....... dass F1 ihre Gene nicht normal weitergeben, also nicht normal vermehrt werden können. .....
Sachlich schlicht falsch. Der Heterosiseffekt ist bereits von Darwin bei frei lebenden Populationen beobachtet und beschrieben worden, also vollkommen normal und natürlich. Im Ergebnis bei der Züchtung vielleicht nicht wünschenswert. Aber:
....Ansonsten will ich selbst einfach Samen von Pflanzen, richtige Samen, ...
Selbstverständlich kann man auch aus Hybridmaterial Saatgut gewinnen und dieses auch mit den gleichen Eigenschaften, wie die Parentalgeneration, 50 % der Nachkommen haben das gleiche Erbgut, wie die Eltern, die anderen muß man einfach aussortieren (nachzulesen bei Mendel). Es bleibt in der F2,3,4.... nur der Heterosiseffekt aus. Und das so etwas geht, zeigt z.B. der Nachbau der Tomate Sungold. Also: (Gart, nimm es nicht persönlich, aber Du bist ja in die Offensive gegangen) Es kritisiert sich aus Sachkenntnis heraus leichter.

..... Unterdessen schwelge ich in meinem Naturgarten, der sowas wie das Paradies wiedergeben soll. Ich geniesse es, da offenabblühende, noch so bittere Pflanzen zu beernten, weil das ja sonst kaum mehr möglich ist.
tja, und im Paradies hat es auch schon Äpfel gegeben, zugegebenermaßen mit den bekannten negativen Folgen

. Und Obst, wie Äpfel sind nun einmal auch das Ergebnis von Züchtung und genügen damit auch schon nicht mehr Deinem Kriterium: "nicht besonders auf eine Eigenschaft hingezüchtet".

Cielleicht hätte Adam in den hingehaltenen Wildapfel eben nicht gebissen.
...Warum die Biobauern nicht nur noch biologisch erzeugtes F1 Saatgut einsetzen können, damit wäre das Thema Pollenflug erledigt.
Schlicht, weil nicht die Bauern, sondern die Saatguthersteller das Problem haben. Und dieses gerade bei den Windbestäubern, die natürlich sehr weit streuen. Und weil sich der Anteil an gentechnisch verändertem Genmaterial im Saatgut akkumuliert.
Yorvik hat geschrieben:..... Vielleicht besprechen wir weitergehende Fragen dazu auf einen neuen Strang.
max

, vielleicht machst Du hieraus wirklich einen neuen thread, ich antworte hier eigentlich wirklich nur noch mit ganz schlechtem Gewissen.

Yorvik hat geschrieben:Ausgangspunkt der Dislussion war die Frage nach der Saatgutqualität bei einem Discounter. Mir ist nicht ganz klar, ob diese Frage beantwortet ist oder nicht.

Natürlich bekommt man auch bei einem Discounter ordentliches Saatgut, und wer F1 nicht anbauen will, findet den entsprechenden Hinweis auf der Verpackung. Und was ich eigentlich im "normalen" Samenhandel eher selten gesehen habe und mir viel häufiger wünschen würde, exakte Grammangaben. Auf vielen anderen Saattüten (im konventionellen Handel) finden sich meist nur Angaben: "reicht für 6 Meter". Wenn man dann mal die Aussaatvorschriften hernimmt und die Körner nachzählt, merkt man schnell, daß man beschubst wird. Natürlich ist es wünschenswerter, ökologisch angebautes Saatgut zu verwenden und natürlich ist es wünschenswert, daß wir unser eigenes Saatgut erzeugen und natürlich ist es wünschenswert, daß wir für viele Sorten private Erhalter finden und ich bin der letzte, der das nicht begrüßen würde. Nur irgendwann bricht sich Anspruch und Wirklichkeit. Und wer einen (Nutz-)garten unterhält, tut damit schon etwas Gutes, für sich und für die Umwelt, egal welches Saatgut er verwendet. Und auf diesem Wege kommt man vielleicht dahin, sich mit weiteren Problemstellungen auseinanderzusetzen. Und früher oder später kommt ein jeder an seine Grenzen und sagt, das kann ich leisten und das nicht, der eine früher, der andere später, die meisten aber schneller, als sie denken.

. Mir würde es jedenfalls schon reichen, wieder mehr Leute mit einer Saattüte, sei sie auch von Lidl, im Garten zu erwischen, als mit der Grillzange oder eben auch gar keinen mehr in vielen verlassenen Gärten.
Sonnenstrahl hat geschrieben: Schöne, gesunde und natürliche Natur muss auch in Zukunft vorhanden sein. Und es ist klar, dass wir mit unserem Handeln einen Einfluß darauf haben.
Nur Natur und Nutzpflanzen sind zwei paar Schuhe. Sinn und Zweck von Nutzpflanzen ist die Ernährung, oder auch der geschmacklich-sinnlichen Lust (wie halt schon bei Adam und Eva) der Menschen und dem werden sie unterworden. Zu achten ist dabei, daß der Anbau und die Züchtung von Nutzpflanzen keine negeative Rückwirkung auf die Natur hat, sei es durch Auswilderung, oder sonst etwas. Wobei man sich klar machen sollte, daß viele Eigenschaften, die wir aus den Nutzpflanzen herausselektieren, in der freien Wildbahn eher ein Nachteil darstellen, so etwas wie die Ährenbrüchigkeit beim Weizen. (Blumenkohl ist so hochgezüchtet, daß er in Kultur schon schwierig anzubauen ist, wie würde es ihm in freier Wildbahn gehen, ich denke, er wäre, bei den Nährstoffanforderungen, in der zweiten Generation ausgemärzt.) Daher stellen klassische Zuchtergebnisse weniger das Problem einer Gefärdung der Natur dar, als die recht unkontrollierten Eigenschaftszugaben in der Gentechnik. Insbesondere, da sich Eigenschaften nicht auf ein Gen festlegen lassen. Es gibt Eigenschaften, die poligen sind und mittlerweile vermutet man, das einzelne Gene auch mehrerse Eigenschaften steuern. Wissend, das ich wieder viel zu viel geschrieben habe ;Dtrotzdem versöhnliche Grüße Uwe