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Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc. (Gelesen 135568 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Rib-2BW
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Rib-2BW » Antwort #75 am:

Ist die Navaho auch eine Chimäre, so wie zB die 'black satin'? Pflanzt man sie um, so bildet sie bedornte Ruten.
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Tester32
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #76 am:

Von links nach rechts: Chester, Navaho, Apache, Natchez, Triple Crown

Bild

(C) Yulia Koscharenko, Kharkiw, Ukraine

Um das Bild zu sehen, muss man vermutlich auf garten-pur.de eingeloggt sein.
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Urmele
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Urmele » Antwort #77 am:

Bin eingeloggt und kann trotzdem kein Bild sehen... :-[

Gestern sind meine beiden Navahos gekommen. Summerlong und Bigandearly, zwei schöne Pflanzen mit jeweils drei blühenden vorjährigen Trieben und einem kräftigen Neutrieb.
Den Neutrieb hab ich gleich nach dem Pflanzen auf drei Augen eingekürzt. Er soll sich nochmal verzweigen.

Dass es heuer noch Kostproben gibt freut mich narrisch ;D
Ansonsten hab ich noch eine Jumbo, da kann ich direkt vergleichen.
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Rib-2BW
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Rib-2BW » Antwort #78 am:

Ich bin zwar eingeloggt, kann das Bild dennoch leider nicht sehen. Verlinke bitte die Bildadresse direkt. auch mit einem anderen Browser geht es nicht.
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Tester32
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #79 am:

Hallo,

ich glaube das Problem war, dass die Bilder im ukrainischen Forum lagen und ich sie sehen kann, weil ich dort permanent eingeloggt bin. Habe das Bild nun auf photobucket verschoben und hier neu verlinkt. Sollte nun sichtbar sein. Seltsamerweise ist es manchmal verzerrt. Man kann es sich direkt auf dem Photobuket ansehen: http://i58.photobucket.com/albums/g275/tester32a/DSC_0340_zpskqzniuzo.jpg
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Tester32
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #80 am:

Urmele hat geschrieben: 9. Jun 2017, 22:57
Bin eingeloggt und kann trotzdem kein Bild sehen... :-[

Gestern sind meine beiden Navahos gekommen. Summerlong und Bigandearly, zwei schöne Pflanzen mit jeweils drei blühenden vorjährigen Trieben und einem kräftigen Neutrieb.
Den Neutrieb hab ich gleich nach dem Pflanzen auf drei Augen eingekürzt. Er soll sich nochmal verzweigen.

Dass es heuer noch Kostproben gibt freut mich narrisch ;D
Ansonsten hab ich noch eine Jumbo, da kann ich direkt vergleichen.


Versprich Dir nicht zu viel von den Kostproben (und der Beerengröße) im 1-2 Jahr. So richtig fruchten tun die Brombeeren im 3en Jahr und man braucht 3 Jahre um eine sichere Abschätzung zu geben. Weil der Geschmackt und die Ernte wetterabhängig variieren. Daher dauert es insgesamt 5 Jahre, bis man sicher ist, ob die Brombeere bleibt oder rausfliegt. Die 2 Start-Jahre + 3 Ernte-Jahre.

Falls Du noch Platz hast, kauf Dir eine Triple Crown. Mir war schon länger aufgefallen, dass bei Fragen zu Sorten-Empfehlungen für den eigenen Frischeverzerr die Ukrainer und Russen immer die Triple Crown empfehlen. Aber ich habe mich mit dieser Sorte nicht beschäftigt, weil es kein aktuellen Star der Brombeese-Szene ist, wie z.B. die Colubia Stars, die Black Magic und einige Prime-Ark's. Aber nun merke ich langsam, woher die Empfehlungen kommen. Ich hatte Anfang Mätz die Kiowa und Loch Tay in 2-3l Töpfen bekommen und eingepflanzt. Und 2-3 Wochen später bei Dehner die Triple Crown gekauft, 1,5l Topf. Alle 3 waren gut durchgewurzelt und wurden unter ähnliche Bedingungen eingepflanzt.

Heute hat die TC scheinbar bereits 4 Neutriebe. Die Kiowa einen und Loch Tay 2. Das ist schon beeindrückend. Und die Beerengröße ist auch gut, nicht wesentlich kleiner als Natchez auf dem Bild. Geschmack soll auch gut sein.
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Urmele
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Urmele » Antwort #81 am:

Danke für den Hinweis, aber bevor ich mir nun noch eine 4. Brombeere pflanze warte ich erst einmal die anderen drei ab ;)

Die Navahos werden geschmacklich ja gelobt, nicht nur von den Verkäufern, und was die Jumbo macht werde ich auch noch sehen, die steht jetzt im zweiten Jahr.

Es bleibt spannend :D
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catinca
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

catinca » Antwort #82 am:

Hallo,

hat bitte jemand schon mal die Lubera Zwerg-Brombeere Little Black Prince verkosten können ?
Die Größe von knapp einem Meter gefällt mir gut in meinem kleinen Garten, aber schmecken soll sie ja auch.

Danke !
flobob
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

flobob » Antwort #83 am:

Evko hat geschrieben: 9. Jun 2017, 16:43
flobob hat geschrieben: 4. Jun 2017, 22:06
habe aufrechte navaho s. mittlerweile fast 50 Meter. habe mit 2 Pflanzen angefangen und mit diesen dann vermehrt.
aber irgentwie sind die vermehrten pflanzen weniger wuchsfreudig und tragen auch viel weniger.
Ist dies normal?


Wie hast Du die Navaho vermehrt?



im herbst auslaeufer abgestochen und kopfstecklinge. dornen hat keine bisher.
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manhartsberg
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

manhartsberg » Antwort #84 am:

manhartsberg hat geschrieben: 27. Mai 2017, 14:22
heute habe ich den ersten zarten jungtrieb entdeckt... 8) ;D


insgesamt sind es nur 6 jungtriebe bei der chester thorless geworden (mind. 10 wären ok) die letzten 2 sind am 8. und 17. juni gekommen.
ich habe aber nie gedüngt in den letzten 5 jahren, weiß auch gar nicht wann man düngen soll...
Dateianhänge
IMG_3744.JPG
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Tester32
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #85 am:

manhartsberg hat geschrieben: 19. Jun 2017, 20:45
ich habe aber nie gedüngt in den letzten 5 jahren, weiß auch gar nicht wann man düngen soll...


Düngen sollte man auf alle Fälle, die Brombeeren entziehen dem Boden sehr viele Nährstoffe. Gut sind 20-40 liter Kompost pro Pflanze jährlich, aber ich schätze ein Bärendünger tut es auch.

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kasi †
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

kasi † » Antwort #86 am:

Ich habe auch noch nie gedüngt. Immer gute Erträge. Meine Dornenlose ( ich habe sie Kasis Boysenberry getauft ) vermehrt sich selbständig durch Samen, ohne dass ich humus dazugebe. Nicht übermäßig viele, aber ich könnte im Herbst einige abgeben. Wurzelausläufer hat sie allerdings nicht. Ich habe sie ja auch aus Samen gezogen.

siehe auch < was blüht im juni > vom 5.6.
kilofoxtrott
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #87 am:

Sortenbeschreibung Brombeere Osage


Osage wurde an der Uni Arkansas gezüchtet, um das Aroma auf ein höheres Niveau zu bringen. Osage reift nach Natchez und etwas vor Ouachita. Die Beeren sind mittelgroß, 6-7g, kleiner als Natchez, ungefähr wie Ouachita. Osage hat hervorragende Nach-Ernte-Eigenschaften. Man erwartet, dass Osage die Ouachita zeitlich ergänzen wird.

Aufrichtig wachsend (erect), dornenlos. Zuckergehalt ist 11%, ungefähr wie Ouachita. Osage zeigte ein hervorragendes Lagern-Potenzial, vergleichbar mit Ouachita, Natchez sowie Prime Ark 45 und besser als Tupy. Die Sorte sollte seit 2013 verfügbar sein.

Und jetzt natürlich die Erfahrunsberichte. :) Sie wurden in der Ost-Ukraine gesammelt, aus anderen europäischen Gebieten liegen noch keine Erfahrungen vor.

Die Sorte hat eine hohe Wachstumsenergie. Blätter sind dunkel-grün, die Blüten sind gefüllt und schön rosa.

Die Beeren sind ähnlich fest wie Ouachita, die Form ist gleich. Geschmack ist sehr gut, sanft, man kann die Beeren essen und essen. Die Beere hat ein fruchtiges Aroma, welches aber Ouachita nicht ähnelt. Die Beeren sind süß selbst wenn sie noch nicht vollständig reif sind.
Großer Vorteil der Sorte: Osage ist sonnenfest. Man munkelt sogar, dass die Sorte UV-beständig sein könnte.

Ertrag ist gut. Die Beeren sind gut für einen Vertrieb und Transport geeignet, sie haben eine schön glänzende und ziemlich einheitliche Form und Größe, keine roten und weißen Steinfrüchtchen. Die Uni Arkansas schreibt zu den roten Steinfrüchchen: "Die Entwicklung von roten Steinfrüchtchen war die meisten Jahre für 'Osage' sehr gering, 0 bis 1%, mit der Ausnahme von 2008, wo dieser Wert für alle Sorten höher war. Basierend darauf erwartet man eine gute Leistung von 'Osage' im kommerziellen Vertrieb."

Osage läßt sich gut über Kopfstecklinge vermehren und hervorragend über Wurzelstecklinge.

Reift wenige Tage vor oder auch wie Ouachita, 2015 war es um Charkiw ab 10 Juli. Die Erntezeit ist sehr lange.

Biegsamkeit der Ruten (zwecks Winterabdeckung): sie lassen sich wie Natchez hinlegen, wenn man das rechtzeitig macht oder die Spitzen abzwackt, damit man dünnere Ruten bekommt.

Hier ist das offizielle Produktvideo zur Brombeere Osage vom John Clark:
https://www.youtube.com/watch?v=EXu0_TcxGUk

Ich werde die Sorte testen und berichten. Wir haben in Bayern zwar meistens einen ähnlich heißen August wie in der Ost-Ukraine, aber eine deutlich höhere Luftfeuchtigkeit. Der deutsche Sommer z.B. um Regensburg ist sogar feuchter als an der US-Nordwestküste (Oregon), wo die neuen amerikanischen Brombeere-Sorten neben Arkansas getestst werden. Das könnte sich negativ auf die Pflanzengesundheit auswirken.

Den Test werde ich vorerst im 40l-Kübel machen. Im Winter kommt die Pflanze in die Garage. Ein Test im Grund wäre interessant und auch ein Test, wie winterhart die Pflanze ohne Abdeckung wäre. Aber für so einen Test fehlen mir die Kapazitäten, mein Grundstück ist nicht so groß. Immerhin ist der Kübeltest auch realistisch, weil er den deutschen Alltag mit der Bodenknappheit und den zunehmend befristeten Arbeitsverträgen wiederspiegelt.

(C) Bild: Swetlana Tschekanova, Charkiw
Dateianhänge
Swetlana-Kharkiw.jpg
hymenocallis

Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

hymenocallis » Antwort #88 am:

Tester32 hat geschrieben: 10. Jun 2017, 17:01
Versprich Dir nicht zu viel von den Kostproben (und der Beerengröße) im 1-2 Jahr. So richtig fruchten tun die Brombeeren im 3en Jahr und man braucht 3 Jahre um eine sichere Abschätzung zu geben. Weil der Geschmackt und die Ernte wetterabhängig variieren. Daher dauert es insgesamt 5 Jahre, bis man sicher ist, ob die Brombeere bleibt oder rausfliegt. Die 2 Start-Jahre + 3 Ernte-Jahre.

Bei Navaho und bei Navaho summerlong trifft das nicht zu - beide haben bereits im ersten Jahr ordentlich getragen und normale Früchte gebildet. An Navaho summerlong gefällt mir nicht nur die lange Erntezeit - ich hab sie am selben Platz wie zuvor die Navaho und die summerlong hat erfreulicherweise deutlich kürzere Triebe (3 bis max. 4 m, Navaho hat 6-7m geschafft), die dafür buschiger sind - der Fruchtertrag ist mengenmäßig allerdings de facto gleichhoch - die Früchte sitzen enger gepackt.
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Tester32
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.

Tester32 » Antwort #89 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:39
Bei Navaho und bei Navaho summerlong trifft das nicht zu - beide haben bereits im ersten Jahr ordentlich getragen und normale Früchte gebildet. An Navaho summerlong gefällt mir nicht nur die lange Erntezeit - ich hab sie am selben Platz wie zuvor die Navaho und die summerlong hat erfreulicherweise deutlich kürzere Triebe (3 bis max. 4 m, Navaho hat 6-7m geschafft), die dafür buschiger sind - der Fruchtertrag ist mengenmäßig allerdings de facto gleichhoch - die Früchte sitzen enger gepackt.


Die Empfehlung ist nicht sortenabhängig, :) sie trifft auf alle Sorten zu. Ich vermute allerdings, dass sie vielleicht auf die in Deutschland vertriebenen Pflanzen weniger zutrifft, weil die Pflanzen bei uns größer und besser durchwurzelt verkauft werden, als das die ärmeren Russen und Ukrainer machen. Für die Leute dort sind größere Pflanzen mit einem 2-Liter-Topf zu teuer. Und ein kleines Pflänzchen mit mininalen Wurzeln kann unter ungünstigen Bedingungen von den Blüten sogar getötet werden, solche Beispiele habe ich leider gelesen. Mit dem Entfernen der Blüten geht man also auf Nummer sicher.

Ich habe bei meinen Pflanzen dieses Jahr alle Blüten entfernt, aber aktuell wirft die Kiowa wieder welche und ich werde diesmal evtl. eine Handvoll für meine kleine Tochter lassen. Der erste Trieb wächst gut, ist kräfitig und bereits über 1m lang, ich denke eine Handvoll Brombeeren wird sein Wachstum nicht sehr beeinträchtigen.

Das mit der Länge der Triebe ist eine interessante Info, danke! Ich sammele solche Infos um eine Sortenbeschreibung für die Sommerlong zu erstellen. Scheint eine interessante Sorte zu sein, bei Lubera selbst steht aber leider nicht viel dazu und bei den Händlern gibt es oft unseriöse Märchen. Wieviele Triebe hat sie normalerweise? Und wie ist die Beschaffenheit der Triebe, sind sie erect, semi-erect oder trailing? Sind die Triebe flexibel genug zum Hinlegen im Herbst oder ziemlich starr und verholzen sehr schnell?
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