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Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 14. Jun 2017, 13:47
von Paw paw
Ich habe mal ein bisschen nach englischsprachigen Seiten gegoogelt. Es finden sich verschiedene Aussagen zur Aussaat. Von 60 bis 90 Tagen, oder 180 Tagen, bis zu 16 bis 24 Wochen sollen die Samen feuchtkalt vorbehandelt werden, also Kühlschrankaufenthalt. Die Samen sollen geerntet werden, wenn die Farbe der Fruchtstände von grün auf beige wechselt. Danach noch ein paar Tragen trocken lagern, damit sich die geflügelten Samen ablösen.
Auch gibt es Anleitungen zur Stecklingsvermehrung. Halbreife Stecklinge im Sommer, oder Steckhölzer im Spätherbst/Winter sollen gehen. Siehe z. B.
hier,
hier oder
hier.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 14. Jun 2017, 13:57
von Staudo
Im „Bärtels“ steht, dass die Samen nicht austrocknen sollten. Für Sorten wird Geißfußveredlung auf Sämlinge empfohlen.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 14. Jun 2017, 14:25
von bristlecone
Kasbek hat geschrieben: ↑14. Jun 2017, 13:26Danke für die Tips, bristlecone; ich gebe sie so weiter (bin hier nur Informationsmittler). So wie ich es verstanden habe, wird der Wallgrabenrand demnächst (samt oberhalb stehendem Baum) in den Wallgraben stürzen; die nicht ortsansässigen Eigentümer des ortsbildprägenden Herrenhauses tun keinen Handschlag (eine dringend erforderliche Dachsanierung des Herrenhauses mußte von der Denkmalpflegebehörde per Ersatzvornahme angeordnet werden, nachdem der obere Zwischenboden schon komplett durchgefault war und die Einsturzgefahr immer größer wurde), und somit ist mit Baumrettungsmaßnahmen erst recht nicht zu rechnen.
Na ja - wie steht denn die Denkmalpflegebehörde zur Schutzwürdigkeit des Baums?
Hier besteht die Möglichkeit, besonders schützenswerte Bäume (sei es wegen ihres Alters, ihrer historischen Bedeutung oder ihrer Orts- oder landschaftsprägenden Wirkung) als Naturdenkmale auszuweisen. Was nicht heißt, dass sie in jedem Fall erhalten werden müssen, aber es dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, die den Zustand oder Erhalt gefährden.
BaumdenkmalIch denke, die Behörde hat da einigen Ermessensspielraum und könnte, wenn der Baum als entsprechendes Schutzgut gesehen wird, fordern, erhaltende Maßnahmen am Wallgraben vorzunehmen. 8)
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 17. Jun 2017, 23:09
von Dunkleborus
Zur Keimung: Liriodendron scheint konkurrenzfreie Plätze zu benötigen. Hier steht einer und wirft jedes Jahr viele Samen ab. Ich habe erst zweimal Sämlinge gefunden, das erste Mal ein paar wenige nach partiellem Umgraben und Neupflanzen eines Staudenbeets in der Nähe, das zweite Mal letzten Sommer, als grossflächig eine neue Pflanzung angelegt wurde. Diesmal waren es hunderte.
In einem anderen Garten keimen sie im Rohhumus aus Lärchennadeln in Spalten und in mit Erde gefüllten Töpfen. Aber nie in vorhandenen Pflanzungen.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 18. Jun 2017, 07:19
von Garten Prinz
Samen von Liriodendron tulipifera haben eine 'low fertility'. Von alleinstehende Bäume sind nur 5-10% der Samen keimfähig.
Sehe:
https://archive.org/stream/whyyellowpoplars186boyc#page/n5/mode/2up
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 18. Jun 2017, 13:59
von michaelbasso
Das kann ich bestätigen. hab mir mal Samen aus den USA schicken lassen letztlich sind nur rund 10 Pflanzen gekeimt.
Liriodendron macht aber sehr gut Wurzelausschläge. Ich hatte meine Bäume einen Winter lang zum Lagern schräg eingeschlagen. Im Frühjahr kamen dann schon Schösslinge. Vielleicht ist das ja irgendwie hilfreich...
Ich habe gerade meine neuen Fensterbänke aus Tulpenbaumholz gemacht, sehr schön zu verarbeiten. Das Holz wirft sich kaum, dadurch kann man sich viel Arbeit und Ärger ersparen.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 18. Jun 2017, 21:46
von StephanHH
Liriodendron chinense ca.12m bei mir hoch. Die amerikanische hab ich nicht.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 20. Jun 2017, 13:14
von Kasbek
bristlecone hat geschrieben: ↑14. Jun 2017, 14:25Kasbek hat geschrieben: ↑14. Jun 2017, 13:26Danke für die Tips, bristlecone; ich gebe sie so weiter (bin hier nur Informationsmittler). So wie ich es verstanden habe, wird der Wallgrabenrand demnächst (samt oberhalb stehendem Baum) in den Wallgraben stürzen; die nicht ortsansässigen Eigentümer des ortsbildprägenden Herrenhauses tun keinen Handschlag (eine dringend erforderliche Dachsanierung des Herrenhauses mußte von der Denkmalpflegebehörde per Ersatzvornahme angeordnet werden, nachdem der obere Zwischenboden schon komplett durchgefault war und die Einsturzgefahr immer größer wurde), und somit ist mit Baumrettungsmaßnahmen erst recht nicht zu rechnen.
Na ja - wie steht denn die Denkmalpflegebehörde zur Schutzwürdigkeit des Baums?
Hier besteht die Möglichkeit, besonders schützenswerte Bäume (sei es wegen ihres Alters, ihrer historischen Bedeutung oder ihrer Orts- oder landschaftsprägenden Wirkung) als Naturdenkmale auszuweisen. Was nicht heißt, dass sie in jedem Fall erhalten werden müssen, aber es dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, die den Zustand oder Erhalt gefährden.
BaumdenkmalIch denke, die Behörde hat da einigen Ermessensspielraum und könnte, wenn der Baum als entsprechendes Schutzgut gesehen wird, fordern, erhaltende Maßnahmen am Wallgraben vorzunehmen. 8)
Ich kenne wie geschrieben den Baum nur vom Hörensagen und nicht aus eigener Anschauung und kann somit nicht beurteilen, ob er als Baumdenkmal schutzfähig wäre. Die Denkmalpflegebehörde hat mit dem Herrenhaus selbst schon genug Sorgen, der Baum wäre da allenfalls ein „Nebenkriegsschauplatz“. Die Idee, Nachkommen des Baumes zu gewinnen, stammt aus einem Gespräch mit der Vorsitzenden des Geschichtsvereins des Dorfes, der auch noch das besagte Herrenhaus im Namen führt. In dem Gespräch ging es u.a. um das worst case scenario, daß das Herrenhaus zeitnah einfach einfällt (was durchaus nicht ausgeschlossen ist) und das Areal komplett verwildert oder aber plattgemacht wird – was man in diesem Fall also tun könnte, um die Erinnerung mit einem lebenden Zeugnis zu erhalten.
Danke an alle für die weiteren Tips und Erfahrungsberichte!
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 8. Okt 2017, 14:00
von bristlecone
Immer diese Spontankäufe!
Gestern musste in Schoppenwihr ein Liriodendron 'Doc Deforce's Delight' mit.
Um der Frage zuvorzukommen: Ja, es gibt einen Platz für den Baum, wo er zumindest einige Jahrzehnte wachsen kann, ohne zu groß zu werden.
Aber wie schnell wächst diese Hybride? Kann irgendwer dazu was sagen?
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 8. Okt 2017, 18:11
von Henki
Zur Sorte selbst kann ich nicht sagen, aber die Windbrüchigkeit hat sich diese Woche erneut bestätigt. :P Nachdem im Frühsommer bereits ein kapitaler Ast beim großen Exemplar (die Art) runtergeholt hat, ist nun vom 'Aureomarginatum' ein kräftiger Seitenast runtergekommen.
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 23. Nov 2020, 21:00
von Hausgeist
Meinen großen Liriodendron hatten ich ja gefällt. Es gibt zwar immer noch Stockauschläge, aber keine Wurzelschösslinge. Allerdings habe ich einige wenige Sämlinge im Schattenbeet entdeckt, das er einst überragte.
Die Hochzeitsbaumdiskussion nebenan erinnerten mich an die monumentalen Liriodendron, die wir kürzlich auf Madeira sahen.
Im Parque de Santo da Serra:

Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 23. Nov 2020, 21:00
von Hausgeist
Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 23. Nov 2020, 21:01
von Hausgeist
Größenvergleich.

Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 23. Nov 2020, 21:02
von Hausgeist
In Palheiro Gardens gab es mehrere Exemplare.

Re: Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Verfasst: 23. Nov 2020, 21:03
von Hausgeist