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Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung? (Gelesen 14636 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
1.000 mal besser als andere Gartenformen wie ich schrieb :D und ein Hinweis darauf, dass es eine Kompromisspflanzung ist. Dann bin ich völlig zufrieden. Ich habe doch hier auch nicht nur Wildpflanzen ;).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Eine Abwertung habe ich jetzt nicht erkennen können, wohl aber den Hinweis, dass es sich eben nicht um einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz handelt. Das ist nun mal Fakt, daran kommt man nicht vorbei. Trotzdem kann so eine Staudenwiese, wenn sie großflächig und gelungen ist, wirklich zauberhaft aussehen, die Bilder zeigen das ja.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Chica, ich kann dir nicht widersprechen. Ich könnte mit meinen Quadratmetern Gartenfläche erheblich mehr tun, um heimischen Insekten das zu geben, was sie im Umland durch die Intensivierung der Landwirtschaft nicht mehr finden. Lediglich einen Streifen im Seitenbereich unseres Hauses habe ich als Wildblumenwiese kultiviert. Dort gefällt mir das, wenn ich. auf dem schmalen Pfad an den Gräsern entlang streife und mir das wandelhafte Bild der dort wachsende Wildkräuter anschaue. Keine Jahreszeit ist wie die andere und auch kein Jahr ist wie das andere. Stets dominieren andere Pflanzen. Manches kommt jedes Jahr wieder - Wegwarte zum Beispiel, oder Lichtnelke, oder Wiesennelke oder verschiedene Kleesorten. Anderes hat ein Jahr Hochkonjunktur und ist dann wieder verschwunden oder findet ein Plätzchen in den benachbarten Staudenbeeten.
Aber ansonsten bin und bleibe ich Staudengärtnerin und auch ganz stark Gestalterin meiner Beet- und Gehölzkombinationen. Und das, weil es mir gefällt mit Stauden und Gehölzen Szenarien zu erschaffen, zwar wandlungfähig und oft auch überraschend. Aber meine Hand ist stärker zu erkennen, als in der Wildblumenwiese. Auch dort greife ich ein, wenn Gräser dominieren, entferne ich sie, um den Wildkräutern und Blumen Platz zu geben. Aber im Grunde lasse ich vielem dort seinen Lauf in für mich schönen und auch weniger schönen Zeiten.
Im restlichen Garten würde ich das nicht wollen. Einfach aus den oben beschriebenen Gründen. Weil ich gestalten will und mir eine in gewisser Weise geplante und strukturierte Ästhetik wünsche. Das ist nun einmal so, selbst wenn ich weiß, dass ökologisch sinnvoll etwas anderes wäre. Natürlich ist mein Garten trotzdem Lebensraum für viele Tiere... vom Bergmolch bis zum Taubenschwänzchen. Er ist also viel besser als eine betonierte Fläche. Aber das hat Chica auch gar nicht behauptet.
Nur gehört zum eigenen Garten auch ein Stück Selbsterkenntnis. Ich kenne die Grenzen meines Gartenkonzepts und muss meine 1000 Quadratmeter nicht zum Zentrum des naturnahen Gärtners stilisieren... Das sind sie nunmal nicht. Es sind verhältnismäßig gepflegte, artenreiche Staudenpflanzungen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Aber ansonsten bin und bleibe ich Staudengärtnerin und auch ganz stark Gestalterin meiner Beet- und Gehölzkombinationen. Und das, weil es mir gefällt mit Stauden und Gehölzen Szenarien zu erschaffen, zwar wandlungfähig und oft auch überraschend. Aber meine Hand ist stärker zu erkennen, als in der Wildblumenwiese. Auch dort greife ich ein, wenn Gräser dominieren, entferne ich sie, um den Wildkräutern und Blumen Platz zu geben. Aber im Grunde lasse ich vielem dort seinen Lauf in für mich schönen und auch weniger schönen Zeiten.
Im restlichen Garten würde ich das nicht wollen. Einfach aus den oben beschriebenen Gründen. Weil ich gestalten will und mir eine in gewisser Weise geplante und strukturierte Ästhetik wünsche. Das ist nun einmal so, selbst wenn ich weiß, dass ökologisch sinnvoll etwas anderes wäre. Natürlich ist mein Garten trotzdem Lebensraum für viele Tiere... vom Bergmolch bis zum Taubenschwänzchen. Er ist also viel besser als eine betonierte Fläche. Aber das hat Chica auch gar nicht behauptet.
Nur gehört zum eigenen Garten auch ein Stück Selbsterkenntnis. Ich kenne die Grenzen meines Gartenkonzepts und muss meine 1000 Quadratmeter nicht zum Zentrum des naturnahen Gärtners stilisieren... Das sind sie nunmal nicht. Es sind verhältnismäßig gepflegte, artenreiche Staudenpflanzungen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will
Henri Matisse
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
@Bredehöft
Das bestreite ich auch nicht. Ob nun mit oder ohne nicht einheimischen Arten halte ich solche "wiesenartigen" Pflanzungen nur in größeren Anlagen für machbar und sinnvoll. Wenn man gleichzeitig gestalterisch und ökologisch so etwas realisieren viel benötigt man eben Fläche, die in den meisten Gartensituationen nicht vorhanden ist und Artenvielfalt, die man in kleineren Gärten meiner Meinung nach eher mit klassischer Beetgestaltung realisieren kann und auch im Griff behält.
Das bestreite ich auch nicht. Ob nun mit oder ohne nicht einheimischen Arten halte ich solche "wiesenartigen" Pflanzungen nur in größeren Anlagen für machbar und sinnvoll. Wenn man gleichzeitig gestalterisch und ökologisch so etwas realisieren viel benötigt man eben Fläche, die in den meisten Gartensituationen nicht vorhanden ist und Artenvielfalt, die man in kleineren Gärten meiner Meinung nach eher mit klassischer Beetgestaltung realisieren kann und auch im Griff behält.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Für mich liegt der Vorteil dieses Begriffs darin, dass auch Baumarkt gewohnte Eigentlich-nicht-Gärtner ihn verstehen.
Wir hatten Besuch, die wunderten sich über die Baustelle hinten im Garten.
"Ich gestalte hier eine nicht begrenzte Fläche aus Wildstauden, Stauden, Zwiebeln und Gräsern mit wiesenähnlichem Charakter um Insekten zu unterstützen."
Ratlose Blicke.
"Ich mache eine Staudenwiese."
"Ah ja, davon habe ich schon gelesen."
Von daher - vll nicht korrekt, aber hilfreich.
Troll hat sicher Recht, in kleinen Gärten nicht gut machbar.
Es werden hier knapp 10-12m², also echt klein, aber echte Wiese geht hier noch viel weniger.
Die gemischte Stauden-Gräser-Fläche geht.
Wir hatten Besuch, die wunderten sich über die Baustelle hinten im Garten.
"Ich gestalte hier eine nicht begrenzte Fläche aus Wildstauden, Stauden, Zwiebeln und Gräsern mit wiesenähnlichem Charakter um Insekten zu unterstützen."
Ratlose Blicke.
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"Ah ja, davon habe ich schon gelesen."
Von daher - vll nicht korrekt, aber hilfreich.
Troll hat sicher Recht, in kleinen Gärten nicht gut machbar.
Es werden hier knapp 10-12m², also echt klein, aber echte Wiese geht hier noch viel weniger.
Die gemischte Stauden-Gräser-Fläche geht.
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Rumi
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Was meint ihr denn, wie viele qm braucht man, damit so eine Staudenwiese gut aussieht?
Und eine Frage an Chica, wie viel Platz hast du für dein Wildbienenbiotop reserviert?
Und eine Frage an Chica, wie viel Platz hast du für dein Wildbienenbiotop reserviert?
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Bredeh hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 15:07
Eine Abwertung habe ich jetzt nicht erkennen können, wohl aber den Hinweis, dass es sich eben nicht um einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz handelt. Das ist nun mal Fakt, daran kommt man nicht vorbei. Trotzdem kann so eine Staudenwiese, wenn sie großflächig und gelungen ist, wirklich zauberhaft aussehen, die Bilder zeigen das ja.
Ich eben schon. Aber im Prinzip sind dann wohl 98 % der Beiträge hier im Forum kontraproduktiv für den Artenschutz. Dann ist das so.
Ich behaupte dennoch, dass es für den Artenschutz jetzt nicht relevant ist, ob Natternkopf und Wilde Möhre in einer Staudenwiese stehen, einer Präriepflanzung, einer Steppenheide oder in ein paar Quadratmetern gewollt angelegter Bauernwiese.
Interessanterweise steht der Natternkopf hier eher unromantisch direkt am Teerrand der Bundesstrasse.
Wieso ist hier eine Pflanzung mit Stauden (auch der heimische Natternkopf ist eine schöne Staude und auch nicht die einzige!) kein Beitrag zum Artenschutz ?
Man kann doch Futterpflanzen für Tiere welcher Art auch immer hervorragend in einer Staudenwiese unterbringen. Aber eben zusammen mit anderen Stauden und Gräsern damit es halt nicht ganz so "öko" ausschaut?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
troll13 hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 15:17
@Bredehöft
Das bestreite ich auch nicht. Ob nun mit oder ohne nicht einheimischen Arten halte ich solche "wiesenartigen" Pflanzungen nur in größeren Anlagen für machbar und sinnvoll. Wenn man gleichzeitig gestalterisch und ökologisch so etwas realisieren viel benötigt man eben Fläche, die in den meisten Gartensituationen nicht vorhanden ist und Artenvielfalt, die man in kleineren Gärten meiner Meinung nach eher mit klassischer Beetgestaltung realisieren kann und auch im Griff behält.
Das gilt aber auch für andere Staudenpflanzungen. Wenige große auf kleiner Fläche sieht nichts aus.
Wenn ich aber kleiner gehe, also viele kleine niedrige Pflanzen, dann geht das auch auf kleiner Fläche gut. Wenn ich als "Ziergras" z.b. Carex humilis und Festuca nehme, dazu Helianthemum, Allium schoenoprasum, Dianthus arenarius und diverse Thymus...dann geht die "Staudenwiese" theoretisch auf der Mülltonnenabdeckung.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Ich habe mal grob hochgerechnet.
Wenn man so eine Pflanzung wie den Scapino-Wiesenkreis, der ja eigentlich eine Hochstaudenflur und keine Wiese ist, mit einer Anzahl von ca. 20 verschiedenen einheimischen Arten wirkungsvoll realisieren will, die ausdauernd und langlebig sind. benötigt man mindestens 60 qm Fläche.
Dabei bin ich davon ausgegangen, dass ausgesprochene Solitäre wie Euophorbia palustris, Aruncus dioicus oder Molinia caerulea arundinacea in der Pflanzung mindestens dreimal auftauchen und jeweils ausgewachsen 1 qm Platz pro Pflanze benötigen.
Alle anderen Arten sollen mindestens den gleichen Flächenanteil wie die Solitäre erhalten und die Stückzahlen richten sich dann nach dem Ausbreitungsdrang der jeweiligen Art.
Nach meiner bisherigen Beobachtung wird diese Pflanzung jedoch nicht durchgängig bis zum Hochsommer Blütenaspekte zeigen. Will man diese Lücken im Blütenflor beispielsweise mit Taglilienwildformen ausfüllen und die Blütezeit mit Astern und ähnlichen Spätblühern verlängern kann man sicher noch einmal rund 30 qm dazu rechnen.
Bei niedrigeren Pflanzungen nach dem Vorbild von Halbtrockenrasen und ähnlichen Biotopen kommt man bei gleicher Artenanzahl vermutlich schon zu wirkungsvolleren Ergebnissen.
Wenn man so eine Pflanzung wie den Scapino-Wiesenkreis, der ja eigentlich eine Hochstaudenflur und keine Wiese ist, mit einer Anzahl von ca. 20 verschiedenen einheimischen Arten wirkungsvoll realisieren will, die ausdauernd und langlebig sind. benötigt man mindestens 60 qm Fläche.
Dabei bin ich davon ausgegangen, dass ausgesprochene Solitäre wie Euophorbia palustris, Aruncus dioicus oder Molinia caerulea arundinacea in der Pflanzung mindestens dreimal auftauchen und jeweils ausgewachsen 1 qm Platz pro Pflanze benötigen.
Alle anderen Arten sollen mindestens den gleichen Flächenanteil wie die Solitäre erhalten und die Stückzahlen richten sich dann nach dem Ausbreitungsdrang der jeweiligen Art.
Nach meiner bisherigen Beobachtung wird diese Pflanzung jedoch nicht durchgängig bis zum Hochsommer Blütenaspekte zeigen. Will man diese Lücken im Blütenflor beispielsweise mit Taglilienwildformen ausfüllen und die Blütezeit mit Astern und ähnlichen Spätblühern verlängern kann man sicher noch einmal rund 30 qm dazu rechnen.
Bei niedrigeren Pflanzungen nach dem Vorbild von Halbtrockenrasen und ähnlichen Biotopen kommt man bei gleicher Artenanzahl vermutlich schon zu wirkungsvolleren Ergebnissen.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Mediterraneus: "Aber im Prinzip sind dann wohl 98 % der Beiträge hier im Forum kontraproduktiv für den Artenschutz."
Das hab ich so nie behauptet. Es geht mir darum, dass Dinge versprochen werden, die faktisch nicht gehalten werden können: Hummeln, Bienen und Schmetterlingen über das ganze Jahr mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
Das hab ich so nie behauptet. Es geht mir darum, dass Dinge versprochen werden, die faktisch nicht gehalten werden können: Hummeln, Bienen und Schmetterlingen über das ganze Jahr mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Chica hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 14:21Bredeh hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 12:38
Ja, die Anmutung ist wiesenartig, Nektar und Pollen gibts auch, aber was unterscheidet dieses Konzept von den vielfältigen Sommerblumenmischungen "Insektenweide", deren begrenzter ökologischer Nutzen mittlerweile auch allgemein bekannt ist? Außer dass es hier um Stauden und nicht um Ein- und Zweijährige geht? In diesem Kontekt würde ich von Marketing im ökologischen Gewand (Greenwashing?) sprechen.
Ich hätte mir nie getraut das hier so zu schreiben aber das ist das was ich meine. Es gibt kaum einen Unterschied zum "Mössinger Sommer", wir sind nur auf Stauden und Gräser umgestiegen. Es gibt eine ganz klare Liste von Westrich. Da sind die Pollenpflanzen der Wildbienen Deutschlands für's erste erfasst. Und hart gesagt: alles was da nicht drin steht, ist als Pollenquelle, also für die Fortpflanzung/Arterhaltung von Wildbienen erst einmal anzuzweifeln bzw. eventuell für stark polylektische Hummeln brauchbar. Und das was ich bei staudenwiese.de in den Pflanzlisten sehe, ....
Ich denke, die "Staudenwiese", um die es hier geht, ist nicht auf der Webseite staudenwiese.de festgelegt. Und es wird hier auch kaum jemand seinen Garten mit Mössinger Sommer ausstaffieren.
Deine Liste von Westrich beinhaltet auch Stauden, nur so nebenbei. Viele davon sind hervorragend in einer Staudenwiese verwendbar:
Stockrose, Primel, Malve, Mohn, Allium, Lilium und sogar Paeonia officinalis ;)
Sogar Präriepflanzen sind in der Empfehlungsliste, z.B. Gaillardia x grandiflora.
Wiesenkerbel ist eine ausgezeichnete Pflanze für Staudenwiesen, gibt sogar eine schwarze Form "Ravens Wing".
Ich finde es sehr pauschal, zu behaupten, Staudenpflanzungen oder "Staudenwiesen" sind kein Artenschutz ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
90 qm Fläche für so eine Staudenwiese ist ganz ordentlich. Das kann nicht jeder bieten. Da ist es doch für den normalen Gartenbesitzer eigentlich naheliegend, für den Artenschutz eher ein Eckchen zu reservieren, oder sehe ich das falsch? Ich meine, in vielen Gärten sieht man doch eine gewisse Bereitschaft in Form von Totholzhaufen oder Stein- und Geröllhaufen. Wie ist denn die Erfahrung mit solchen Kunden, wären die dafür aufgeschlossen, ein ökologisches Eckchen zu reservieren, wenn es mit Expertise angelegt wird?
Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Och, Mediterraneus, wir waren doch schon weiter. Wir waren uns einig, dass es sich um Kompromisse handelt.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
Bredeh hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 16:32
Mediterraneus: "Aber im Prinzip sind dann wohl 98 % der Beiträge hier im Forum kontraproduktiv für den Artenschutz."
Das hab ich so nie behauptet. Es geht mir darum, dass Dinge versprochen werden, die faktisch nicht gehalten werden können: Hummeln, Bienen und Schmetterlingen über das ganze Jahr mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
Das hast du auch nicht behauptet.
Wo wird denn was versprochen? Auf einer Webseite eines Gartenbaubetriebes? Ist das jetzt die neue Bibel?
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?
::)
Z.B. die verlinkte staudenwiese-Seite verspricht das.
Und die Gefahr ist eben, dass unter dem Begriff “Staudenwiese” Ideen, Konzepte, Pflanzen/Saatmischungen laufen, die dem Hobbygärtner die trügerische Vorstellung vermitteln, damit nun so mega viel zum Artenschutz getan zu haben und das ist dann aber, unter der Lupe betrachtet, gar nicht so der Fall.
Aber ja doch, auf jeden Fall!
Hat keiner das Gegenteil behauptet.
Nur tut kaum jemand genau das.
Im Gegenzug wird aber gerade auf einen fahrenden Zug gern aufgesprungen und behauptet, dass die eigene Idee, das eigene Produkt aber sowas von Artenschutzbeitrag ist….und das ist eben oftmals ein zu vollmundiges Werbeversprechen.
Z.B. die verlinkte staudenwiese-Seite verspricht das.
Und die Gefahr ist eben, dass unter dem Begriff “Staudenwiese” Ideen, Konzepte, Pflanzen/Saatmischungen laufen, die dem Hobbygärtner die trügerische Vorstellung vermitteln, damit nun so mega viel zum Artenschutz getan zu haben und das ist dann aber, unter der Lupe betrachtet, gar nicht so der Fall.
Mediterraneus hat geschrieben: ↑25. Jun 2023, 16:13
…
Ich behaupte dennoch, dass es für den Artenschutz jetzt nicht relevant ist, ob Natternkopf und Wilde Möhre in einer Staudenwiese stehen, einer Präriepflanzung, einer Steppenheide oder in ein paar Quadratmetern gewollt angelegter Bauernwiese. …[/quote]
Das brauchst du nicht behaupten, das ist so.
Der wesentliche Punkt ist doch, dass diese Arten eben in der Pflanzung vorhanden sind!
Und in den allermeisten dieser unter Staudenwiese, Präriepflanzung,Steppenheide, perennial meadow laufenden Mischungen und Pflanzlisten findet man sie eben gerade nicht.
[quote author=Mediterraneus link=topic=72515.msg4058110#msg4058110 date=1687702392]…
Man kann doch Futterpflanzen für Tiere welcher Art auch immer hervorragend in einer Staudenwiese unterbringen. Aber eben zusammen mit anderen Stauden und Gräsern damit es halt nicht ganz so "öko" ausschaut?
Aber ja doch, auf jeden Fall!
Hat keiner das Gegenteil behauptet.
Nur tut kaum jemand genau das.
Im Gegenzug wird aber gerade auf einen fahrenden Zug gern aufgesprungen und behauptet, dass die eigene Idee, das eigene Produkt aber sowas von Artenschutzbeitrag ist….und das ist eben oftmals ein zu vollmundiges Werbeversprechen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela