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Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt (Gelesen 15687 mal)

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Paw paw
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Paw paw » Antwort #75 am:

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Paw paw
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Paw paw » Antwort #76 am:

Um den Wassermangel in der wasserreichen Schweiz geht es in einem Artikel der Zeit:

Auf dem Trockenen
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Natternkopf
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Natternkopf » Antwort #77 am:

Salü Paw Paw

Wie in dem Artikelt beschrieben, sind wir im Wasserschloss Europas bisher anders fokussiert.

Ergänzende Daten dazu.

- Aktuelle Situation der Abflüsse und Wasserstände / hydrodaten.admin.ch - Messstationen

- Sommer 2018: Trockenheit in der Schweiz / admin.ch - bafu

Grüsse aus der Schweiz 🇨🇭
Natternkopf
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Nova Liz †
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Nova Liz † » Antwort #78 am:

Ich muss euch mal etwas fragen.Vielleicht wurde es ja irgendwo in einemThread schon beantwortet,aber ich kanns nicht finden.Ich war am letztem Sonntag in der Elmshorner Baumschulgegend in einem Schaugarten mit Masterstaudengärtnerei.Wir waren angesichts der Bruthitze doch sehr geplättet,als uns ein überaus prächtiggrüner Samtrasen mit so üppigen Stauden,wie noch nie,empfing.Der Rasen sappschte direkt unter den Füßen und die Beete (Sandboden)waren triefend nass.Der Besitzer erklärte,dass er einen 40m(!) tiefen Brunnen hätte und täglich und nachts mit leistungsstarken Pumpen beregnen würde.Der Schaugarten ist riesengroß.Ich frage mich seitdem,was mit den Grundstücken drumherum passiert.Kann man theoretisch soviel Grundwasser fördern,dass es sich auf die umliegenden Gebiete auswirkt?Ich denke,dort in der Baumschulgegend wird sehr viel Grundwasser zum Bewässern benötigt und der Grundwasserspiegel ist bei weitem nicht so hoch wie zb.hier(unser Brunnen ist 6m tief und seit 10 Tagen versiegt).
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Natternkopf
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Natternkopf » Antwort #79 am:

Ja ist möglich und wird zBsp gezielt gemacht bei gewissen Bauprojekten in der Bauphase.
Nova hat geschrieben: 12. Aug 2018, 13:12
Kann man theoretisch soviel Grundwasser fördern,dass es sich auf die umliegenden Gebiete auswirkt?
Wie sich das bei deinem Beispiel hier auswirkt, keine Ahnung.

Ich denke,dort in der Baumschulgegend wird sehr viel Grundwasser zum Bewässern benötigt und der Grundwasserspiegel ist bei weitem nicht so hoch wie zb.hier(unser Brunnen ist 6m tief und seit 10 Tagen versiegt).
Gehe davon aus, dass er auch dort rechtliche Vorgaben gibt in Abhängigkeit von der "Grundwasser Nachströmungs Situation (oder wie das heisst).


Grüsse Natternkopf
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Staudo
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Staudo » Antwort #80 am:

In vielen Gegenden Deutschlands ist ausreichend Grundwasser vorhanden, auch wenn die Pegel derzeit stark gesunken sein mögen. Ich gehe davon aus, dass das im Garten der Horizonte ebenso ist.
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Paw paw
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Paw paw » Antwort #82 am:

Nova hat geschrieben: 12. Aug 2018, 13:12
Ich frage mich seitdem,was mit den Grundstücken drumherum passiert.Kann man theoretisch soviel Grundwasser fördern,dass es sich auf die umliegenden Gebiete auswirkt?
[/quote]
Ich denke, das krasseste Negativbeispiel ist der Gemüseanbau in Almaria, Spanien. Ausbleibende Niederschläge und die Bewässerung in der Landwirtschaft mit illegalen Brunnen haben das Grundwasservorkommen massiv reduziert.

Trockenheit in Spanien : Bis zum letzten Tropfen


[quote author=Staudo link=topic=63536.msg3145403#msg3145403 date=1534074907]
In vielen Gegenden Deutschlands ist ausreichend Grundwasser vorhanden, auch wenn die Pegel derzeit stark gesunken sein mögen. Ich gehe davon aus, dass das im Garten der Horizonte ebenso ist.

Es gibt genügend Grundwasser, nur nicht gleichmäßig verteilt (siehe Link in #75). Die Brunnen einiger Gemeinden können schon mal trocken fallen. Vielleicht müssen sie sich zukünftig an die großen überregionlen Wasserversorgungsnetze anschließen, um Engpässe zu vermeiden. Doch wird es auch zufünftig so bleiben?

Hier im Süden wird sehr viel Trinkwasser aus dem Bodensee gewonnen. In Anbetracht der großen Gletscherrückgänge und vermehrten schneearmen Winter auch in den Bergen, hat das auch Auswirkungen auf die Wasserstände von Bodensee und Rhein.

Klimaforscher haben für uns vermehrt Dürreperioden und Starkniederschlagszenaren vorhergesagt. Dadurch könnte sich das Grundwasservorkommen reduzieren, so meine Gedanken. Das Wasser, das ich verbrauche, wird von Pflanzen genutzt oder verdunstet, oder fließt als Abwasser über Kläranlagen in Bäche und Flüsse. Nur der verdunstete Anteil wird irgendwo wieder abregnen. Das wird nicht unbedingt wieder hier sein und wenn, dann vielleicht immer öfter als Starkregen. Also ein Regenereignis, bei dem ein Großteil wieder in Ablaufkanälen, Bächen und Flüssen verschwindet und nicht zur Grundwasserneubildung beiträgt. Wielange wird sich dann Verbrauch und Neubildung die Waage halten?
leonora
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

leonora » Antwort #83 am:

Paw hat geschrieben: 12. Aug 2018, 17:37
Verbrauch und Neubildung

Das geht auch noch in anderen Dimensionen. In Gebieten, wo Kohle abgebaut wird, pumpt man Grundwasser in unvorstellbaren Mengen ab und leitet es ins Meer (wie bei uns z.B. über den Rhein in die Nordsee). Dieses Grundwasser ist dann weg, aber im öffentlichen Interesse. ;)

https://www.bund-nrw.de/themen/mensch-umwelt/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohle-und-umwelt/braunkohle-und-wasser/

Nachhaltig finde ich das nicht, aber ich bin zu alt um mich darüber groß aufzuregen. Irgendwann kommt vielleicht 1x wöchentlich der Tankwagen und bringt Wasserrationen, wie mancherorts in Amiland. :-X Frackinggebiet sind wir hier ohnehin schon.

LG
Leo
Hemsalabim
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Staudo
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Staudo » Antwort #84 am:

In der Lausitz wurde über 100 Jahre Wasser abgepumpt. 30 Jahre nach Schließung der meisten Braunkohletagebau ist das Grundwasser in den meisten Gegenden wieder aufgefüllt, hat Seen geschaffen und ärgert viele Hausbesitzer mit Keller.
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leonora
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

leonora » Antwort #85 am:

So ähnlich ist es hier auch. Während den einen aufgrund der Sümpfungen im aktiven Tagebau noch die Häuser wegbröckeln, stehen wenige Kilometer weiter im renaturierten Gebiet schon wieder Keller unter Wasser. ;) Für die betroffenen Hausbesitzer ist es wahrscheinlich so oder so nicht angenehm. Aber so ist es halt und die Menschen in der Region haben sich arrangiert.

LG
Leo
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Rieke
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Rieke » Antwort #86 am:

Nova hat geschrieben: 12. Aug 2018, 13:12
Ich muss euch mal etwas fragen.Vielleicht wurde es ja irgendwo in einemThread schon beantwortet,aber ich kanns nicht finden.Ich war am letztem Sonntag in der Elmshorner Baumschulgegend in einem Schaugarten mit Masterstaudengärtnerei.Wir waren angesichts der Bruthitze doch sehr geplättet,als uns ein überaus prächtiggrüner Samtrasen mit so üppigen Stauden,wie noch nie,empfing.Der Rasen sappschte direkt unter den Füßen und die Beete (Sandboden)waren triefend nass.Der Besitzer erklärte,dass er einen 40m(!) tiefen Brunnen hätte und täglich und nachts mit leistungsstarken Pumpen beregnen würde.Der Schaugarten ist riesengroß.Ich frage mich seitdem,was mit den Grundstücken drumherum passiert.Kann man theoretisch soviel Grundwasser fördern,dass es sich auf die umliegenden Gebiete auswirkt?Ich denke,dort in der Baumschulgegend wird sehr viel Grundwasser zum Bewässern benötigt und der Grundwasserspiegel ist bei weitem nicht so hoch wie zb.hier(unser Brunnen ist 6m tief und seit 10 Tagen versiegt).


Sicher kann man durch die Förderung von großen Grundwassermengen die Umgebung beeinträchtigen. Ob das bei dieser Gärtnerei der Fall ist, kann man nur beurteilen, wenn man die örtliche Grundwassersituation kennt. Die Grundwasserentnahme als solche ist erlaubnispflichtig, von daher sollte eine Überwachung durch die Behörden anzunehmen sein. Wie gut die ist, ist eine andere Frage.

40 m ist ja schon ein recht tiefer Brunnen. Darüber dürfte es weitere Grundwasserstockwerke geben, oder zumindest Schichtenwasser in geringerer Tiefe. Diese oberen Schichten sind wesentlich anfälliger für Trockenfallen, weil sie sich oft nicht so weit erstrecken. Da ist halt in ein paar Meter Tiefe ein Stauhorizont, z.B. eine Lehmschicht, die vielleicht nur ein paar Hektar groß ist. Euer Brunnen, der nur 6 m tief ist, zapft wahrscheinlich solch ein lokales Vorkommen an.
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lerchenzorn
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

lerchenzorn » Antwort #87 am:

In unmittelbarer Küstennähe könnte ich mir, zumal in Jahren mit extrem geringem Niederschlag und geringer Süßwasserauflast, ein verstärktes Vordringen von Salzwasser in die Grundwasserkörper vorstellen. Ob das aber für mehr als ein paar hundert Meter von der Küstenlinie relevant ist, weiß ich nicht.

Im Binnenland sind es die Zonen mit artesisch gespanntem Salzwasser, die bei sehr starker Süßwasserförderung Probleme bekommen können. Die natürlichen Binnensalzstellen dürften, wenn - ja wenn - sie im Herbst oder frühen Winter wieder stärker vernässen, überdurchschnittlich hohe Salzgehalte haben, weil die Sole den Sommer lang gegen einen viel geringeren Widerstand aufsteigen kann. Ich bin gespannt.
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Rieke » Antwort #88 am:

Die Gärtnerei ist ja schon einige km von der Elbe entfernt. Wie salzig ist die Elbe in diesem Bereich? Ein 40 m tiefer Brunnen ist dort wohl unter Meeresniveau, also könnte theoretisch Salzwasser reingezogen werden. Aber mir fehlen die lokalen Kenntnisse.
Chlorophyllsüchtig
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Norna
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Re: Grundwasser, Trinkwasser und die Umwelt

Norna » Antwort #89 am:

Rieke hat geschrieben: 14. Aug 2018, 22:15
40 m ist ja schon ein recht tiefer Brunnen.

Ein Freund in Schweden musste seinen Brunnen über 135 m tief bohren lassen um verlässlich Wasser fördern zu können, die Tiefe besagt nichts über die Menge des Wasservorkommens. Bei uns am Niederrhein sind viele alte Brunnen versiegt durch die Sümpfung für den Braunkohleabbau, derzeit müssen Brunnen in meinem Umfeld mindestens 12 m tief gebohrt werden. Trotz dieser relativ geringen Tiefe ist die Entnahmemenge durch die Untere Wasserbehörde limitiert, was allerdings nur Verbrauch, der über Haushaltsmengen geht, betrifft.
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