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Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern? (Gelesen 107586 mal)

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Immer-grün
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Immer-grün » Antwort #630 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 4. Nov 2023, 17:58
Das könnte auch noch Auswirkungen auf meine Latifundien haben, liegen sie doch auch im Dorfkern und wären gut erschliessbar.

Das wäre ja eine Art Nötigung zum Bebauen. Habe bei euch nichts zu sagen, stimme aber dagegen.;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ein Stück „unschönes“ Spekulationsbrachland diesbezüglich gleich behandeln wird wie ein gewachsenes Privatgrundstück.
Man gewinnt Bauland, aber das Dorf verliert ja auch etwas, gerade in einem Dorfkern.
.
Bzgl. dem Klimawandel in den Städten finde ich die „Schwammstadt“ interessant. Unter Grünstadt Basel findet man dazu etwas, und Berlin möchte auch zur Schwammstadt werden.
Es gibt also sehr gute Konzepte. Im eigenen Garten ist es auch nicht anders wie in der Stadt; es braucht Investitionen, um dem Klimawandel besser begegnen zu können.
Ich bin da noch in der Finanzplanung.;)
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

thuja thujon » Antwort #631 am:

Ich bin seit rund 10 Jahren in einer Bürgerinitiative, die bisher erfolgreich verhindert hat, das so ein Sahnestückchen bebaut wird.
Nicht weil ich Häuser auf der Grünen Wiese gut finde, sondern weil ich der Meinung bin, das auch in Städten Kinder und andere Menschen Naturerfahrungsräume, Frischluftquellen und kühlende Vegetation brauchen.
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hobab
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

hobab » Antwort #632 am:

Na, da breche ich doch gleich eine Lanze für die Gartenarbeitsschulen! Nach meiner Erinnerung eine sozialdemokratisch angehauchte Bewegung der 20er des letzten Jahrhundert, der vor allem armen Kindern Natur nahe bringen sollte (Äpfel wachsen auf Bäumen, Kartoffeln in der Erde - wie sollte ein Kreuzberger Kind das wissen?). Die werden finanziell langsam ausgeblutet aber funktionieren- soweit noch vorhanden - immer noch. Man muss nicht alles neu erfinden….

Und dazu sind die auch Frischluftreservoirs, mit Hektargröße.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Gartenplaner » Antwort #633 am:

Immer hat geschrieben: 4. Nov 2023, 21:10
…Das wäre ja eine Art Nötigung zum Bebauen.[/quote]
Ja.
Und ich kann die Überlegungen dahinter absolut nachvollziehen, auch wenn sie absolut zu meinem Nachteil wären.
Sie sind die Folge der Fehlentwicklung des unregulierten freien Marktes, der Millionenspekulationen auf Bauland hervorgebracht hat.
Den Spekulanten war und ist es egal, ob das unschönes Brachland, eine alte Obstwiese oder ein gediegener Garten ist, und daraus resultierend versucht die Politik da nun auch erstmal mit der Holzhammermethode, etwas für die Allgemeinheit Positives zu erreichen.
Da zählt individuelle, private Hobbyspielerei nicht so viel dagegen.
Das Wohl der Vielen über das Wohl des Einzelnen.
(Ob ich im Falle des Falles irgendwann dann meine Blumenwiese samt Orchideen als Naturschutzprojekt in die Waagschale für eine Ausnahmegenehmigung werfen kann, muss sich weisen)
[quote author=Immer-grün link=topic=63510.msg4108673#msg4108673 date=1699128607] Habe bei euch nichts zu sagen, stimme aber dagegen.;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ein Stück „unschönes“ Spekulationsbrachland diesbezüglich gleich behandeln wird wie ein gewachsenes Privatgrundstück.
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Da wohnen auch zwei Seelen in meiner Brust - in den 1970ern, 1980ern wurden 4 Wohnstrassen-Neubaugebiete “auf der grünen Wiese” gebaut, allesamt Sackgassen mit Wendehämmer, und ans Dorf “drangeklatscht”, war für die Dorfentwicklung auch keine gute Methode.
Die Gemeinde hat im aktuellen Flächennutzungsplan die Möglichkeit einer Straße mit 6 Einfamilienhäusern auf der Fläche meines Gartens skizziert, die wäre eingefasst von 2 Dorfstraßen und der Eisenbahnstrecke, die durchs Dorf führt, also eine Verdichtung des Dorfzentrums und kein unstrukturiertes Wuchern des Dorfes in die Umgebung.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

hobab » Antwort #634 am:

Die haben immerhin etwas institutionellen Schutz, anders als die ganzen Initiativen wie der Prinzessinnengarten, die temporär kommunale Gärten auf Baulücken schaffen, aber von den Immobilienspekulanten immer mehr in die Peripherie gejagt werden.

Weniger Bebauen heißt aber auch höhere Immobilienpreise, schön für die Umwelt, schlecht für die Armen und für solche Projekte
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Immer-grün
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Immer-grün » Antwort #635 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 4. Nov 2023, 21:42
Da wohnen auch zwei Seelen in meiner Brust - in den 1970ern, 1980ern wurden 4 Wohnstrassen-Neubaugebiete “auf der grünen Wiese” gebaut, allesamt Sackgassen mit Wendehämmer, und ans Dorf “drangeklatscht”, war für die Dorfentwicklung auch keine gute Methode.

Das ist aber nicht einfach nur das Problem der Bebauung, sondern der unsensiblen, unintegrierten Bebauung. Und das sieht man ja öfters, leider. Aber gute Beispiele gibt es auch.
.
Ich glaube nicht, dass sich die ganze Dorfgemeinschaft an sechs Einfamilienhäusern auf deinem Grundstück freuen würde.
Deine Meinung in allen Ehren, und vielleicht, hoffentlich wird es ja nie Realität, aber bei solchen Holzhammermethoden geht bei mir das innere Messer auf.

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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Gartenplaner » Antwort #636 am:

Auch das kann ich gut nachvollziehen :)

Die Entwicklung der letzten 10 Jahre war, Mehrparteienhäuser überall in Dörfer hinein zu quetschen, um die Rendite zu maximieren (und dafür „Kaninchenställe“ zu bauen), bestes Beispiel, das 12-Parteien-Haus auf Nachbars bis dato leerer Wiese nebenan, das auf der anderen Seite der Kreuzung hat noch mehr Wohnungen, dafür wurde ein noch völlig intaktes 60er-Jahre-Gebäude abgerissen.
Gern werden auch alte Gehöfte abgerissen, um solche Klötze hin zu stellen, so lange sie bloß nicht unter Denkmalschutz stehen…
Da wären 6 Einfamilienhäuser definitiv besser fürs Dorf.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

zorro » Antwort #637 am:

Immer hat geschrieben: 4. Nov 2023, 21:10
Das wäre ja eine Art Nötigung zum Bebauen.

Eine Art dieser Nötigung entsteht gerade aus der Reform der Grundsteuer. Die hängt in Baden-Württemberg zukünftig in einer Gemeinde ausschließlich von der Grundstücksgröße ab. Ob in ein und der derselben Gemeinde auf dem Grundstück ein Haus mit Garten drum steht oder ein Investorenklotz mit 12 Wohnungen, die Höhe der Grundsteuer ist dieselbe.
Unsere Kleinstadt plant gerade das nächste Entwicklungsareal innerorts, wo bislang Gärten und Obstwiese sind. Und das auch noch in "Tieflage", d.h. im Bachbereich.
.
Was den Denkmalschutz angeht: Ein echter "Gutsherr" lässt sich davon nicht schrecken:

Trotz Verbots lässt Brennet-Chef Denk ein denkmalgeschütztes Gebäude in Wehr abreißen
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

thuja thujon » Antwort #638 am:

Aus Klimaschutzabkommensicht sind die Hasenkästen besser als Einfamilienhäuser.

Hier sind die großen Grundstücke übrigens unverkäuflich, zu teuer und niemand möchte so große Gärten bezahlen. Eingezäunt nutzen sie auch nicht den Einwohnern. Das man da jetzt hässliche Mehrfamilienhäuser draufbaut, ok, ist halt so, wenn Leute hier wohnen wollen und das Angebot gering ist.
Artenschutzaspekte spielen keine große Rolle in Gärten, Orchideen auf der Wiese sind keine natürlichen Vorkommen, auch wenn sie einen etablierten Bestand bilden. Notfalls wird der (erfolglos) umgesiedelt. Die rechtlichen Anforderungen kosten also eher nur als das sie was verhindern.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Immer-grün » Antwort #639 am:

thuja hat geschrieben: 5. Nov 2023, 09:34
Aus Klimaschutzabkommensicht sind die Hasenkästen besser als Einfamilienhäuser.
.
Hier sind die großen Grundstücke übrigens unverkäuflich, zu teuer und niemand möchte so große Gärten bezahlen. Eingezäunt nutzen sie auch nicht den Einwohnern.

Es gibt ja nicht nur den Klimaschutz, sondern auch den Schutz eines Ortsbildes. Diesbezüglich kann ich die Überlegung mit den 6 Einfamilienhäuser ( einigermassen;)) nachvollziehen.
.
Es kommt immer darauf an, wie man Nutzen definiert. Ich finde das ältere Villenquartier mit den grösseren Gärten in unserem Städtchen ganz wunderbar. Ich darf da ja durchspazieren und das Ambiente geniessen. Ich finde, solche Quartiere sind unbedingt erhaltenswert.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

hobab » Antwort #640 am:

Zersiedelung und Ökologie in dem Zusammenhang, da Pauschalantworten zu geben ist ganz gefährlich: ausufernde Ortschaften in der schwäbischen Alp findet niemand gut, aber wenn am Ortsrand in der norddeutschen Tiefebene nur Windräder und Maisfelder stehen? Im Vergleich dazu ist selber der ödeste Thuja/Hydrangea/Rasengarten ein brummendes Biotop. Wie da Lösungen gefunden werden, oder eben nicht ist in jeder Gemeinde verschieden - man kann es ja sehen. Wie weit die Flächennutzungsplanung da den Gemeinden was vorschreiben kann und was vor Ort entschieden wird, das wüsste ich auch gerne.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Krokosmian » Antwort #641 am:

Auf, niemals in der Alb;).
-
Hier wurde eine Volksabstimmung u. a. mit dem augenwischerischen Slogan "Lieber Gleise bebauen, als Streuobstwiesen" gewonnen. Da aber Ersteres halt schöne Filetstücke ergibt, will man jetzt für die Blocks auch Letzteres am Stadtrand tun. Woher man die dort nicht vorhandene Infrastruktur nimmt, weiß man noch nicht so genau. Beides verzögert sich vorerst mal, unterdessen werden Baulücken nachverdichtet. Auch neben mehr als halb leer stehenden Häusern. Verrückt.
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

hobab » Antwort #642 am:

Ich weiß wie man Schwaben outet….😂
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

Krokosmian » Antwort #643 am:

Outen nicht nötig, steh ich zu;).
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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?

hobab » Antwort #644 am:

👍 ich leb ja auch in der grössten schwäbischen Stadt in der Diaspora
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