Sternrenette hat geschrieben: ↑18. Feb 2020, 12:30 Das ginge schon, in anderen Ländern gehts mit Herdenschutzhunden auch.
Natürlich geht das mit den Schutzhunden recht gut - und sie sind sogar ziemlich pflegeleicht. Sieht auch hübsch aus. Bleiben nur noch die Kosten: Anschaffung, Ausbildung, Tierarzt, Steuer, Zeit und etwa 1000 Euro Futter im Jahr - macht über das Hundeleben gesehen so 15 bis 20Tausend Euro pro Tier, und je nach Herdengröße braucht es mehrere dieser Hunde. Da sind die Schäfer auf Unterstützung angewiesen.
Das Land Brandenburg unterstützt Schäfer mit Förderung eines Herdenschutzhundes bis zu 3000€.
Es ist halt so, dass Schafhaltung in Deutschland einfach unrentabel ist. Die landwirtschaftsüblichen Subventionen helfen den Betrieben sich geradeso über Wasser zu halten. Reich wird damit keiner. Daher gibt es auch immer weniger Schäfer. Dabei kann Schafhaltung aktiver Naturschutz sein - muss aber bezahlt werden. Das, was frauenschuh macht, ist einfach ein verdammt teures und anstrengendes Hobby. Zum Glück für ihre Biotope macht ihr die Arbeit großen Spaß.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Jaha, und das Land zahlt die Anschaffung -mehr aber nicht. Jeder, der einen Hund hat, weiß dass der kostet.
Der Spruch lautet: Woran erkann man den Schäfer? Tausend Lachfalten um die Augen, Sorgenfalten auf der Stirn und eine Zahnlücke im Mund.
Heute Morgen kommen weitere Lachfalten dazu: Der nächte Nachwuchs ist da. Sieht wieder nach einem kapitalen Einling aus. Geschlecht noch unbekannt. Unsere Ziegenherde bleibt dieses Jahr somit übersichtlich. Soll mir mehr als Recht sein! Letztes Jahr waren es 3 Lämmer auf der Lummerke. Dieses Jahr sieht es ebenfalls nach 3 aus, denn Lena hat sich lange nicht so gerundet wie in den vergangenen Jahren und sie repräsentiert die letzte Ziegengeburt, die aussteht. Dafür steht ja Jungzibbe Lola dann im Sommer mit im Hang. Die Fressleistung müßte also noch besser als im letzten Jahr sein.
Sie hätten uns auch 3 mal 3 hinsetzenkönnen :-X Nee Danke!
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.
Dass wir keine extra Gruppe mehr mit super Domina Lotte mehr haben,entlastt dabei wenig. Denn derzeit sieht es so aus, als hätten wir eine Extragruppe mit Leopold :P Dennoch, es war weise die beiden alten Schlachtschiffe zu verwerten. :)
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.
Staudo hat geschrieben: ↑18. Feb 2020, 23:23 Die landwirtschaftsüblichen Subventionen helfen den Betrieben sich geradeso über Wasser zu halten. Daher gibt es auch immer weniger Schäfer. Dabei kann Schafhaltung aktiver Naturschutz sein - muss aber bezahlt werden.
Die Leute, die über die Vergütung von Vertragsnaturschutz nachdenken, sollten sich mal mit einem Betriebswirtschaftler zusammensetzen und die eigenen Gehaltsvorstellungen als Kalkulationsgrundlage nehmen. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Nö. Ich kenne sogar Pferdehalter, die von einem Landkreis direkt Förderung bekommen. Ist ja nichts anderes mehr da.
Wir haben übrigens einen auch steuerlich angemeldeten Nebenerwerb. Da der Betrieb rote Zahlen schreibt, wartet der Staat da bislang vergeblich auf Steuereinnahmen. Selbstverständlich haben wir aber Gewinnabsicht. Der Betrieb kann ja nur Nachfolger finden, wenn er schwarze Zahlen schreibt. We will do our very best!
Das Projekt Schaf schafft Landschaft im Werra Meißner Kreis tut ja u.a. auch genau das: Die Betriebswirtschaftliche Seite der Schäfer unter die Lupe zu nehmen um die Situation zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern. Manch einer wird bislang nicht mal ahnen, wie drastisch die untersuchte Situation ausfällt.
Es hat sich ja in den letzten Jahren von mehreren Seiten her verschlechtert. Es gab ja durchaus gut laufende Hofläden. Der Verbraucher ist aber immer bequemer geworden. Ob zumindest ein Teil der Verbraucher gänzlich unwillig ist, glaube ich gar nicht. Aber sich aufzuraffen nachzusehen... wo bekomme ich das her, bei halben Tieren.... von wieviel reden wir da, habe ich so viel Platz in derTiefkühltruhe, essen 2 Personen das jemals auf ect. hat diesen Markt starkschrumpfen lassen. Bei einem Weltmarktpreis von 2 € pro Kilo kann das nicht funktionieren. Der Ansatz der Förderung ist einfach komplett falsch. Anstatt für den auf dem Weltmarkt gültigen Preis konkurrenzfähig produzieren zu können, muss was ganz anderes gefördert werden. Der Weltmarkt kann dem Schäfer nie ein Auskommen geben. Wenn man in anderen Ländern nicht mal Heu benötigt, gar kein Zäunungsaufwand besteht... geht das nie zusammen! Darauf zu warten, dass die großen Lebensmittelkonzerne hier für die Schafhalter die Lösung sein sollen.... kann man ja machen. Aber passieren wird das m.E. nicht. Womit tatsächlich nur das Umdenken in der Bevölkerung direkt das einzige Mittel bleibt um akut an der Situation was zu ändern. Von der EU Seite aus - und das ist ja die Quelle wenn man von Vertragsnaturschutz absieht - wird es eher schlechter als besser. Das ist ja schon angekündigt. Und der Vertragsnaturschutz.... bei aller Liebe, aber diejenigen haben wirklich keine Vorstellung von der Realität. Weder von den Kosten der Tierhaltung noch von der erbrachten Leistung. Einmal, nur einmal ein Netz im Hang schleppen, wenn von einem Pflegeeinsatz lauter Ästchen, womöglich auch noch Schlehdorn rumliegen. Das Netz an den Hang und die Unebenheiten mit mitgeschleppten Weidepfählen anpassen. Nur ein einziges mal...
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frauenschuh hat geschrieben: ↑20. Feb 2020, 07:25 Wir haben übrigens einen auch steuerlich angemeldeten Nebenerwerb. Da der Betrieb rote Zahlen schreibt, wartet der Staat da bislang vergeblich auf Steuereinnahmen. Selbstverständlich haben wir aber Gewinnabsicht.
Vorsicht und bitte nochmal Kontakt zum Steuerberater! ;) Es gibt Fördermittel, die bei Nicheintreffen von Gewinn nach einiger Zeit von Mutter Staat zurückgefordert werden können.
Das ist uns sehr wohl bewußt. Deswegen ist ja so Druck drin. Andernfalls zerbeamt es halt einen der letzten Biotopbeweider in der Region. Noch haben wir etwas Zeit. In der Hoffnung, dass sich beim Verbraucher was ändert. Sonst... sind es halt zwei weitere Herdbuchherden die eingestampft werden müssen. ::) Muss man mal so deutlich sagen.
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Liane hat Probleme gehabt. Hinten wackelte sie wie Wackelpudding. Selen- und Vitaminspritze... es geht deutlichst vorwärts. Liane will aber auch. Um jeden Preis. Dieses Leben ist das einzige, was ich habe. Also muss es gehen. Wie doof wenn man vor einem Holzstapel steht und nicht rauf kann. Liane (hangelte sich durchs Leben) am Tag 3: Fast nichts mehr zu sehen vom Problem. Madame nervt die andere Mutterziege, klettert durch die Absperrung (ohrenbetäubendes Geplärr ihrer Mutter) und wieder zurück (Mutter seufzt im Gesicht zu sehen erleichtert auf).
Und so ist dieses unscharfe Bild ein Abbild einer Kämpferin, die dort gerade auf der anderen Mutter rumturnt, die komplett empört reagiert. Ihr Sohn Lasse pennt gerade links neben ihr. Auch nicht freiwillig, sondern weil Mutter es ihm befohlen hat. Liane... lässt sich nichts befehlen. Kleine Revoluzzerin ;D
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