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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4135385 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo Lokalrunde,
wann machst du das mit den Steckhölzern, jetzt, mitten im Winter oder im Frühling? Wo hast du dann die Steckhölzer stehen, im Warmen oder irgendwo kühl bis kalt?
wann machst du das mit den Steckhölzern, jetzt, mitten im Winter oder im Frühling? Wo hast du dann die Steckhölzer stehen, im Warmen oder irgendwo kühl bis kalt?
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja jetzt übern Winter.
Die stehen ziemlich warm so bei 23-24 Grad.
Wenn die gut verwurzelt sind stelle ich die wieder kälter so bei 18 Grad.
Da wir hier keine guten Fenster haben stehen die unter kunstlicht bis die nach draußen können.
Die stehen ziemlich warm so bei 23-24 Grad.
Wenn die gut verwurzelt sind stelle ich die wieder kälter so bei 18 Grad.
Da wir hier keine guten Fenster haben stehen die unter kunstlicht bis die nach draußen können.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Dornroeschen hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 19:52
Deswegen ist es wichtig Sorten zu kultivieren, die früh reifen. Diese sind dann spätestens im Oktober abgeerntet.
Das war bei der Sortenwahl durchaus ein Kriterium. Gekauft habe ich die Feige als Negronne, von der es geheißen hat, dass sie in meiner Gegend zuverlässig zwei volle Ernten pro Jahr bringt. Das ich offenbar falsche Ware geliefert bekommen habe, dafür kann ich nichts.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
kaliz hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 20:47Dornroeschen hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 19:52
Deswegen ist es wichtig Sorten zu kultivieren, die früh reifen. Diese sind dann spätestens im Oktober abgeerntet.
Das war bei der Sortenwahl durchaus ein Kriterium. Gekauft habe ich die Feige als Negronne, von der es geheißen hat, dass sie in meiner Gegend zuverlässig zwei volle Ernten pro Jahr bringt. Das ich offenbar falsche Ware geliefert bekommen habe, dafür kann ich nichts.
Naja die Feige sieht noch recht jung aus, das kann schon sein das die wesentlich schneller abreifen wenn der Baum größer und älter wird.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Meine 1. als "blaue Feige" im Baumarkt gekaufte Feige ist auch so ein Fall, die Brebas werden im Juni abgeworfen und die Herbstfeigen reifen erst im Oktober. Macht nicht soviel Freude, aber der Geschmack ist hervorragend.
Grün ist die Hoffnung
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
kaliz hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 19:47
So schade, dass die ganzen vielen Feigen jetzt wohl nicht mehr reif werden.
Da diese blaue Feige besonders lange Fruchtstiele hat, die Blätter sind stark gelappt bei später Reife, später als Negronne, müßte die Sorte doch
bestimmbar sein.
Grün ist die Hoffnung
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Lokalrunde hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 20:53
Naja die Feige sieht noch recht jung aus, das kann schon sein das die wesentlich schneller abreifen wenn der Baum größer und älter wird.
Ist auch noch recht jung, ich denke es ist das Dritte Standjahr gewesen jetzt.
Sie hatte eine Blütenfeige und eine Handvoll Herbstfeigen. Nachdem ich Ende August oder Anfang September (bin mir nicht ganz sicher aber irgendwann um die Zeit) entspitzt habe sind dann plötzlich die ganzen vielen Feigen gewachsen. Die Herbstfeigen die vorher schon angesetzt waren sind noch alle reif geworden, aber dieser zusätzliche Schwung Feigen der fast schon so groß ist wie der erste Schub Herbstfeigen hat es dann nicht mehr geschafft.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Dornroeschen hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 21:45
Da diese blaue Feige besonders lange Fruchtstiele hat, die Blätter sind stark gelappt bei später Reife, später als Negronne, müßte die Sorte doch
bestimmbar sein.
Hier ist ein Bild wie die erste Generation Herbstfeigen ganz kurz vor Reife aussieht. Das sie reif sind erkennt man lustigerweise daran, dass sie plötzlich wie ein Sack hängen und nicht mehr aufrecht stehen.
Edit: Die Blätter sind nur zu einem Teil so stark gelappt, manche sind auch perfekt Tropfenförmig oder nur schwach eingeschnitten, es variiert komplett.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Kältebedürfnis und Dormanz bei Feigen
Laubabwerfende Obstbäume sind im Winter in einem Stadium der Dormanz, in dem die Knospen normalerweise nicht austreiben können (https://de.wikipedia.org/wiki/Dormanz#Knospenruhe). Damit der Austrieb möglich wird, müssen bestimmte Hemmstoffe durch Kälte abgebaut werden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom "Kältebedürfnis" einer Pflanze.
Je nach Art und Sorte ist das Kältebedürfnis recht unterschiedlich. Bestimmte Pflanzen brauchen beispielsweise 1000 Stunden unter +5°C, um ihr Kältebedürfnis zu befriedigen, das heißt sie brauchen diese Kältestunden um wieder normal austreiben zu können.
Pflanzen aus südlicheren Gefilden haben normalerweise ein geringeres Kältebedürfnis als solche aus kälteren. Das Kältebedürfnis von Mandeln und bestimmten Zierkirschen ist beispielsweise sehr gering, weshalb bei uns im warmen Südwesten Deutschlands diese Bäume bei mildem Wetter oft schon an Weihnachten oder im Januar oder Februar austreiben.
Die Brechung der Dormanz ist in subtropischen Gegenden oft ein Problem, etwa beim Apfelanbau im Süden Brasiliens. Die Bäume treiben dann sehr spät und ungleichmäßig aus und blühen auch zeitlich sehr unterschiedlich, was sehr schlecht für den Ertrag ist.
Da Feigen laubabwerfende Gehölze sind, wäre anzunehmen, dass sie auch ein Kältebedürfnis haben, aber wahrscheinlich ein relativ geringes.
Ein klassisches Mittel zur Brechung der Dormanz ist die Stratifikation in feuchtem Sand in kalten Räumen oder im Kühlhaus oder -schrank (https://de.wikipedia.org/wiki/Stratifikation_(Botanik)). Man kann Dormanz auch chemisch brechen.
Bei meiner Aufzucht von Wurzelschossen im Warmen ab Januar war die Dormanz kein Problem (mehr).
Welchen Einfluss haben Dormanz und Kältebedürfnis auf die Steckholzvermehrung bei Feigen?
Laubabwerfende Obstbäume sind im Winter in einem Stadium der Dormanz, in dem die Knospen normalerweise nicht austreiben können (https://de.wikipedia.org/wiki/Dormanz#Knospenruhe). Damit der Austrieb möglich wird, müssen bestimmte Hemmstoffe durch Kälte abgebaut werden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom "Kältebedürfnis" einer Pflanze.
Je nach Art und Sorte ist das Kältebedürfnis recht unterschiedlich. Bestimmte Pflanzen brauchen beispielsweise 1000 Stunden unter +5°C, um ihr Kältebedürfnis zu befriedigen, das heißt sie brauchen diese Kältestunden um wieder normal austreiben zu können.
Pflanzen aus südlicheren Gefilden haben normalerweise ein geringeres Kältebedürfnis als solche aus kälteren. Das Kältebedürfnis von Mandeln und bestimmten Zierkirschen ist beispielsweise sehr gering, weshalb bei uns im warmen Südwesten Deutschlands diese Bäume bei mildem Wetter oft schon an Weihnachten oder im Januar oder Februar austreiben.
Die Brechung der Dormanz ist in subtropischen Gegenden oft ein Problem, etwa beim Apfelanbau im Süden Brasiliens. Die Bäume treiben dann sehr spät und ungleichmäßig aus und blühen auch zeitlich sehr unterschiedlich, was sehr schlecht für den Ertrag ist.
Da Feigen laubabwerfende Gehölze sind, wäre anzunehmen, dass sie auch ein Kältebedürfnis haben, aber wahrscheinlich ein relativ geringes.
Ein klassisches Mittel zur Brechung der Dormanz ist die Stratifikation in feuchtem Sand in kalten Räumen oder im Kühlhaus oder -schrank (https://de.wikipedia.org/wiki/Stratifikation_(Botanik)). Man kann Dormanz auch chemisch brechen.
Bei meiner Aufzucht von Wurzelschossen im Warmen ab Januar war die Dormanz kein Problem (mehr).
Welchen Einfluss haben Dormanz und Kältebedürfnis auf die Steckholzvermehrung bei Feigen?
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
kaliz hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 19:47
So schade, dass die ganzen vielen Feigen jetzt wohl nicht mehr reif werden.
Normalerweise reifen Feigen nicht nach. Man kann sie aber zusammen mit reifenden Bananen in eine relativ geschlossene Plastiktüte tun, dann könnte das von den Bananen ausgeschiedene Ethylen eventuell einen Nachreife bei den Feigen bewirken. Ethylen (Ethen) ist ein natürliches Reifegas, das auch von anderen Früchten während des Reifens ausgeschieden wird, beispielsweise von Äpfeln der Sorte Goldparmäne.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
kaliz hat geschrieben: ↑16. Nov 2018, 22:19
Edit: Die Blätter sind nur zu einem Teil so stark gelappt, manche sind auch perfekt Tropfenförmig oder nur schwach eingeschnitten, es variiert komplett.
Sehr unterschiedliche Blattformen ist eigentlich ein Kennzeichen von Negronne. Bei Äpfeln hängt die Fruchtform auch vom Klima ab, je kälter desto länglicher, beispielsweise ganz typisch bei der Sorte Golden Delicious.
Kommst du direkt aus Wien oder vielleicht doch aus einer Gegend die etwas höher und damit kälter ist?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Der Garten ist ganz am westlichen Rand von Wien. Hier ist das Klima noch kontinental damit deutlich harscher als das pannonische Klima das im Großteil von Wien vorherrscht. Wir haben hier schon Frost, Eis und Schnee wenn der Rest von Wien noch keine Ahnung hat, dass der Winter überhaupt begonnen hat, dafür ist es im Sommer oft heißer als im Rest der Stadt.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ist das nicht die Feige, von der hier mal die Rede war dass sie wahrscheinlich keine Negronne ist? ;)
Ich wohne ja denke ich nicht so weit von dir. Wenn es hier nicht so kalt ist wie in der Westeinfahrt, ist es doch für Wien eine eher kühlere Gegend (Stadtrand, ein wenig höher gelegen, Wienerwaldnähe).
Anhand einer einzelnen Feige lässt sich wenig sagen, aber in 13 Jahren habe ich jedenfalls noch nie eine so längliche Negronne Herbstfeige gehabt.
Da du ja jetzt auch eine Negronne von mir hast, wirst du vergleichen können ;)
Übrigens seit vor Allerheiligen hier alles abgeerntet, eine wirklich frühe Sorte ist Negronne aber nicht.
Ich wohne ja denke ich nicht so weit von dir. Wenn es hier nicht so kalt ist wie in der Westeinfahrt, ist es doch für Wien eine eher kühlere Gegend (Stadtrand, ein wenig höher gelegen, Wienerwaldnähe).
Anhand einer einzelnen Feige lässt sich wenig sagen, aber in 13 Jahren habe ich jedenfalls noch nie eine so längliche Negronne Herbstfeige gehabt.
Da du ja jetzt auch eine Negronne von mir hast, wirst du vergleichen können ;)
Übrigens seit vor Allerheiligen hier alles abgeerntet, eine wirklich frühe Sorte ist Negronne aber nicht.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑17. Nov 2018, 08:37
Ist das nicht die Feige, von der hier mal die Rede war dass sie wahrscheinlich keine Negronne ist? ;)
Fehlt der Feige von Kaliz nicht auch das Rötliche in den Blattstielen und Triebspitzen von der Negronne?
Gibt es Fotos vom Fruchtinneren?
Grün ist die Hoffnung
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Dornroeschen hat geschrieben: ↑17. Nov 2018, 11:14
Fehlt der Feige von Kaliz nicht auch das Rötliche in den Blattstielen und Triebspitzen von der Negronne?
Das Rötliche in den Blattstielen und Triebspitzen ist so weit ich weiß typisch für die Sorte Sultane, nicht für Negronne.
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