Marcir, ich denke,wenn Du in einer größeren Stadt wohnen würdest und vielleicht mal erlebt hättest, daß da Horden durchziehen und vielleicht noch "versehentlich" Pflanzen niedertrampeln, die Toilette zupi... und die Häppchenplatte leerräumen, würdest Du vielleicht auch Eintritt verlangen (müssen). Und wenn jemand so wie Ihr so einen Aufwand habt (Druckerpapier, Zeit, Beschriftungsmaterial, Angebot von Essen und Trinken) wär Euch wahrscheinlich keiner böse, wenn ihr zumindest einen Teil der Kosten wiederhaben wolltet. Ich muß zwar auf's Geld kucken leider, aber wenn ich über 100 km zu jemandem fahre, da kommt es doch nicht auf weitere 5 Euro an... Aber ich versteh Dich trotzdem gut, bei Euch kennen sich die Besucher eher, oder lernen sich dann kennen und bei Tag der offenen Tür in einer größeren Stadt ist es halt anonym, und bei Freunden oder welchen, die es werdenn könnten, möchte man halt keinen Eintritt verlangen...Meinen Garten können alle besuchen, zu jeder Zeit wenn ich im Garten bin und das ohne Eintritt. Soviele Leute sind es nicht, da wir in einem kleinen abgelegenen Dorf, nicht gerade an der Hauptstrasse wohnen.Für die "offene Gartentür" bin ich aber dazu übergegangen, Pflanzen in Töpfchen anzubieten, für etwa 1/3 vom eigentlichen Kaufpreis. In jedem steckt ein Etikett mit Angaben zu Sorten, Art, Wuchs und Preis. Daneben steht ein grosses Sparschwein. Angeboten hatte ich Storchenschnabel, Aloa Vera, Frauenmantel, Heuchera, Goldlacke, Hostas, verschiedene selbstgezogene Rosen, Holzkistli mit verschiedenen Pflanzen, und noch einiges mehr. Diskret hatte ich es etwas im Hintergrund aufgestellt. Viele meinten später, sie hätten es nicht gesehen.Wir betreiben für die offene Gartentür einen rechten Aufwand, mit der Nummerierung und Beschriftung, jetzt mehrheitlich der Rosen und drucken von Listen. Zudem "engagiere" ich eine Gartenfreundin, die Kaffee und Kuchen serviert. Das Schönste ist, es ergeben sich viele gute Gespräche, nette Bekanntschaften, ja sogar Freundschaften und mit einigen werden auch rege Pflanzen getauscht. Oft bringen Besucher ihrerseits etwas mit, oder fragen, ob ich einen Kuchen wolle. Auf keinen Fall könnte ich einen Eintritt verlangen, das wäre mir zuwider.
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Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra (Gelesen 17608 mal)
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Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Seid ihr nicht ein wenig zu streng?Soweit ich mich erinnere, sind in dem englischen Führer "Private Gardens open to the Public" oder so ähnlich (liegt schon etliche Jahre zurück, dass ich ihn in der Hand hielt) die meisten Gärten, wenn überhaupt, äußerst dürftig beschrieben, was den botanischen Inhalt angeht. Die "Facilities" hingegen sehr detailliert. Jessas, wenn mir 8 Euro zuviel sind, dann geh ich halt nicht rein. Ob sich ein Garten lohnt, stellt sich bei 2 oder 8 Euro ohnehin erst im Nachhinein heraus. Bei einer Schlossbesichtigung weiß ich ja meist auch nicht, ob die Exponate lohnenswert sind.
naja ;)ich besichtige gern eben 'eklektisch'...mediterrane thymianpflanzungen in reinkultur bsp. sind eben nicht mein ding so sehr ;)und im übrigen denke ich, dass man mit gezielten informationen auch die qualität des publikums bestimmen kann..mindestens gibts dann keine gelangweilten besucher

Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Ich bin sogar sehr für Eintritte in Schaugärten. Ich habe nämlich Hemmungen zu Frau Schultz nach Stotzheim und zu Frau Johannsen nach Hartheim zu fahren, weil ich nix mehr kaufen kann. Aber kucken möchte ich schon!!! Und wenn es nun einen Eintritt gäbe, könnte ich doch guten Gewissens prima kucken gehen ohne was zu kaufen!
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
..oder einfach fragen, ob man sich - mal wieder, warum denn nicht
- umschauen darf...vieleicht bereitet es ihr doch freude, wenn die besucher kommen, ohne etwas zu kaufen...allein um den genius loci zu geniessen 


Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Viele Leute sind zu höflich, solche Fragen mit einem Nein zu beantworten. Und ich wär auch etwas brüskiert, falls doch ein Nein käme...
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
....dann müssen sie eben mit den folgen leben.. :-\nimm es einfach,wies gesagt wird..alles zu hinterfragen, führt zu nix als selbstzweifeln 

Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Für einen "kommerziellen" Garten finde ich das Rosarium in Trattwörth eine gutes Beispiel. Man kann die Rosen, die man dort bestellen oder gleich mitnehmen kann, zu allen Jahreszeiten anschauen. Zur Blütezeit ist der Schaugarten eine Augenweide. Und Umsatz machen die Betreiber durch die Jausenstation, den Pflanzenverkauf und noch einigen Gartentand, den es im Hofladen gibt. Falls man da gar nix konsumieren will, kann man immer noch ein bisschen Geld in das Kästchen an der Tür zum Schaugarten werfen.
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Jetzt habe ich doch mal nachgeguckt...Die Gärten von Apeltern, die durch und durch kommerziell orientiert sind, ziehen jedem Besucher über 13 Jahre 10 € aus der Tasche, ohne daß es dafür noch etwas anderes als "Gucken" gibt. Kinder kosten 5 €, Parken 2 €, eine Führung durch das Gelände 40 €. Essen und Trinken im Park ist weder gut noch preiswert. Auch wenn es ein Unterhaltungsangebot für Kinder gibt, läuft man doch im Prinzip nur durch einen Riesenkatalog verschiedener Anbieter, garniert mit netten Anpflanzungen. So gesehen finde ich auch 8 € für einen wirklich gut gestalteten privaten Park oder Garten nicht zu viel, vor allem, weil man zu einen Bereich Zutritt gewährt bekommt, der eigentlich nicht öffentlich ist.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
FBB, wir machen nicht einen Besuch, wenn wir so weit fahren, sondern mehrere im gleichen Aufwasch. Als richtige "Profis" von Schaugärten, Rosenanlagen, Rosarien (in Deutschland, Italien, England, Frankreich, liegt es nun nicht mehr an einem einzigen Schaugarten, den wir nicht gesehen haben
. Wir können auch sehr wohl abschätzen, in welcher Preisklasse sich die Rosen, die wir dort kaufen, bewegen
. Klar doch, für ein Lustwandeln mit viel Zeit, sagen wir so als Tagesausflug, lohnt es sich allemal, dort die verlangten Euros zu bezahlen. Was ist dann der Zweck des Schaugartens von E.? Doch die gesehenen Rosen zu verkaufen, nicht? Gut wir kaufen sei einfach ohne im Schaugarten gewesen zu sein, weil wir sie ohnehin sicher vorher irgendwo schon gesehen haben
. Nach unseren Erfahrungen ist E. auch der einzige der für seinen Schaugarten Eintritt verlangt. Loubert, André Eve, Huber, alle mit angeschlossenen kommerziellen Rosenschulen, verlangen nichts, das ist doch der Unterschied.



Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
In privaten Gärten, die wir besuchen, erwarten wir gar nicht, das wir bewirtet werden, da wir meistens auch nur kurz bleiben können. (Im erwähnten negativen Beispiel wurde es uns aufgedrängt), zudem schickte man uns zuerst in Nachbars Garten, bei dieser Hitze. (Wenigstens konnten wir da sehen, wie schön abgestochene Rasenkanten aussehen, von denen ich nur träume). Wenn wir in unserem Garten eine Aufwand für den Tag der offenen Gartentür betreiben, dann nicht, weil es von uns erwartet wird, sondern weil wir selber Spass und Freude an der ganzen Sache (inkl. der Bewirtung) haben und wir möchten, dass die Besucher sich wohl fühlen und sicher wieder mal kommen. (Pflanzen, - Stecklinge
gebe ich natürlich auch gratis ab). Ob ich auch noch so denke, wenn sich ganze "Horden" in den Garten einfallen, FBB, da hast Du sicher recht, weiss ich jetzt auch nicht.Auf jeden Fall wird in der Schweiz noch kein Eintritt in den privaten Gärten verlangt und meistens gibt es sogar noch Kaffee und Kuchen. Wie Kai Eric schon erwähnte, auch ich freue mich, wenn mich Passanten etwas über den Garten fragen. Da werden sie dann von mir meistens eingeladen sich im Garten umzusehen.

Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
ich lausche manchmal einfach nur gern :Dbislang wollte auch noch niemand détails wissen..
- obwohl ich keine honorare nähme
;Ddass aber unternehmen einen integralen bestandteil ihres geschäftsbereichs nur gegen bezahlung zur besichtigung freigeben, ist mir einfach unverständlich - er sollte doch ein lockmittel par excellence sein 



Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Ich hab jetzt lange still alles mitgelesen als jemand, der jedes Jahr den Garten öffnet für ein paar Tage und finde, es wird zu streng geurteilt.Es wäre schön, bliebe es der Einschätzung jedes Einzelnen überlassen, ob er Eintritt nimmt oder nicht oder ein Spendentöpfchen hinstellt. Bei mir ist es das Töpfchen, dass ich für angemessen halte und zwar aus einem Erlebnis heraus. Ich besuchte vor fünf Jahren einen kleinen Reihenhausgarten, deren Besitzerin mit Stolz und Freude durch ihren Garten führte, dessen Stil nicht unbedingt meiner ist, aber sie konnte vermitteln und das war auch zu erleben, dass sie das, was sich im Garten tat, trotz Planung nicht erwartet hatte und überrrascht und an manchen Ecken überwältigt war und genau das wollte sie teilen mit anderen. Dafür hätte ich ihr auch zehn Euro gegeben...und das war der Impuls meinen Garten zu öffnen. Ein festes Entgelt dafür zu nehmen...und sei es nur eine kleine Summe...bedeutet eine Hemmschwelle, die ich nicht überschreiten mag und wenn auch viele ganz elegant dieses Töpfchen 'übersehen', freue ich mich über diejenigen, die etwas hineintun mit dem Kommentar, dass es für ein neues Pflänzchen gedacht ist...oder wie dieses Jahr ganz auffällig geschehen...eine ausgesuchte Kleinigkeit oder eine 'wie die Faust aufs Auge' passende Pflanze in den Garten tragen. Das ist etwas, was ich einfach gerne annehmen kann. :DEs gibt 'schwarze Schafe' auch in diesem Bereich, die nicht gleich erkennbar sind, nur ist es auch so, dass nicht jeder, der seinen Garten öffnet die Möglichkeit hat, Vorabinformationen irgendwo zu platzieren. Da ist mir die Erwartungshaltung etwas zu streng. ;)Wenn ich etwas ansprechen dürfte, dann eher, dass in diesem Jahr auffällig oft vorrausgesetzt wurde, dass Gartengucken auch Kaffee und Kuchen beinhaltet.
Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
tatsächlich
:-\was es nicht alles gibt
::)vielleicht hättest du darauf hinweisen sollen, dass es sich um einen garten handelt und nicht um eine kneipe 



Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Kai Eric, erstaunlich und bewundernswert, wie Du in einem kurzen einfachen Satz klar und treffend auszudrücken kannst, wo andere (ich meine mich) mühsam mit viel Zeit Sätze aneinander bauen, umformulieren, zufügen, wegstreichen müssen. 

Re:Eintrittspreis für den Zugang privater Gärten: Pro und Contra
Ich vergleiche mal zwei 8-Euro-Gärten (ob das nun auf Heller und Pfennig stimmt, weiß ich nicht, aber zumindest annähernd) Beide leben rein von den Besuchern.In Apeltern ist alles auf Kommerz und nach Schema f gestaltet, eine reine Schau, fabriziert von Landschaftsgärtnern, zum Teil gelungen, aber vieles durchschnittlich.In Berchigranche bei Monique und Thierry Dronet in den Vogesen sieht man einen Garten, der vor Kreativität und Ausdruck nur so strotzt, viele schöne Pflanzenkombinationen, einer der schönsten Gärten, die ich kenne! Inzwischen kommen bis zu 15.000 Besucher im Jahr, da kann man wirklich leben davon.Was mich aber wundert, ist die Tatsache, dass viele Besucher in Apeltern die Gebühr ohne mit der Wimper zu zucken zahlen und in Berchigranches motzen sie. Und sehr eigenartig finde ich, wenn man Kilometer und Stunden auf der Straße zubringt und dann für den Eintritt aus Prinzip zu geizig ist. Man kann ja danach Negativwerbung machen, aber zunächst muss ich ja den Garten gesehen haben. Auch in England nehmen manche Gärten ordentlich viel Geld und man sieht eher Enttäuschendes.