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Erdesäcke? (Gelesen 15775 mal)
Re:Erdesäcke?
Bei mir im Staudenbeet habe ich das fehlende Volumen bei der Terassierung damit ausgeglichen, dass ich alles an Biomasse, was ich im Garten gerodet hatte und noch ein paar Fuhren Rasenschnitt vom örtlichen Grünabfallplatz in Form eines Hochbeets mit der tonigen Erde aufgeschichtet habe, das hat mir den Gefallen getan und ist bisher ca. die 20-30 cm zusammengesackt mit denen ich gerechnet hatte. Das ist schöner humoser Boden geworden, jedes Jahr mulche ich mit allem, was ich an Fallaub von unserer Straße erwische und im Frühling vertikutieren die Amseln alles schön frei. Bei mir auf dem "Rasen" streue ich seit einigen Jahren immer im Frühling den restlichen Lava-Split von der Straße (Winterstreuung) auf, das ist eine ca. 2-3 cm hohe Schicht. Dadurch ist das matschig-klumpige dann bis ca. Mitte Herbst etwas besser, danach sind die Krümel aber offenbar so weit eingesunken, dass ich wieder den Eindruck habe, mein Rasen muss sich in der Ziegelgrube etablieren - mit entsprechender Staunässe. Die Fläche ist jetzt schon min 5 cm höher geworden, aber eine bleibende Bodenlockerung habe ich noch nicht hingekriegt. Aber es wird immer weniger klitschig-matschig beim Drübergehen nach Regen, das ist ja auch schon was.
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Re:Erdesäcke?
Wer Zeit hat kann sich ja das Dokument von Weihenstephan mal zu Gemüte führen:http://www.hswt.de/fileadmin/Relaunch_Startseite/Forschung/Wissenstransfer/Infodienst/Dokumente/idw-spezial-substrat_zfw_2010.pdfDa sind eine ganze Menge Substratkomponenten drin.
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Re:Erdesäcke?
Was sind Eure Gründe, fertige Kastenerde zu kaufen, anstatt den eigenen Kompost zu verwenden? Nur der Einfachheit halber? Oder gibt es wichtigere Kriterien. Ich habe genügend Kompost und alte gelagerte Erde, um meinen Bedarf für meinen Balkon zu decken. Da aber mischen allein nicht ausreicht, müsste ich wissen, mit welchen Nährstoffen ich die Mischung anreichern muss, um eine brauchbare Kübelerde zu bekommen. Und trotz Suche in allen möglichen Threads,bin ich nicht klüger geworden. Die gekaufte Kübelerde ist ja eine Art Durchschnittserde für alle Pflanzen, ist es denn so kompliziert, sie selbst zu mischen?LG OliviaJa. Und sogar aus einem 60 Litersack ;DDas mach ich aber nur für die Kübelpflanzen, dazu wird dann ggf. noch etwas andere Erde gemischt.Im Prinzip hab ich aber zu wenig Erde im Garten. Deshalb auch die Zukäufe.Ich habe geradezu riesige Komposthaufen und nehme für die Kästen trotzdem (gute) Blumenerde aus dem Sack.
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Re:Erdesäcke?
Am besten wäre Gartenerde mit Kompost gemischt.Tütenerden bestehen zum größten Teil aus Torf, der mit Kalk und Nährstoffen auf verschiedene Pflanzen eingestellt werden kann.Allerdings werden die Nährstoffe nicht gut gespeichert und es können keine neuen "freigesetzt" werden, wenn sie ausgewaschen oder von den Pflanzen verbraucht sind (gewachsene Böden, vor allem in Richtung Lehm, können Nährstoffe binden und langsam freisetzen, auch werden durch weiterlaufende "Verwitterungsprozesse", sozusagen die weiterlaufende Bodenbildung, neue Nährstoffe freigesetzt, und natürlich aus dem beigemischten Kompost)Außerdem lässt sich diese Tütenerde - fast rein organisch - gut transportieren, da gewichtsmäßig leicht im Vergleich zu Gartenerde, die zum größten Teil mineralische Bestandteile enthält.Je nach Region hält Gartenboden viel besser Feuchtigkeit und Nährstoffe (ist bei meinem Lehmboden so, bei Sandboden ists dann wieder schwieriger)Nur haben viele keine Möglichkeit, mal eben Löcher im Acker oder Park zu graben, um sich guten Mutterboden zu besorgen - und natürlich ists einfacher, eine Tüte zu kaufen
Eigentlich, wenn du gute (sprich eher schwere, wasser -und nährstoffspeichernde) Gartenerde und Kompost zum Mischen hast, brauchst du nicht wirklich viel Nährstoffhokuspokus dazu


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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Erdesäcke?
Ich mische Gartenerde mit Kompost und je nach Verfügbarkeit kommt dann (auf den 20 l Kübel) eine Schaufel voll Hühnermist, oder ein Händchen Neemschrot und eine halbe Tasse Steinmehl, oder eine kleine Hand voll Blaukorn dazu. manchmal auch noch 1-2 zerkrümelte Eierschalen, besonders wenn ich weiß, dass die geplante Bepflanzung Kalk mag. Eigentlich glaube ich, dass es relativ wurscht ist, was man reinmischt. Wenn man die Erde mehrere Jahre im Kübel lässt, wird es manchmal etwas mühsamer, dass die Pflanzen gut wachsen. Rumtragen lässt sich so ein 20 l Kübel dann nur, wenn er ziemlich trocken ist, sonst wird es schon ziemlich schwer - da hätte man es mit gekaufter Erde leichter. Bisher hat sich noch nichts komplett geweigert zu gedeihen (außer Erbsen und Wicken, aber die sind erst gar nicht aufgegangen). Mist hält länger vor als Blaukorn, Steinmehl sollen Tomaten mögen, Neem nehme ich hauptsächlich deswegen, dass der Tiegel mal leer wird, Blattlauswirkung finde ich zweifelhaft, besonders heuer sitzen die Meisen mit großen hungrigen Augen auf den Pflanzen und hoffen und suchen in jedem Winkel Blattläuse. (Auch dort, wo ich gar kein Neem ausgebracht habe, nicht dass das jetzt als behauptete Wirksamkeit zitiert wird)
Re:Erdesäcke?
Wir haben sehr durchlässigen grobschottrigen und nährstoffarmen Gartenboden. Den verwende ich nur als Pflanzsubstat für spezielle Kulturen (Fetthennen, Schwertlilien, etc.). Kompost (keine Erde sondern ein 'Dünger' mit höchst schwankendem Nährstoffgehalt) erzeugen wir keinen - im Garten wurden für alle Pflanzbereiche die passenden Humus-Sorten zugekauft. Wir mußten ohnehin Humus aufschütten, weil auf dem Flußschotter fast nichts wächst, die Gartenplanung stand schon im Detail fest und da haben wir gleich die passenden Substate zugekauft (z. B. Moorbeeterde oder gesiebten Rasenhumus oder ....). Gekauft wird hier Erde also nur nach Bedarf - wird etwas umgeplant und die Bodenbeschaffenheit stimmt nicht, muß zugekauft und ausgetauscht werden. Für Kübelpflanzen verwende ich wasserspeichernde Spezialerde. Sicher könnte ich auch selbst alles Mögliche zusammenmischen und hoffen, daß es zufälligerweise für die jeweilige Pflanze paßt - mir ist das Risiko und der Arbeitsaufwand dafür allerdings zu groß. LGWas sind Eure Gründe, fertige Kastenerde zu kaufen, anstatt den eigenen Kompost zu verwenden? Nur der Einfachheit halber? Oder gibt es wichtigere Kriterien.
Re:Erdesäcke?
Genau das ist es ja!Torf ist ein mieser Erdebestandteil, aber eben LEICHT und damit extrem billig zu verarbeiten/ transportieren/ verkaufen.Und der Standard- Gartenlaie denkt "Hurra, schöne Schwarze Erde" und hat eigentlich nur Schrott.Rumtragen lässt sich so ein 20 l Kübel dann nur, wenn er ziemlich trocken ist, sonst wird es schon ziemlich schwer - da hätte man es mit gekaufter Erde leichter.

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Re:Erdesäcke?
Wozu gibt es Sackkarren? Ab einer bestimmten Größe ist es völlig egal was da drin ist, die Kübel sind eh zu schwer zum Tragen.
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Re:Erdesäcke?
"Spezialerden" stehen nur auf der Verpackung. Im Prinzip ist aber überall mehr oder weniger das gleiche drin.Teilweise sind sie nur unterschiedlich aufgedüngt. Man muss da ein bißchen aufpassen. Bzw. man muss es halt zahlen. Und z.B. selbst die Rosenerde aus dem Sack ist sehr "torflastig". Wenn sichs die Rose aussuchen könnt, ob sie wohl den Sack wählen würde? 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Erdesäcke?
Mir ist tatsächlich die selbstgemische Komposterde ausgegangen und ich hab mir einen 40l Sack Bio-Pflanzerde gekauft. Das Zeug ist gruselig, wasserabweisend und riecht ungut (wie lackiertes Holz). Die Pflanzen, die ich ohne eigenen großen Ballen da hineingepflanzt habe, haben alle einen mittleren Schock gekriegt, einige sind jetzt Heu.

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Re:Erdesäcke?
Ach was, du weißt die torffreie Erde nur nicht richtig zu schätzen 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Erdesäcke?
Ich werde den Rest wohl auf den Kompost streuen und hoffen dass das Zeug nächstes Jahr nicht mehr blöd auffällt. ::)Möglicherweise gibt es ja auch gute torffreie Pflanzsubstrate. Das Zeug aus dem Supermarkt war jedenfalls nix. Für 6,irgendwas Euro.
Re:Erdesäcke?
Mag sein, daß es gute torffreie Pflanzsubstrate gibt.Sicher gibt es bessere torfhaltige Substrate.Torf ist jedenfalls nicht der substratige Gottseibeiuns.
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Re:Erdesäcke?
Also zur allgemeinen Bodenverbesserung oder um die Humusschicht zu erhalten (ich rede gar nicht von vermehren, obwohl ich das im Sinn hätte), taugt Torf auf meinem Seeton wirklich nicht dauerhaft.Aber darf ich den verehrten Forumsmitgliedern einmal die Bekanntschaft mit einem Bauern ans Herz legen?"Silodreck" - das schimmlige Zeugs, das sich auf Grassilos oben bildet, wird von den Bauern gern an irgendeinen Waldrand/Feldrain gekippt und kompostiert da munter vor sich hin. Meist kostet es nur das Fragen und dann kann man einladen... .Oder gegen ein Trinkgeld fährt einem der Bauer eine Fuhre vors Gartentor - ganz ohne Platiktüten.Und wer garantiert wasserannehmendes Fasermaterial will, der kann Brennnesseln ernten.Die wachsen sowieso nur auf nähstoffreichem Boden und haben garantiert alles drin, was das Gemüsebeet will.So kommt man auch ohne Torfabbau, Kunstdüngerindustrie und Kokospalmplantagen zu 1 A Erde.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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