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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4143857 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Marinella
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Marinella » Antwort #7305 am:

Guten Morgen :)

Gerade habe ich dieses Forum gefunden, weil ich etwas über die Winterhärte von Verdino suche.
Dabei bin ich auf die Frage eines Users gestoßen, der sich nach Erfahrungen mit dieser Feige erkundigt hat.
Bisher kann ich nur über die Früchte berichten: Sie haben außen eine sehr schöne gelbgrüne Farbe, innen sind sie knalldunkelrot, und der Geschmack ist sensationell - sehr süß und aromatisch. Wir haben gestern vier reife Feigen geerntet und waren überrascht, weil wir unter dieser grünen Haut nicht diese Farbe und auch den Geschmack nicht vermutet hatten.
Bemerkung der Schwiegertochter schon beim Aufschneiden: Krass!
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #7306 am:

philippus hat geschrieben: 20. Sep 2019, 20:55
Zudem schmeckt sie schnell verwässert sobald es geregnet hat. Da bieten etwa die Sorten vom Bordeaux Typ um einiges mehr Aroma.

Jedes Obst schmeckt verwässert, wenn es viel regnet. Erdbeeren, Marillen, etc. Ich würde das nicht einer einzelnen Feigensorte zuschreiben.

Meiner Meinung schmecken die einzelnen Sorten alle ähnlich. Die größten Unterschiede sind das Aussehen. Eine Blindverkostung wäre mal witzig.
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Lokalrunde
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lokalrunde » Antwort #7307 am:

Ich finde BT auch sehr lecker, bei mir kommt die mit Regen gut klar.
Schmecken dann natürlich etwas verwässert, aber man kann sie wenigstens essen. Während RdB schon vor der Reife hin ist, weil aufgeplatzt.
Wenn es trocken ist gehört RdB aber hier zu den besten.
OmaMo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

OmaMo » Antwort #7308 am:

Ist RdB bei euch die Rouge oder die Ronde der Bordeaux?
Die eine soll ja Kübeltauglich sein, die andere nicht....
Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7309 am:

OmaMo hat geschrieben: 22. Sep 2019, 12:19
Ist RdB bei euch die Rouge oder die Ronde der Bordeaux?
Die eine soll ja Kübeltauglich sein, die andere nicht....

Ronde.
Die Rouge läuft hier im Forum als Pastiliere, die ist sicher kübeltauglicher.
OmaMo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

OmaMo » Antwort #7310 am:

Danke!
Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7311 am:

Alva hat geschrieben: 22. Sep 2019, 11:03
Jedes Obst schmeckt verwässert, wenn es viel regnet. Erdbeeren, Marillen, etc. Ich würde das nicht einer einzelnen Feigensorte zuschreiben.
[/quote]
Nicht jedes und nicht jede Sorte gleichermaßen. Es gibt welche die nach Regen um vieles verwässerter schmecken als andere. Hier zB Pastiliere vs. Negronne. Das hängt uA damit zusammen ob die Ostiole groß und offen ist und ob die Feige leicht platzt. Da verhalten sie sich sehr unterschiedlich. Manche schmecken auch im feuchten Boden nach weniger.

[quote author=Alva link=topic=35681.msg3363751#msg3363751 date=1569143026]
Meiner Meinung schmecken die einzelnen Sorten alle ähnlich. Die größten Unterschiede sind das Aussehen. Eine Blindverkostung wäre mal witzig.

Für mich gibt es da recht große Unterschiede, wie bei Äpfeln, Birnen, Pfirsichen, Erdbeeren und anderem Obst. Manche schmecken mir besser bzw. haben ein anderes oder mehr Aroma oder schmecken konzentrierter, auf jeden Fall aber immer anders. Mit dieser Meinung stehe nicht alleine da.
Dass alle zuerst mal (manche mehr und manche etwas weniger) den typischen "Feigengeschmack" haben, ist schon klar, aber das ist sozusagen die Basis. Es kann noch viel mehr dazukommen. Ich finde nicht dass eine BT so schmeckt wie eine RdB, eine Negronne und auch nicht wie eine Pastiliere etc., weder die die ich hatte noch andere.. auch nicht deine :) Und dann noch die Unterschiede bei der Konsistenz. Das ist mein Fazit nach zahlreichen Sorten die ich seit 2001 unter denselben Bedingungen kultiviert habe, davon mehr als 10 im Freiland und viel mehr im Kübel.
Solche Blindverkostungen hat es eh schon gegeben.
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RePu86
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #7312 am:

Alva hat geschrieben: 22. Sep 2019, 11:03
philippus hat geschrieben: 20. Sep 2019, 20:55
Zudem schmeckt sie schnell verwässert sobald es geregnet hat. Da bieten etwa die Sorten vom Bordeaux Typ um einiges mehr Aroma.

Jedes Obst schmeckt verwässert, wenn es viel regnet. Erdbeeren, Marillen, etc. Ich würde das nicht einer einzelnen Feigensorte zuschreiben.

Meiner Meinung schmecken die einzelnen Sorten alle ähnlich. Die größten Unterschiede sind das Aussehen. Eine Blindverkostung wäre mal witzig.


Hi Alva,
du wohnst ja für mitteleuropäische Verhältnisse in sehr günstigem Klima für Feigen.Vielleicht schmeckt Brown Turkey deshalb bei dir besser als bei den meisten hier.Bei uns schmeckt sie sehr verwässert und fade.Wir haben hier auch viel mehr Niederschlag und mehr Auskühlung in den Nächten wohlgemerkt.
Aber wer den Unterschied zwischen BT und Ronde de Bordeaux bei einer Blindverkostung nicht erkennt sollte wohl mal seine Geschmacksnerven untersuchen lassen. 8)
Muss dazu sagen bei uns werden nur die Blütenfeigen von BT reif , kenne also keine Herbstfeigen vom Geschmack.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7313 am:

RePu86 hat geschrieben: 22. Sep 2019, 14:35
Unterschied zwischen BT und Ronde de Bordeaux

Hat meiner Meinung nach nichts miteinander zu tun, außer dass man bei beiden halt erkennt dass es sich um eine Feige handelt.. :)
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kaliz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

kaliz » Antwort #7314 am:

Juhu! Ich hatte ja schon Zweifel ob es die Herbstfeigen noch rechtzeitig schaffen, aber heute waren tatsächlich gleich 4 reif! In meiner Freude hab ich völlig vergessen Fotos zu machen, aber es kommen noch einige nach. Ein paar haben schon umgefärbt auf violett sind aber noch hart, die werden wohl die nächsten Tage soweit sein. Was mich bei der Sorte echt etwas irritiert ist, dass die Feigen recht trocken im Mundgefühl sind, nicht so weich und saftig wie ich es von anderen Feigen kenne. Sie schmecken auch sehr konzentriert mit starkem Aroma aber auch so einer ganz klaren Note von getrockneten Feigen. Das war bis jetzt bei allen Feigen die ich von dem Strauch geerntet habe, egal ob Breba oder Herbstfeige, früh geerntet oder so lange hängen gelassen dass sie fast schon gärig sind. Verwässert schmeckt da gar nichts. Vielleicht sollte ich mal beginnen die Feige regelmäßig zu gießen? Dieses feste, intensiv nach getrockneter Feige schmeckende Fruchtfleisch kenne ich sonst von frischen Feigen überhaupt nicht. Es ist nicht schlecht, aber halt ungewohnt.
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DerTigga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #7315 am:

Ich hab das dieses Jahr seit Frühjahr und an zig meiner Topffeigen erlebt, was du beschreibst. Zum Teil am selben Busch, das von 8 aufeinander folgenden Feigenreifungen mehr als die Hälfte dieses seltsame reif werden und gleichzeitig haben eines regelrecht trocken und kompakt bleibenden Samenpakets hatten. Bei Feigen, wo ich das erahnt habe, habe ich versucht durch länger hängen lassen noch was zu retten. Vergeblich, da mit Abwurf konfrontiert wurde. Mittelwege davon, sprich teilweise saftige Samen und der Rest so seltsam trocken, gabs auch so einige. Ursache sehe ich weit eher im Wetter bzw. einer in dem Sinne ungünstigen Warm-Kühl-Warm-wieder kühl Abfolge. Denn die Blätter meiner Feigen haben signalisiert: et langt mittem Wasser, hör auf, du ersäufst uns sonst noch..
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7316 am:

kaliz hat geschrieben: 22. Sep 2019, 22:30
dass die Feigen recht trocken im Mundgefühl sind, nicht so weich und saftig wie ich es von anderen Feigen kenne. Sie schmecken auch sehr konzentriert mit starkem Aroma aber auch so einer ganz klaren Note von getrockneten Feigen [...] Vielleicht sollte ich mal beginnen die Feige regelmäßig zu gießen? Dieses feste, intensiv nach getrockneter Feige schmeckende Fruchtfleisch kenne ich sonst von frischen Feigen überhaupt nicht. Es ist nicht schlecht, aber halt ungewohnt.

Ist die Feige ausgepflanzt?
Ich stelle immer wieder fest, dass bei getopften Feigen die Qualität inkonsistent ist und allgemein nicht so gut wie bei ausgepflanzten Feigen. Der Vergleich ausgepflanzt - getopft ein und der selben Sorte ist zum Teil frappant, auch der Unterschied von einer Frucht zur anderen an ein und der selben Pflanze ist im Container recht groß, so als seien manche unterversorgt. Ich denke aber, dass man mit entsprechendem Konw How und Aufwand eine Qualität hinbekommt, die näher an die der ausgepflanzten Feigen kommt.

Ein konzentriertes Aroma mit Noten getrockneter Feigen erachte ich als positiv wenn dieses nicht alles überlagert, die trockene Konsistenz fände ich aber auch störend. Wenn sie im Topf ist, muss auf jeden Fall regelmäßig gegossen werden, denn die Nährstoffe werden ja über das Wasser aufgenommen. Im Freiland brachst du aber nicht zu gießen, ich habe keine meiner Feigen nach dem Jahr der Auspflanzung gegossen, vielleicht ausnahmsweise noch im 2. Jahr bei extremer Trockenheit. Ich finde dass die Feigen in trockenen Jahren sogar noch besser schmecken, die Textur ist aber nicht trocken, sondern bei Vollreife eher wie Konfitüre oder cremig.

Wie geht es deiner Negronne und HC? Meine HC Stecklinge vom letzten Jahr sind voller Feigen, die aber später in der Entwicklung sind als am Mutterbaum.
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Arni99
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Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Wien Umgebung 248m

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #7317 am:

Interessanter Klimavergleich Bozen/Wien:
Anmerkung - der Minusrekord aus Wien ist meines Wissens vom 24.1.1942 mit -29,2°C und nicht -26.

Basis 1961-1990:
Bozen: https://at.wetter.com/reise/klima/klimatabelle/italien-bozen-IT0TA0010.html
Wien: https://at.wetter.com/reise/klima/klimatabelle/oesterreich-wien-ATAT10678.html

Hier Wien 1955-2018: jedes Jahr kältester und wärmster Tag
https://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/tabellen/temperatur-zr.html

2018 Jahresmittel 12,4°C - ab 14°C Jahresdurchschnitt spricht man oft von mediterranem Klima zumindest auf die Wärmesumme bezogen.
Wien Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
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kaliz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

kaliz » Antwort #7318 am:

@philippus
Die Feige ist ausgepflanzt, es handelt sich um die Feige die ich ursprünglich als Negronne gekauft habe. Die Früchte sind auch eindeutig reif und nicht hart, nur halt irgendwie nicht saftig. Es ist schwer zu beschreiben und wie gesagt, der Geschmack ist schon gut mit konzentriertem Aroma, aber halt auch eindeutig diesem Geschmack nach getrockneter Feige. Die Qualität der Früchte ist auch sehr konsistent, bis jetzt waren echt alle Früchte die ich von dem Strauch ernten konnte so, weshalb ich denke, dass es sich um eine Sortentypische Eigenschaft handelt.

Der kleinen Negronne und Hardy Chicago geht es gut. Sie haben dieses Jahr kräftig zugelegt, aber noch keine Früchte angesetzt. Ich denke ich werde sie vor dem Winter noch in größere Töpfe umtopfen. Vielleicht gibt es ja nächstes Jahr erste Früchte. :)
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7319 am:

Arni99 hat geschrieben: 23. Sep 2019, 10:28
Interessanter Klimavergleich Bozen/Wien:
Anmerkung - der Minusrekord aus Wien ist meines Wissens vom 24.1.1942 mit -29,2°C und nicht -26.

Bozen: https://at.wetter.com/reise/klima/klimatabelle/italien-bozen-IT0TA0010.html
Wien: https://at.wetter.com/reise/klima/klimatabelle/oesterreich-wien-ATAT10678.html

Hier Wien 1955-2018: jedes Jahr kältester und wärmster Tag
https://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/tabellen/temperatur-zr.html

2018 Jahresmittel 12,4°C - ab 14°C Jahresdurchschnitt spricht man oft von mediterranem Klima.

Da muss man aufpassen. Das mediterrane Klima definiert sich nicht unbedingt über das Jahresmittel. Ob das Limit bei 14°C und nicht eher bei 13°C liegt weiss ich nicht... <Wichtiges Merkmal ist durchschnittliche Temperatur im wärmsten Monat (die ursprünglich bei 22°C lag, aber inzwischen erreichen das auch außerhalb des mediterranen Raums einige Gebiete in Europa) bei gleichzeitig deutlichem Niederschlagsminimum in dieser Jahreszeit (und Maximum im Winterhalbjahr). Manchmal liest man auch, dass der durchschnittliche Tiefstwert im kältesten Monat nicht unter Null liegen sollte. Die Eingrenzung wird teils sehr kontroversiell diskutiert.

Bozen hat sicher submediterrane Züge, ist aber nicht mediterran, dafür wird es zu kalt und es ist wahrscheinlich nicht trocken genug. Günstig ist aber dort die kräftige Tageserwärmung und die wenigen Eistage im Vergleich zu Wien.
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