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Garteneinblicke 2024 (Gelesen 101418 mal)
- RosaRot
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Re: Garteneinblicke 2024
Woher?
Irgendwer zeigte ja neulich hier diese Minidingerchen, war es tarokaja? Ich habe es vergessen... :-[
Wie heißen die eigentlich botanisch?
Die Wiese ist sehr schön!
Elfenkrokusse sähen doch dort auch sicher gut aus oder? Hier bestockt jemand eine öffentliche Wiese mit Elfen, das sieht jedes Jahr sehr schön aus und mittlerweile wandern sie (oder derjenige lässt sie wandern...)
Irgendwer zeigte ja neulich hier diese Minidingerchen, war es tarokaja? Ich habe es vergessen... :-[
Wie heißen die eigentlich botanisch?
Die Wiese ist sehr schön!
Elfenkrokusse sähen doch dort auch sicher gut aus oder? Hier bestockt jemand eine öffentliche Wiese mit Elfen, das sieht jedes Jahr sehr schön aus und mittlerweile wandern sie (oder derjenige lässt sie wandern...)
Viele Grüße von
RosaRot
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- hobab
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Re: Garteneinblicke 2024
Tolle Bilder Lou-Thea! Das ist einfach gutes Gärtnern, sowas hinzukriegen - schön wenn es klappt!
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Re: Garteneinblicke 2024
RosaRot hat geschrieben: ↑16. Mär 2024, 14:23
Wie heißen die eigentlich botanisch?
Evtl. albiflorus Kit.? ( Was bedeutet Kit., habe keine Ahnung.)
Die Wiese ist sehr schön!
!!!
Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.
Konrad Adenauer
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Re: Garteneinblicke 2024
Die einzigen heimischen Krokusse, die hier in den Alpen wachsen, sind C. vernus oder C. albiflorus, etwas Namenswirrwarr, weil dauernd umbenannt. Ruksans hat sie inzwischen wieder als vernus gelistet.
Ich hatte es ja schon öfters erwähnt, diese Wiese ist natürlich, vermutlich hunderte von Jahren alt, wenn man weiß, wie langsam Buschwindröschen wachsen. Da der Ort im 14. Jh. gegründet wurde und die Grundstücke seit damals dieselbe Lage haben, sind es Relikte der ursprünglich hier standortgemäßen Buchenwälder. Inzwischen ist die Region eine einzige traurige Fichtenplantage (der Borkenkäfer, er lebe hoch, dank ihm gibt es jetzt laaangsam ein Umdenken ;D), und auf allen anderen Grundstücken sind diese Wiesen durch Weidenutzung oder zu viel Mähen verschwunden.
In dichteren Hecken und an manchen Hängen ist aber immer noch überall alles voller Buschwindröschen um diese Zeit.
Die Herausforderung besteht im Erhalt durch angepasstes Mähen, Entfernung des Gehölzaufwuchses und das Vermeiden von Bodenverdichtung und Schafen. Klassische Naturschutzarbeit also. Die Nachbarn hatten jahrzehntelang dauerhaft Pferde und Schafe auf ihrer Wiese, die Blütenpracht hört somit direkt am Zaun auf. Seit die letzten Schafe gestorben sind und nun nur noch 2x im Jahr ein Schäfer für kurze Zeit seine Tiere dort abweiden lässt, kann man zuschauen, wie die Blumen Jahr für Jahr wieder zurückkehren. Sehr spannend!
Ich habe mich lange nicht getraut, da was 'Gärtnerisches' hinzuzufügen, aber mit den wilden Narzissen (lobularis) habe ich ein halbwegs gutes Gewissen... ;)
Ich hatte es ja schon öfters erwähnt, diese Wiese ist natürlich, vermutlich hunderte von Jahren alt, wenn man weiß, wie langsam Buschwindröschen wachsen. Da der Ort im 14. Jh. gegründet wurde und die Grundstücke seit damals dieselbe Lage haben, sind es Relikte der ursprünglich hier standortgemäßen Buchenwälder. Inzwischen ist die Region eine einzige traurige Fichtenplantage (der Borkenkäfer, er lebe hoch, dank ihm gibt es jetzt laaangsam ein Umdenken ;D), und auf allen anderen Grundstücken sind diese Wiesen durch Weidenutzung oder zu viel Mähen verschwunden.
In dichteren Hecken und an manchen Hängen ist aber immer noch überall alles voller Buschwindröschen um diese Zeit.
Die Herausforderung besteht im Erhalt durch angepasstes Mähen, Entfernung des Gehölzaufwuchses und das Vermeiden von Bodenverdichtung und Schafen. Klassische Naturschutzarbeit also. Die Nachbarn hatten jahrzehntelang dauerhaft Pferde und Schafe auf ihrer Wiese, die Blütenpracht hört somit direkt am Zaun auf. Seit die letzten Schafe gestorben sind und nun nur noch 2x im Jahr ein Schäfer für kurze Zeit seine Tiere dort abweiden lässt, kann man zuschauen, wie die Blumen Jahr für Jahr wieder zurückkehren. Sehr spannend!
Ich habe mich lange nicht getraut, da was 'Gärtnerisches' hinzuzufügen, aber mit den wilden Narzissen (lobularis) habe ich ein halbwegs gutes Gewissen... ;)
...and it was all yellow
Re: Garteneinblicke 2024
:D danke für die ausführliche Beschreibung, immer weiter so, tolles Engagement für den Erhalt letzter Relikte dieser Frühlingswiesen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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- RosaRot
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Re: Garteneinblicke 2024
Danke für Deinen Bericht zu dieser Wiese!!! :D
Ich finde es sehr spannend so eine Wiese zu erhalten oder wieder herzustellen. Die Narcissus lobularis passen sicher sehr gut dazu.
Hier wachsen sie auch, trotz jahrzehntelanger Überwucherung mit Brombeeren haben sie sich erhalten (!), sie waren sozusagen eine archäologische Entdeckung unterm Gestrüpp und dank Fütterung blühen sie auch wieder. Ich mag sie sehr, weil so schlicht und dankbar. Und dann Schlüsselblumen dazu auf so einer großen Fläche...
Ich finde es sehr spannend so eine Wiese zu erhalten oder wieder herzustellen. Die Narcissus lobularis passen sicher sehr gut dazu.
Hier wachsen sie auch, trotz jahrzehntelanger Überwucherung mit Brombeeren haben sie sich erhalten (!), sie waren sozusagen eine archäologische Entdeckung unterm Gestrüpp und dank Fütterung blühen sie auch wieder. Ich mag sie sehr, weil so schlicht und dankbar. Und dann Schlüsselblumen dazu auf so einer großen Fläche...
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Garteneinblicke 2024
Lou hat geschrieben: ↑16. Mär 2024, 16:08
Die einzigen heimischen Krokusse, die hier in den Alpen wachsen, sind C. vernus oder C. albiflorus, etwas Namenswirrwarr, weil dauernd umbenannt. Ruksans hat sie inzwischen wieder als vernus gelistet.
Meinst du diese Winzlinge? Hab ich vor ein paar Tagen beim Spazieren gehen fotografiert.

Ciao
Helga
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- Lou-Thea
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Re: Garteneinblicke 2024
Ah, Du hattest sie gezeigt, danke! :D
Das könnten sie sicher sein, scheinen ja recht variabel zu sein von weiß bis violett. Toll, dass es die bei Euch gibt.
Ich komme leider nie Richtung Berge um diese Jahreszeit und kann nur immer in Bildern schwelgen. ;)
https://daten.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?taxnr=1757#name=1757,yearGrouping=1,map=9/47.9605/10.8984
Das könnten sie sicher sein, scheinen ja recht variabel zu sein von weiß bis violett. Toll, dass es die bei Euch gibt.
Ich komme leider nie Richtung Berge um diese Jahreszeit und kann nur immer in Bildern schwelgen. ;)
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Re: Garteneinblicke 2024
Sandkeks hat geschrieben: ↑6. Mär 2024, 21:57
Mein Garten ist gerade bunt gefleckt. Auf dem Bild wirkt es aber eher langweilig und noch lange nicht bunt genug. :-\
Jetzt dominieren die Hyazinthen.
- cydora
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Re: Garteneinblicke 2024
Schön, deine Hyazinthen :D
Dein bunt gefleckter Frühlingsteppich war auch schön. So richtig fröhlich! Und ich weiß, wie schwierig das zu fotografieren ist ;)
Dein bunt gefleckter Frühlingsteppich war auch schön. So richtig fröhlich! Und ich weiß, wie schwierig das zu fotografieren ist ;)
Liebe Grüße - Cydora
-
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Re: Garteneinblicke 2024
pearl hat geschrieben: ↑16. Mär 2024, 16:44
:D danke für die ausführliche Beschreibung, immer weiter so, tolles Engagement für den Erhalt letzter Relikte dieser Frühlingswiesen.
Absolute Zustimmung! Wundervoll, Lou-Thea
- Veilchen-im-Moose
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Re: Garteneinblicke 2024
Oh, ich habe hier offensichtlich tagelang nicht in diesen Thread geschaut. Und dann diese Wiese. Wirklich beeindruckend, Lou-Thea. Habe ich das jetzt richtig verstanden: die Buschwindröschen und die Schlüsselblumen sind dort quasi seit Jahrhunderten natürlicher Bewuchs. Die Narzissen hast du gesetzt. Was ist mit den Krokussen? Das sind ja auch schon Massenvorkommen.
Wie kommt man an eine solche Wiese? Befindet sich das Grundstück ewig in Familienbesitz oder hast du Ländereien erworben? und wenn, dann offensichtlich nicht zu Erwerbszwecken. Ich finde das alles spannend. Hier gibt es nämlich kaum noch Freiflächen, die nicht bis in den letzten Winkel intensiv landwirtschaftlich genutzt sind. Nur der nahe gelegene Truppenübungsplatz bildet eine Ausnahme... und eben einige wenige Naturschutzprojekte.
Wie kommt man an eine solche Wiese? Befindet sich das Grundstück ewig in Familienbesitz oder hast du Ländereien erworben? und wenn, dann offensichtlich nicht zu Erwerbszwecken. Ich finde das alles spannend. Hier gibt es nämlich kaum noch Freiflächen, die nicht bis in den letzten Winkel intensiv landwirtschaftlich genutzt sind. Nur der nahe gelegene Truppenübungsplatz bildet eine Ausnahme... und eben einige wenige Naturschutzprojekte.
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will
Henri Matisse
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Re: Garteneinblicke 2024
Die Wiese ist grandios und die Bemühungen, sie zu erhalten und behutsam weiter zu entwickeln verdienen größten Respekt!
Ich war hier mit dem Ergebnis nach Schafsdauerweide konfrontiert und versuche seit 24 Jahren, wieder dahin zu kommen, wo du schon bist :)
Da es mitten im Dorf ist, bin ich aber experimentierfreudig, was Arten angeht, die ich einbringe.

Ich war hier mit dem Ergebnis nach Schafsdauerweide konfrontiert und versuche seit 24 Jahren, wieder dahin zu kommen, wo du schon bist :)
Da es mitten im Dorf ist, bin ich aber experimentierfreudig, was Arten angeht, die ich einbringe.

Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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