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Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden (Gelesen 18322 mal)
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Und ich verstehe immer wieder nicht, was an "Labels" oder schlicht Namen so furchtbar ist - ohne Namen ist nicht klar, worüber man denn spricht.Daß die Präzision dessen, was unter einem Namen zusammengefasst betrachtet wird, manchmal zu wüschen übrig läßt, ist kaum zu vermeiden und darüber kann und soll man auch diskutieren.Daß Namen heutzutage gern von der Werbestrategen gekapert werden, ist eine andere Baustelle.Schreber ist auch ein "Label" oder eine "Marke"

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Wenn es nicht heißt ist es nichts, heute. ;)Nach meinem Empfinden wird damit suggeriert, das nur das von Wert ist, was sich mit einem, oft reißerischen, Namen schmückt. Oder sind diese ganzen Anglismen etwa nicht reißerisch?Schrebergärten, Kleingärten, Stadtgärten, öffentliche Gärten und was weiß ich sind eben einfach nur deutsche Bezeichnungen (hinter denen zuweilen auch Bewegungen stehen der 20er Jahre z.B., sicher ) "Urban Gardening" impliziert von vornherein etwas Besonderes, Anderes (pearl nannte es Nische), da gibt's einen theoretischen Über- oder Hinterbau - das ist viel mehr wert - siehe ganz oben schwarztulpische Eingangsposts- klingt doch wesentlich besser als z.B. "wir haben einen Gemüsegarten im Kiez"...
;DUnd in der Diskussion ist nun bisher auch nicht klar geworden, was denn nun das ganz Besondere und Neue am "urban gardening" ist, außer dem Wort.

Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
na, das ganz besonders neue sind Pflanzen in Plastikkisten und BändchenGewebeTütenSäcken.
Schulgärten sind hier im übrigen auch nicht besser. Die PH hat einen Ökogarten mit - Kräuterspirale und ohne Talente zum Gärtnern und die Internationale Gesamtschule hat einen Schulgarten, in dem unbegabte Leherer herumstümpern und Kindern und Jugendlichen zeigen, dass Gärtnern eine einmalige Angelegnheit ist, wie Bauen. Gepflegt und erhalten wird nicht. Alles, was Kontinuität und Erfahrung erfordert, wird nicht mehr vermittelt.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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- RosaRot
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Jedenfalls nicht überall. Ich nannte ja die hiesigen anderen Beispiele. Es hängt wie alles vom Engagementd derjenigen ab, die sich darum kümmern. Die Lust dazu haben, sich zu kümmern.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Ja, Frida, stimme dir bei. Ich verstehe die negativen Bemerkungen hier nicht. Alles was war, bleibt bestehen, eine Neuerung kommt hinzu. Die Einwände erinnern mich etwas an die Einführung der Kartoffel... Unverständliche Angst vor Neuerungen. So lief es bei allen Erfindungen und Veränderungen.Deine Fotos zeigen eine mögliche Umsetzung durch den Bürger, danke, dass du sie reingestellt hast. Natürlich sind es oft Provisorien, kleine Versuche mal sehr gelungen, mal weniger. Und? Es geht nicht um Gartendesign.Schaut euch die hässlichen Bauten der Architekten an, sie verschandeln Städte bis sie endlich begreifen, in welchen Bauten sich Menschen wohl fühlen. Aber dann ist es zu spät, dass stehen die hässlichen Wohnblocks längst. Der Bürger und sein Leben interessierten bei der Planung nicht.Wir Bürger müssen aktiv werden und unseren Lebens- und Wohnraum mitbestimmen. Betonwüsten sind ein unmenschlicher Wohnbereich. Architekten und Bauämter, die so etwas planen und bauen lassen, gehören dazu verdammt, 15 Jahre in diesen Bauten zu leben.Wir leben zwar in einer Demokratie, lassen es aber zu, wie unmündige Bürger behandelt, verwaltet zu werden. Wenn die Bürgerverwaltung ebenso einfache wie negative Einstellungen hat, wie in diesem Thread zu lesen ist, wird sie nicht auf die Idee von Veränderungen kommen, um das Leben in den Städten menschenwürdig zu gestalten. Spielen auf dem Rasen verboten, wird bleiben. Wozu Rasen, der nicht benutzt werden darf? Warum stehen da nicht Obstbäume?Irgendwann las ich von einer Siedlung, in der Bewohner ihre Zimmerhortensien nach dem Blühen in den Siedlungsrasen pflanzten. Immer mehr folgten diesem Beispiel. Jetzt steht dort eine herrliche Sammlung von Hortensien. Alle sind begeistert. Irgendwann trauen sie sich mehr zu pflanzen und zu gestalten. Es ist ihr Lebensbereich.Sicher gehört auch der Schulbereich dazu. Geht auf die Barrikaden und bringt den Kindern bei, dass sie Rechte haben. Protestiert für ein Leben mit Natur.Hunde haben bei uns mehr Rechte als Kinder, denke ich manchmal. Sollte doch jeder Hundebesitzer erstmal einen Baum pflanzen, bevor er ihn zum Absterben bringt.Frida, ich freue mich, dass Du an die Anfänge in New York erinnerst. Ich denke auch an eine aktuelle Dokumentation über genutzte Brachen in einem sozialschwachen Stadtteil von New York. Die Gesundheit der Bürger verbesserte sich, weil sie endlich frisches Gemüse kaufen oder anbauen konnten und weil sie Kontakte hatten. Es entwickelte sich Power, Selbstbewusstsein, dass zum Kampf für diese Fläche führte und schließlich zu einer Zustimmung der Verwaltung, dass bei Verkauf Ersatzflächen gestellt würden. Es entstehen Bürgerbewegungen mit neuem Bewusstsein. Sie lassen sich nicht mehr verwalten, sondern werden aktiv und übernehmen Verantwortung. Versucht mal Schönheitsaspekte wegzulassen. Natur ist nicht designt. Aber jede Pflanze mehr in der Stadt und das Klima bessert sich. Versucht mal einen etwas erweiterten Blick zu wagen. Hängt euch nicht an Begriffe auf. Urban Gardening ist ein wunderbarer klarer Begriff für eine so große Bewegung. Heute lässt sich nicht erahnen, was sich daraus entwickeln wird. Es ist der Anspruch des Bürgers auf menschenwürdiges Leben und auf Erhalt der Natur.
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
diese Generation Lehrer mit Engagement. Ich finde Kenntnisreichtum auch keine schlechte Voraussetzung. Realitätssinn statt Überschwang. Sowas in der Art.
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Ja, das musste ich auch gerad denken.Begeisterung ist begrüßenswert, Überschwang weniger. Durchhaltevermögen dafür umso mehr.
Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Kenntnisreichtum finde ich auch wirklich wichtig und es ist erschütternd zu sehen, welche noch vor zwei Generationen selbstverständliche Kulturtechniken verloren gegangen sind (siehe Pflanzen von kleinen Setzlingen in der prallen Mittagssonne). Gut finde ich, dass es offenbar wieder vermehrt Leute gibt, die solche Kenntnisse erwerben möchten: Gemüse anbauen, konservieren etc... alles Dinge, von denen die meisten in den ausgehenden 70er Jahren die Meinung hatten, dass man das ja nun wirklich nicht mehr braucht.Bei Schulgärten und anderen Initiativen dieser Art braucht es immer Menschen, die sich dem Projekt mit Herz und Seele verschrieben haben und für Kontinuität sorgen.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
- RosaRot
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Eine wenigstens gewisse Kenntnis setze ich schlicht voraus wenn man sich für einen Garten engagiert. Für den hiesigen Ökogarten trifft das zu, die haben erfahrene Gärtner als Mitarbeiter unter anderem und im Verein sind auch welche.diese Generation Lehrer mit Engagement. Ich finde Kenntnisreichtum auch keine schlechte Voraussetzung. Realitätssinn statt Überschwang. Sowas in der Art.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
so ist es. Sowas wäre auch ganz hervorragender Unterrichts-Stoff. Dranbleiben an einer Sache und sie zum Ziel führen, dabei immer weiter ausbauen und immer weiter lernen. Es gibt da so Bemühungen, die in einem ganz hervorragenden Film eines Österreichers zusammengefasst sind. Alphabet heißt der Film.Ja, das musste ich auch gerad denken.Begeisterung ist begrüßenswert, Überschwang weniger. Durchhaltevermögen dafür umso mehr.
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
hier gibt es noch nicht mal mehr erfahrene Gärtner. Die massenhaften Gartengestalter und Gartenbauunternehmer hier sind sowieso wenig bereit ehrenamtlich zu arbeiten. So doof ist doch keiner!die haben erfahrene Gärtner als Mitarbeiter unter anderem und im Verein sind auch welche.
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Es gibt übrigens auch Initiativen, die schon seit zwei, drei Jahrzehnten aktiv sind wie das Oekotop in Düsseldorf. Dort ist aus einer Bürgerinitiative ein Projekt entstanden mit öffentlichen und teilöffentlichen Flächen (Parzellen wie im Kleingarten, nur mit anderen Regeln), Imkerei, Veranstaltungen aller Art, gemeinschaftlichem Gärtnern von Senioren und ich glaube auch von Flüchtlingen etc. Die Stadt gibt etwas Geld dazu, das meiste aber passiert ehrenamtlich. Die Leute hatten sich ursprünglich zusammengetan, um eine weitere Verdichtung ihres Stadtteil mit Industriebau zu verhindern. Ich finde, das Projekt kann sich echt sehen lassen und mittlerweile gibt es da auch sehr viel Sachverstand. Manches muss halt im doppelten Sinne wachsen.
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Früher war es der Garten "à la francaise" oder "à l'anglaise" - da war Französisch die Modesprache, aus der Benennungen entlehnt wurden, damit es (oder man) möglicherweise reißerischer klingtWenn es nicht heißt ist es nichts, heute. ;)Nach meinem Empfinden wird damit suggeriert, das nur das von Wert ist, was sich mit einem, oft reißerischen, Namen schmückt. Oder sind diese ganzen Anglismen etwa nicht reißerisch?Schrebergärten, Kleingärten, Stadtgärten, öffentliche Gärten und was weiß ich sind eben einfach nur deutsche Bezeichnungen (hinter denen zuweilen auch Bewegungen stehen der 20er Jahre z.B., sicher ) "Urban Gardening" impliziert von vornherein etwas Besonderes, Anderes (pearl nannte es Nische), da gibt's einen theoretischen Über- oder Hinterbau - das ist viel mehr wert - siehe ganz oben schwarztulpische Eingangsposts- klingt doch wesentlich besser als z.B. "wir haben einen Gemüsegarten im Kiez"...;DUnd in der Diskussion ist nun bisher auch nicht klar geworden, was denn nun das ganz Besondere und Neue am "urban gardening" ist, außer dem Wort.

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Das Ökotop ist wirklich klasse
Und hat durchaus ästhetische Qualitäten

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
Ich habe mir gerade mal den Wikipedia-Eintrag dazu angesehen - da stehen Geschichte und Vielfalt klar im Vordergrund. Nicht der Hype, und auch nicht eine spezielle Ausprägung.Der Eintrag läuft zudem unter Urbaner Gartenbau, nicht Urban Gardening. Der Anglizismus ist also kein Muss und leicht zu vermeiden.Und: "Urbaner Gartenbau wird betrieben seit es Städte gibt." Genau. Und hoffentlich auch, solange es Städte gibt.