News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Bäume für die Zukunft (Gelesen 237153 mal)
Moderator: AndreasR
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Gesittet - also auch keine Sämlinge? Die Ausläufer find ich nicht so schlimm, so lange sie nicht über die Grenze wachsen (wer sowas im Garten hat, muss halt auch die Folgen tragen), aber die Aussaat ist das verheerende. Ich könnte mir vorstellen das es in Berlin schlimmer ist als auf dem Land - einmal weil wärmer, aber auch weil es in der Stadt viel offenen Boden gibt. Vielleicht keimen die auf einer etablierten Wiese nicht so gut.
Bin gespannt wie es weitergeht, vor ein paar Jahren war Acer negundo überall die Pest, wuchsen aus jeder Ecke. Aber die kommen mit der Hitze weniger zurecht, das Problem ist vernachlässigbar langsam. Aber irgendwas wird ja die vielen Lücken die Birken und Buchen hinterlassen wieder füllen, bisher scheinen es Spitzahorn und Linde zu sein, ist aber noch zu früh für Gewissheiten.
Bin gespannt wie es weitergeht, vor ein paar Jahren war Acer negundo überall die Pest, wuchsen aus jeder Ecke. Aber die kommen mit der Hitze weniger zurecht, das Problem ist vernachlässigbar langsam. Aber irgendwas wird ja die vielen Lücken die Birken und Buchen hinterlassen wieder füllen, bisher scheinen es Spitzahorn und Linde zu sein, ist aber noch zu früh für Gewissheiten.
Berlin, 7b, Sand
- Nox
- Beiträge: 4919
- Registriert: 28. Mai 2018, 23:38
- Wohnort: Süd-Bretagne
- Bodenart: sauer, stellenweise lehmig bis Heideboden
- Winterhärtezone: 9a: -6,6 °C bis -3,9 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Nein, seltsamerweise keine Sämlinge (man beachte meine Klimazone). Ich habe allerdings auch keine offenen Böden sondern Hecken und Wiesen. Merkwürdig eigentlich, sind die Götterbäume doch zweihäusig. Wenn man da nur weibliche pflanzen würde (die mit dem schönen orangenen Fruchtschmuck im Sommer), wäre doch seltsam, so viele Sämlinge zu haben. Allerdings setzt mein männliches Exemplar immer auch ein paar wenige Samen an, so strikt scheint die Geschlechtertrennung nicht zu sein.
Hobab, ist es denn sicher, dass es sich um Sämlinge handelt und nicht um Wurzelausschläge ? Jede Verletzung befeuert das Problem.
.
Ob die weiblichen Blüten keimfähige Samen ohne Befruchtung entwickeln können, weiss ich jedoch nicht.
.
Die Ausläufer bei mir sind etwa so weitläufig wie bei Robinien. Ein Baum schafft es um's ganze Gebäude herum und treibt auf der anderen Seite Schösslinge, das sind fast 28m.
Hobab, ist es denn sicher, dass es sich um Sämlinge handelt und nicht um Wurzelausschläge ? Jede Verletzung befeuert das Problem.
.
Ob die weiblichen Blüten keimfähige Samen ohne Befruchtung entwickeln können, weiss ich jedoch nicht.
.
Die Ausläufer bei mir sind etwa so weitläufig wie bei Robinien. Ein Baum schafft es um's ganze Gebäude herum und treibt auf der anderen Seite Schösslinge, das sind fast 28m.
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
9a?? Wusste gar nicht, das es sowas gibt…
Ausläufer sind hier auch so, teilweise dicht übereinander gestapelt, aber Sämlinge sind schlimmer, tausende bis zehntausende. Es sind Sämlinge, handgezogen von mir und Helfern 😁. Und ich hab genug Aufträge, auf sowas kann ich verzichten.
Ausläufer sind hier auch so, teilweise dicht übereinander gestapelt, aber Sämlinge sind schlimmer, tausende bis zehntausende. Es sind Sämlinge, handgezogen von mir und Helfern 😁. Und ich hab genug Aufträge, auf sowas kann ich verzichten.
Berlin, 7b, Sand
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Ein Vorteil: sowohl Ausläufer, als auch Sämlinge gehen vergleichsweise gut raus, kein Vergleich zu Pflaume oder Eichensämlingen - von denen krieg selbst ich Blasen, da helfen die Hornhäute nix mehr.
Berlin, 7b, Sand
- thuja thujon
- Beiträge: 21261
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Ich habe sie hier am Oberrheingraben auf einer ehemaligen Sandlagerstätte für eine Straße, die nie gebaut wurde. Dort wurden sie nach etwa 20 bis 40 Jahren gefällt, von den größten haben wir die Stubben raufräsen lassen. Die treiben jetzt Jahre später immernoch, Rückschnitt im Herbst ist sinnlos.
Dort wächst hauptsächlich Sedum album, manchmal auch höhere, trockenheitsverträgliche Stauden. Boden ist bedeckt, wenn auch mit Moos. Die Jahre so gut wie keine Sämlinge.
Auf offenem Lehmboden im Garten, neben dem Mais zum Nachbarn, dieses Jahr 14 Sämlinge auf 10 Metern von einem Eschenahorn, der letztes Jahr ausgegraben wurde und nicht viel älter als 5 Jahre war.
Ist wohl ein Offenbodenkeimer.
Dort wächst hauptsächlich Sedum album, manchmal auch höhere, trockenheitsverträgliche Stauden. Boden ist bedeckt, wenn auch mit Moos. Die Jahre so gut wie keine Sämlinge.
Auf offenem Lehmboden im Garten, neben dem Mais zum Nachbarn, dieses Jahr 14 Sämlinge auf 10 Metern von einem Eschenahorn, der letztes Jahr ausgegraben wurde und nicht viel älter als 5 Jahre war.
Ist wohl ein Offenbodenkeimer.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
-
- Beiträge: 2521
- Registriert: 29. Okt 2019, 12:23
- Kontaktdaten:
Re: Bäume für die Zukunft
Felcofan hat geschrieben: ↑25. Okt 2023, 07:50
Zur Ausbreitung ist mir hängengeblieben, dass erst in der Trümmerlandschaft nach dem 2. Weltkrieg die Sämlinge sich erfolgreich ausbreiten konnten und nicht mehr erfroren sind.
gerade wenn man bedenkt, dass die meisten Baulücken aus Kriegszeiten erst in den letzten 10 Jahren bebaut wurden.
Von einer flächendeckenden Besiedlung außerhalb des städtischen Raums sind wir weit entfernt - es sind robuste Bäume, die offensichtlich auch mit den stark versiegelten Flächen und Hitzespitzen zurechtkommen und scheinbar auch mit den Wintern incl. Streusalz kein Problem haben. Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.
Ich sehe da wirtschaftlich eher Vorteile
- Gartenplaner
- Beiträge: 21009
- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re: Bäume für die Zukunft
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
War eher rhetorisch- 9a ist mir einfach noch nie untergekommen.
Berlin, 7b, Sand
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Für mich sind die Sachen die in der Schweiz oder im Südwesten Deutschlands wachsen eh unvorstellbar- ein Palmenproblem haben wir hier noch lange nicht. Aber es rückt näher, das Kirchlorbeer und Buddleja lästig werden könnten, kam mir bis vor drei Jahren absurd vor: Tja…..
Berlin, 7b, Sand
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.
Ja, in Hausmauern, in bestehenden Alleen (hier in meiner Straße haben sie Corylus colurna erledigt, der schon 15 Jahre stand) in Naturschutzgebieten die sie platt machen…..
Ja, in Hausmauern, in bestehenden Alleen (hier in meiner Straße haben sie Corylus colurna erledigt, der schon 15 Jahre stand) in Naturschutzgebieten die sie platt machen…..
Berlin, 7b, Sand
- Nox
- Beiträge: 4919
- Registriert: 28. Mai 2018, 23:38
- Wohnort: Süd-Bretagne
- Bodenart: sauer, stellenweise lehmig bis Heideboden
- Winterhärtezone: 9a: -6,6 °C bis -3,9 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Wie gesagt, Anfängerfehler.
In meiner Ecke wachsen Hanfpalmen (und säen sich aus), Pittosporum tenuifolium, Hoheria, Maytenia, Drimys und viele solche schönen Sachen.
Trotzdem können Spätfroste reinhauen
In meiner Ecke wachsen Hanfpalmen (und säen sich aus), Pittosporum tenuifolium, Hoheria, Maytenia, Drimys und viele solche schönen Sachen.
Trotzdem können Spätfroste reinhauen
-
- Beiträge: 2521
- Registriert: 29. Okt 2019, 12:23
- Kontaktdaten:
Re: Bäume für die Zukunft
hobab hat geschrieben: ↑25. Okt 2023, 23:15
Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.
Ja, in Hausmauern, in bestehenden Alleen (hier in meiner Straße haben sie Corylus colurna erledigt, der schon 15 Jahre stand) in Naturschutzgebieten die sie platt machen…..
Naturschutzgebiete: ja, stimme ich zu.
Haben wir im städtischen Raum aber eher nicht.
Ansonsten scheiden sich die Geister wohl auch daran, wie man eine gelungene städtische Begrünung definiert.
Robust, keiner Pflege bedürftig, Schatten spendend finde ich schon mal nicht verkehrt.
Aber ich stecke auch nicht so tief im Thema
- AndreasR
- Garten-pur Team
- Beiträge: 16687
- Registriert: 8. Feb 2017, 00:36
- Wohnort: bei Bad Kreuznach
- Region: Naheland (RLP)
- Höhe über NHN: 180 m ü. M.
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
Re: Bäume für die Zukunft
Ich würde das auch nicht so verbissen sehen. Ja, Götterbäume sind wüchsig und breiten sich stark aus, aber es sind halt Pioniergehölze, und deren Eigenart ist nun einmal, brachliegende Flächen möglichst schnell zu besiedeln. Erlen und Weiden breiten sich ungehemmt an Fließgewässern aus, Pappeln und Spitzahorn keimen in jeder Ritze, und Birken wachsen nicht selten in Mauerfugen alter Gebäude. Trotzdem käme niemand auf die Idee, einen Feldzug gegen sie zu starten, und das liegt sicher nicht nur daran, dass sie als einheimische Gehölze zählen, der Götterbaum hingegen nicht.
"Einheimisch" ist sowieso ein dehnbarer Begriff, auch Mammutbäume, Ginkgos, Douglasien und Amberbaum wuchsen hier vor der Eiszeit, gelten heute aber als "fremdländisch". Wir alle haben in den vergangenen Sommern gesehen, dass zahlreiche Bäume sowohl in den Städten als auch in den Wäldern sehr gelitten haben oder sogar abgestorben sind, während man den "Exoten" die Hitze und Dürre kein bisschen ansah. "Überrannte" Naturschutzgebiete sehe ich gerade bei Gehölzen eher nicht, da ist so manche Staude deutlich invasiver.
Die mitteleuropäische Flora ist (sicher auch eiszeitbedingt) ohnehin relativ artenarm, und wenn heute Neophyten einwandern, ob nun natürlich oder durch Menschen verursacht, ist das letztendlich nur der umgekehrte Effekt des vorherigen Aussterbens. Ja, selbstverständlich muss man gerade den menschengemachten Teil im Auge behalten und ggf. begrenzen, aber die Natur ist im ständigen Wandel, und man wird den Status Quo nie vollständig erhalten können. Jedenfalls wird heute wohl kaum jemand noch bewusst Götterbäume anpflanzen wollen, aber wo niemand ihre Ausbreitung einschränkt, werden sie sich eben eine Nische suchen.
"Einheimisch" ist sowieso ein dehnbarer Begriff, auch Mammutbäume, Ginkgos, Douglasien und Amberbaum wuchsen hier vor der Eiszeit, gelten heute aber als "fremdländisch". Wir alle haben in den vergangenen Sommern gesehen, dass zahlreiche Bäume sowohl in den Städten als auch in den Wäldern sehr gelitten haben oder sogar abgestorben sind, während man den "Exoten" die Hitze und Dürre kein bisschen ansah. "Überrannte" Naturschutzgebiete sehe ich gerade bei Gehölzen eher nicht, da ist so manche Staude deutlich invasiver.
Die mitteleuropäische Flora ist (sicher auch eiszeitbedingt) ohnehin relativ artenarm, und wenn heute Neophyten einwandern, ob nun natürlich oder durch Menschen verursacht, ist das letztendlich nur der umgekehrte Effekt des vorherigen Aussterbens. Ja, selbstverständlich muss man gerade den menschengemachten Teil im Auge behalten und ggf. begrenzen, aber die Natur ist im ständigen Wandel, und man wird den Status Quo nie vollständig erhalten können. Jedenfalls wird heute wohl kaum jemand noch bewusst Götterbäume anpflanzen wollen, aber wo niemand ihre Ausbreitung einschränkt, werden sie sich eben eine Nische suchen.
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Der Götterbaum ist eben nicht nur Neophyt, sondern ein invasiver Neophyt. Das ist schon ein Unterschied, finanziell hab ich ja schon angedeutet, was das für unseren Geldbeutel bedeutet ignoriert ihr mal eben. Und auch den Unterschied zwischen einer Birke (die teuer genug sein kann, im Balkon eingewachsen beispielsweise) und dem am schnellsten wachsenden Baum Europas ist gewaltig. Ich erinnere Beschreibungen aus Italien wo Naturschutzgebiete komplett überrollt wurden, aber auch im Schwarzwald und in Österreich gibt es Berichte wie, vor allem nach Störungen, der Ailanthus sich im Wald breit macht - was zu einer Verarmung der Krautschicht führt - eine Bekämpfung ist extrem schwierig. Hab jetzt keine Zeit zu suchen, aber es gibt genug Artikel zum Thema.
Berlin, 7b, Sand
- hobab
- Beiträge: 3755
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Bäume für die Zukunft
Wir müssen sehen wie es sich weiterentwickelt. Wenn sich einzelne Arten in die bestehenden Biotope einfügen, sehe ich auch keine Probleme. Aber wenn ein schweizer Kollege berichtet wie die letzten wilden Iris sibirica aus den Wiesen von Solidago canadensis verdängt werden, tut das schon weh. Ich finde es auch ein ästhetisches Problem wenn im einheitlich mageren brandeburgischen Kiefern/Birkenwald die dunkelgrünen gedüngtem Robiniendickichte stehen.
Berlin, 7b, Sand