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Frostfeste Kletterrose für Halbschatten (Gelesen 14817 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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wollemia

Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

wollemia » Antwort #75 am:

Die Winterhärtezonen gelten so nicht eins zu eins für Europa. Sie sind für USA entwickelt worden, also viel weiter südlich wie hier mit längeren Sommern und besserer Triebausreifung.
Das stimmt so nicht.Das Konzept ist zwar ursprünglich in den USA entwickelt und auf die dortigen Gartenpflanzen angewendet worden, lässt sich aber für Europa entsprechend umsetzen, so wie wie es Heinze und Schreiber 1984 getan haben, nachzulesen z. B. in Bärtels "Gartengehölzen" oder im Original in der DDG-Buchreihe.Dabei wurde das ursprüngliche Konzept sogar erweitert und die Zonen 5 - 8 wurden in Halbzonen a und b untertewilt, um den kleinräumigeren klimatischen Verhältnissen in Europa im Vgl. zu Nordamerika Rechnung zu tragen.Diese für Europa erstellten Winterhärtezonen gelten selbstverständlich für Pflanzen, die in Europa gepflanzt werden. Dazu wurden sie ja gemacht.Wenn eine Pflanze in Europa in WHZ 6a auf Dauer wächst und gedeiht, so ist sie in Europa in WHZ 6a winterhart - was denn sonst?Was man nicht tun darf- vielleicht meintest du das: Eine Pflanze, die in USA in Zone 7 hart genug ist, kann in Mitteleuropa durchaus selbst in Zone 8a kritisch sein - aus den von dir genannten Gründen.Was häufig nicht verstanden wird: Eine Zuordnung einer Pflanze zu einer Winterhärtezone erfolgt mit der Einschätzung, dass diese Pflanze dort eine etwa 80 %ige Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Mit anderen Worten: Eine in Zone 6b harte und dort angebaute Pflanze kann in einem strengeren Winter dort durchaus Schaden nehmen.Nehme ich in Zone 6b eine Pflanze, die noch in Zone 5 hart ist, bekomme ich mehr Sicherheit, dass sie auch in strengeren Wintern keinen Schaden erleidet, nehme ich eine Pflanze, die in 7b eingestuft ist, gehe ich ein höheres Risiko ein. Kann aber trotzdem viele Jahre gutgehen.Dass auch aus anderen Gründen die Angabe der WHZ nur eine erste Orientierung gibt, ist hinlänglich bekannt.Das Hauptproblem bei der Angabe der Winterhärtezone, in der eine Pflanze noch gedeihen sollte, ist aber Folgendes: Für die meisten Pflanzen, und insbesondere für die vielen vielen Züchtungen, liegen gar keine hinreichend abgesicherten Infos zur Winterhärte vor.Wer Pflanzen verkaufen will, profitiert erstmal davon, sie als "winterhart" einzustufen, auch wenn Erfahrungen fehlen.Und wenn ein begeisterter Pflanzenliebhaber schreibt, seine Pflanze habe in dem und dem Gebiet, das zur WHZ 6 gehört, zwei oder drei Winter im Freien überlebt, so wird daraus schnell "ist in Zone 6 winterhart". Beim nächsten strengen Winter, der die Verhältnisse geraderückt, weil er kälter als der Durchschnitt war, kommt dann schnell die Behauptung auf, die WHZ wäre falsch, der letzte Winter wäre ja mindestens 1 - 2 Zonen strenger gewesen.So eine Behauptung zeigt aber nur, dass das Konzept der WHZ nicht richtig verstanden wurde.
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Mediterraneus
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Mediterraneus » Antwort #76 am:

Hallo wollemia,die Temperaturgrenzen der Zonen sind schon gleich.Aber die kompletten Witterungsumstände dort sind anders.Eine Zone 7b in Spanien ist anders als eine 7b in Deutschland. Dort gibt es vielleicht den gleichen Frost wie hier, aber nur eine Nacht und ohne Dauerfrost.Die Winterhärte ist ja nicht nur von der Temperatur alleine abhängig. Auch Feuchtigkeit, Sonnenscheindauer, Dauer der Jahreszeiten etc. sind entscheidend.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
wollemia

Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

wollemia » Antwort #77 am:

Eine Zone 7b in Spanien ist anders als eine 7b in Deutschland. Dort gibt es vielleicht den gleichen Frost wie hier, aber nur eine Nacht und ohne Dauerfrost.Die Winterhärte ist ja nicht nur von der Temperatur alleine abhängig. Auch Feuchtigkeit, Sonnenscheindauer, Dauer der Jahreszeiten etc. sind entscheidend.
Diese Einschränkungen gelten ebenso innerhalb der USA bzw. Nordamerikas: Pflanzen, die in Zone 8 in Kalifornien wachsen, können in Zone 8 im Südosten der USA komplett versagen. Deshalb hatte ich ja geschrieben:"Dass auch aus anderen Gründen die Angabe der WHZ nur eine erste Orientierung gibt, ist hinlänglich bekannt."
marcir

Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

marcir » Antwort #78 am:

Und nocheinmal: HMF vermittelt einen Richt- Durchschnitts- und Mittelwerte. AREs sind die Administratoren, die mit Quervergleichen, in etwa die Werteeintragen. Absolut keine Rosenverkäufer! ::) Sondern freiwillige und oft angefressene Rosenliebhaber. Wie schon gesagt, da spielen noch viel mehr Gegebenheiten rund um die Rose eine Rolle, als nur die Temperaturen. Aber das wurde jetzt schon zigmal gesagt. Auch hier nachzulesen:
Hallo, Mediterraneus,
...Die Winterhärtezone gibt übrigens die MITTLERE Tiefsttemperatur in einem Gebiet an und schließt einzelne viel tiefere Werte nicht mit ein. ...
das ist ein Missverständnis (oder jedenfalls missverständlich ;)): Man nimmt jeweils die absolute Tiefsttemperatur eines Jahres, addiert die Zahlen möglichst vieler Jahre und teilt diese Summe dann durch die Anzahl der addierten Messwerte (=Anzahl der Jahre) - so erhält man den für die eigene Winterhärtezone maßgeblichen Durchschnittswert. Die Bestimmung der Winterhärtezone basiert also ausschließlich auf der absoluten Tiefsttemperatur.In einem Punkt hast du natürlich Recht: In einen Durchschnittswert können extreme "Ausreißer" einfließen. Das Beispiel meiner eigenen Region (Messwerte der DWD-Station SB-Flughafen) zeigt es: Der Durchschnittswert aus den Tiefsttemperaturen der Jahre 1951 bis 2010 liegt bei -12,3°C. Die Ausschläge reichen in dieser Zeit von eisigen -20,8°C (1956) bis zu milden -4,5°C (1974); diese Spanne wird durch die Durchschnitts-Berechnung zwangsläufig nivelliert. Hier ist der Portal-Artikel von Bernhard; da sind Funktion, Nutzen und Grenzen von Winterhärtezonen-Angaben vorzüglich erklärt. Schöne GrüßeQuerkopf
Und da:
juttchen hat geschrieben:Die Angaben zur Frosthärte bei HMF nehme ich nur als ungefähre Richtschnur, da gerade bei der Frosthärte das Mikroklima im Garten nach meiner Einschätzung eine viel größere Rolle spielt. Hinzu kommt noch, welchen Streßfaktoren die Rosen in der Vegetationsperiode ausgesetzt war.
Und:
Querkopf hat geschrieben:Klimazonen/ Winterhärtezonen sind keine Meteorologen-Kategorie. Sondern nur eine Hilfskonstruktion von Gärtnern und Pflanzenfreunden. Die ist bloß eine ganz grobe Orientierung, denn sie berücksichtigt nur einen einzigen Wetterfaktor: die absolute Tiefsttemperatur jedes Jahres. Andere - ebenso relevante - Faktoren bleiben außen vor, z. B. Dauer der Frostperiode, Witterungsverlauf etc.pp.. Winterhärtezonen-Angaben darf man deshalb nie überbewerten (Bernhard hatte das in seinem hiesigen Portal-Artikel zum Thema sehr schlüssig dargelegt). Was Pflanzen aushalten oder eben nicht, hängt ja nicht allein von den Temperaturen ab. Es spielen viele andere Faktoren mit (siehe oben: z. B. Dauer der Frostperiode, Wetterverlauf, Wasserhaushalt...), und die spielen überdies zusammen. Zu fragen ist auch, ob Pflanzen sich nach einem Erstschaden (der schwach oder sogar äußerlich unsichtbar sein kann) regenerieren konnten; wenn nicht, wird ein erneuter Schad-Einfluss sie härter treffen als der erste.... Langer Rede kurzer Sinn ;): Fürs Überleben oder Nicht-Überleben von Pflanzen gibt es keine exakten Erklärungen. Und einfache Erklärungen schon gar nicht. (Ende OT)Schöne GrüßeQuerkopf
marcir

Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

marcir » Antwort #79 am:

Danke Wollémia, das ist sehr verständlich geschrieben.Ich habe in Italien Kletterrosen im Schatten einer Hauswand gesehen, die 5 m und mehr hoch wachsen.Klar, die wächst auch bei uns, wird aber niemals so hoch. Womit ich aber leben kann und die Rose trotzdem auch mit 2 m geniesse.
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Anne Rosmarin
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Anne Rosmarin » Antwort #80 am:

Marcir, Danke nochmal für die Zusammenfassung.Ich frage mich eben wie es dazu kommt, dass solche Rosen wie Westerland Cecile Brunner, Jacques Cartier, Louise Odier u.a. eine Frosthärte bis 5b und noch härter zugeordnet bekommen, was ich nicht nachvollziehen kann. Warum bleibt das so stehen?Klar kann es Unterschiede geben, aber gerade dewegen können wir ja hier auch anderslautende Erfahrungen zusammen tragen und auch mal sagen, dass es so nicht stimmt.@med. ich habe bereits weiter vorne geschrieben, welche kletternden Sorten hier gut gedeihen. Möchte dich bitten, meine Texte genau zu lesen und mir keine anderen Aussagen unterzuschieben. Ich habe nicht geschrieben, dass gar keine Rosen gedeihen.Wie auch, wir haben selber ja etliche(ziemlich viele).Finde deine Texte auch nicht witzig, sondern nur verwirrend.Die üblichen Rosen, die auch in der einen hiesigen Gärtnerei angeboten werden, sind die, welche eben gerade gefragt sind, und in zeitschriftzen beschrieben werden. "alte englische Rosen" und so .Es werden auch Moschates empfohlen, der Gärtner, welcher selber allerdings nur kübelt, hat mir selbst gesagt, dass die Pembertons besonders frosthart sind. Und dann erlebt man Gartenfreunde, die an sich zweifeln, weil die (hochgelobten)Rosen klein bleiben, zurückfrieren oder anderweitig kümmern. Und dann meinen in ihrem Boden gedeihen keine Rosen und ähnliches :-[.Es gibt aber recht viele frostharte Rosen, die eben größtenteils nur einmal blühen. Na und.LG
Liebe Grüße, Anne

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Rose Lady
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Rose Lady » Antwort #81 am:

Ich richte mich zum einen nach den Werten die bei hmf angegeben sind, dann nach den Empfehlungen meiner Lieblings- Rosengärtnerei - und ab und zu schaue ich mal im Internet nach, was die kanadischen Rosenanbieter so empfehlen - das probiere ich dann aus.Ich habe mir auch wunderschöne Kletterrosen, die in Deutschland ohne Probleme den Winter überstanden haben (als Versuch) an die Hauswand gepflanzt - die ersten Triebe sinde gerade bei 30 cm angekommen....von Knospen noch keine Spur....Deshalb bin ich bei Kletterosen gar nicht wählerisch - einmalblühend reicht bei meiner eh etwas kürzeren Vegetationsperiode völlig. Hauptsache frosthart - und da bleibt bei mir nicht allzuviel.Louise Odier steht bei mir als Busch, halbschattig - ist jetzt im 2. Standjahr bei ca.1,20 Meter - also eher problemlos.Die Pembertons - das sind doch Danae oder Cornelia? - Danae 2. Standjahr 90cm, Cornelia ist neu, hat super ausgetrieben - ich werde berichten. GdF 2. Standjahr - knapp 1 Meter hoch.Geschwinds Nordland habe ich auch - ist aber noch zu neu, um etwas dazu sagen zu können - ich bin nicht sicher, ob diese Rose etwas für den Halbschatten ist.Neu ist bei mir noch Wänningers Himmelsstürmer.Meine persönliche Empfehlung für den Halbschatten -öfterblühend ist ebenfalls Flammentanz.
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Anne Rosmarin
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Anne Rosmarin » Antwort #82 am:

Flammentanz hatte ich ja auch schon erwähnt.Sie hat eine schöne samtige rote Farbe und die Blüten sindim Aufgehen sehr schön, die Knospen so edel, un d die Blütenöffnen sich recht langsam schalenförmig, auch später sind sie noch leicht samtig- gar nicht so plastikartig, wie andere moderne rote Kletterrosen, sondern etwas weich und sanft. das Innere sieht auch mehrere Tage lang wirklich gut aus, zuerst gelbe Staubgefäße, dann leicht verblassend.Sie blüht verhältnismäßig spät und ziemlich lange(4-6 Wochen).Leider haben wir sie bisher noch nicht per Steckling vermehrt bekommen,aber ich habe gerade wieder welche gesteckt...Zuerst mochte ich sie nicht so, aber sie hat was...Geschwinds Nordlandrose 1 tut sich , wenns schattig ist mit Blühen schwer...eine sehr schöne duftende Rose mit besondern schönem blattwerk,aber bei Halbschatten wäre ich vorsichtig. NLR 2 kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.LG
Liebe Grüße, Anne

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Mediterraneus
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Mediterraneus » Antwort #83 am:

PS: Ich bin der Meinung, dass man überall in Deutschland (auch bei Dresden) die gängigen Kletterrosen pflanzen kann.Was ist denn so schlimm, wenn da einmal was zurückfriert. Da schneidet mans ab und gut ist.
Das kann ich unterschreiben ;), wobei ich ergänzen möchte, dass man dann damit leben können sollte, Kletterrosen von 40cm zu haben, oder vielleicht 1m Höhe(bei uns seit Jahren Zephirine Druohin an sehr geschütztem Platz). Auch welche die dann gar nicht mehr blühen(Rambler). Oder ganz tote, vielleicht ziert ja der trockene Stummel(bei uns Souvenir de St. Annes)Wem dies nichts ausmacht, der kann natürlich überall in Deutschland die gängigen Kletterrosen pflanzen.Nicht ganz ernst gemeint...LG
@ Anne:Du musst es ja auch nicht lustig finden.Ich hab jetzt nochmal nachgelesen, was du für "gängige" Kletterrosen genannt hast, die bei dir nicht gedeihen. Flammentanz ist eine, die ich auch empfehlen würde. Aber die oben nochmal zitierten würde ich jetzt nicht als Beispiel dafür nehmen, dass man in Deutschland mit Kletterrosen Schiffbruch erleidet.Jemand, der von Rosen wenig versteht, könnte von solchen Aussagen abgeschreckt werden, es mit Kletterrosen zu versuchen.Klar muss man drauf hinweisen, dass eine Kletterrose frostempfindlich ist, und man sie schützen soll. Wenn du einen Winterschutz nicht ästhetisch findest, dann musst du halt mit 40 cm Rosen leben können. Dieser Winterschutz wird übrigens in fast jeder deutschen Rosenliteratur empfohlen, sogar in "Mein Schöner Garten".Und ich behaupte immer noch, dass man unter den empfohlenen Kulturbedingungen an einer Wand oder ähnlichen Plätzen Kletterrosen überall in Deutschland (Flachland, nicht Funtensee) kultivieren kann. Man ist halt in der Auswahl etwas eingeschränkt und sollte auch einmalblühende in Erwägung ziehen. Und es wird auch so immer wieder einen Polarwinter geben, wo die Kletterrose zurückfriert. Bei tiefer Pflanzung passiert ihr aber auch dann nichts. Man muss eh ab und zu auslichten und auch ohne Frost sterben ab und zu Triebe ab, die raus müssen.Nix für unguatLG
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

martina 2 » Antwort #84 am:

Dank, wollémia, auch von mir für deine Ausführungen.
Was häufig nicht verstanden wird: Eine Zuordnung einer Pflanze zu einer Winterhärtezone erfolgt mit der Einschätzung, dass diese Pflanze dort eine etwa 80 %ige Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Mit anderen Worten: Eine in Zone 6b harte und dort angebaute Pflanze kann in einem strengeren Winter dort durchaus Schaden nehmen.Nehme ich in Zone 6b eine Pflanze, die noch in Zone 5 hart ist, bekomme ich mehr Sicherheit, dass sie auch in strengeren Wintern keinen Schaden erleidet, nehme ich eine Pflanze, die in 7b eingestuft ist, gehe ich ein höheres Risiko ein. Kann aber trotzdem viele Jahre gutgehen.
Natürlich, jeder muß am eigenen Standort mit dem jeweils speziellen Kleinklima eigene Erfahrungen machen. Dennoch wundere ich mich schon, wie bei hmf z.B. Zonenangaben wie 2a (-46 bis -40°C) zustandekommen, wenn ich mich richtig erinnere, bei Erinnerung an Brod - das läßt sich bestenfalls mit Überwinterungsmethoden rechtfertigen, wie sie Krimrose beschrieben hat :o (Das soll jetzt aber keinesfalls die verdienstvolle Arbeit dort schmälern!)Die obere Grenze der Zone 3a (-40bis - 34,5°C) könnte im Winter 2009/10 bei uns kurzfristig zum Tragen gekommen sein, den es war ein Kahlschlag wie noch nie. Selbst im Dorf, wo es geschützter ist als bei uns, sind Rosen, die ich jahrzehntelang bewundert habe, verschwunden, ich selbst mußte sogar Wildrosen und Rugosas großteils bodeneben schneiden.
Und es wird auch so immer wieder einen Polarwinter geben, wo die Kletterrose zurückfriert. Bei tiefer Pflanzung passiert ihr aber auch dann nichts. Man muss eh ab und zu auslichten und auch ohne Frost sterben ab und zu Triebe ab, die raus müssen.
Das stimmt leider nur zum Teil, denn manche Rosen vertragen den Totalschnitt nicht oder nur schlecht. Dazu kommt, daß in Gegenden mit starken Frösten und kurzer Vegetationsperiode die neuen Triebe meist wieder Schaden nehmen und die Rose sich nicht mehr erholt. Außerdem ist es nicht jedermanns Sache, jahrelang nackte Drahtseile anschauen zu müssen - ich weiß, wovon ich rede 8)Da ja offensichtlich neuerdings Interesse an dieser Problematik besteht (lange Zeit hatte ich den Eindruck, daß hier fast ausschließlich in Zone 7-8 gegärtnert wird), mach ich dann einen Faden auf - mit Fotos von Rosen, die das Desaster doch überstanden haben ;)
Schöne Grüße aus Wien!
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Anne Rosmarin
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Anne Rosmarin » Antwort #85 am:

@mediterraneus,Irgendwie reen wir aneinander vorbei ???. Warum nur habe ich bei dir(und nue bei dir hier) immerzu das gefühl meine Worte werden solange verbogen, bis sie ganz falsch klingen?Ich bin durchaus der Meinung, dass man Kletterrosen für sehr viele Klimazonen finden kann, aber es geht eben nicht überall alles!Mit dem Thema habe ich mich wirklich ziemlich eingehend befasst und wir selbst haben auch wirklich ziemlich viele Rosen selbst bei uns daheim, auch viele kletternde.Bist du dies Jahr mal in sangerhausen gewesen und hast duir diort die Kletterrosen angesehen?Ich finde es eher abschreckend, wenn man blauäugig eine unpassende Rose pflanzt und dann damit scheitert, weil sie nicht wunschgemäß wächst.Wichtig ist, die Rose passend zur Klimazone auszuwählen, und dann entsprechend zu pflegen. Tief zu pflanzen ist sowieso immer von Vorteil hilft aber, wenn die Rose nicht paßt auch nicht wirklich, Manchmal bleibt ein Kümmerstummel erhalten, manchmal gar nichts.Es ging hier um Kletterosen die sehr viel Kälte aushalten und dann noch ihre Funktion erfüllen und es stimmt einfach nicht, dass alle gängigen Rosen das tun, wenn man sie nur tief einpflanzt und Winterschutz gibt.Es wird mir nicht klar, wieso du partout darauf bestehst, dass alle gängigen Kletterrosen überall(außer Gebirge) gedeihen. Aber sei es so.Ich schreibe zu dem Thema jetzt hier nichts mehr, das ist mir jetzt zu blöd, wenn das hier so zerfriemelt und verdreht wird.Finde das aber auch schade, da ein Meinungsaustausch zu dem Thema mir wichtig scheint.LG
Liebe Grüße, Anne

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Landpomeranze †
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Landpomeranze † » Antwort #86 am:

Eine Kletterrose, die -25 °C erträgt???Da habe ich erhebliche Zweifel, dass es so etwas gibt.
Doch doch, gibt es :) Flammentanz steht hier - allerdings an der Hauswand - seit Jahrzehnten, Veredelung weit über Erdniveau und auch sonst ziemlich vernachlässigt, nur nach dem Winter 2005/06 musste ich zur Schere greifen. Letzten Winter mit -24° und wochenlangem Kahlfrost hat sie ohne jeglichen Schutz unbeeindruckt überstanden.Constance Spry steht seit 2004 und wenn ich nicht beherzt schneiden würde, könnte ich mir beim Schlafzimmerfenster auf ca. 3 Meter Höhe die Vorhänge sparen.Brenda Colvin steht seit 5 Jahren in einer Windschneise an einem alten Kirschbaum -hier muss ich jetzt zur Schere greifen, der letzte Winter hat doch einiges erfrieren lassen. Aber auch nach dem Rückschnitt ist sie immer noch dicht und zwischen 3 und 4 Meter hoch. Chianti ist im dritten oder vierten Jahr ca. 2 Meter hoch, zeigt keinerlei Frostschäden und will noch höher werden.Schwarzer Samt braucht ca. 2 Jahre zum eingewöhnen, danach ist sie anscheinend nicht umzubringen, im dritten Jahr ca. 2,5 Meter. Bis auf Schwarzer Samt sind alles Einmalblüher.Die Rosen bekommen keinerlei Winterschutz - kein Reisig, keine Matten, keine Daunenjacke.Von Louise Odier rate ich ab, sie duftet zwar wunderbar, ist aber ab Juni nackt und ein kläglicher Anblick.
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Rose Lady
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Rose Lady » Antwort #87 am:

Klar gibt es noch ein paar mehr Rosen als die hier genannten - aber die gesuchte Rose sollte ebenfalls Halbschatten vertragen.Constance Spry ist frosthart -wächst bei mir aber besser mit mehr Sonnenschein.
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Mediterraneus
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Mediterraneus » Antwort #88 am:

@mediterraneus,Irgendwie reen wir aneinander vorbei ???. Warum nur habe ich bei dir(und nue bei dir hier) immerzu das gefühl meine Worte werden solange verbogen, bis sie ganz falsch klingen?Ich bin durchaus der Meinung, dass man Kletterrosen für sehr viele Klimazonen finden kann, aber es geht eben nicht überall alles!Mit dem Thema habe ich mich wirklich ziemlich eingehend befasst und wir selbst haben auch wirklich ziemlich viele Rosen selbst bei uns daheim, auch viele kletternde.Bist du dies Jahr mal in sangerhausen gewesen und hast duir diort die Kletterrosen angesehen?Ich finde es eher abschreckend, wenn man blauäugig eine unpassende Rose pflanzt und dann damit scheitert, weil sie nicht wunschgemäß wächst.Wichtig ist, die Rose passend zur Klimazone auszuwählen, und dann entsprechend zu pflegen. Tief zu pflanzen ist sowieso immer von Vorteil hilft aber, wenn die Rose nicht paßt auch nicht wirklich, Manchmal bleibt ein Kümmerstummel erhalten, manchmal gar nichts.Es ging hier um Kletterosen die sehr viel Kälte aushalten und dann noch ihre Funktion erfüllen und es stimmt einfach nicht, dass alle gängigen Rosen das tun, wenn man sie nur tief einpflanzt und Winterschutz gibt.Es wird mir nicht klar, wieso du partout darauf bestehst, dass alle gängigen Kletterrosen überall(außer Gebirge) gedeihen. Aber sei es so.Ich schreibe zu dem Thema jetzt hier nichts mehr, das ist mir jetzt zu blöd, wenn das hier so zerfriemelt und verdreht wird.Finde das aber auch schade, da ein Meinungsaustausch zu dem Thema mir wichtig scheint.LG
Ja, es geht speziell um eine besonders harte Kletterrose, richtig.Dietmar suchte eine für Dresden, die bis Zone 5b hart ist. Er befindet sich aber in einer milderen Zone, er will nur eine, die alles aushält.Dann gings um die Klimazonen, wo ja jeder sich in einem anderen System befindet und sich nach irgendwas einordnet. Deutschland hat in der Fläche die Zonen 6 - 7. Dass es dort spezielle Frostlöcher gibt ist klar.Aber in der Fläche kann man mit Zone 6 - 7 viele Kletterrosen kultivieren. Und dort hat man auch nicht jedes Jahr Rückfrost bis zum Boden.Ich habe das Gefühl, viele nehmen die letzten 3 Rekordwinter als Maßstab für ihre Winterhärtezone und für das kultivieren von Kletterrosen im allgemeinen.Solche Winter sind mit Sicherheit das Aus für manche Rose, vor allem, weil 3 nacheinander so kalt waren.Die letzten 25 Jahre davor wuchsen die Kletterrosen prächtig und froren auch nicht so zurück. Diese milderen Winter sind halt wieder der Ausgleich, so dass man unter dem Strich immer wieder auf eine Härtezone von etwa 6 - 7 in Deutschland kommt (Es gibt wenig Zone 8 und wenig 5 als Ausnahmen).Ausreißer gibt es immer, ändern aber die Zone nicht nach unten oder oben.Soviel zum allgemeinen Thema der Winterhärtezone.Aber Anne, du hattest Recht, es ging speziell um besonders frostharte Rosen. Und das können natürlich nicht alle gängigen sein, stimmt!(Ich hab ums Eck gedacht und gemeint, dass die gängigen Rosen im gängigen Deutschland gedeihen)Nicht aufregen, alles wird gut 8)
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Landpomeranze †
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Re:Frostfeste Kletterrose für Halbschatten

Landpomeranze † » Antwort #89 am:

Bei mir steht sie halbschattig, Ostseite. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass sie noch besser wächst...Das (schlechte) Bild zeigt die Hälfte des Monsters Anfang Juni mit den ersten Blüten. Breite ca. 3 Meter, Höhe - mit jährlichem Rückschnitt - detto.
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