen ja schlecht entsorgen, oder? Und was bedeutet gleiche Stelle? Soll man die Nisthilfen umsetzen?[/quote]
Versuch macht kluch. :-X Na ja, so in etwa. Man kann bei auseinanderklappbaren Holzblöcken diese mit der Drahtbürste grob reinigen. Außerdem kann man auch alte Nester an einen anderen Ort in den Garten tragen und die Tiere dort schlüpfen lassen und an seinem Lieblingsniststandort neue Nester anbieten. :) Als Schlupfort bietet sich dann irgendetwas im Schatten oder zwischen Pflanzen an, so dass es nicht ganz so attraktiv für eine Neubesiedlung ist. Aber man muss dennoch möglichst kurz nach dem Schlupf die (kurzzeitig) leeren Röhrchen wegnehmen. Aber man kann auch erstmal abwarten und erst wenn der Nisterfolg mau geworden ist, mit einer Aufräumaktion beginnen. Es kann auch einige Jahre ohne irgendwelchen Aufwand gut gehen.
[quote author=Sandbiene link=topic=31571.msg2844145#msg2844145 date=1491245915]
Jetzt gehen die Pferde mit der Sandbiene durch ;D ;D ;D.
:-[
;D ;D ;D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 22:23
von Dicentra
Dankeschön. Gute Idee! Den Text werde ich mir gleich mal speichern.
Würde es auch reichen, wenn man z. B. Bambusröhren mit einem Pfeifenreinigerbürstchen ausbürstet oder bekommt man sie damit nicht sauber genug (Pilzsporen!)?
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 22:33
von Sandkeks
Warte einfach ab und mach Dir (vorerst) nicht zu viel Mühe. ;)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Apr 2017, 22:48
von Dicentra
Na gut ;).
Aber neugierig ist man ja doch.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Apr 2017, 17:49
von Gänselieschen
Mit nem Pfeifenreiniger.... das klingt alles danach, als hätte hier jemand etwas zu viel Freizeit ;D ;D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Apr 2017, 20:17
von Chica
lerchenzorn hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 07:57Ich nehme an,
Osmia cornuta?
[/quote]
Tut mir leid, da hatte ich mich verguckt, nur gut, dass wir das Sandbienchen haben :D. Bei den Männchen bin ich irgendwie unsicher, noch dazu, da ich diese zwei Farben habe :-\.
G hat geschrieben: ↑2. Apr 2017, 08:24Hallo Chica - winkt heftig :D
Winkt zurück, der Merktest erfolgt nächstes Frühjahr in Berlin ;D.
[quote author=Dicentra link=topic=31571.msg2844239#msg2844239 date=1491250057]
In welchen Abständen sollten denn die Röhrchen/Hölzer ausgetauscht werden? Und schwierig ist das allemal: Wenn ein Teil noch bewohnt ist, kann man die Nisthilfen ja schlecht entsorgen, oder?
Zur "Reinigung" der Nisthilfen
hier noch ein paar, denke ich, sinnvolle Anmerkungen von Werner David.
So, jetzt aber :D : Die Süßen sind fleißig am Babys machen, brav so.

Manchmal ist auch schon einmal einer zu viel :o.
Und hier läuft jetzt definitiv etwas falsch :o, korrigier mich, wenn ich falsch liege aber das ist doch ein Bicornis- Kerlchen obendrauf, Sandbiene?! Nun die falsche Zirpfrequenz wird alles klären 8).

Da ist echt die Hölle los, wenn ein Mädel schlüpft, ein unheimliches Gerangel :o.

Junior wollte am Wochenende unbedingt mit einem Bienchen kuscheln.

Und ist das nicht eins der ersten O. bicornis-Männchen?

Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Apr 2017, 21:44
von Sandkeks
Chica hat geschrieben: ↑4. Apr 2017, 20:17Und hier läuft jetzt definitiv etwas falsch :o, korrigier mich, wenn ich falsch liege aber das ist doch ein Bicornis- Kerlchen obendrauf, Sandbiene?! [/quote]
Stimmt, irren ist menschlich, äh, männlich? ;)
[quote]Und ist das nicht eins der ersten O. bicornis-Männchen?
Ja, eindeutig. :D Hier (also weiter nördlich) schwirren sie auch schon umher.
Du hast wieder schöne Bilder gemacht, wie immer. :D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 10. Apr 2017, 19:54
von Chica
Sandbiene hat geschrieben: ↑4. Apr 2017, 21:44Stimmt, irren ist menschlich, äh, männlich? ;)
Na die erst ;D.

Gestern schlüpfte ein Cornuta-Mädchen nach dem anderen, alle verschwanden in einem Knäuel sich streitender Männchen, so dass man fast um ihr Leben fürchten musste :o.

Und da, das erste Osmia bicornis-Weibchen. Im letzten Jahr war mir kein Foto einer Paarung gelungen, nun aber :D.

Dabei gab es nur wenig Gerangel.

Die Arten sind so wirklich deutlich zu unterscheiden, nur bei abgeflogenen Männchen fällt mir das manchmal schwer.
Das dickste Osmia cornuta-Weibchen hat in einer Woche bereits das erste Röhrchen fertiggestellt :D.
