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Frage zu Glyphosat (Gelesen 799186 mal)

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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #705 am:

Du hast jetzt aber hoffentlich nicht vor aus der Tatsache, dass 100g Wirkstoff auf "nur" 1000qm fallen zu schließen, wie schnell ein Anwender einer potentiell krebserregenden Menge Glyphosat ausgesetzt wird oder?Das funktioniert nämlich nicht mal ansatzweise....Edit: nein hat sie GsD nicht. :D
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Wühlmaus
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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #706 am:

???Ich glaube, da mistverstehst du mich :)Edit: Alle Unklarheiten sind beseitigt :-*
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #707 am:

Ich verstehe dich sehr gut, nur war dein Post noch nicht da als ich meinen schrieb. Siehe edit meinerseits. :-*
Was man über mich sagt(e):
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enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #708 am:

Hier ist der nächste Aufreger: Bundesinstitut hat Hinweise auf krebserregende Wirkung.Zitat: "Dem Institut für Risikobewertung in Berlin (BfR) liegen starke Hinweise aus Tierstudien auf eine krebserregende Wirkung des weltweit am häufigsten eingesetzten Pflanzengifts Glyphosat vor. Dies ergibt sich aus einem als vertraulich eingestuften Dokument des BfR, das dem ARD-Magazin FAKT vorliegt.Der Wirkstoff Glyphosat ist heftig umstritten.Demnach zeigte sich in Zwei-Jahres-Studien an Mäusen, denen unterschiedliche Mengen an Glyphosat ins Futter gemischt worden waren, in den Tiergruppen mit der höchsten Dosis des Pflanzengifts eine signifikante Steigerung von bösartigen Krebserkrankungen des Lymphsystems (maligne Lymphome)."
Schaut mal hier:
Staudo hat geschrieben:Etwas simplere Gemüter begnügen sich mit den Veröffentlichungen des BfR.
Die betreffende Veröffentlichung des BfR, auf die Staudo hier verlinkt, ist ein Vortrag mit dem Thema "Stand der toxikologischen Neubewertung von Glyphosat durch das BfR - Symposium „Sicherheit von glyphosathaltigen PSM“, ICC, Berlin, 20.01.2014"also vor anderthalb Jahren. Und seitdem im Netz zu finden.Dort heißt es auf Seite 10:"Kritische Hochdosis-EffekteVermehrt Lymphome in einer Mäusestudie bei einem Stamm mit hoher Spontaninzidenz in einer Dosierung von 1460 mg/kg KG/Tag (2920fach oberhalb ADI) nach 18 Monaten, kein signifikanter Anstieg in anderen Studien in teilweise noch höheren Konzentrationen."Das ist mit anderen Worten seit anderthalb Jahren bekannt, und auch der ausgewiesene Agrarexperte Harald Ebner, der nicht müde wird, seit Jahren vor den nicht hinnehmbaren Gefahren durch Glyphosat zu warnen, sollte den Stand der Dinge kennen können.Stattdessen liest man (Quelle dieselbe wie oben): "Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den 18 Seiten umfassenden Text des BfR an die Mitglieder des Agrarausschusses des Bundestages verteilt. Bei den Grünen herrscht über das Papier Empörung. Grüne: Institut hat Parlament und Öffentlichkeit getäuscht Der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Harald Ebner, warf der Behörde vor, nicht verantwortungsvoll zu handeln. "Das BfR hat bisher immer betont, dass sie keinerlei Hinweise auf krebserregende Wirkungen von Glyphosat hätten. Jetzt kommen sie im Nachhinein doch mit einer Studie raus, die evidente Hinweise auf eine krebserzeugende Wirkung zeigt. Das halte ich für schlicht und ergreifend skandalös", sagte Ebener"Bleiben zwei Möglichkeiten: Er kennt den Sachstand sehr wohl, es interessiert ihn aber nicht, weil es nicht in seine politische Zielrichtung passt.Er kennt den Sachstand nicht und tönt einfach in die Welt hinaus, wie es ihm gefällt.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #709 am:

???Es herrscht Empörung darüber, dass das BfR keine Belege für die krebserregende Wirkung gefunden hat und das auch so mitteilt?
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enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #710 am:

Glyphosat muss einfach krebserregend sein, ganz egal.Auf derselben Folie des besagten Vortrags, den du verlinkt hattest, findet sich übrigens noch ein sogenannter Hochdosiseffekt:"Defekte der Herzscheidewand bei Kaninchenföten nach Verabreichung von 450 mg/kg KG/Tag (900fach oberhalb ADI) an trächtige Muttertiere, die auch schon Vergiftungssymptome zeigten"Nur ein Drittel der Dosis, die bei Mäusen Lymphkrebs verursacht, reicht also bereits aus, um bei ungeborenen Kaninchen schwere Herzfehler hervorzurufen. Allerdings führte die Dosis dazu, dass die Muttertiere bereits akute Vergiftungserscheinungen zeigten.Müsste das nicht ein viel größerer Aufreger sein? Kennen Ebner und Kollegen diesen Befund nicht?Oder sind Missbildungen nicht so schlimm wie Krebs?Oder ist den Aufregern klar, dass das ein Effekt ist, der für eine Bewertung des Risikos nicht relevant ist? Dann sollte ihnen klar sein, dass das auch für die Bewertung der Lymphome bei Mäusen gelten sollte.
enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #711 am:

Und nun? Was soll uns das sagen?
Z.B. dass ich einem GlyphosatKritiker zu den genannten Studien bildlich sagen kann, dass ein Mensch von 70kg täglich die Menge Glyphosat aktiv zu sich nehmen müßte, die man braucht um knapp 1000m² Grünland zu entkrauten 8)Es gibt Menschen, die brauchen solche Angaben um sich etwas vorstellen zu können. In einer Argumentation nützen denen Angaben wie 100g/70kg rein gar nichts. Ich denke, auch hier im Forum können nicht alle Leser mit diesen blanken Zahlen etwas anfangen. Und auch ich selbst hatte keine Vorstellung zu diesen Mengenangaben. Darum ging es mir!
Vielleicht hilft diese Veranschaulichung - jedenfalls bei Weinliebhabern:Schon ein Viertele von diesem Dreckzeugs pro Tag, Tag für Tag ein Leben lang getrunken, kann dazu führen, deswegen an Lymphkrebs zu sterben. ;)
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #712 am:

Teil 2.Zur Klärung: Bei einer Tagesdosis von 1,46 g Glyphosat/kg Körpergewicht bei Mäusen* fanden sich unklare Hinweise darauf, dass Lymphome vielleicht häufiger vorkommen als bei Kontrolltieren. Bei niedrigeren Dosen fanden sich keine Hinweise.
Sicher ist das aber nicht. :-\
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Wühlmaus
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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #713 am:

Schon ein Viertele von diesem Dreckzeugs pro Tag, Tag für Tag ein Leben lang getrunken, kann dazu führen, deswegen an Lymphkrebs zu sterben. ;)
Wenn du damit beim Säugling anfängst, könnten wirklich schwere Probleme auftreten :-X :P 8)
WühlmausGrüße

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enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #714 am:

Bei einem echten Viertele ab Säuglingsalter könnte das nicht bloß so sein, das wäre definitiv so! ;)Inzwischen hat das BfR auf den von Fakt und den Grünen erneut erhobenen Vorwurf, es unterdrücke Informationen, reagiert, siehe hier:BfR hat offen über alle vorliegenden Informationen zur Bewertung der Kanzerogenität von Glyphosat berichtet.Nur drei Zitate daraus:"So hat das BfR auf einem öffentlichen Symposium im ICC in Berlin am 20. Januar 2014 vor Vertretern von Politik und Wissenschaft auf Hochdosiseffektein der von der Sendung FAKT zitierten Studie hingewiesen."Und an anderer Stelle:"Im gesamten Datenpaket zu erneuten Wirkstoffgenehmigung von Glyphosat lagen dem BfRauch insgesamt elf Tierstudien zur Untersuchung einer krebserregenden Wirkung vor. DieseStudien sind im Bewertungsbericht des BfR enthalten. Dieser Bericht ist im April 2014 in deröffentlichen Konsultation der EFSA publiziert worden und war somit der interessierten Öffentlichkeitbekannt und somit auch der IARC zugänglich."Und damit auch dem "Experten" Harald Ebner von den Grünen. Eigentlich müsste man den so langsam mal auffordern zurückzutreten. Und abschließend:"Die Bundesregierung hat die Bewertung des BfR im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaftdes Deutschen Bundestages vorgestellt und erörtert. Ergänzend dazu wurde auch die18 Seiten umfassende vorläufige Einschätzung des BfR zum Krebsrisiko von Glyphosat demAusschuss für Ernährung und Landwirtschaft übermittelt. In der Ausschusssitzung unterrichtedie Bundesregierung alle Ausschussmitglieder über die Inhalte der vorläufigen Einschätzungund beantwortet die Fragen aller Bundestagsfraktionen."(Nur mal am Rande: Pur-Leser waren schon gestern Abend informiert. Nein, ich bin nicht beim BfR. So wenig wie bei Monsanto.)Ob und wann "Fakt" diese Stellungnahme des BfR in seiner eigenen Berichterstattung wohl zumindest mal erwähnt? Ich fürchte, nein.
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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #715 am:

Bei einem echten Viertele ab Säuglingsalter könnte das nicht bloß so sein, das wäre definitiv so! ;)
Ach nee 8)
WühlmausGrüße

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joachim
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Re: Frage zu Glyphosat

joachim » Antwort #716 am:

Bristl.. ich folge deinen Komentaren, aber ich hoffe du regst dich nicht auf, die meisten verbinden die große Gefahr mit diesem Produckt, dabei werden ind der Kultur von Getreide , Kartoffeln und Co in der Summe ganz andere Mittel verwendet, in Dt darf genmanipuliertes Saatgut nicht angewendet werden. Ich glaube es kommen wieder Verschöwungstheorien auf. Eine Frage an alle Glyphosphatgegner, wie haltet ihr eure Hoffläche frei? Raucher bitte nicht antworten, Rauchen ist krebserregend. ???
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Herr Dingens
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Re: Frage zu Glyphosat

Herr Dingens » Antwort #717 am:

Die Frage ist m.E. falsch gestellt. Auf Nichtkulturland (Hoffläche) ist jegliche Anwendung von PDM generell verboten. Wenn doch, braucht man eine Genehmigung.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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michaelbasso
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Re: Frage zu Glyphosat

michaelbasso » Antwort #718 am:

Wieso verwendet Ihr soviel Energie darauf Glyphosat zu verteidigen?Es ist weder verboten, noch wird es in absehbarer Zeit verboten werden, also worin besteht die Motivation? Es gibt doch objektiv nichts zu verteidigen, weil nichts in Gefahr ist.Meine Frage ist ernst gemeint und nicht ironisch oder irgendetwas anderes. Ich will auch nicht die Diskussion in Frage stellen. Ich versuche nur die Motivation dieser Diskussion zu verstehen.Vielleicht mag ja jemand dazu etwas schreiben.Inhaltlich will ich gar nicht über Glyphosat streiten, mich erstaunt nur diese Diskussion.
Lüneburg, Niedersachsen
enigma

Re: Frage zu Glyphosat

enigma » Antwort #719 am:

Ich versuch's mal.Als Reaktion auf die Forderungen der letzten Wochen und Monate - nachdem die Einschätzung der IARC bekannt wurde - ist die Verwendung von Glyphosat auf kommunaler und regionaler Ebene sehr wohl vielerorts verboten worden (z.B. in Rheinland-Pflanz), oder ein solches Verbot wird nach wie vor gefordert. Aktuell z.B. von den Grünen in Saarbrücken bzw. generell im Saarland.Außerdem gibt es eine Bundesratsinitiative zum Verbot des Herbizideinsatzes in Haus- und Kleingärten.Für ein Verbot von Glyphosat in der Landwirtschaft fehlt jede rechtliche Voraussetzung, jedenfalls aktuell.Daher der Druck von Seiten der Grünen und der meisten Umweltverbände, verbunden mit immer neuen unhaltbaren Behauptungen über angebliche Schlampereien.Ansonsten, wie gesagt, steht die Debatte um Glyphosat in einem größeren Zusammenhang, das ist nicht nur dir aufgefallen.Wir hatten dazu hier schon mehrere Beiträge.Siehe z.B. hier:
Zitat aus dem ersten Link:"Mit der Angstkampagne gegen Gentechnik in der Nahrung folgt Greenpeace dieser Maxime seit den 1990er Jahren – bis heute. In diesen zwei Jahrzehnten hat die Spendensammelorganisation viel Geld eingeworben, aber auch zahlreiche Campaigner verloren, die diesen Kurs nicht mehr mittragen wollten. Weitere werden folgen, denn Greenpeace hat sich mit seiner Opposition in eine argumentative Ecke begeben, aus der es ohne Gesichtsverlust (und empfindliche Spendeneinbußen) nicht mehr herauskommen kann. Daher wird Greenpeace alles tun, um immer neue Studien zu fordern und alles, was der Gefährlichkeitsthese widerspricht, mit Schweigen übergehen. Die Grünen sind da nicht anders."Ich kann nur für mich sprechen: Mich haben diese immer neuen, zunehmend aggressiveren und immer weniger durch Fakten gestützten Kampagnen dazu veranlasst, erst Greenpeace, dann dem BUND die Mitgliedschaft zu kündigen und - auch aus anderen Gründen - ganz sicher nicht mehr die Grünen zu wählen.
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