Kleines hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 08:32 Die Madonnenlilie ist auch hinüber :-[
Wie rettet man die Zwiebel? - einfach so lassen? - abschneiden? - Zwiebel ausgraben und trocknen?
Der Trieb ist komplett Matsch und scheint auch schon anzufangen zu schimmeln ???
Ich würde alles matschige abmachen und dann die Pflanze sich selbst überlassen. Lilien überleben ja auch, wenn Schnecken drüber gehen oder mal ein Stängel abbricht. Es kann dann aber passieren, dass sie erst einmal wieder Zeit brauchen um sichbsoweit aufzubauen, dass sie wieder blühen können.
Sogar die Chrysanthemen hat‘s erwischt. Um die mache ich mir aber keine Sorgen - die werden sicherlich wieder austreiben. Hat mich nur gewundert dass sie im Frühjahr so anfällig sind. Die blühen ja immer erst November bis Dezember und sind dann wesentlich härter im nehmen.
Einige der vermatschten Lilien zeigen Anzeichen von Erholung. Glasige Blätter zeigen heute am dritten Tag erstmals partiell normales Grün. Ob es am Borax liegt oder normal kann ich nicht sagen, denn ich habe heuer alle behandelt. Wenige sind aber auch völlig Matsch und liegen schlapp rum. Da erwarte ich keine Erholung. Was ich aber definitiv sagen kann wenn das Herz nicht erfroren ist verhocken sie mit Behandlung nicht. Das war früher die Regel: glasige Blätter kein Längenwachstum mehr und wenige und verkrüppelte Blüten. Die Erfrierungen sind in der Regel größtenteils zurück getrocknet. . Die Rockii sind immer noch weiß wie die Unschuld.
Eine Heimische Staude mit frostschäden ist mir jetzt doch aufgefallen, nämlich die Sumpfkalla, die war aber auch schon sehr weit im Schwarzen Kübel wird das Wasser bei Sonneneinstrahlung schon sehr schnell warm
sempervirens hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 10:45 Eine Heimische Staude mit frostschäden ist mir jetzt doch aufgefallen, nämlich die Sumpfkalla, die war aber auch schon sehr weit im Schwarzen Kübel wird das Wasser bei Sonneneinstrahlung schon sehr schnell warm
Mit heimisch oder nicht heimisch hat das nicht unbedingt zu tun, sondern eher mit der Frage, an welche klimatischen Verhältnisse Arten adaptiert sind. Im Austrieb sind Blätter oft deutlich empfindlicher als vollentwickelt und "abgehärtet". Das kann man z.B. gut an Magnolien beobachten, aber auch an freistehenden jungen Eichen. Pflanzen, die aus Gegenden mit Aprilwetter stammen, scheinen auch mehr wegstecken zu können. Wenn es aber früh sehr warm ist, beginnen sie wie die Blöden zur Unzeit zu wachsen und dann hauen frostige Tage richtig rein.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Miss hat geschrieben: ↑23. Apr 2024, 23:49 Wann hattet ihr zuletzt solche schlimmen Spätfröste?
Ich habe da den 4. und 5. Mai 2019 in Erinnerung bzw. ergoogelt und durch eigene Fotos belegt, weil da die Jungtriebe in der oberen Hälfe meines Acer palmatum 'Dissectum' abfroren.
Und es gab natürlich jedes Jahr Frostnächte, in denen Stauden geschützt werden mussten. Nur waren beispielsweise die Dicentra spectabiles immer so klein, dass ich noch Eimer darüber stülpen konnte.
Ich führe nicht wirklich durchgehend Buch, aber mir extrem vorkommende Ereignisse dokumentiere ich seit 2002. Wir hatten hier 2011, 2014 und 2019 solche Spätfröste Ende April/Anfang Mai. Doch anhand der dazu gemachten Fotos sehe ich, dass die Schäden weit weniger verheerend waren, da die Pflanzen nicht annähernd so weit ausgetrieben waren. Früher haben solche Spätfröste eher Obstbüten, Knospen oder junge Fruchtansötze geschädigt, alles andere war meist noch gar nicht so „im Saft“.
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
Natürlich hat es nicht mit heimisch und nicht heimisch zu tun, aber Pflanzen haben entsprechende Mechanismen um zu wissen wann es für sie sicher ist auszutreiben. Und da würde ich bezogen das heimische besser adaptiert sind.
Natürlich können dann statisch gesehen sehr selten auftretende Wetter Anomalien auch die Mechanismen der heimischen Flora irritieren.
Bei den hier heimischen sollte die Wahrscheinlichkeit aber deutlich geringer sein
Im Fall der kalla hat sie durch den schwarzen Trog auch ein Mikroklima was sie am Naturstandort nicht hat, aber so ist es ja generell für Kübel gelten andere regeln
Bei uns in Sachsen hat der Spätfrost nicht angeklopft, er ist gleich mit der Türe ins Haus gefallen. Wir selbst hatten hier um die -5 Grad.
Wir haben zwar unsere kleinen Bäume in Noppenfolie und Vlies gewickelt, aber ob es viel genutzt hat wird sich zeigen. Die großen Obstbäume in der Nachbarschaft sind hin, es wird wohl bei Kirsche, Aprikose und vermutlich Apfel und Co ebenso, großen bis Totalverlust geben. In den Weinbaugebieten im Elbtal muss es auch böse gewütet haben.
Spätfröste sind hier in der Gegend nichts ungewöhnliches, allerdings hat vorher nicht alles mehr oder minder auf einmal geblüht. Da gab es halt Verluste bei den Pfirsichen oder Kirschen, aber gerade so schlimme Schäden am Apfel kenne ich wenig.
Der Vorgarten mit den Aronias und meinen Stauden hat es recht gut überstanden, aber vermutlich auch nur, weil wir im Haus die Öfen gut gefeuert hatten und das Haus ungedämmt ist. Die Azaleen im Garten hat es komplett entschärft, nur noch Matsche. Aber der Rhabarber, die Pechnelke und selbst die Clematis haben es noch gut überstanden.
Staudo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 13:59 Die Spillinge sind wie fast jedes Jahr erfroren. :-\ [/quote]
Ja so ist das. Sie blühen eben vor allen anderen Pflaumen als erstes Obst kurz nach Prunus cerasifera. Deshalb schreib ja dmks auch irgendwann einmal: "Irgendwer hat immer zu viele Spillinge." Je nach Lage fruchten sie überbordend oder gar nicht. Letztes Jahr war überbordend dran, ich habe 4 Freundinnen mit Eimer gebraucht um alles zu verarbeiten :o ;D.
[quote author=oile link=topic=60782.msg4174868#msg4174868 date=1714055814] Mit heimisch oder nicht heimisch hat das nicht unbedingt zu tun, sondern eher mit der Frage, an welche klimatischen Verhältnisse Arten adaptiert sind.
Doch, ich denke schon. Heimische Arten sind an unser Klima eben am besten angepasst. Wenn ich mir hier eine Sequoiafarm hinpflanzen würde könnte man das komplett vergessen :-X ;D.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Es gibt auch reichlich nicht heimische Pflanzen, denen unser Klima nichts ausmacht, und die solche Spätfröste ebenfalls gut wegstecken können. Natürlich sind heimische Arten in der Regel besser angepasst, aber man kann es halt nicht so pauschal sagen. Auch in Nordamerika gibt es regelmäßig Spätfröste, oft sogar noch derber als hierzulande. Im östlichen Asien, also z. B. in Japan, aber eben nicht, da ist die Natur auf knackig kalte Winter mit viel Schnee eingerichtet, aber wenn es dort Frühling wird, dann nachhaltig, mit stabilen Wetterlagen, und nicht so einem "Aprilwetter" wie es eben hier üblich ist. Das lese ich hier auch ganz klar im Garten ab, auch die einheimischen Pflanzen sind mittlerweile weit ausgetrieben, streichen aber wegen ein paar Grad Minus nicht gleich die Segel, während vieles aus dem asiatischen Bereich ordentlich eins auf den Deckel bekommen hat, da sind eben nicht nur die Blüten oder Früchte geschädigt, sondern der komplette Austrieb...