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Ich sammele (gezielt) vor mich hin und hoffe, dass ich die Sorten, an denen mein Phloxherz hängt, noch in meinem Garten erleben kann. Sonst aber habe ich mein Vorhaben, eine vollständige Sammlung von Symons-Jeune aufzubauen (weil zahlenmäßig überschaubar) aufgegeben, es scheint aussichtslos zu sein, tatsächlich alle Sorten aufzufinden. So werde ich meine Sammlung bei (etwa) + - 100 Sorten begrenzen. Diese Anzahl scheint mir mehr als vernünftig.
Das klingt auch vernünftig. Die umfangreichste mir bekannte Phloxsammlung in Deutschland beherbergt ca. das Achtfache. Ein Mammutprojekt, das es zu bewältigen gilt und das Schätze beinhaltet, von alt bis neu.Guda, beim Durchzählen komme ich auf 24 bei uns vorhandene Sorten des Züchters B.H.B. Symons-Jeune, wenn man 'Blue Bird' nicht dazu nimmt. Na?! 8)Du hast gesagt, Du möchtest die Sorten, an denen Dein Phloxherz hängt, noch erleben. Das ist auch mein Wunsch. Zu sehen, wie schön sie sind. 'Othello' (Symons-Jeune)Deine Frage nach dem Sinn des Bewahrens noch vorhandener historischer Sorten, die klar durch verbesserte ersetzt werden können, finde ich besonders interessant. Welche fallen Dir ein?
Phloxsorten, die mehr als einhundert Jahre alt sind, gibt es gar nicht so viele. Der Vergleich zu anderen Gattungen fehlt allerdings, da müsste man mal über den Tellerrand schauen. In meiner Sammlung sind es ca. 30, darunter so schöne und bekannte Sorten wie 'Gräfin von Schwerin', 'Béranger', 'Europa' oder 'Freifräulein von Laßberg'. Ob sie alle noch echt vorhanden sind, ist fraglich - Lena sprach im russischen Phloxforum kürzlich über 'A.E. Amos' und wies auch auf diese Problematik hin. Prominentes Beispiel ist hier 'Wanadis', dem das "karminrote Auge" fehlt. ::)Ich mag Phloxe mit Geschichte, die etwas zu erzählen haben und so lange schon bestehen. Züchten möchte ich selbst nicht, zumal die Voraussetzungen dafür fehlen. Eine Sammlung fordert Raum, Pflege und Dokumentation. Ich habe genug zu tun. Danke!!!!!"Warum alte Sorten?"
@Guda, noch kurz etwas zum Netzwerk Pflanzensammlungen: Viele Sammler öffnen ihre Gärten, und in der Gartenpraxis werden in Folge einige von ihnen porträtiert.
Weil ich gerade beim alte Gartenbücher lesen bin, ein Auszug aus Eipeldauer (bekannter Wiener Gärtner), Du und dein Garten, Ulmer 1966:Zu den höheren Phloxen gehört vor allem Phlox paniculata (rispig) mit seinen wunderschönen Sorten, wie 'Graf Zeppelin' ..., 'Aida' ..., 'Le Mahdi' ..., 'W. Kesselring' ..., 'Rembrandt'..., 'Starfire' ..., 'Würtembergia' ..., 'Flammenkuppel' ..., 'Abenddämmerung' ...Samen von Phlox paniculata ist in den Handlungen erhältlich. Man kaufe eine Samenmischung, die verschiedenfarbig blühende Spielarten enthält. Dann kann man die schönsten durch die im Herbst oder Frühjahr vorzunehmende Teilung vermehren.'Abenddämmerung' war also eine durchaus in Österreich verbreitete Sorte. Wo bekommt man diese noch?Dies wiederum brachte mich auf die Idee, dass meine zwei unbekannten aus alten Bauerngärten eventuell Aida und Rembrandt sein könnten
@Guda: Es überlegen bestimmt nicht wenige Phloxsammler, wie weit sie ihre Leidenschaft ausbauen können. Und nun kann man die Gedanken gleich in geeignete Bahnen schicken. Ja, ich gehöre auch dazu und grübele seit zwei Jahren, was sinnvoll, was übertrieben oder am Ende nicht akzeptabel ist.Ziel auch kleiner Sammlungen sollte meiner Ansicht nach sein, dass seltene und historische Sorten durch sie nicht nur am Leben gehalten, sondern auch verbreitet werden können. Wie immer sehr weise! Ich persönlich denke auch viel darüber nach welche und vor allem wie viele der alten Sorten man „haben muss“. Aber, wenn ich den Faden so weiter spinne, auch wenn ich die begehrten Sorten erhalten sollte, sie hier hege und pflege, was passiert in einigen Jahr(zehnten)en:Dann bin ich alt, kann den Garten nicht mehr bewältigen. Wer wird ihn dann betreuen, wirklich so wie es notwendig wäre?Ich glaube das eigentliche Problem diese wertvollen Sorten zu retten, besteht darin, sie wirklich über Generationen weiter zu reichen und sie entsprechend zu erhalten!Ich persönlich kenne keine Familie, wo ein Garten über mehrere Generationen bestehen blieb, wirklich mit den alten Sorten, (deren Namen! natürlich mit eingeschlossen) der Stunde 0.Dazu kommt, dass speziell Phlox in der Pflege doch anspruchsvoll ist und schon ein paar Jahre des sich selbst Überlassens reichen um ihn in seiner Sortenreinheit umzubringen. Ich habe z.B. nicht wenige alte, verlassene Gärten kennen gelernt, wo noch teilweise die Reste alter Sorten vorhanden waren, aber Phlox war leider nie dabei. Manche Sorten sind ja über 100 Jahre alt, allein dieser Gedanke lässt mich erschaudern! Dagegen ist ein Menschenleben, mit der Möglichkeit aktiven Gärtnerns einfach lächerlich kurz.
Im Verwandten- und Bekanntenkreis gibt es Gärten, die schon über 60 Jahre in Familienbesitz sind und wo Päonien oder Phloxe schon seit vielen Jahrzehnten stehen, wie Caira es aus ihrer Verwandtschaft ja auch berichtet hat. Das Problem ist: in Deutschland scheint mir das Interesse an Sortennamen immer eher gering gewesen zu sein, so dass diese selten an die jüngere Generation weitergegeben wurden.
Im Verwandten- und Bekanntenkreis gibt es Gärten, die schon über 60 Jahre in Familienbesitz sind und wo Päonien oder Phloxe schon seit vielen Jahrzehnten stehen, wie Caira es aus ihrer Verwandtschaft ja auch berichtet hat. Das Problem ist: in Deutschland scheint mir das Interesse an Sortennamen immer eher gering gewesen zu sein, so dass diese selten an die jüngere Generation weitergegeben wurden.
Mein Garten existierte schon Jahrzehnte vor dem 2. Weltkrieg, aber die Namen meiner dort übernommenen Phloxe wurden mir glücklicherweise überliefert. Allerdings liegt mein Garten ländlich und die Menschen hängen an ihrem Land und ihren Traditionen.Und noch heute weiß ich, dass im elterlichen Garten (50iger Jahre) auch der einzige hinzugekaufte Phlox einen Namen hatte: Es war "Amaranthriese".Von der inzwischen verstorbenen Mutter meiner Freundin bekam ich u. a. "Mrs. A. Jeans", "Iris" und "Spätrot". Ich sehe das Problem teilweise darin, dass in Gartencentern Phloxe namenlos abgegeben wurden/werden oder aber falsch benannt werden. Gartenneulinge kaufen zunächst in Gartencentern! Im Jahr 2000 kaufte ich bei Amoflor in Wuppertal eine Großstaude Phlox mit dem Namensschild "Tenor". Es war kein Sonderangebot, der große Topf war recht teuer. Entsprechend enttäuscht war ich, als der Phlox nicht rosarot blühte, sondern irgendwie "seltsam".Erst durch die Gespräche/Mails mit Hartmut Rieger erfuhr ich, dass es sich hier um "Miss Elie" handelte.Heute mag ich "Miss Elie" sehr, damals aber war ich enttäuscht, da ich einen anderen Phlox erwartet hatte.Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass seit vielen Jahren aufgrund vorgegebener "Trends" auch Gartenstauden der Mode und dem Zwang zum Konsum (und zum Wegwerfen?!) unterliegen, was durch einige Gartenzeitungen nicht nur gefördert, sondern initiiert wird.Gerade der Gartenneuling braucht viel Mut dazu, sich dem Mainstream zu widersetzen, indem er alte, übernommene Stauden stehenläßt und sich die Zeit gibt, seinen eigenen Stil zu entwickeln.Leider leben wir seit Jahrzehnten in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, was sich selbstverständlich auch auf die Pflanzen in unseren Gärten ausgewirkt hat.
in Deutschland scheint mir das Interesse an Sortennamen immer eher gering gewesen zu sein,
Ein weiteres Problem ist, dass sich Phloxe ganz gut und reichlich aussäen und die Sämlinge mitunter deutlich vitaler als die Sortenpflanzen sind. Außerdem gab es jahrelang massenhaft Phloxsämlinge in den Gartencentern.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Ich suche gerade nach 'Abenddämmerung' und finde Fotos. 'Erntefeuer' - 'Septembercharme' - 'Wunderhold''Abenddämmerung' muss erst nach dem 1. August richtig schön geblüht haben ...