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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 11. Apr 2024, 14:51
von Hans-Herbert
Schöne Wiese mit Wiesen-Schaumkraut.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 11. Apr 2024, 14:51
von sempervirens
Ansonsten hab ich noch Säume mit Wiesenknopf , diversen weiderichen
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 11. Apr 2024, 15:02
von Hans-Herbert
Die 0815 Wiese mit Löwenzahn und Gäneseblümchen.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 11. Apr 2024, 15:09
von Hans-Herbert
Hier kommt bald Klappertopf, Götterblume u.a.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 11. Apr 2024, 15:39
von Gartenplaner
sempervirens hat geschrieben: ↑11. Apr 2024, 14:40… Orchideen würde ich auch gern in meiner Wiese etablieren
Orchideen haben mich seit frühester Jugend fasziniert, damals hatte ich auch aufwändig ein “Beet” gebaut mit speziell gemischtem Boden.
Die teuer in Spezialgärtnereien mühselig per Postversand (vor Schengenabkommen) erworbenen Wiesenorchideen haben sämtlichst keine 2 Jahre überlebt.
20 Jahre später, als die Blumenwiese langsam Fahrt aufnahm, erinnerte ich mich daran, dass ich nun eigentlich genau den Lebensraum einer ganzen Reihe von einheimischen Orchideen damit erschuf.
Ich wagte einfach einen neuen Versuch mit Arten, die am ehesten zu meinen Bodenverhältnissen passten, je 3 Stück von 6 verschiedenen Arten über ein paar Jahre hinweg einfach zack in die Wiese gepflanzt.
Manche Arten wollten nicht, aber inzwischen hab ich einen guten Bestand an Himantoglossum hircinum, Anacamptis pyramidalis …Orchis purpurea muss ich noch dazu bringen, sich auszusäen.
Mit Orchis mascula hab ich grad noch nen neuen Versuch gestartet, die gilt eigentlich als einfach, wollte aber nicht so beim ersten Versuch.
Ophrys apifera hat sich von selbst angesät.
Das auf dem Foto scheint eine Dactylorhiza-Art, wenn deine Wiese genug Feuchtigkeit hält, müsste die eigentlich gut gehen…
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 13. Apr 2024, 11:50
von Chica
sempervirens hat geschrieben: ↑11. Apr 2024, 14:37Das ist jetzt ein Saum im Garten mit roter Lichtnelke im Hintergrund , labkraut, Knautia Arvensis
Sonst habe ich in dem Saum noch nickende Distel, Nattern Kopf , Königskerze uvm in dem Saum, habe aber leider versäumt die Pflanzen abzulichten
Der sieht toll aus, hast Du den jetzt als Vorpflanzung vor Gehölzen wie mein Saum oder als aufgedoptes Wiesenband? Rote Lichtnelke,
Silene dioica heißt die google ich gerade 8), hier gibt es
Silene latifolia. Sollten die ähnliche Ansprüche haben? Ob ich die noch einmal versuche? Nickende Distel :o, was hast Du für Boden, nochmal ????
Carduus nutans - meist kalkhaltige Böden :-X :-\.
Ich habe übrigens meine
Cardamine pratensis doch noch wiedergefunden, sie blühen aber erst knapp. Die Pflanzen funktionieren hier im Sand definitiv nur in einer nicht so trockenen, schattigen Ecke im Obstgarten.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 13. Apr 2024, 12:05
von Chica
Im schütteren Wiesenteil um die Wäschespinne hat sich noch mehr angefunden,
Dipsacus fullonum, die samen sich in jedes Stück offenen Boden ohne lästig zu werden allerdings. die Karde ist eine beliebte Nektarpflanze bei Tagfaltern, auch selteneren Perlmutterfalter und auch die Hummeln lieben sie. Davon hatte ich im Saum ja mehrfach berichtet.
Echium vulgare, essentiell wichtig für meine
Osmia adunca im Wildbienenhaus und 2 andere oligolektische Mauerbienen-Arten, außerdem Pollennutzung durch 35!! andere Wildbienenarten. Da ich im Spätwinter nicht genau überblicken konnte wie viele Pflanzen sich ausgesamt hatten, habe ich noch 12 Töpfchen mit einjährigen Rosetten bestellt und in der geplanten Wildnis verteilt. Es muss sicher sein, dass meine geliebten Aduncas genug Pollen für ihren Nachwuchs haben, neue Röhrchen mit 6 mm Durchmesser sind auch bestellt, sicher ist sicher 8).
Geranium pusillum, das nutzt hier
Aricia agestis, der Kleine Sonnenröschen-Bläuling als Raupenfutter.
Rumex acetosa oder
thyrsiflorus? Es gibt mehrere Feuerfalterarten, die saure
Rumexfresser sind.

Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 13. Apr 2024, 12:37
von Gartenplaner
Silene dioica mag es kalkhaltig und nicht zu trocken, eigentlich müsste sie bei mir wollen, tut sie aber nicht, vielleicht zu trocken.
Wenn du es mit ihr versuchst, am ehesten dort, wo das Wiesenschaumkraut bei dir gedeiht.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 13. Apr 2024, 13:03
von lerchenzorn
Ob die gleichen Insekten an Silene dioica und S. latifolia gehen, weiß ich nicht. Vielleicht schon deshalb nicht, weil beide nicht nur an den Boden, sondern auch mikroklimatisch verschiedene Ansprüche haben. Bei Dir dürfte S. latifolia wesentlich besser wachsen. Lichtnelken werden angeblich vor allem von Nachtfaltern bestäubt. Weißt Du näheres?
Wenn Wiesen-Schaumkraut bei Dir nicht will, versuche es vielleicht mit Sand-Schaumkresse (Arabidopsis arenosa, früher Cardaminopsis a., Arabis a.)
Carduus nutans sollte an nährstffreicheren Stellen schon funktionieren.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 09:20
von lerchenzorn
Nach dem Roden des übermannshohen und ausläufernden "Zwerg"-Flieders blieb ein kleiner Fleck am Rasenrand, der sich für ein blühendes Wiesenfleckchen eignet. Die Ansiedelung von Fingerkräutern und Kartäusernelken hat schon mal geklappt. Nach den Skabiosenrosetten muss ich noch einmla suchen. Jetzt kommt noch die heimische Grasnelke dazu und ich werde nach verschiedenen, nicht wuchernden Veilchen Ausschau halten. Der Boden ist eigentlich zu fett für einen anständigen Trockenrasen, aber ich werde mehrfach im Jahr scharf mähen. Die Artenpalette ist so eingestellt, dass sie damit zurecht kommt.
Zur Zeit leuchtet das Frühlings-Fingerkraut
(Potentilla verna).

Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 09:32
von Staudo
Chica hat geschrieben: ↑11. Apr 2024, 08:13sempervirens hat geschrieben: ↑6. Apr 2024, 14:44Wiesenschaumkraut ist im Garten reichlich vorhanden
Ich glaube das ist im letzten Jahr hier völlig verschwunden, zu trocken.
Hier ist es dasselbe Spiel. Nebenan im Park gab es bis vor ein paar Jahren noch größere Wiesenschaumkrautflächen im Schatten hoher Bäume. Das Wiesenschaumkraut ist bis auf Restpflanzen verschwunden. Dafür breitet sich Saxifrage granulata stark aus. Das profitiert von lückig gewordenem Gras und später Mahd.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 11:18
von Chica
lerchenzorn hat geschrieben: ↑13. Apr 2024, 13:03Ob die gleichen Insekten an
Silene dioica und
S. latifolia gehen, weiß ich nicht. Vielleicht schon deshalb nicht, weil beide nicht nur an den Boden, sondern auch mikroklimatisch verschiedene Ansprüche haben. Bei Dir dürfte
S. latifolia wesentlich besser wachsen. Lichtnelken werden angeblich vor allem von Nachtfaltern bestäubt. Weißt Du näheres?
Wenn Wiesen-Schaumkraut bei Dir nicht will, versuche es vielleicht mit Sand-Schaumkresse
(Arabidopsis arenosa, früher
Cardaminopsis a., Arabis a.)Carduus nutans sollte an nährstffreicheren Stellen schon funktionieren.
[/quote]
Bei Westrich ist Pollennutzung für
Silene spp. nicht nachgewiesen. Als Schmetterlingspflanze sind die allerdings der Hit, schau mal
hier, 62 sie nutzende Schmetterlinge. Spezifiziert dann
Silene dioica, u. a. Nektar für
rhamni und
cardamines, ein paar Nachtfalter fressen sie auch.
Ich glaube
Arabidopsis arenosa steht auch in der Fauna bei
cardamines ;).
Carduus nutans probiere ich.
lerchenzorn hat geschrieben: ↑14. Apr 2024, 09:20Nach dem Roden des übermannshohen und ausläufernden "Zwerg"-Flieders blieb ein kleiner Fleck am Rasenrand, der sich für ein blühendes Wiesenfleckchen eignet. Die Ansiedelung von Fingerkräutern und Kartäusernelken hat schon mal geklappt. Nach den Skabiosenrosetten muss ich noch einmla suchen. Jetzt kommt noch die heimische Grasnelke dazu und ich werde nach verschiedenen, nicht wuchernden Veilchen Ausschau halten. Der Boden ist eigentlich zu fett für einen anständigen Trockenrasen, aber ich werde mehrfach im Jahr scharf mähen. Die Artenpalette ist so eingestellt, dass sie damit zurecht kommt.
Da eröffnen sich Horizonte, lerchenzorn 8) ;D. Deine Pflanzenauswahl ist spannend. Was ist der Unterschied zwischen
Potentilla neumanniana (Westrich 30 Pollennutzer, 1 oligolektisch) und
Potentilla verna (kommt nicht vor bei Westrich).
Dianthus carthusianorum funktioniert bei Dir, habe ich hier aufgegeben :'(? Welche Skabiose,
canescens?? Hatten sie übrigens auf der Domäne als Töpfchen 8).
[quote author=Chica link=topic=37346.msg4167910#msg4167910 date=1712821233]
Lerchenzorn, Du schriebst letztens von Wildblumenarten, die sich mit dem Klimawandel schwertun. Welche waren das nach Eurer Beobachtung?
Welche sind das?
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 11:49
von Chelidonia
Potentilla verna und P. neumanniana sind Synonyme, ebenso P. tabernaemontani, was ich mal früher gelernt habe...Leider wird ja immer mal was umbenannt.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 12:54
von lerchenzorn
Ja, das sind die in Deutschland gebräuchlichen drei Namen. Daneben hat das Pflänzchen viele weitere, die entweder historisch oder in anderen Gegenden verwendet wurden bzw. werden.
Potentilla verna scheint nun der endgültige Namen zu sein und die Botaniker haben sich damit einige Mühe gegeben.
2018 2009 wurde
vorgeschlagen, den Namen gegen die Priorität anderer Namen zu schützen, also als nomen conservandum "festzulegen".
Weil kein historischer Herbarbeleg zu bestimmen war, der mit der ursprünglichen Namensgebung eindeutig in Verbindung zu bringen ist Weil Linné den Namen
Potentilla verna auf (Typus-)Belege von später als
Potentilla crantzii bezeichneten Pflanzen bezogen hatte und weil noch andere Probleme mit Typusbelegen gelöst werden mussten, war auch ein
möglichst eng zuzuordnender geeigneter Typusbeleg zu bestimmen und ebenfalls gegen die Zuordnung eventueller anderer Typusbelege zu schützen. So funktioniert das, wenn eine komplizierte Suche nach dem richtigen Namen zu einem stabilen Schluss gebracht werden soll. Und es ist eine Menge Arbeit. "Einfach mal so" wird eine Pflanze nicht umbenannt.
Der Konservierungsvorschlag von Jiří Soják:
Proposal to conserve the name Potentilla verna (weiter unten im Download).
Und die Beschlussempfehlung der Nomenklatur-Kommission:
63. Bericht der Nomenklatur-Kommission.
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Verfasst: 14. Apr 2024, 13:46
von lerchenzorn
Chica hat geschrieben: ↑14. Apr 2024, 11:18...
Chica hat geschrieben: ↑11. Apr 2024, 09:40Lerchenzorn, Du schriebst letztens von Wildblumenarten, die sich mit dem Klimawandel schwertun. Welche waren das nach Eurer Beobachtung?
Welche sind das?
Es ging mir, glaube ich, weniger um die Hitzeflüchter, die als nordische und Gebirgspflanzen bei uns nur Vorposten haben. Deren Betroffenheit ist offensichtlich.
Es leiden aber auch Arten, die man bei oberflächlicher Betrachtung für Profiteure von Erwärmung und größerer Trockenheit halten könnte. Das sind vor allem konkurrenzschwache Arten der lichten Trockenstandorte, deren Lebensräume unter anhaltend hohen Nährstofffrachten in der gesamten Landschaftweiterhin von starkwüchsigen Ruderalarten und Gehölzen überrannt werden. Oft sind es an zügig verlaufende Übergänge zwischen Sommer und Winter angepasste Arten, eher der Steppen- und Waldsteppenklimate. Die leiden auch direkt unter starken Schwankungen in Temperaturverläufen und der Wasserversorgung. Wenn sie dann noch spezielle Ansprüche stellen, um überhaupt zu reproduzieren, sieht es ganz düster aus. Küchenschellen sind das Paradebeispiel. Insgesamt sind das bei uns einige hundert Pflanzenarten.