garten-pur

dieses hier hat mich sehr amüsiert, Günther:

Im gesamten Strasburger (36. Auflage, 2008) taucht "Staude" meines Wissens nur zweimal bei den Beschreibungen der Lebensformen auf (vgl. #12 von bristlecone), wird je nach betrachteter Pflanze den Kryptophyten oder Hemikryptophyten zugeordnet, aber weder andernorts erwähnt noch definiert. Woraus wieder ersichtlich wird, dass "Staude" botanisch nicht greifbar ist. Ein Botaniker wird sich hüten, von Stauden zu sprechen, das ist kein Fachbegriff der Botanik.

als ob die Verfasser von Florenwerken keine Botaniker seien, oder? Schmeil-Fitschen, Zander, ... Seybold, Wörz, Götz ...dagegen Haeupler und Strasburger.Gut, sie müssen sich voneinander etwas abheben. Aber ganz abheben?

Ich stehe (als Diplombiologe und angehender Gartenbauer) nach wie vor zu meiner Aussage:

Staude ist kein botanischer Begriff, sondern einer aus der gärtnerischen Kultur. Ergo lässt sich "Staude" nicht botanisch definieren.[...]Ein Botaniker wird sich hüten, von Stauden zu sprechen, das ist kein Fachbegriff der Botanik.

Ich möchte damit gegensätzlichen Verfassern von botanischen Werken nicht die Kompetenz absprechen.Es kommt vielmehr grundlegend darauf an, aus welchen Bereichen der Botanik sie kommen. Ein ökologisch arbeitender Botaniker hat andere Schwerpunkte als ein systematisch arbeitender Botaniker.Letzterem spreche ich mein größeres Vertrauen hinsichtlich korrekter systematischer Zuordnungen und Definitionen aus.Von ersterem kenne ich ein Buch ("Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen - ein Bestimmungsbuch", Peter Merz, Haupt-Verlag) in dem ich allein beim zufälligen Aufschlagen zwei grundlegend falsche Aussagen sowie fehlerhafte Abbildungen gefunden habe. - Sein Steckenpferd ist nunmal die Ökologie, nicht die Systematik.Zwei Professoren (systematische Botanik) meinten, dass Bestimmungsbücher von Ökologen grundsätzlich zu hinterfragen seien, weil Ökologen von systematischer Biologie zu wenig Ahnung hätten. Es müsse mit Fehlern - auch groben - gerechnet werden.Ergo: Für das Hobby mag es reichen, dem Profi läuft es kalt den Rücken herunter.Apropos Schmeil-Fitschen: auch hier lässt sich "Staude" nicht botanisch greifen, sie taucht einerseits als Gegensatz zu Halbsträuchern und Holzpflanzen auf (Staude = krautig, perennierend und oberirdisch absterbend nach Samenreife). Andererseits werden alpine Polsterpflanzen den Halbsträuchern zugerechnet, wobei explizit erwähnt ist, dass es sich meist um Stauden handelt.Der Rothmaler erwähnt "Staude" überhaupt nicht.Es bleibt dabei:

Blauaugenwels hat geschrieben:Staude ist kein botanischer Begriff, sondern einer aus der gärtnerischen Kultur. [...]Ein Botaniker wird sich hüten, von Stauden zu sprechen, das ist kein Fachbegriff der Botanik.

Die - für manche - Bibel "Wikipedia" schreibt:"Stauden (von mittelhochdeutsch „stude“) ist im Wesentlichen ein gärtnerischer Begriff, wird aber auch von Botanikern in Bestimmungsbüchern verwendet ...""So ist der Begriff Staude nicht eindeutig umgrenzt, aber der Begriff „Kräuter“, der gelegentlich auch für Stauden verwendet wird, hat sehr viele Bedeutungen und Verwendungen und ist damit noch weniger abgegrenzt..."usw.In dem Artikel wird auch die Banane als "tropische immergrüne Staude ..." bezeichnet.....Naja.Ich bleib auch dabei: Staude ist ein sehr schwammiger "gärtnerischer" Begriff, nicht mehr.

Ich bleib auch dabei: Staude ist ein sehr schwammiger "gärtnerischer" Begriff, nicht mehr.

Volle Zustimmung

natürlich. Wer sich in den Wissenschaften noch profilieren will, der muss natürlich streng darauf achten sich "wissenschaftlich" auszudrücken.

Und wann ist ein Strauch ein Baum? Bzw. kein Strauch mehr? *Hüstel*

Da hat's jemand, der sich des Deutschen bedient, es deutlich einfacher als einer, der Englisch schreibt: Im Deutschen gibt es als Oberbegriff das schöne Wort "Gehölz". Wen sehe ich denn da als "Neuling"?

As far as I can see, there's no difference for me.Ob Englisch, ob Deutsch,Gehölz kann Baum sein oder Gesträutsch. (Ja, ja, das Drei-Minuten-Ei)

Und wann ist ein Strauch ein Baum? Bzw. kein Strauch mehr? *Hüstel*

Das ist Sache des Betrachters. Für mich ist ein Baum eine verholzende Pflanze, die einen Stamm bildet.

für mich auch.

Und wann ist ein Strauch ein Baum? Bzw. kein Strauch mehr? *Hüstel*

Das ist Sache des Betrachters. Für mich ist ein Baum eine verholzende Pflanze, die einen Stamm bildet.

Sind große Kakteen z.B. Bäume?

Das weiß ich nicht. Für mich sind es große Kakteen.

Das ist Sache des Betrachters. Für mich ist ein Baum eine verholzende Pflanze, die einen Stamm bildet.

Sind große Kakteen z.B. Bäume?

Hmm Stammsukkulenten.Bilden also einen Stamm. Also Quasi ein Baum? Verholzen Sie? Nö also Staude? Haben aber Stacheln! Oder Dornen??Wie wäre es mit einem Kaktus?

Viele Säulenkakteen verholzen jedenfalls.Soviel ich weiß, rechnen Botaniker z.B. Drachenbäume nicht zu den Bäumen....Verholzen tut Bambus auch.'s ist alles sooo kompliziert (Sinnlosschwatz)

Auch dazu grüßt ab #33 dieses Threads wieder mal das Murmeltier!