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Rindenbrand - diplodia mutila (Gelesen 48118 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Monti
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

Monti » Antwort #75 am:

Danke für die Rückmeldung, ist immer wieder schön zu lesen, wie es sich nach längerer Zeit entwickelt hat.

Die letzten Wochen war auch ein Artikel im Landwirtschaftlichen Wochenblatt BW zu Rindenbrand. Wird demnach auch im Intensivanbau vermehrt zum Problem. Es gibt wohl auch Anzeichen, dass Sorten die zu Luftwurzeln neigen stärker betroffen sind.
alun
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

alun » Antwort #76 am:

Was würdet ihr sagen - ist das hier eindeutig Rindenbrand, oder doch Krebs?
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alun
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

alun » Antwort #77 am:

Ich hatte mal eine Wunde an einem anderen Baum etwas geöffnet, sieht so aus:
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cydorian
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

cydorian » Antwort #78 am:

Das Bild sieht schon nach Rindenbrand aus. Es gibt manchmal Verwechslungen mit Kragenfäule. Obstbaumkrebs ist es eher nicht, der zeigt auch schon im Anfangsstadium plattenartige Rindenstrukturen und dann andere Reaktionen des Baums auf den Pilz. Welche Sorte ist das?
alun
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

alun » Antwort #79 am:

Danke. Das ist eine ausländische Sorte, die ich testweise veredelt habe. Ich merke dieses Jahr, daß meine Unterlagen die falsche Wahl waren, weil selbst M25 noch nicht stark genug ist, hier zu bestehen. Werde sie ab sofort selbst aussäen bzw. Sämlinge zukaufen.
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555Nase
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

555Nase » Antwort #80 am:

Der junge Witos hat auch komische Rinde, richtig zuordnen kann ich es nicht. Sieht aus als würde es zuwachsen?
Ein dünnes Ästchen (links unten) war vertrocknet. Bodenfeuchtigkeit immer ausreichend.

Bild
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thuja thujon
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

thuja thujon » Antwort #81 am:

Gibt es obendrüber noch lebende Triebe?
Ich würde es wohl prophylaktisch wegschneiden. Zuwachsen kann ich nicht so recht erkennen.
Zudem sehen die Blätter so aus, als ob da Mehltau mit im Spiel ist.
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555Nase
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

555Nase » Antwort #82 am:

Vereinzelt Mehltau, da hast du Recht. Wegschneiden - da wäre der Baum alle. Der Neuwuchs oberhalb ist völlig in Ordnung. Ich hatte dieses Bild eines anderen Baums in Gedanken, dort wachsen die Risse alle wieder zu.

Bild
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thuja thujon
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

thuja thujon » Antwort #83 am:

Das sieht für mich aber erstmal nach einem rein mechanischem Riss aus. Längere Trockenphase, die Rinde wird steifer. Danach doch ein Gewitter oder der Gärtner erbarmt sich zu gießen, dann Überangebot, und schon platzt die Rinde.

Doof wird es dann erst, wenn sich eine Infektion reinsetzt. Also kann der Anfang von Rindenbrand und vielem mehr sein, oder eben auch gar nichts nach sich ziehen.

Auf einen solchen großen Riss, den man sieht, kommen manchmal wohl zweitausend kleinere, Mikroskopisch erkennbare, die aber ein ebenso großes Gefährdungspotential bieten. ;)
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555Nase
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

555Nase » Antwort #84 am:

Bei dem Witos hätte ich es auch nach mechanischen Rissen eingeschätzt, nur verstehe ich das nicht bei ständig ausreichender Feuchte des Bodens, bei beiden Beispielen !?
Ist schon komisch, die restlichen 50 Bäume zeigen bei gleicher Bewässerung, nicht solche Eigenarten.
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

thuja thujon » Antwort #85 am:

Es kann schon der Wechsel von warmem auf kühles Wetter zu Rissen führen, die man mit bloßem Auge nicht sieht.
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555Nase
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

555Nase » Antwort #86 am:

So könnte ich es verstehen, mal sehen wie es sich weiter entwickelt. Falls aber der Mehltau stärker wird, fliegts.
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

Chelidonia » Antwort #87 am:

Hab hier schon viel gelesen und gelernt. Vielen Dank an alle.
Mein schöner Helios- Apfelbaum im Hausgarten (von den Vorbesitzern) geht auch am Rindenbrand ein. Hatte im damaligen "Jahrhundertsommer" 2003 Stammrisse. Vielleicht von den krassen Temperaturunterschieden und der Beregnung. Steht am Gemüsebeet. Dann fingen diese Rindenschäden an, ich dachte, dass es Obstbaumkrebs ist. Was nicht so passte, denn hier ist es eher trocken und leichter Sandboden (Brandenburg). Jedenfalls las ich in einem alten Gartenbuch, dass dagegen Stammanstrich mit Lehm hilft und habe das jahrelang gemacht. Bilde mir auch ein, es hilft, das Sterben aufzuhalten, auch wenn ich inzwischen sicher bin, dass es der Rindenbrand ist und kein Krebs.

Jetzt ist noch die Hälfte von dem Baum übrig, er ist mehr breit als hoch (war ein sehr wüchsiger großer Buschbaum oder Viertelstamm, keine Ahnung) Tolle Frühsorte, Ende Juli reif, aber notfalls 2 Wochen zu lagern, super Saftausbeute, sehr lecker zum Essen und Verarbeiten. Blüht spät, trug Unmengen (alternierend), jetzt hat er auch noch Mehltau. Wenn ich alles wegschneiden würde, wo die Rinde krank ist, hätten wir ihn schon vor Jahren fällen müssen.

Idared, kleines Bäumchen, genauso vom Vorbesitzer, scheint weniger Rindenschäden zu haben, hat sehr Mehltau (das habe ich zu spät so erkannt und jetzt versucht, mit Schneiden und Lezithin-Spritzen das einzudämmen). Aber inzwischen schächelt er auch. Sind beide wohl Mitte oder Ende der 80 er Jahre gepflanzt, also 30-40 Jahre.

Goldparmäne haben wir vor einigen Jahren gepflanzt, wahrscheinlich hab ich sie schlecht geschnitten, sieht nicht sehr gesund aus, aber so ganz böse Diplodia-Schäden scheint sie nicht zu haben. Esist mehr der Feinastbereich, der kränkelt. Steht auch nicht so sonnig und wird im Sommer gewässert.

Streiche jetzt alle meine Bäume mit einer Mischung aus Lehm und Holzasche, soweit ich komme. Muss man halt äfter wiederholen, weil der Regen es natürlich irgendwann abwäscht.
Nachdem unsre Walnuß einem Gewittersturm zum Opfer fiel, pflanze ich jetzt eine Kasseler Renette, hoffe, dass die robust ist, war hier in diesem Forum empfohlen. (Und eine Birne Gräfin von Paris, mal). Hoffe mal, dass das was wird.

Unsere Süßkirsche ist auch am Eingehen. Vielleicht ist das einfach der Hitze und Trockenheit geschuldet. Hat aber auch viele komische Stellen an der Rinde, mit Gummifluß. Die Süßkirschen scheinen hier ringsum arg zu leiden, auch beim Nachbarn, der bestimmt dreimal so viel wässert. Sie wurzeln anscheinend wirklich sehr flach. In den Obstbüchern steht, die Süßkirschen für die trockneren, sonnigeren Lagen. Das stimmt zumindest hier nicht mehr , scheint mir.
Selbst jetzt nach gefühlt viel Regen, ist unter dem Kirschbaum der Boden nach 15 cm recht trocken.

ufr
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

ufr » Antwort #88 am:

Habe bei meinem Glockenapfel auf M26 auch den Verdacht auf Rindenbrand:
Rindenbrand?

Wie schätzt Ihr das ein, Rindenbrand oder doch etwas anderes?
Meine Tendenz geht dahin, den Baum zu Roden, da er dieses Jahr schon sehr schwächlich war.
meiby
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Re: Rindenbrand - diplodia mutila

meiby » Antwort #89 am:

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