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Obstbaumveredler-Adepten-Fragen (Gelesen 426309 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
ich habe vor kurzem gelesen, dass das Body-tape nicht das gleiche sein soll, wie medifilm. Bodytape ist poröser. Bei der Okulation mit Medifilm und Paratilm, darf die Knospe nicht überdeckt sein. Bei Bodytape kann die Knospe abgedeckt werden, da es so perös ist.
Wie Medifilm hat auch Parafilm eine Trägerfolie. Ich habe auch mit Gewinde-abdichtband herum probiert. Man muss da aber eine dicke Variante nehmen, sonst wird das zu frimelig. Aber unterm Strich war ich mit dem Abdichtband nicht ganz zufrieden. Am besten gefällt mir Parafilm/Medifilm. Es dichtet gut ab, man kann ordentlich Druck ausüben und die Handhabung ist schnell erledigt.
Wie Medifilm hat auch Parafilm eine Trägerfolie. Ich habe auch mit Gewinde-abdichtband herum probiert. Man muss da aber eine dicke Variante nehmen, sonst wird das zu frimelig. Aber unterm Strich war ich mit dem Abdichtband nicht ganz zufrieden. Am besten gefällt mir Parafilm/Medifilm. Es dichtet gut ab, man kann ordentlich Druck ausüben und die Handhabung ist schnell erledigt.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
So, nach 5 Tagen sehen die frischen veredelungen unverändert gut aus. Ab wann kann man sagen, dass sie angewachsen sind?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Sicher kann man es erst im Sommer sagen, aber der erste Austrieb fängt oft schon nach 2-3 Wochen an, wenn die Veredlungen geschützt stehen. Draußen treiben Veredlungen meist etwa 1-2 Wochen später aus als unveredelte Bäume.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Gibt es dort irgendeinen Vorteil, wenn man die Veredelung in 2-3 Wochen (geschützt) oder in 4-5 Wochen (Freiland) zum treiben bringt, wie z.B. die Anwuchssicherheit (Ich meine also nur zeit-technisch, nicht die Ort-Eigenschaften)? Den Zusammenhang zwischen "geschützt" und "Sicherheit" ist mir schon klar. ;)
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich habe noch eine kleine Frage: Bei Veredelungen, wo zwischen veredelt wird, wie z.B. um Verträglichkeits-Problematiken zu umgehen, können diese beiden Veredelungen auch in einer Saison veredelt werden?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Rib hat geschrieben: ↑5. Mär 2017, 12:49
Ich habe noch eine kleine Frage: Bei Veredelungen, wo zwischen veredelt wird, wie z.B. um Verträglichkeits-Problematiken zu umgehen, können diese beiden Veredelungen auch in einer Saison veredelt werden?
Auf jeden Fall geht es. Ich habe es (jeweils quittenunverträgliche Birnensorte-Gellerts-Quitte) zwar noch nicht sehr oft gemacht, vielleicht 3-5 mal, aber es hat jedes Mal geklappt.
Zu deiner Ersten Frage habe ich noch keine ernsthaften Versuche gemacht, aber ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht.
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Folgendes "Problem" bzw. Überlegung:
Im Garten steht ein Pflaumenbaum, der durch einen nahestehenden Walnußbaum über Jahre nur noch Richtung Nordwesten gewachsen ist. Der Walnußbaum wurde im Herbst gefällt und jetzt steht da ein ziemlich verkrüppelt wirkender Pflaumenbaum. Dieser wird jetzt vermutlich auch wieder stark der Sonne entgegen wachsen.
Meine Überlegung war nun, ob ich nicht in diese Richtung eine Mirabelle von Nancy draufveredeln soll. Durch die jahrelange Konkurrenz vom Walnußbaum gibt es da aber überhaupt keine Triebe die man veredeln könnte, zumindest nichts wirklich junges.
Könnte ein Chippen, Anplatten, Pfropfen auf älteres Holz bzw. direkt am Stamm (ohne diesen jetzt runterschneiden zu wollen) erfolgreich sein?
Problem sehe ich da nur, ob das mit dem Altholz überhaupt machbar ist bzw. ob genug Saft ins Edelreis fließt (Die Apikaldominanz wird wohl den meiste Energie in die vorhandenen Äste schicken).
Versuchen werd ichs mit Sicherheit, fragt sich nur welche Veredelungsmethode am geeignetsten ist.
lg
flo
Im Garten steht ein Pflaumenbaum, der durch einen nahestehenden Walnußbaum über Jahre nur noch Richtung Nordwesten gewachsen ist. Der Walnußbaum wurde im Herbst gefällt und jetzt steht da ein ziemlich verkrüppelt wirkender Pflaumenbaum. Dieser wird jetzt vermutlich auch wieder stark der Sonne entgegen wachsen.
Meine Überlegung war nun, ob ich nicht in diese Richtung eine Mirabelle von Nancy draufveredeln soll. Durch die jahrelange Konkurrenz vom Walnußbaum gibt es da aber überhaupt keine Triebe die man veredeln könnte, zumindest nichts wirklich junges.
Könnte ein Chippen, Anplatten, Pfropfen auf älteres Holz bzw. direkt am Stamm (ohne diesen jetzt runterschneiden zu wollen) erfolgreich sein?
Problem sehe ich da nur, ob das mit dem Altholz überhaupt machbar ist bzw. ob genug Saft ins Edelreis fließt (Die Apikaldominanz wird wohl den meiste Energie in die vorhandenen Äste schicken).
Versuchen werd ichs mit Sicherheit, fragt sich nur welche Veredelungsmethode am geeignetsten ist.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Prinzipiell sollte das gehen. Aber so allgemein ist es schwierig, genau Tipps zu geben. Ein Bild wäre ganz hilfreich.
Grundsätzlich geht Chippen und ähnliches auch auf alte Äste oder den Stamm, aber durch die dicke Rinde ist das nicht sehr einfach.
Eine gute Veredlungsmethode für solche Umveredlungen ist eigentlich grundsätzlich einmal das Rindenpfropfen, das kann man auch so abwandeln, dass man die Unterlage nicht abschneidet, sondern nur wie bei einer Okulation einen T (oder L) -Schnitt in die Rinde macht und in diesen pfropft.
Grundsätzlich geht Chippen und ähnliches auch auf alte Äste oder den Stamm, aber durch die dicke Rinde ist das nicht sehr einfach.
Eine gute Veredlungsmethode für solche Umveredlungen ist eigentlich grundsätzlich einmal das Rindenpfropfen, das kann man auch so abwandeln, dass man die Unterlage nicht abschneidet, sondern nur wie bei einer Okulation einen T (oder L) -Schnitt in die Rinde macht und in diesen pfropft.
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wild hat geschrieben: ↑19. Mär 2017, 15:41
Eine gute Veredlungsmethode für solche Umveredlungen ist eigentlich grundsätzlich einmal das Rindenpfropfen, das kann man auch so abwandeln, dass man die Unterlage nicht abschneidet, sondern nur wie bei einer Okulation einen T (oder L) -Schnitt in die Rinde macht und in diesen pfropft.
Ja, ans Rindenpfropfen ohne den entsprechenden Ast abzuschneiden hab ich auch schon gedacht. Wäre auf alle Fälle interessant. Vermutlich werde ich zwei drei verschiedene Varianten testen. Mal sehen ob eine davon anwächst.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Das habe ich bei einem Apfel gemacht. Das Problem ist dann das Entfernen des alten Astes, ohne die Veredelung zu schädigen. Ganz Kräftig wächst der Edelreis auch nicht.
Möglich ist es.
Möglich ist es.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Kleine Nebenfrage zum Anplatten: Beim Anplatten wird die Rinde der Unterlage entfernt. Der Edelreis bekommt einen Kopulationsschnitt und wird dann an die Unterlage befestigt. Was hält ihr davon, wenn man, wie bei der Unterlage, die Rinde des Edelreises genauso entfernt und diese dann befestigt? Ähnlich wie zwei zusammengeklebte Bleistifte. Ein erweitertes „Chipen“
In etwa so: http://i18.tinypic.com/2qx58au.jpg
In etwa so: http://i18.tinypic.com/2qx58au.jpg
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wild hat geschrieben: ↑3. Mär 2017, 16:12
Sicher kann man es erst im Sommer sagen, aber der erste Austrieb fängt oft schon nach 2-3 Wochen an, wenn die Veredlungen geschützt stehen. Draußen treiben Veredlungen meist etwa 1-2 Wochen später aus als unveredelte Bäume.
Wird dieser erste Austrieb der Veredlung eigentlich schon vom Saft der Unterlage versorgt, auch wenn sie noch nicht angewachsen ist? Wenn nicht, wäre es vielleicht ein Vorteil, den Austrieb einzukürzen (damit die Veredlung nicht austrocknet)?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich weiß jetzt nicht genau, ab wann genau der Austrieb der Veredlung vom Saft der Unterlage versorgt wird. Aber bei den normalen Veredlungsmethoden und mit Reisern, die bei der Veredlung noch in der Vegetationsruhe waren, sollte bis zum Austrieb Edelreis und Unterlage schon die ersten Verbindungen haben. Perfekt ist es in dem Moment noch sicher nicht, dass sieht man auch an der unterschiedlichen Wuchsgeschwindigkeit von Unterlagen- und Edelreistrieben, aber es sollte reichen.
Das würde ich nicht machen, man will ja normalerweise einen kräftigen Austrieb der Veredlung und das Einkürzen würde das ja verhindern und dazu führen, dass die Unterlage viele Wildtriebe macht.
Kernobst hat geschrieben: ↑19. Mär 2017, 20:09
.. wäre es vielleicht ein Vorteil, den Austrieb einzukürzen ...
Das würde ich nicht machen, man will ja normalerweise einen kräftigen Austrieb der Veredlung und das Einkürzen würde das ja verhindern und dazu führen, dass die Unterlage viele Wildtriebe macht.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wenn du einen Knick oder ähnliche Stellen im Ast hast, wo der Druck höher ist, sollte es eigentlich klappen.
Den hier hatte ich Rindengepfropft mit einer Seite plan angeschnitten und den Rindenflügel nur einseitig aufgehebelt, so das die beiden glatten Schnitte zusammengepasst haben.
Im ersten Jahr etwa 1,2m gewachsen.

Den hier hatte ich Rindengepfropft mit einer Seite plan angeschnitten und den Rindenflügel nur einseitig aufgehebelt, so das die beiden glatten Schnitte zusammengepasst haben.
Im ersten Jahr etwa 1,2m gewachsen.

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