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Der Pflanzenschutz und die Vorsicht (Gelesen 57481 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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thuja thujon
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #75 am:

hobab hat geschrieben: 13. Jan 2025, 18:28Exceltabelle mit angeblich allen relevanten Mitteln. Da fand ich nichts - bei Raiffeisen aber dann eben doch etwas.
Fällt mir jetzt erst auf, scheinbar kennst du PS-Info gar nicht. Puh, mach den Link mal schnell in die Favoriten, Pflichtlektüre: https://mobil.pflanzenschutz-informatio ... PSInfo.woa
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hobab
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

hobab » Antwort #76 am:

Dank noch mal, hab ich bestimmt irgendwo, aber da wir eine Weile wenig die Mittel gewechselt haben, ist es vergessen worden. Jetzt müssen wir wohl mal...damit geht es jedenfalls leichter als mit der Excel-Tabelle
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hobab
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

hobab » Antwort #77 am:

Ja, der Citrus-Laubholzbockkäfer hat mich auch schon ein paar Mal begleitet, Japan Marienkäfer etc....
Omas Rosen - da kann man schon mal sagen, das gibts einfach nichts mehr. Aber wenn du ein Gelände mit hunderten Rosen einer Sorte hast, ist das schon schwierig, die alle zu roden und was neues zu pflanzen - der Vorschlag kommt nicht gut an.
Da wir in wechselnden Garten arbeiten, ist es nicht möglich Nützlingspopulationen aufzubauen. Aber ich habe durchaus mit Raubwanzen sehr gute Erfahrungen gemacht. Sehr viel besser als mit Akariziden, die in drei Jahren nie nachhaltig was brachten. Auch die australischen Marienkäfer scheinen gut in Innenhöfen zu funktioniern.
Generell vielseitige Gärten mit unterschiedlichen Lebensbedingungen sind schon hilfreich, aber gegen Pilzerkrankungen helfen sie halt nichts und in Innenhöfen ist zu wenig Platz für funktionierende Biotope, es gibt wenig Wind, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und die Bewohner neigen dazu allen möglichen Quatsch zu pflanzen, der da nicht gedeihen kann: Rosen die drei Stunden Sonnenlicht kriegen gibt es da ohne Ende. Stadtbewohnern beizubringen das nicht alles überall wächst und im Schatten manches drei Jahre braucht um nach was auszusehen und nicht drei Wochen - aussichstslos...
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555Nase
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

555Nase » Antwort #78 am:

thuja thujon hat geschrieben: 13. Jan 2025, 13:47 Mehrgenerationen, also wenn jemand sein Leben lang täglich so und so viel von einer Substanz aufnimmt, was machen die Nachkommen von dem usw.
So eine Vererbungsart wird bei verschiedenen Situationen angegeben. Da stellt sich mir aber die Frage: Wenn jemand lebenslang eine Substanz aufgenommen hat, dann müßte diese Person doch im Alter von 80 Jahren noch Nachkommen zeugen, um die Auswirkungen zu übertragen !?? Im Schnitt zeugt man mit 25 und danach wird nichts mehr vererbt, geht also gar nicht lebenslang, also auch keine Vererbungsnachweise möglich.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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thuja thujon
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #79 am:

Ja, da haste recht. Also nicht lebenslang, sondern den vorgeschriebenen Zeitraum bis zur Schwangerschaft, die Schwangerschaft durch usw.
Da gehts ja nicht rein ums vererben. Wenn du was hast, dass die Entwicklung im Mutterleib schädigt, hat das ja nix mit vererben zu tun. Deswegen ja auch kein Alkohol in der Schwangerschaft als prominentes Beispiel.
PS: die gehen hier viele erst mit 35 an. Studium, Karriere, und dann erst kurz bevor es zu spät ist.
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ringelnatz
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

ringelnatz » Antwort #80 am:

Ich ziehe meine Frage mal in diesen Thread rüber:
ringelnatz hat geschrieben: 19. Jan 2025, 22:21 Danke.
Was ist mit Flupyradifuron?
Ich möchte meinen Ficus benjamini, der mit Trauermücken und womöglich auch Spinnmilben belastet ist, sanieren.
Ziel ist es die daneben stehenden Gemüseanzuchten vor Befall zu schützen.

Ich habe jetzt Lizetan Plus mit 25g/l Flupyradifuron gekauft. Dummerweise fällt mir auf, dass das Zeug eigentlich zum Spritzen gedacht ist.
Da ich aber in der Wohnung nichts spritzen will und außerdem eine Wirkung auf die Trauermückenlarven im Topf sicher stellen will, möchte ich es per Gießen anwenden.
Ich bin jetzt aber ein bisschen mit der Dosierung überfordert.

Orientierungshalber konnte ich eine Dosierung der Lizetan-Plus-Stäbchen von 3 Stäbchen mit 18,8g/kg Flupyradifuron für ein Gefäß mit ca. 4 l herausfinden. Nur weiß ich nicht, wie schwer so ein Stäbchen ist, das hilft mir also nicht wirklich. Außerdem kommt mir die Dosierung sehr hoch vor. Mein Ficus steht in ca. 100l Substrat, das wären 75 Stäbchen...

Nun gut, ich habe ja gar keine Stäbchen. Welche Konzentration sollte ich als Gießlösung (s.o.) ansetzen? Ich denke, dass es ausreichend ist, so zu gießen, dass die obersten 10-20cm durchdrungen sind, dafür sollten wohl 5l ausreichen.
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thuja thujon
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #81 am:

Du musst nicht alles durchfeuchten. Wenn 5 Liter reinpassen, ist der Topf schon fast 40 Liter groß.

Ich würde einen Liter Brühe ansetzen, 2ml Lizetan Plus rein und damit gießen. Gießgefäß mit 4 mal mit 100ml Wasser nachspülen und diese Menge auch in den Topf.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

ringelnatz » Antwort #82 am:

Danke. Das sind dann 50mg.
Zum Spritzen werden 4ml pro Liter empfohlen. Das wäre eine Menge von 100mg, wobei auch keine Angabe gemacht wird, für wieviel Blattoberfläche.
Wie kann man die Wirkstoffaufnahme per Substrat mit Spritzen vergleichen?

Was ich mich auch noch frage: in welchem Rahmen liegt denn die therapeutische Breite, also wann riskiert man, dass der Wirkstoff zu gering dosiert ist und nicht wirkt, ab wann ist die Konzentration zu hoch, dass die Pflanze geschädigt wird?

Vielleicht übertreibe ich es hier ein bisschen mit der Vorsicht, aber mir fehlt bei den PSM immer die Detailtiefe, verglichen mit der Pharmakologie.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #83 am:

ringelnatz hat geschrieben: 9. Feb 2025, 20:04Wie kann man die Wirkstoffaufnahme per Substrat mit Spritzen vergleichen?
Gar nicht. Weil bis jetzt niemand die Bedienungen in deinem Blumentopf wissenschaftlich begleitet hat.
Man kann was sagen zu zB einer Saatgutbeize auf schweren oder leichten Böden bei Frühjahrs oder Herbstsaaten, was da so über die Wurzel aufgenommen wird, aber nicht über deinen Blumentopf, von dem es hier noch nicht einmal ein Bild gibt.
50mg ist eine Hausnummer für einen Wirkstoff, der mit 100g/ha eingesetzt wird. Also die 50mg können schon viel. Vermutlich reichen für Trauermücken auch schon 10mg, die sind ja deutlich empfindlicher als zB Zikaden.

Also man kann das so wie du dir das jetzt gerne ausrechnen möchtest so nicht sagen, weil deine Bedienungen niemand kennt bzw untersucht hat.

Auch deswegen bin ich rein Gefühlstechnisch nicht auf 20mg runter, weil hohe Humusgehalte im Substrat Wirkstoff festlegen können und so könnte man mit 20mg schon langsam in den Bereich kommen, wo wenig sensitive Arten eine gewisse Resistenz auf Dauer aufbauen könnten. Pflanzenschäden sollte man mit 50mg bei einer großen Pflanze nicht erwarten dürfen. Im Gegenteil, Flupyradifuron hat wie Imidacloprid ja auch den benzylischen Chlorpyridinring, der sich zu 2-Chlornikotinsäure abbaut, und dieser Metabolit wurde früher schon als `Stress-Shield´ beworben, also kann Stresswirkungen wie zB bei Trockenheit abpuffern, da waren in Feldversuchen teilweiße 30% mehr drin (früh bonitiert).
Wenn das jetzt zu kompliziert war, wenn man das nicht übertreibt, sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

ringelnatz » Antwort #84 am:

Sehr schön, danke. Sehr gut verständlich, gerade auch der Hektar-Vergleich.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #85 am:

Ja, das sind Faustregeln, Biologie hat eine große Schwankungsbreite.
Berichte mal bitte in einer Woche. Würde mich interessieren, wie es aussieht.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #86 am:

Weil es mir gerade in die Hände gefallen ist und danach gefragt wurde, hier ein paar Vorträge zum Pflanzenschutz in Zierpflanzen.
Da ist nützliches Wissen dabei, auch was die `Diagnostik´ vor Ort ohne Labor angeht. Reingucken lohnt sich.

Zum Schluss auch nochmal das Thema Torfersatz. Beachte: Hobbygarten soll 2026 Torffrei sein.

https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Aktuelle ... dVortraege
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

Mediterraneus » Antwort #87 am:

Sehr interessant. Ist wie mit dem Beipackzettel, man hätts besser nicht gelesen :-X
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

thuja thujon » Antwort #88 am:

Pflanzen bekommen zum Glück nicht alles gleichzeitig, nur weil man ihnen den Beipackzettel gezeigt hat. Das ist das gute an der Phytomedizin.

Manchmal ists nicht verkehrt zu wissen, was man tun kann, wenn was umfällt. Oder zumindest zu wissen, was da so grassiert. Dann kann man zB eine verbesserte Hygiene etablieren. Oder erst gar nicht kranke Pflanzen im Gartencenter kaufen und in den Garten schleppen.
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Re: Der Pflanzenschutz und die Vorsicht

555Nase » Antwort #89 am:

Was nimmt man dann für saures Substrat für Heidelbeeren, wenn es keinen Torf mehr gibt ?
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