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Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 07:46
von Floris
Sicher hätte bodengleiches Abschlegeln gereicht. Aber wohin dann mit der Biomasse?
Das bischen Biomasse das nach dem Häckseln von Brombeergebüschen liegenbleibt ist kein Problem.
Ich habe nicht den Einsatz des Forstmulchers an sich kritisiert, ich frage nur, warum der alles untergefräst hat.Neben den erwähnten naturschutzfachlichen Nachteilen halte ich das auch für unwirtschaftlich:Durch das tiefe Mulchen hat er länger gebraucht, was sich auf die Rechnung auswirkt. Außerdem hast du, Nina, jetzt noch Arbeit damit die Fläche wieder einzusäen. Must du vorher auch anwalzen oder willst du nächstes Jahr die Schafe so über den jetzt weichen Boden laufen lassen?Eigentlich sind Schafe ganz dankbar dafür, wenn auf einer Weide außer Gras sonst noch was wächst. Die vermutlich vorhandenen Reste des vorherigen Grünlandes werden mit dieser Maßnahme beeinträchtigt. So geht man vor, wenn man eine Intensivwiese anlegen will.Da es nun halt passiert ist, würde ich mit der Ansaat noch bis ins späte Frühjahr warten. Bis dahin kann man sehen, ob aus dem Samenvorrat des Bodens noch was aufläuft und kann das dann vor der Aussaat noch abspritzen. @Conni: Mulcheinsätze werden bei uns über Stundensätze abgerechnet. Abhängig sind diese von der Leistung des Schleppers. Vergangenes Wochenende hatte ich einen ähnlichen im Einsatz für 140,- €/h (ohne MWSt), bei schwierigem Gelände kann das bis über 200,- €/h gehen. Wenn keine Bäume auf der Fläche stehen reicht auch ein mitterschwerer Mulcher (Zwischending zwischen Wiesenmulcher und Frostmulcher), die sind dann günstiger.

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 08:47
von Nina
Der Einsatz hat mich 500 Euro gekostet und hat 2,5 Stunden gedauert. Diese Mehrkosten sind es mir definitiv wert gewesen. Auf den Vorher-Bildern sieht man nicht den hinteren Teil, in dem bis zu 6 Meter hohe Bäume, die mit armdicken Clematislianen verwebt waren. Als der Traktor von unten kam, konnte man ihn nicht mal sehen, weil das Dickicht so hoch und dicht war. Ich werde mal einen Film einstellen, der das besser klar macht. Albizia, die mit mir schon eine "Expedition" durch die Fläche gemacht hatte, weiß wovon ich spreche. :PNatürlich fressen die Schafe auch alles andere sehr gerne und ich werde noch Wildkräutersaatgut zum Frühjahr besorgen. Wie auf meinen anderen Weiden nehme ich immer die abgeschnittenen Kräuterstauden und streue das Saatgut dort zusätzlich aus. In 2 Wochen kommen einige Freunde und ich plane mit denen gemeinsam die Fläche einmal "abzutrampeln".

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 08:49
von biene100
Tolle Maschine !! :DIch habe bis jetzt auch nicht gewußt daß es sowas gibt.Wie klein wird das alles zerkleinert? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen daß da nix mehr kommt an Brennesseln und Brombeeren.Sieht jedenfalls jetzt super aus.Bitte weiter berichten dann im nächsten Jahr.Das wärs mir auch auf jeden Fall wert gewesen. :)

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 09:24
von lord waldemoor
ebenfalls, kannte das gerät auch nicht, zumindest wusste ich nicht dass sie es unter die erde befördertich kenne nur das alles kleingehäckselt wird und obenauf liegenbleibt, was meiner meinung für schafherde auch gereicht hätteaber vlt fressen schafe ,,besseres gras,, auch lieberhühner fressen blätter lieber weil sie die langen fassern vom gras schlecht verdauen können, darum mähe ich für sie das gras mit dem spindelmäherfreue mich auch auf spätere bilder

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 09:28
von Gartenplaner
@Nina:der Fläche, dem Anblick für euch und möglicherweise auch den Schafen könntest du was Gutes tun, indem du zum Gras noch eine Blumenwiesenmischung mit einsäst, der jetzige Zustand der Fläche wäre zumindest ein idealer Startpunkt für eine Blumenwiese :)

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 10:55
von tarokaja
Der Einsatz hat mich 500 Euro gekostet und hat 2,5 Stunden gedauert. Diese Mehrkosten sind es mir definitiv wert gewesen.
Oh, das kann ich gut verstehen, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung für dich voll aufgegangen ist!Ich wünschte, es gäbe solch ein Gerät für den Einsatz an sehr steiler, steiniger Fläche... Das Brombeergestrüpp oben an meinem Steilhang bereitet mir ziemlich Kopfzerbrechen.Oder gäbe es dafür eine Maschine - ausser einem Trimmer mit Scheibe??

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 10:57
von Nina
lord waldemoor, sehr wählerisch sind die Schafe eigentlich nicht. Natürlich lassen sie für belaubte Obstbaumäste alles stehen. ;)Gartenplaner, ich habe schon fleißig im Garten gesammelt. Jede Menge Samen von wilder Möhre, Schafgarbe, Ringelblumen, Margeriten, Flockenblumen, Oregano, Thymian und Weidenröschen. :)Ein kleiner Anfang ist damit zumindest gemacht. Hast Du eine empfehlenswerte Blumenmischung?
Wie klein wird das alles zerkleinert? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen daß da nix mehr kommt an Brennesseln und Brombeeren.
Dort wo "nur" Brombeeren und Holunder waren, siehst Du nur noch feinkrümelige Erde, die Brombeeren und die Brennnesseln sind komplett "untergehoben". Im hinteren Bereich wo größere Gehölze standen sieht es aus wie grober Rindenmulch mit Erde vermischt.

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 11:03
von Nina
Oder gäbe es dafür eine Maschine - ausser einem Trimmer mit Scheibe??
Diese Maschine käme wahrscheinlich damit zurecht. Aber die hat man ja meist nicht gerade in der Nachbarschaft ... :P

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 11:06
von Wühlmaus
Diese Maschinen kannte ich bisher nicht. Das Ergebnis ist wirklich eindrucksvoll :o
Da es nun halt passiert ist, würde ich mit der Ansaat noch bis ins späte Frühjahr warten. Bis dahin kann man sehen, ob aus dem Samenvorrat des Bodens noch was aufläuft und kann das dann vor der Aussaat noch abspritzen.
Warum diese auflaufenden Samen abspritzen ???Gerade wegen der auflaufenden Samen finde ich es gut, dass Nina jetzt noch einsähen will. So haben ruhende Samen die Chance zu keimen und wer weiß, was da für eine Wiese an interessanten "Sachen" dabei sind. Sie will doch definitiv keine MonokulturWiese.

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 15:05
von Floris
wer weiß, was da für eine Wiese an interessanten "Sachen" dabei sind. Sie will doch definitiv keine MonokulturWiese.
Das war mein Thema, dass sie sich da mit der vorliegenden Ausführung um einige Möglichkeiten gebracht hat...@Rarokaja: gibt in G..gle mal "ferngesteuerte Mulchraupe" ein oder schau hier: http://www.vogtgmbh.com/schlagkraeftige ... funkraupe/

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 19:45
von Katrin
Forstmulcher sind großartig! Und für solche Zwecke eine in meinen Augen legitime Arbeitshilfe.Ich bin gespannt, ob die Brennnesseln und Brombeeren wiederkommen. Bei den Flächen, die ich kenne und die so bearbeitet wurden (sie waren allerdings nicht so hoch verwachsen, ich bin ganz begeistert, dass der bei sowas auch noch durchkommt), kamen zumindest Brombeeren schon wieder. Aber das sollte kein Problem sein, weil die Schafe sie bestimmt niederknabbern werden.

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 20:48
von Staudo
Für mein Verständnis kann so eine radikale Aktion mehr biologische Vielfalt hervorbringen als ein einfaches abmulchen. Millionen von teils seit Jahrzehnten im Boden schlummernden Samenkörnern werden angeregt zu keimen. ;)

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 2. Nov 2015, 22:56
von Gartenplaner
...Gartenplaner, ich habe schon fleißig im Garten gesammelt. Jede Menge Samen von wilder Möhre, Schafgarbe, Ringelblumen, Margeriten, Flockenblumen, Oregano, Thymian und Weidenröschen. :) Ein kleiner Anfang ist damit zumindest gemacht. Hast Du eine empfehlenswerte Blumenmischung?...
Von eurer oder direkt in der Umgebung liegenden Wiesen Samen zu sammeln ist natürlich am erfolgversprechendsten, ansonsten wären entweder auf die Bodenzusammensetzung ausgerichtete Mischungen sinnvoll oder eine Universalmischung für unterschiedlichste Böden, wo man aber in Kauf nimmt, daß ein Teil der Pflanzen sich nicht etablieren kann, weil "die Chemie" nicht passt.Vielleicht müsst ihr drauf achten, daß bestimmte, für Schafe giftige Arten nicht enthalten sind, das weiß ich nicht.Gute Anbieter sind in den Blumenwiesen-Threads aufgeführt.

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 3. Nov 2015, 08:48
von Irm
Ich sehe das wie Staudo. Es werden so viele Samen keimen, die noch in der Erde sind, dass es wohl nicht nötig sein wird, noch zusätzlich zu sammeln ;)

Re: Brombeerdschungel zu Weideland ohne Traktor

Verfasst: 3. Nov 2015, 09:56
von Gartenplaner
Auf den Fotos am Anfang des Threads ist zu sehen, daß neben den Brombeeren, die auf jeden Fall aus tieferen Wurzelstücken und aus untergefrästen Samen der Früchte wieder austreiben werden, vor allem Brennnesseln ziemlich flächig vorhanden waren.Das spricht für eine gute Düngung der Fläche, bevor sie nicht mehr genutzt wurde und verbuschte.Da könnten erstmal ganz viele Brennnesselsamen aus der Samenbank des Bodens als erstes keimen, wär schon nicht schlecht, wenn man mit schönerem Zeugs unterstützend nachhilft.