Solange die nur den Samenmantel lutschen: Kein Problem.Neulich wartete ich vor einem Hotel und naschte nebenbei ein paar Eibenbeeren. Mitglieder einer chinesischen Reisegruppe sahen das und begannen die Früchte zu pflücken. Ich sagte dazu nichts.
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Kinder und Giftkräuter (Gelesen 46816 mal)
Re: Kinder und Giftkräuter
Re: Kinder und Giftkräuter
So mit das Giftigste in unseren Breiten dürfte der Schierling sein.In der "Grünen Soße" verarbeitet lässt sich damit so mancher Erbfall herbeiführen.
- zwerggarten
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Re: Kinder und Giftkräuter
bei euch gibt es kinder, die grüne soße zubereiten?
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Re: Kinder und Giftkräuter
Klar doch! In Hessen beginnen damit schon Säuglinge direkt nach dem Abstillen.
- rorobonn †
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...einfach einmal lachen!
Re: Kinder und Giftkräuter
...mit der Zubereitung von erbschaftspulvern in grüner Sauce????wie ineffektiv so kurz nach dem abstillen und vor der windelfreiheit



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Re: Kinder und Giftkräuter
Bin zwar kein Kind, habe aber vorhin grade noch zwei winzige Blättchen eines wohl frisch gekeimten Fingerhuts zwischen meiner (selbst gezogenen) Ruccola entdeckt, bevor sie im Risotto landete
Womit hätte ich rechnen können, wenn nicht?

Schöne Grüße aus Wien!
Re: Kinder und Giftkräuter
Ohne Gewähr: mit keinen toxischen Wirkungen. Vielleicht ein etwas bitterer Geschmack. Vermutlich aber nicht mal das.
Re: Kinder und Giftkräuter
Nun ja, einige der sehr giftigen Stauden verführen ja auch zum Blumensammeln: u.a. Fingerhut, Aconitum, Schierlingblüten, dekorative Herkulesstaude.Ein Strauß Fingerhut kann infolge Kontamination durchaus toxische Wirkung haben.
Re: Kinder und Giftkräuter
Ein Bekannter bekam die typische Pupillenerweiterung und Störung der Akkomodation, als er unbemerkt Blütenstaub einer Brugmannsia an den Fingern hatte und sich mit den Fingern im Auge rieb.In dem oben verlinkten Bericht des BfR ist auch ein Fallbericht, in dem es nach dem Kaffeetrinken zu Vergiftungserscheinungen kam. Wie sich herausstellte, war in der Kaffeemaschine Engelstrompete verarbeitet worden. 

Re: Kinder und Giftkräuter
Wie reimte schon Karl-Heinrich Waggerl in seinem Seidelbastgedicht?...weil wir, in diesem Falle,das Wunder nur beschauen sollen,(Man muß nicht alles kauen wollen!)
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Re: Kinder und Giftkräuter
Danke, bristlecone. Jetzt wollt ich's aber doch genauer wissen:Fingerhut Schierling reiß ich immer gleich aus, vor allem, weil manchmal hausfremde Menschen Petersil aus dem Garten holen wollen. Und solange kleine Kinder da waren, hatte der Eisenhut ein Hasengitter drumherum. Ich hatte es hier schon mal geschrieben: Lt. Aussage eines Gärtners, der normalerweise nicht von Übervorsichtigkeit geplagt ist, kann es tödlich sein, wenn nur eine mit der Pflanze in Berührung gekommene Hand in den Mund gesteckt wird.Ohne Gewähr: mit keinen toxischen Wirkungen. Vielleicht ein etwas bitterer Geschmack. Vermutlich aber nicht mal das.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Kinder und Giftkräuter
OT.: Tja, der Waggerl, unser Heimatdichter...Wie reimte schon Karl-Heinrich Waggerl in seinem Seidelbastgedicht?...weil wir, in diesem Falle,das Wunder nur beschauen sollen,(Man muß nicht alles kauen wollen!)

Schöne Grüße aus Wien!
Re: Kinder und Giftkräuter
Eigentlich müsste eine Grundausbildung in Botanik auch zur Grundausbildung von Erziehern / Erzieherinnen gehören. Ich erinnere mich an folgenden Fall: Völlig panisch tauchte eine Mutter mit fünfjähriger Tochter in unserer Arztpraxis auf. Sie sei vom Kindergarten angerufen worden und gebeten worden, mit dem Kind sofort zum Arzt zu gehen. Das Mädchen hatte "Vogelbeeren" gegessen und man wisse nicht, ob die giftig seien etc etc.Doktor und ich nahmen gemeinsam die Kleine (der es übrigens blendend ging) ins Gebet. Bereits nach der ersten Frage war klar, dass es auf gar keinen Fall Ebereschenfrüchte (hierzulande auch Vogelbeeren genannt) sein konnten. Die Beeren seien schwarz gewesen. Hätten "komisch" geschmeckt. Und sie habe ungefähr fünf davon gegessen. Mehr war aus dem Kind nicht rauszukriegen. Also folgendes gemacht: Mutter rief Vater auf dem Handy an, er solle sofort die Arbeit stehen und liegen lassen, in den Kindergarten fahren und eine Probe der Beeren beibringen. Mutter mit Kind in der Praxis verblieben für alle Fälle. Nach einer halben Stunde kam Vater und zeigte uns eine Traube mit Holunderbeeren. Die sind zwar roh genossen auch nicht ohne, schmecken aber so "komisch", dass dem Kind von allein die Lust auf die Beeren verging. Mit der richtigen Bezeichnung der Früchte durch die Erzieherin hätte man eine Menge Aufregung vermeiden können.
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Re: Kinder und Giftkräuter
Vor allem aber sollten Kinder schon von den Eltern dazu erzogen werden, nicht unbekannte Früchte in den Mund zu stecken. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das absolut funktioniert.
Schöne Grüße aus Wien!
Re: Kinder und Giftkräuter
Auch da gebe ich Dir 100 %ig recht. Ich erinnere mich noch an den Tag, als wir zum 1. Mal unseren damals dreijährigen Jungen mit zum Pilzsuchen nahmen. Wie habe ich ihn ins Gebet genommen und gesagt, er müsse mir jeden gefundenen Pilz zuerst zeigen, bevor er ihn "ernten" durfte. Hat problemlos geklappt.